Leitungsverlust schädlich für Elektorgeräte??

Diskutiere Leitungsverlust schädlich für Elektorgeräte?? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - hallo zusammen zu einem gartenhaus haben wir ca 300 m stromkabel (230V) testweise verlegt. erstaunlicher weise kommt da soviel strom an dass...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
S

strjo

Beiträge
12
hallo zusammen

zu einem gartenhaus haben wir ca 300 m stromkabel (230V) testweise verlegt.
erstaunlicher weise kommt da soviel strom an dass sogar ein föhn bzw. ein 500 watt starker halogenstrahler funktioniert.

nun bin ich mir unsicher ob empfindliche geräte (ipod, lautsprecher, laptop) da schaden nehmen können wenn zu wenig strom ankommt oder ob das nur problematisch ist bei zu viel strom..

..weiss das jemand?

danke
Jo
 
Verbraucher wie der Fön oder Der Halogenstrahler reagieren nicht besonders empfindlich, wenn die Spannung einbricht. Beide haben in dem Fall einfach weniger Leistung.
Problematischer wird das bei Elektronik... Da würde das ziemlich sicher Probleme bereiten.

Aber abgesehen davon ist diese Konstruktion äusserst gefährlich!
Durch den Widerstand der Leitung kann es sein, das bei einem Kurzschluss im Gartenhaus die Funken sprühen, die Sicherung aber nicht rechtzeitig auslöst.

Es muss also in auf jeden Fall eine ausreichend dicke Leitung gelegt werden.
Bei einer Absicherung von 16A müsste so ein Aderquerschnitt von 25mm² verlegt werden. normale Verlängerungsleitungen haben grade mal 0,75-2,5mm²!
 
@ OEmer

danke für die antwort!

heisst das dann das laptop usw. nicht funktionieren würden ob das evtl. sogar die elektrik beschädigt.

die meisten netzteile für laptops sind ja eh von 110-230v ausgelegt...hilft das da nicht??
 
edit: Ich hab Rechenfehler gemacht! Asche auf mein Haupt!
Mal eben korrigiert

Da der andere Threat ja gesperrt wurde poste ich es hier nochmal.

"
Moin!

Die Geräte werden wohl keinen Schaden nehmen.
Aber 300m Strecke ist ganz schön viel. Das kann eventuell sogar gefährlich werden, wenn der Querschnitt zu klein ist. Stichwort Abschaltbedingungen. Bei langen Leitungen und geringen Querschnitten, kann es zu einer gefährlich hohen Berührspannung kommen. Durch den kleinen Querschnitt und die große Länge steigt die Schleifenimpedanz stark an. Das kann im Extremfall bedeuten, daß die vorgeschalteten Schutzeinrichtungen(LSS, FI...) nicht abschalten.

Es muß bei der Querschnittsberechnung einiges beachtet werden:
-Absicherung
-Länge
-Spannungsfall
-Verlegeart
-Häufung
-Umgebungstemperatur
-etc.

Mal ein kurzes Rechenbeispiel
16A Absicherung
300m Länge
max. 3% Spannungsfall
verlegt im Erdreich
keine Häufung
25°C Umbgebungstemperatur
Man dürfte sehen, daß hier der Spannungsfall wohl der entscheidende Faktor ist.
Also
A=I*2l/(dU*56)
Ergibt einen Querschnitt von 25mm2
Das ist schon ein ganz schöner Klopper.
Berechnung der Schleifenimpedanz
Z=2l/(56*A)
Z=429mOhm
Imax=536A
Ergibt einen maximalen Kurzschlußstrom von ca 536A. Das reicht um einen B16 LSS auszulösen.
Hier ist aber die Netzimpedanz nicht mit eingerechnet.

Für Absicherung mit 6A sieht es schon besser aus.
A=9,32mm²
Nächster Nennquerschnitt wäre 10mm².
Z=1,07Ohm
Imax=214A
Reicht für einen B6 LSS.
Und 6A Absischerung ist nicht viel. Damit können nur Geräte bis maximal 1380W dran betrieben werden.

Diese Rechnungen sind aber nicht vollständig.
Du siehst, es ist durchaus ein komplexes Gebiet.
Bitte unbedingt durch eine Fachkraft ausführen lassen. Mit der kannst Du dann ja auch durchaus über Eigenleistung sprechen. Solche sachen wie einen Kabelgraben buddeln und das Kabel verlegen kannst Du dann durchaus selbst machen.
Die Fachkraft brauchst Du in jedem Fall, da Messungen nach VDE durchgeführt werden müssen.

Gruß,
Christian
"
 
Da der andere Thread gesperrt ist poste ich hier fertig.....

strjo schrieb:
hallo zusammen

zu einem gartenhaus haben wir ca 300 m stromkabel (230V) testweise verlegt.
erstaunlicher weise kommt da soviel strom an dass sogar ein föhn bzw. ein 500 watt starker halogenstrahler funktioniert.

danke
Jo

nun bin ich mir unsicher ob empfindliche geräte (ipod, lautsprecher, laptop) da schaden nehmen können wenn zu wenig strom ankommt oder ob das nur problematisch ist bei zu viel strom..
..weiss das jemand?

Du liebe Zeit, das ist ja wohl das kleinste Problem !

Ich sehe da einige kritische Faktoren:
1.) Welchen Querschnitt hat die 300m-Leitung ? 1,5mm² oder mehr ?
2.) Ist Zs (Schleifenwiderstand) eingehalten ?
3.) Sind die Abschaltbedingungen noch erfüllt ?
4.) Spannungsabfall (zulässig 3%)

So, jetzt rechne ich Dir mal was vor, was wichtig ist in so einem Fall:

zu 2.) (Ich nehme mal einen Leiterquerschnitt von 1,5mm² an)
Um die Abschaltbedingung der Sicherung zu erfüllen, an der die Leitung hängt, darf Zs nicht größer sein als max. 2,875 Ohm.
Zs_max bei 300m und 80A Abschaltstrom eines B16-Automaten = 230V / 80A = 2,875 Ohm

zu 3.)
Deine Leitung hat aber bei einer Länge von 300m einen Widerstand von 2 * Lä * spez. Widerstand Cu / Querschnitt = 7,12 Ohm
Somit fließt bei einem Kurzschluß am Ende der 300m grade mal ein Kurzschlussstrom von 32 Amp. Fazit: Sicherung löst nicht aus bei Kurzschluss bzw. viel zu spät = Leitungsüberlastung !

zu 4.)
Dein Spannungsabfall bereits bei Belastung mit 500W überschreitet deutlich die 3%-Grenze:
Spannungsabfall : 2 * Leitungslänge * Leistung / Kappa * Querschnitt * Spannung = 15,5 V

3% = 6,9 Volt, d.h. bereits bei 500 Watt kommt über das Doppelte an Spannungsabfall raus !

Wie gesagt, alles mit 1,5mm² gerechnet.....

Gruß

Micha
 
OEmer schrieb:
Verbraucher wie der Fön oder Der Halogenstrahler reagieren nicht besonders empfindlich, wenn die Spannung einbricht. Beide haben in dem Fall einfach weniger Leistung.
Problematischer wird das bei Elektronik... Da würde das ziemlich sicher Probleme bereiten.

Aber abgesehen davon ist diese Konstruktion äusserst gefährlich!
Durch den Widerstand der Leitung kann es sein, das bei einem Kurzschluss im Gartenhaus die Funken sprühen, die Sicherung aber nicht rechtzeitig auslöst.

Es muss also in auf jeden Fall eine ausreichend dicke Leitung gelegt werden.
Bei einer Absicherung von 16A müsste so ein Aderquerschnitt von 25mm² verlegt werden. normale Verlängerungsleitungen haben grade mal 0,75-2,5mm²!


@oemer!
du hast geschrieben dass die konstruktion bei elektronik probleme bereiten kann..
..was heisst denn probleme?? das es nicht läuft oder dass es mir die geräte killt..?
 
strjo schrieb:
..was heisst denn probleme?? das es nicht läuft oder dass es mir die geräte killt..?

Dein vorrangiges Problem ist nicht die Funktion, sondern die Sicherheit.

Du kannst hier schreiben, was du betreiben willst (den groben Verbrauch), und dann kann man schauen, wie man das am geschicktesten realisiert. Alles andere ist lebens- und feuergefährlich.

Elektronische Geräte werden durch Unterspannung in der Regel nicht vernichtet werden. Sie werden aber nicht oder nicht richtig funktionieren.
 
strjo schrieb:
..was heisst denn probleme?? das es nicht läuft oder dass es mir die geräte killt..?

Da haben so viele Leute was geschrieben von Sicherungen die nicht auslösen u.s.w.

Und Du machst Dir echt nen Kopf um nen Laptop.
Solltest Dir lieber darüber Gedanken machen, dass nicht die ganze Gartenlaube abfackelt bei so einer Murkserei. :?
 
Marcel schrieb:
.....
Da haben so viele Leute was geschrieben von Sicherungen die nicht auslösen u.s.w.

Und Du machst Dir echt nen Kopf um nen Laptop.
Solltest Dir lieber darüber Gedanken machen, dass nicht die ganze Gartenlaube abfackelt bei so einer Murkserei. :?
Hi Marcel,
Vollste Zustimmung...
Die Sicherheit kommt nunmal immer vor der Funktion :!:
Man kann es zig-mal erklären, warum-und-wieso, und die Leute scheren sich trotzdem nicht darum... :shock:

Micha
 
Danke.

Tja, ist immer wieder schön, wenn Leute was posten, was sie "schönes" verzapft haben und wenn man sie darauf hinweist, dass dort höchste Gefahr herrscht, wird das einfach ignoriert und man meldet sich nicht mehr.

Ich habe es am Dienstag gerade erlebt. Kam morgens um 7:00 zum aktuellen Hausbau und zwei Häuser weiter hat die Feuerwehr gerade die letzten Spuren der Nacht beseitigt. Von der Hütte waren nur noch 4 schwarze Aussenwände übrig und eine Straße, die knöcheltief im Löschwasser lag.

Ich weiß natürlich nicht, ob es dem auch wichtiger war, dass nur hauptsache nur der Laptop funktioniert.

Wenn es also wirklich mal schlimm werden sollte, mit Deiner 300m Leitung wirst Du mehr brauchen als nur einen neuen Laptop und Dir sollte bewusst sein, dass Deine Versicherung keine Cent bezahlt bei so etwas und das ist auch gut so.

Letztenendes ist das alles Deine Entsheidung. Ist ja shceinbar Dein Grundstück. Will auch nicht den Papa spielen, wollte es Dir aber mal gesagt haben
 
hallo nochmal!

natürlich möchte ich nicht mein gartenhaus abfackeln...das ist ja klar.

mal angenommen es würde im gartenhaus ein zusätzlicher sicherungskasten installiert & daran dann erst elektrogeräte angeschlossen.
so dass, sollte mal was passieren die geräte keinen strom mehr bekommen.

würd das was helfen??
 
strjo schrieb:
würd das was helfen??

Das kann man so nicht sagen, da die gesamte Leitung beachtet werden muss, egal, wo die Sicherungen sitzen. Der Strom muss sie ja immer komplett durchlaufen.

Die Strecke (300m) kennen wir ja schon. Nun wäre noch wichtig zu erfahren:
-wie ist diese momentan abgesichert?
-gibt es schon einen FI? Wenn ja, wie sind dessen Werte?
-Welche Geräte sollen betrieben werden? z.B. Welche Lampen, wird im Winter elektrisch geheizt oder ab und an ein elektrischer Rasenmäher verwendet? usw...

Mit diesen Daten kann man dann schauen, wie die Hütte am besten versorgt wird :)
 
Auch am Ende der Leitung wird dir eine Sicherung nix bringen. Definitiv darfst du die 300m Leitung mit 4, max. 6A absichern.
Dem Laptop wird die geringere Spannung, die am Ende der Leitung ansteht nichts ausmachen, Glühlampen leben sogar länger......... Aber was nützt dir ein funktionierender Laptop in einer brennenden Hütte...........?
 
OEmer schrieb:
strjo schrieb:
würd das was helfen??

Das kann man so nicht sagen, da die gesamte Leitung beachtet werden muss, egal, wo die Sicherungen sitzen. Der Strom muss sie ja immer komplett durchlaufen.

Die Strecke (300m) kennen wir ja schon. Nun wäre noch wichtig zu erfahren:
-wie ist diese momentan abgesichert?
-gibt es schon einen FI? Wenn ja, wie sind dessen Werte?
-Welche Geräte sollen betrieben werden? z.B. Welche Lampen, wird im Winter elektrisch geheizt oder ab und an ein elektrischer Rasenmäher verwendet? usw...

Mit diesen Daten kann man dann schauen, wie die Hütte am besten versorgt wird :)


also, im moment hängt das kabel an ner normalen steckdose im haus, diese ist über ne 16 A sicherung gesichert.
als geräte wären nur lautsprecher (20 watt), sowie licht (energiesparlampen für insgesamt vielleicht nochmal 20w) zu betreiben. und der laptop halt.
es bliebe insgesamt also deutlich unter 100 watt.

mehr wäre es nie, rasenmäher läuft über benzin ;-)
 
Ok, ich fasse mal zusammen:

Du hast in einem vorherigen thread gefragt, wie du ein 300 m entferntes Gartenhäuschen mit Strom versorgen kannst. Darauf hat man dir geantwortet, dass eine Leitung mit einem Querschnitt von mind. 10mm² her muss.
http://www.elektrikforum.de/viewtopic.p ... ght=#47407

Dann hat man dir zu einem Stromerzeuger oder einer Solaranlage geraten.

Trotz der ausführlichen Beiträge hast du jetzt 300 m Verlängerungskabel an irgend einer Steckdose eingesteckt und zum Gartenhäuschen gelegt.

Und nun willst du wissen, ob das schädlich für deine Geräte ist :roll:

Wie wäre es damit, jemanden zu beauftragen, der Ahnung hat?

Schalte die Anlage ab, alles andere ist einfach nur gefährlich.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Leitungsverlust schädlich für Elektorgeräte??
Zurück
Oben