Leitungsschutzschalter

Diskutiere Leitungsschutzschalter im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hi, ich habe letzten Jahres meine Ausbildung zum Mechatroniker begonnen und da es jetzt langsam an die Praxis geht habe ich noch eine...
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Legolino

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Hi,

ich habe letzten Jahres meine Ausbildung zum Mechatroniker begonnen und da es jetzt langsam an die Praxis geht habe ich noch eine grundlegende Frage:

Nehmen wir an mein L1 (Phase) liegt an einem Metallgehäuse an, aber das Gehäuse ist geerdet mit einem Schutzleiter. Wieso fliegt meine Sicherung raus? Die Sicherung würde ebenfalls rausfliegen, wenn mein L1 (Phase) kontakt zu meinem Neutralleiter bekommen würde. Aber warum ist das so? So weit ich weiss, wird doch nur mein L1 (Phase) an die Sicherung angeschlossen und weder der Neutralleiter noch mein SChutzleiter. Also woher weiss die Sicherung, dass ein zu hoher Strom fließt? Da ja der Strom über den Neutralleiter bzw Schutzleiter abfließt, und diese aber nicht mit der Sicherung verbunden sind, verstehe ich nicht, wieso trotzdem die Sicherung rausfliegt.

Wäre nett wenn mir jemand diese Frage beantworten könnte.

gruß Legolino
 
Ich habe schon alles durchgegoogelt und auch alles bei Wikipedia und in meinem Fachbuch nachgelesen. Aber ich verstehe nicht, dass wenn der Strom über den Schutzleiter zurückfließt bzw der L1 direkten Kontakt zum Neutralleiter hat (Kurzschluss) die Sicherung rausfliegt. Dazu find ich nirgends eine Antwort. Der L1 geht ja in die Sicherung rein und geht auch wieder aus der Sicherung aber weder der Neutralleiter noch der Schutzleiter sind mit der Sicherung verbunden, woher weiss sie dann, dass einen Kurzschluss gibt? Das die Sicherung durch den zu hohen Strom ausgelöst wird weiss ich ja und auch das sie thermisch und elektro-magnetisch ausgelöst werden kann. Würde der N und der PE mit der Sicherung verbunden sein, würd ich ja verstehen, dass sie rausfliegt, aber das tun sie ja nicht und dennoch bemerkt die Sicherung, den Überstrom und schaltet ab. Aber wie bemerkt sie das?
 
Der LS reagiert nur auf den Stromfluß durch den angeschlossenen Leiter. Ob der Strom dann über N oder PE zurückfließt ist dem LS egal, Hauptsache der Strom fließt.. :D

Gruß
Ralf
 
Ja aber wenn der Strom durch den L1 kommt, weiss ja die Sicherung noch nicht ob ein Kurzschluss mit N oder PE bevorsteht. Ist ein Verbraucher da, passiert ja nichts, erst wenn der L1 ja vollen Kontakt mit N/PE hat. Aber woher weiss die Sicherung, dass der L1 gerade dann Kontakt zu den anderen beiden hat?
 
Der Strom fließt über den Anlagenerder (oder auch Menschlichen Körper, wie im Bild) zurück zum Betriebserder (durch die Erde) und damit wieder zum Sternpunkt des Trafos vom Netzbetreiber (TT-System).
Dadurch ist der Stromkreis geschlossen und über den Außenleiter fließt der hohe Kurzschlussstrom.
Wenn der Stromkreis nicht geschlossen wäre, weil der Fußboden z.b. isoliert ist, dann kann der Strom auch nicht zum Sternpunkt des Trafos zurück fließen und die Sicherung würde nich auslösen!

Im TN-System fließt der Strom natürlich auch über den PEN-Leiter zurück, da dieser ja eine verbindung mit dem PE-Leiter hat und somit sind die Kurzschlussströme im TN-System meistens höher


http://www.postimage.org/aVzEqaS.jpg
örper, wie im Bild)
 
pommes-1 schrieb:
Der Strom fließt über den Anlagenerder (oder auch Menschlichen Körper, wie im Bild) zurück zum Betriebserder (durch die Erde) und damit wieder zum Sternpunkt des Trafos vom Netzbetreiber.
Dadurch ist der Stromkreis geschlossen und über den Außenleiter fließt der hohe Kurzschlussstrom.
Wenn der Stromkreis nicht geschlossen wäre, weil der Fußboden z.b. isoliert ist, dann kann der Strom auch nicht zum Sternpunkt des Trafos zurück fließen und die Sicherung würde nich auslösen!


http://www.postimage.org/aVzEqaS.jpg
örper, wie im Bild)

Ja aber die Sicherung fliegt doch raus, sobald der L1 an der Anlage anliegt und nicht erst wenn jemand hinlangt oder?
 
weder der Neutralleiter noch der Schutzleiter sind mit der Sicherung verbunden, woher weiss sie dann, dass einen Kurzschluss gibt?

Doch ...in gewissen Sinne sind bei einem Kurzschluss
Sicherung und Neutralleiter mit einander verbunden...und das geht so:

Die Phase ( Außenleiter ) kommt ja aus einem Trafo ( Ortsnetztrafo) z.B aus dem Anschluss 1 des Trafo´s, geht dann über mehrere Verteiler zu deiner Sicherung- in deine Sicherung rein..... Die Phase kommt wieder aus der Sicherung raus ...zum Metallgehäuse...dann trifft die Phase am Metallgehäuse mit dem Schutzleiter zusammen. Der Schutzleiter ist ( auch wieder über viele Verteiler) mit den Trafo Anschluss zwei verbunden. Also kann man sagen das der Strom beim Trafo beginnt und auch wieder zum Trafo zurück fliest , dabei muss er auch über deine Sicherung fliessen, weil er ja rundrum fliessen muss....
Nun merkt die Sicherungdas eine hoher Kurzschlussstrom rundrum fliesst und löst aus....
 
Ja aber die Sicherung fliegt doch raus, sobald der L1 an der Anlage anliegt und nicht erst wenn jemand hinlangt oder?

Ja.....

außerdem war ich wohl etwas spät mit meiner "etwas abnormalen " Erklärung...
 
Richtig, das muss auch so sein!
Wenn im TT-System der Erdwiderstand zu hoch wäre um den passenden Strom zum fließen zu bringen damit die Sicherung auslöst würde der Mensch den Anlagenerder überbrücken wenn er das Gehäuse berührt und somit einen gefährlichen Schlag bekommen!

Deshalb ist es wichtig, dass der Erdwiderstand klein genug ist, damit im Fehlerfall der Strom hoch genug wird und die Sicherung im passenden Moment auslöst.
 
Entscheident ist doch vor allen dingen das der im Kurzschlussfall, also einer direkten Verbindung L-N (bzw. auch PE,was im TN-System grob gesagt das gleiche ist)fliessende Strom wie immer durch die Spannung und den Widerstand bestimmt wird.

Und der Widerstand, welcher den Strom begrenzt, ist ohne Verbraucher demtentsprechend enorm gering(im TN-System nur der Trafoinnenwiderstand und der Cu-Widerstand der Leitung), so das im Kurzschlussfall ein sehr hoher Strom fliesst.

Der LS-Schalter besitzt eine Spule, welche bei sehr hohem Stromdurchfluss(bei B-LS max. 5x Inenn) die Mechanik auslöst, also den Striomkreis unterbricht.(Schnellauslösung)

Da es sich um eine Reihenschaltung Trafo /Cu-Widerstand L /LS/ Cu-Widerstand L bis Fehlerstelle/Cu-Widerstand PE/N bis Trafo handelt, ist an jeder Stelle der Strom gleich hoch, weshalb der LS natürlich auch den vollen Kurzschlussstrom "wahrnimmt".

Im TT-System liegt in der Fehlerschleife L/PE noch das Erdreich bzw. der Erderwiderstand, welcher zwar einen gefährlich hohen Strom im Fehlerfall zulässt, aber eben nicht genug um den Schnellauslöser des LS eben schnell genug auszulösen. An berührbaren Körpern liegt nun ein hohe Berührungsspannung an.

Deshalb werden im TT-System Fehlerstromschutzschalter verwand welche wesentlich höherer Erderwiderstände erlauben.
 
Ich glaube er hat nur nicht verstanden wie der Stromkreis geschlossen wird, soll heißen : er wusste nicht wie die Spannung die aus der Sicherung rauskommt und über den Schutzleiter geht, zum Schluss wieder hintenrum bei der Sicherung ankommt , damit ein Strom fliessen kann
 
edi schrieb:
Ich glaube er hat nur nicht verstanden wie der Stromkreis geschlossen wird, soll heißen : er wusste nicht wie die Spannung die aus der Sicherung rauskommt und über den Schutzleiter geht, zum Schluss wieder hintenrum bei der Sicherung ankommt , damit ein Strom fliessen kann

Du hast es erfasst Edi. Aber dank eurer Hilfe bin jetzt wieder ein Stück schlauer :)
Ist echt ein klasse Forum hier.
 
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Thema: Leitungsschutzschalter
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