Leitungsquerschnitte; Durchlauferhitzer; 2x16A ungleich 32A?

[jandings]

Hallo wertes Forum!

Ich habe mal eine Frage. Ich weiß, dass benötigte Leitungsquerschnitte in der Elektroinstallation eines Hauses immer recht konservativ berechnet werden, da viele nicht die Leitungslängen berücksichtigen (wollen) und darum von höheren Leitungslängen auszugehen ist.

Kann mir jemand erklären, warum ein 21KW Durchlauferhitzer, der in 8 Meter Leitungsentfernung vom Sicherungskasten liegt, immer mit 5x4mm² Leitungen angeschlossen werden muss? Abgesichert wird so ein Gerät in der Regel ja mit 32A LS-Schalter pro Phase. Wenn ich aber (gerade bei nicht soo langen Leitungen zulässig) 16A über 1,5mm² schicken kann, warum reichen dann für 32A nicht 3mm²?

Hintergrund ist der: In einer vorhandenen Verkabelung sind jede Menge doppelt verlegter 5x1,5mm² Leitungen vorhanden (ehemals Nachtspeicherheizung). Wenn man die parallel schaltet, sind das 5x3,0mm². Leitungslängen 8 Meter. Was spricht denn physikalisch dagegen, diese Leitungen mit 32A abgesichert maximal zu belasten? Ich rede jetzt nicht von VDE Vorschriften, sondern von konkreter Physik.

Danke für Hinweise!

Liebe Grüße

 

[elo22]

Re: Leitungsquerschnitte; Durchlauferhitzer; 2x16A ungleich

Kann mir jemand erklären, warum ein 21KW Durchlauferhitzer, der in 8 Meter Leitungsentfernung vom Sicherungskasten liegt, immer mit 5x4mm² Leitungen angeschlossen werden muss?

IMHO falsch, da geht nix unter 6 mm².

Abgesichert wird so ein Gerät in der Regel ja mit 32A LS-Schalter pro Phase.

Dann passt 4 mm² eh nicht/selten.

Wenn ich aber (gerade bei nicht soo langen Leitungen zulässig) 16A über 1,5mm² schicken kann, warum reichen dann für 32A nicht 3mm²?

Nach 2,5 mm² kommt 4 mm².

Lutz

 

[jandings]

Vielleicht hat jemand noch eine Antwort auf meine Frage: Warum kann man 1,5mm² mit 16A absichern und 2x1,5mm² parallel =3,0mm² nicht mit 32A?

Alle DLE mit 21KW bei denen ich nachgeschlagen habe (Siemens, Clage, SE) fordern übrigens 4mm² Leitungsquerschnitt und 32A Absicherung, nicht 6mm².

 

[T.Paul]

Ja, als Minimum - die Strombelastbarkeit des Leiters ist von den Verlegebedingungen abhängig, denn hier geht es primär darum den Leiter unter Maximaltemperatur zu halten -> Brandgefahr! sowie Schädigung der Isolation -> Stromschlaggefahr! Und die Wärmeabfuhr ist eben von Bedingungen wie der Umgebungstemperatur oder der Anzahl weiterer Leitungen im Kanal oder schlichtweg von der Wärmeleitfähigkeit der Wand/Decke abhängig in/auf der diese Leitung installiert wird. Dazu gilt die DIN VDE 0298-4 u.a. - siehe z.B. auch http://www05.abb.com/global/scot/scot20 ... 7d0101.pdf

4mm² CU ist, ohne weitere Reduktionsfaktoren wie Häufung oder erhöhte Umgebungstemperatur einfach der kleinste Querschnitt, der überhaupt imstande ist 32A Drehstrom zu führen - bei 25°C Umgebungstemperatur in Verlegeart C oder E - in einer Wärmegedämmten Wand (A2) oder auf einer Holzwand (C mit Reduzierung) geht das nicht mehr, in einer Großküche bei 40°C geht das auch nicht mehr, in Häufung mit vielen anderen Leitungen -> Geht auch nicht mehr ... Immer dann sind höhere Querschnitte erforderlich um diesen Strom zu leiten ohne die Leitung zu überlasten.

Auch wenn 1,5mm² CU mit 16A belastbar sein kann, muss das nicht der Fall sein! Man kann die Leitung auch so schlecht verlegen, dass 6A zu viel sind!