Mal noch was zu Netzsystemen

Diskutiere Mal noch was zu Netzsystemen im Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation Forum im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK; Hallo! TT und TN-S Netze sind wohl die Standardnetze schlechthin, zumindest wenn man Hausinstallationen betrachtet. Nun, TN-S stellen in D...

  1. keber

    keber

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    Hallo!
    TT und TN-S Netze sind wohl die Standardnetze schlechthin, zumindest wenn man Hausinstallationen betrachtet.

    Nun, TN-S stellen in D wohl die Mehrheit dar, in Österreich auch.
    Heute wird es immer mehr Stand der Technik nicht nur Bäder und Außensteckdosen abzusichern, sondern einen oder mehrere FI vor die ganze Installation zu setzen.

    Was bei TT-Netzen naturgemäß nötig, hat man bei vielen TN-S also als "Extra-Schmankerl".

    In der VDE 0100-705 (Landwirtschaft) wird ja explizit kein TT mehr gefordert.
    Nur die Berührungsspannungsgrenze von 25V wird genannt.
    Das kann man doch auch mit dem TN-S-System (Netz iss' ja out 8) erreichen, oder?
    RCD, niederohmiger PE sowieso...
    alles Metallische in Tiernähe in Potiausgleich etc., Potentialsteuerung...
    Ist ja unabhängig von der Netz- (System?-) Form.

    Dieter Vogt schreibt in seinem Buch "Potiausgleich, Fundamenterder..." (Vde-Reihe 35) die Berührungsspannung von 25V wäre nur mit dem TT-Netz zu erzielen.
    Da sehe ich keinen Zusammenhang.
    Denn 25V> I * Re ist auch im TN-S über I * Zs zu erreichen.

    Ich sehe den Vorteil von TT-Systemen in Informationssystemen, wo TN-S ja mittlerweile unabdingbar sind.
    Auch die Reduzierung vagabundierender Erdströme läßt sich mit TT super erreichen.
    Aber persönlich sehe ich ein TN-S oder ein TN-C-S als einfach ungeschlagen in puncto Abschaltbedingungen.
    Denn ich habe meistens mehrere hintereinander geschaltete Schutzeinrichtungen, die alle für den Erdschlußfall einsetzbar sind, im TT habe ich nur den RCD, und wenn dieser mal ausfällt?

    Was denkt Ihr?

    Solange ich die Norm mit 25V Ub erfülle, kann ich auch im landwirtschaftlichen Bereich ein TN-S verwenden!
    Oder sehe ich da was Grundlegendes nicht richtig?

    Gruß,
    Andreas
     
  2. edi

    edi

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    Hallo ,
    das habe ich in einer Fachzeitschrift gefunden und stelle es mal kommentarlos ein.

    Vielleicht kannst du etwas für dich "herauslesen"
     
  3. keber

    keber

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    auch für Gretel

    Hallo, edi!

    Die "thüringer Diskussion"... :lol:

    Ich habe mittlerweile mal die einschlägigen Blätter und Anweisungen der Versicherer und der Berufsgenossenschaften durchgestöbert.
    Nirgendwo erscheint ein Hinweis auf ein TT-Netz.
    Es wird lediglich immer gefordert, daß Steckdosen ein 30mA-FI brauchen und eine weitreichende Einbeziehung metallener Teile in den Potiausgleich vergenommen werden muß.
    Des weiteren sollen in den Standbereichen der Tiere Potentialsteuergitter eingelassen sein, falls machbar.
    Entspricht also der Norm von 1992.
    Auch die Verwendung selektiver Fi wird genannt, besonders wegen Brandschutz.
    Dies ist aber nicht an ein TT-Netz gebunden.
    Also,...
    gegen ein TN-Netz spricht nichts.
    Ich persönlich sehe in diesem Netz auch díe größeren Vorteile.
    Meine persönlichen Bedenken bei TT-Netzen sind immer die Sorgen um den Hauptschutzleiter.
    Was ist wenn der mal auf seinem Weg zur Potischiene defekt wird, egal wie?
    Beim TN-S oder TN-C-S kann sowas so schnell nicht passieren.
    Den der PEN oder der PE liegen immer in einem Kabel mit den anderen, da muß schon das ganze Kabel beschädigt werden, und da "knallt" es meistens.
    Das ein PEN oder ein PE im fünfadrigen mal "durch" war, habe ich noch nie erlebt, aber das der Anschluß des Erdungsstabes im TT mal defekt war oder ähnliches schon öfters! :roll:

    Auch in Thüringen scheint man sich keinen Gefallen zu tun mit dieser Maßnahme.
    Die Kombination von RCD mit TN-S vereint doch alle Vorteile von genullten Netzen mit denen von direkt geerdeten!
    Schnelles Schalten bei kleinem Ub.
    Und die Nachteile von genullten, hohe Ub, und der schlechter Re bei geerdeten Netzen werden auch kompensiert!

    Es muß doch einen guten Grund haben, warum so viele europäische Länder nunmehr das gute alte "deutsche" TN-S-System annehmen, nur wir mal wieder rückwärts gehen!

    In Bad Kreuznach (unser Kreis) hatten wir bis 1998 TT-Netz im Bereich der Stadtwerke.
    Rundherum bei der RWE und den Pfalzwerken war TN-C-S.
    Jetzt hat Kreuznach auch TN-C-S.
    Es war einfach nicht mehr machbar in den eng bebauten Gebieten anständige Erder zu errichten.
    Der Nachbar störte mit seinem Erder unweigerlich den nächsten Erder.
    Strom macht halt an Grenzen keinen Halt!

    Deswegen, wenn Gretel mich nicht mehr bremst, dann werde ich jetzt mein Projekt "Landwirtschaft-Umrüstung" für 7 Gebäude komplett in TN-S machen, mit RCDs, Potentialsteuerung, etc....

    Gruß,
    Andreas
     
  4. Gretel

    Gretel

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    Ich bremse doch niemanden !

    Hallo Andreas ,

    sichere Dich schriftlich im Vorfeld ab , was das dort zuständige EVU seitens Einspeisung vorhat !

    (nicht daß hier in absehbarer Zeit auf TT-Einspeisung umgestellt wird ! Dann wird es wieder Geld- und Zeitaufwendig die Installation anzupassen).
    -
    Bei der Begründung der EVU werden die seit Jahren vermehrt auftauchenden Oberwellen (und Korrosion, sowie vagab.Ströme im EDV - Netz) ein Thema sein.

    Google mal nach "verPENnte Installation".
    -
    Gruß,
    Gretel
     
  5. #5 Hemapri, 15.08.2005
    Hemapri

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    Hallo!
    ich lebe auch im TEAG-gebiet und soweit ich das mitbekommen habe, gibt es keine "Umstellung". Die Änderung TN-C auf TT geschieht mehr oder weniger nur administrativ. Das Netz ist weiter ein TN-C-Netz mit echtem PEN. Somit besteht kein Handlungsbedarf für Bestandskunden. Lediglich bei Neuanschlüssen und gravierenden technischen Änderungen in der Hausinstallation wird TT gefordert. So eine Änderung kann die Umstellung von Freileitung auf Erdkabel durchaus sein. Aber ich habe durchaus schon Fälle erlebt, wo der Elektriker einfach nur die Hauptleitung zum Zähler umgelegt hat.
    Ich sehe das so. Das EVU will mit der "Umstellung" auf TT lediglich erreichen, dass die Bereitstellung der Schutzerde nicht mehr offiziell zu ihrem Verantwortungsbereich gehört. Damit liegen Schäden, die an einem TT-Anschluß auftreten und mit der Schutzerde in Zusammenhang gebracht werden, im Verantwortungsbereich des Betreibers der elekrischen Anlage vor Ort. MfG
     
  6. Poldi

    Poldi

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    Moin,

    hier bei uns in Essen/Ruhr, RWE Gebiet, haben auch nur ein TN-C Netz, auch bei der Freileitung, immer vier Drähte, da bei uns teilweise auch die Strassenbeleuchtung damit versorgt wird, ist diese Netzform auch besser. Die Strassenbeleuchtung wird duch sogenannte Rundsteuerempfänger geschaltet.

    Gruß

    Poldi
     
  7. #7 Hemapri, 16.08.2005
    Hemapri

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    Das ist beim TT-Netz aber nicht anders. Der Unterschied besteht darin, dass vom Energieversorger beim TT neben den drei Außenleitern nur ein Neutralleiter (N) ankommt, beim TN-C aber ein PEN (Nulleiter), welcher die Funktion des Neutralleiters und der Schutzerde besitzt. Beim TT muß man sich also seine Schutzerde (PE) selber "basteln". Vier adern sind es aber in beiden Fällen. MfG
     
  8. Poldi

    Poldi

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    Moin,

    bei uns ist es ein PEN.

    Gruß

    Poldi
     
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