Max Anzahl von LAN-Adern in Verteilerdose berechnen

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bred_pitt

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Hallo liebes Elektrikerforum,

ich möchte ein LAN-Kabel durch ein vorhandenes Leerrohr ziehen und muss dieses Kabel dafür durch eine bereits verwendete Verteilerdose führen.

In der Verteilerdose stehen die Begrenzungen:

Querschnitt 1,5: 27 Leiter 9 Klemmen

Querschnitt 2,5: 21 Leiter 7 Klemmen

In der Dose bereits vorhanden sind 24 Leiter mit je 1,5mm² Querschnitt und insgesamt 8 Klemmen. Ich dürfte also noch 3 Leiter und eine Klemme unterbringen.

Meine Frage: Darf ich das LAN-Kabel durch die Dose führen?

Ich weiß, dass sich in dem Kabel 8 Adern + Masse befinden. Jede Ader hat (laut Wikipedia) einen Querschnitt von 0,129mm² (mein Kabel ist AWG26).

Ich hab jetzt folgendes gerechnet:


Würde ich 1,5mm²-Leitungen verwenden dürfte ich noch drei Adern durch die Dose führen. Das ergibt eine Gesamt-Kupferoberfläche von 4,5mm². Teile ich das durch die 0,129 mm² Querschnitt pro LAN-Ader erhalte ich eine Höchstzahl von 34,9 LAN-Adern, die ich da noch durchführen dürfte.
Da pro Kabel 8 Adern + Masse vorhanden sind wären das 3,9 LAN-Kabel, die da noch durch dürften. Die Antwort wäre also ja.

Darf man denn so rechnen oder gibt's da noch was anderes zu berücksichtigen?
 
Wenn es sich in der Abzweigdose um netzspannungsführende Leitungen handelt, dann vergiss deine Rechnung.
Ein LAN-Kabel-Abzweig hat da drinn überhaupt nichts zu suchen.
Auch verbindet man solch eine Netzwerkleitung nicht einfach 08/15 mit WAGO-Klemmen & Co, dazu gibt es speziell geschirmte Verbindungsboxen nach CAT- Standards, welche in diese Dose erst recht nicht mehr reinpassen dürften.

Gruß.
 
Ein LAN-Kabel-Abzweig hat da drinn überhaupt nichts zu suchen.
Der soll da auch nicht rein. Ich will bloß das Kabel da durchführen. Leider hat das nunmal acht sehr dünne Adern. Meine Frage ist: Wieviele dürfen davon in die Dose? Das steht halt nicht drin. Man kann nur sehen, dass umso mehr Leiter erlaubt sind je geringer der Querschnitt ist.

Ich weiß, dass jedes Kabelende als ein Leiter gerechnet wird. Pro Klemme gibt es also immer mindestens zwei Leiter. Da das LAN-Kabel aber gar nicht aufgetrennt wird, wird nur einfach gezählt. Es sind also 8 Leiter + Masse = 9.

Damit wäre für 1,5 mm² die Höchstzahl überschritten.
Die Adern sind aber deutlich dünner und Strom fließt da auch kaum durch.

Kann ich nun also so rechnen wie zuvor beschrieben oder nicht?
 
Deine Rechnung ist völlig irrlevant. Der Hersteller der Abzweigdose gibt höchstens an wieviel Leitungen da eingeführt werden dürfen.
Deiner Beschreibung nach sind das bereits jede Menge.
Der Rest der Rechnung ist für mich absurd.

Ganz ehrlich: Ich halte das für großen Murks dort eine Netzwerkleitung durchzuführen. Es könnte zu Störaussendungen von dieser Leitung bzw. zu Störeinkopplungen auf dieser Leitung kommen.
Thema EMV.
 
Energie und Signalleitungen sind räumlich getrennt zu verlegen!!!

Abgesehen von den Störungen die dann auf dem Netzwerk auftreten, ist es aus guten Grund nicht Zulässig beides in einer Dose zu verlegen.
Innerhalb der Klemmdosen ist keine ausreichend Isolierung vorhanden. Die Kleinspannungsteile sind nicht ausreichend gegen Niederspannung geschützt.
 
Das sind doch mal brauchbare Aussagen.

Innerhalb der Klemmdosen ist keine ausreichend Isolierung vorhanden. Die Kleinspannungsteile sind nicht ausreichend gegen Niederspannung geschützt.

Bezieht sich das noch auf die Vermutung, ich würde das LAN-Kabel in der Abzweigdose verdrahten wollen? Dann bitte Post nochmal lesen. Wenn nicht: Wieso reichen PVC-Isolierung und Kabelschirmung doch nicht? Die sind doch genau dagegen bei der Herstellung verwendet worden. Ich brauch doch keine Schirmung wenn das Kabel alleine liegt.
 
Du willst das LAN-Kabel doch nicht auftrennen. Also leg es einfach an der Abzweigdose vorbei. Es hat darin absolut nichts zu suchen; auch wenn du es nicht auftrennst; ob mit oder ohne Schirmung.

PS: Du führst ja auch keine Frischwasserleitung durch den Kontrollschacht der Abwasserleitung.
 
Ich versuch mich mal daran, die normativen Angaben dazu zu interpretieren:

In der DIN VDE 0100-520 wird von den Spannungsbereichen 1 und 2 gesprochen.
Im Wesentlichen handelt es sich im

Spannungsbereich 1 um Betriebsspannungen unter 50 V AC oder 120 V DC.
Spannungsbereich 2 um die jeweils darüberliegenden Betriebsspannungen bis max. 1000V AC oder 1600 V DC.


Eine gemeinsame Verlegung von Kabeln oder Leitungen aus unterschiedlichen Spannungsbereichen ist nur erlaubt wenn:

a.) Jedes Kabel oder Leitung für die höchst vorkommende Spannung isoliert ist (was i.d.R. nicht der Fall bei einer Datenleitung in Bezug auf eine 230/400 V -führende Leitung der Fall sein dürfte) oder
b.) Kabel oder Leitung für die eigene Betriebsspannung isoliert ist , wenn sie getrennt verlegt werden. (Abstand 10 cm) (Die 10 cm kriegst du in der Dose auch nicht hin)


Nach der aktuell gültigen DIN VDE 0100-410 (2007-06) Abschnitt 414.4.2 ist es möglich Kabel und Leitungen Verschiedener Spannungsbereiche zusammen zu verlegen wenn

1.) beide Leitungen zusätzlich zu ihrer Basisisolierung (Aderisolierung) eine zusätzliche Isolierung (nicht leitende Umhüllung) besitzen (z.B. Mantelisolierung) oder
2.) der basisisolierte Leiter des PELV/SELV -Kreises mit einem geerdeten Metallschirm bzw. Metallmantel geschützt ist.

zu 1.) Das wäre in deiner Abzweigdose nicht gegeben,da die bestehenden Adern nur basisisoliert sind.
zu 2.) Wäre es mit geerdetem Schirm tatsächlich möglich.
Wohlgemerkt sind bei dieser Betrachtung allerdings keine EMV- Massnahmen mit berücksichtigt, hier handelt es sich lediglich um die Maßnahme: Schutz gegen elektrischen Schlag!
 
Schutz gegen elektrischen Schlag?! Übertreibst Du da nicht?! Davor sollte doch schon die Isolierung von dem Stromkabel schützen. Das könnte doch auch nur mit Schellen befestigt an einer Hauswand entlang führen. Die Mantelung des LAN-Kabels isoliert doch wohl zusätzlich?!


Danke aber für die VDE-Sachen. Die sind sehr überzeugend. 10 cm ist also der offizielle Abstand. Geerdete Mantelung und Zusatzisolierungen sind tatsächlich nicht vorhanden und EMV-Probleme nicht nötig.

Trotzdem frag ich mich jetzt wie das überhauptt mit der Verlegung von dem LAN-Kabel in der Wand aussieht. Das Leerrohr wo das LAN-Kabel reinsoll ist natürlich gar nicht leer, sondern führt eine Stromleitung. Weil es nur eine ist, ist in dem Rohr halt noch Platz.

Versteh ich das richtig, dass ich nur für das LAN-Kabel die Wand aufreißen, einen Schlitz stemmen und ein eigenes, neues Lehrrohr verlegen soll, um das dann mit Gips zu verspachteln und neu drüber zu tapezieren. Das macht doch Keiner!
 
Doch, machen wir.

Eine gestörte Netzwerkverbindung ist nämlich genauso gut wie garkeine - nämlch Null. Neben eine ganzen Reihe Sicherheitsaspekten ist die Parallelführung von Netzwerkleitungen zu Energieleitern ein gewaltiges Störungspotential - irgendwo ein schwacher Kontakt des Schirms, eine Schalthandlung im Netz, Oberwellen von einem Schaltnetzteil, irgendwas und puff Verbindung gestört ... In großen Anlagen kann man sich diesen Murks auf Kabeltrassen manchmal noch funktionsfähig erlauben, weil die Datenleitungen mehrfach mit wirksam geerdeten Schutz- und Potentialausgleichsleitern verbunden sind - wie kennen die Praxis der Datenleitungen auf der Kabelbahn im Gewerbebau - Aber ich bezweifle, dass du den Erdungsaufwand auch betreiben wirst - Normgerecht ist es eh nicht und auch eine gute Schirmung schränkt die erreichbare Bandbreite ggf. trotzdem ein.

Zieh POF ein, da hast du das Problem nicht ... Oder leg einen neuen Weg.
 
bred_pitt schrieb:
Versteh ich das richtig, dass ich nur für das LAN-Kabel die Wand aufreißen, einen Schlitz stemmen und ein eigenes, neues Lehrrohr verlegen soll, um das dann mit Gips zu verspachteln und neu drüber zu tapezieren. Das macht doch Keiner!

Dann nimm Kanal!

Lutz
 
bred_pitt schrieb:
Schutz gegen elektrischen Schlag?! Übertreibst Du da nicht?!
Nein. Ausserdem darfst du diese Frage nicht an mich richten. Ich habe lediglich versucht mit einfachen Worten wiederzugeben, was die Norm zu deinem Unterfangen sagt.

bred_pitt schrieb:
Danke aber für die VDE-Sachen. Die sind sehr überzeugend.
Warum dann der Einwand mit der Übertreibung ?

bred_pitt schrieb:
Geerdete Mantelung und Zusatzisolierungen sind tatsächlich nicht vorhanden und EMV-Probleme nicht nötig.
Eben, und sogar unerwünscht. Genau diese schaffst du dir aber mit deiner Vorgehensweise.
:lol: Du bist echt witzig.

bred_pitt schrieb:
Versteh ich das richtig, dass ich nur für das LAN-Kabel die Wand aufreißen, einen Schlitz stemmen und ein eigenes, neues Lehrrohr verlegen soll, um das dann mit Gips zu verspachteln und neu drüber zu tapezieren.
Genau genommen mußt du gar nichts, außer irgendwann mal sterben.
Du kannst auch bei Rot über die Ampel gehen oder ein Glas Gurken im Aldi klauen, alles was du möchtest, nur mußt du mit den Kosequenzen leben.
Heißt hier: Im Schadens-oder Funktionsausfall bist du für alles selbst verantwortlich , wenn du abseits der anerkannten Regeln der Technik installierst, und nach diesen hattest du ja ursprünglich gefragt oder hab ich das mißverstanden ?
 
Tja, das ist ja alles echt ärgerlich. Trotzdem Danke für die ausführlichen Erläuterungen. Da muss ich jetzt erstmal gehörig umplanen....
Ich wollte Kabelkanäle auf der Wand eigentlich vermeiden.
Dann merk ich mir auf jeden Fall mal das mit den 10 cm Abstand und, dass man die Spannungsbereiche nicht mischen darf....wie ist das denn mit diesen ganz dicken "Kabelkanälen" wie sie in Büros vorkommen? Da gibt's doch immer diese dicken Leisten in Fensterbretthöhe wo Netzwerkanschlüsse, Steckdosen und andere Anschlüsse eingelassen sind. Mischen sich die Spannungsbereiche da nicht?
Ist vielleicht auch egal, denn ich merk gerade, so'n Ding will ich auch gar nicht. Neenee, das wird wohl ein Aufputz-Kanal....

Ach hier hab ich mit Google so'n Foto gefunden. Die Dinger meinte ich:

http://www.uni-koblenz.de/~organ/umzug/photos/full_1998_08_21/mb_14.jpg[/img]

Was ist POF?

Kann man so Kanäle eigentlich auch in den Putz legen? Also bei Wänden wo noch Putz draufmuss oder zersetzt der Kanal sich dann mit der Zeit?
 
Richtig installiert sind hier Datenleitungen Oben oder Unten und die Energieleitungen im anderen Fach - je nach Kanaltyp passen dann die 10cm (fast). Außerdem gibt es Metallkanäle mit Trennstegen, die sich dan den PA anschliessen lassen - das wäre EMV-technisch die optimale Variante. Nennen tut man dies übrigens BR-Kanal (Brüstungskanal).

Es gibt solche Systeme für den Einbau in Hohlwände, in die Wand eingelassen habe ich aber auch schon gesehen, aber keine Infos zur Zulässigkeit (weil noch nie selber gemacht).

POF = Polymere optische Faser - Kunststoff-Lichtwellenleiter.

Da wir den Vor-Ort-Zustand nicht kennen, können wir auch keine Alternativen vorschlagen - als Aufputzkanalsysteme gäbe es ja z.B. auch noch Sockelleisten, Eckkanäle, Aufbodenkanäle, ..... usw.
 
Strippentod schrieb:
Ich versuch mich mal daran, die normativen Angaben dazu zu interpretieren:

In der DIN VDE 0100-520 wird von den Spannungsbereichen 1 und 2 gesprochen.
Im Wesentlichen handelt es sich im

Spannungsbereich 1 um Betriebsspannungen unter 50 V AC oder 120 V DC.
Spannungsbereich 2 um die jeweils darüberliegenden Betriebsspannungen bis max. 1000V AC oder 1600 V DC.


Eine gemeinsame Verlegung von Kabeln oder Leitungen aus unterschiedlichen Spannungsbereichen ist nur erlaubt wenn:

a.) Jedes Kabel oder Leitung für die höchst vorkommende Spannung isoliert ist (was i.d.R. nicht der Fall bei einer Datenleitung in Bezug auf eine 230/400 V -führende Leitung der Fall sein dürfte)

http://www.netzwerkartikel.de/pdf/99980.500.pdf spricht bei Cat7 von 1000V Prüfspannung ..

Und 10cm Abstand? In meiner Erinnerung ist das ein bißchen weniger (<5) ..
 
Max60 schrieb:
Und 10cm Abstand? In meiner Erinnerung ist das ein bißchen weniger (<5) ..

Die DIN EN 50174-2 (VDE 0800-174-2):2009-09 sieht dafür unterschiedliche Trennklassen und Installationsformen vor, die zu unterschiedlichen Abständen führen - Sowohl 5 als auch 10cm sind darin enthalten sowie noch 10 andere ...
 
Im Zweifel vllt. ins Datenblatt der konkreten Leitung schauen? Ich habe das aber schon öfter mal gelesen bei CAT..
 
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