Leitungsschutzschalter schließt Phase auf Neutralleiter

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Hallo, guten Tag, guten Abend,

auf der Suche nach einer Antwort auf die folgende Frage bin ich auf dieses interessante Forum gestoßen.
Bei einem Haus aus den 1960ern sind die Stromkreise teilweise neuer und mit Leitungsschutzschaltern B16A abgesichert, teilweise jedoch noch orginal mit Automaten H15Aw (Siemens, doppelte Breite). Ich muss die Stromkreise teilweise abklemmen (es ist nicht jeder Raum an einer eigenen Sicherung). Dazu habe ich Verteilerdosen und Steckdosen mit einem Dusspol geprüft. Sind die Sicherungen drin, dann ist alles normal und zwischen Phase und Neutral liegen 230V an. Sind die Leistungsschutzschalter jedoch ausgeschaltet, dann zeigt der Dusspol bei den alten Automaten einen Durchgang zwischen Neutral und Phase. Spannung liegt keine mehr an. (Bei den 16A nicht.) Das heißt, der Siemens H15Aw muss beim Ausschalten die Phase nicht nur unterbrechen sondern auf den Neutralleiter legen, bzw den Neutralleiter auch unterbrechen und die beiden zusammenschalten. Was macht das für einen Sinn?

Oliver.
 
Ich würde Dir erst mal dringend raten die überalterten Teile Typ H wie Hausbrand gegen Neue (z.B. B13A) zu ersetzen.
Der Typ H ist nicht in der Lage eine Leitung ausreichend gegen Überlast zu schützen.

Nach dem Abklemmen kannst du ja noch mal die Leitung durchklingeln, wobei eine Isolationsprüfung bei solch altem Zeug eher an zu raten ist.
 
Dass die H-Automaten nicht optimal schützen, ist klar.
Mich würde aber mal interessieren, wie oft sie denn wirklich für einen "Hausbrand" ursächlich waren.
 
Ich würde Dir erst mal dringend raten die überalterten Teile Typ H wie Hausbrand gegen Neue (z.B. B13A) zu ersetzen.
Danke für den Tipp.
Die Elektrik wird eh neu gemacht, Zimmer für Zimmer, im Zuge der sonstigen Umbauarbeiten. Die Sicherungen Typ H lassen sich nicht so ohne Weiteres austauschen, da die Montage damals ohne Hutschiene erfolgt ist und Änderungen an der Verteilung nicht in das Bakelitgehäuse passen. Deshalb habe ich mir auch einen neuen Zählerkasten setzen lassen mit einem "Bausstromverteiler" daneben und die alte Verteilung ist zur Unterverteilung mutiert. So kann ich dann jedes Zimmer von der alten Verteilung abklemmen und dann die neue Installation an den neuen Verteilerkasten anschließen lassen. Trotzdem bleibt das Haus so bewohnbar und heizbar.

Der Typ H ist nicht in der Lage eine Leitung ausreichend gegen Überlast zu schützen.
Zumindest lösen die H15A bei hohen Anlaufströmen schneller aus, als die B16A
 
Aber bei länger anhaltender Überlast auch Später und da können Minuten entscheiden ob Brand oder nicht! Und gerade in Altbauten wo die H -Automaten verbaut sind wird wegen fehlender Automaten dieser bis zur ...zensiert...grenze und darüber hinaus heute belastet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Genauer gesagt lässt der Typ H eine höherer Überlast dauerhaft ohne Auslösung zu:

Typ B 1,45 x In
Typ H 1,75 x In

Mit dem Typ H ergibt sich also bei 175% Last gar keine gesicherte Auslösung, während der Typ C B oder D bereits ab 145% Abschalten.
Bei 10A sind es beim Typ H sogar bis zu 90% Überlast die dieser ohne gesicherte Auslösung zulässt.

Gesicherte Auslösung ist unterhalb einer Stunde.

Der Schnellauslöser beim Typ H reagiert zwar schon spätestens beim 3fachen Nennstrom und nicht erst beim 5 (B) oder 10(C) fachen aber das ist eher nervig, denn die Sicherheit der Anlage verbessert das in dem Fall nicht.
Wer das will kann gerne den Typ Z einsetzen.
 
Thema: Leitungsschutzschalter schließt Phase auf Neutralleiter
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