Mein Bunker braucht Strom

Diskutiere Mein Bunker braucht Strom im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen. Ich habe mal ein etwas anderes Problem; ich besitze einen Bunker, der soll nun 2016 wieder dauerhaft als Museum geöffnet werden...
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...erst mal allgemein zur Lüftung;
natürlich ist der Bunker belüftet, schliesslich haben wir 2011 an manchen Tagen 8 Gruppen zu je 25 Mann durch den Bunker geführt. Klar, dass die Atemluft brauchen und ich bin auch nicht Lebensmüde, denn ich war teilweise fast 12 Stunden ununterbrochen im Bunker.
Über die Kabeleinführung wird die Aussenluft angesaugt weil die warme Sommerluft dort erst durch den Gang, den Schacht hinab und dann durch eine 2,5m dicke Betonwand, die nur durch viele kleine Metallrohre durchbrochen ist, muss. So kühlt sie etwas ab und kondensiert nicht so schnell im Bunker.
Entlüftung ist der Haupteingang. Das hat hervorragend funktioniert und wird es wieder.
Zum Stromproblem:
Warum sollte ich noch einen Generator IN den Bunker stellen? Gut, ich muss dann kein Kabel neu verlegen und habe einen Nulleiter.
ABER ich habe keinen freien Raum dafür. Ich habe keine Abgasleitung nach aussen. Ich habe keinen Platz für den Dieseltank und ich will mir nicht die Mühe machen alles neu zu verdrahten. Der Bunker wird ein Museum und es soll so viel wie möglich original bleiben.
@ karo 28 jetzt hab ich viereckige Augen, denn ich habe jetzt alles, was ich über IT-Netz finden konnte gelesen/überflogen.
Das hört sich sehr gut an und ich bin auch der Meinung, dass da so ein Netz vorhanden war.
Dafür spricht, dass ich bei Kurzschluss in einer Lampe immer zwei Sicherungen wechseln musste, um die Lampe wieder zum Leuchten zu bringen.
Ich hoffe LEDs funktionieren auch bei IT-Netzen.

Nochmal zum Kabel; drei Aluleiter aus Einzeldrähten.
Isolierung Papier und so ein klebriges Ölzeugs. Ausenmantel nach ein paar Lagen Papier Eisenblech gewickelt. Es ist definitiv Eisen, da rostig.
Was hat das mit dem Warmfahren auf sich?
Muss ich das jedes mal machen?
Wie muss ich das machen?
Der Generator läuft nicht jeden Tag.

Bis hierher erst mal Danke, wir kommen vorwärts...:)

Claus
 
Wenn du immer 2 Sicherungen wechseln musstest bedeutet das nicht unbedingt IT Netz. Das bedeutet aber höchstwahrscheinlich "altes" Netz Genau gesagt 127/220V. Damit brauchst du auch keinen Neutralleiter, weil die Verbraucher alle zwischen 2 Phasen geschaltet werden und damit 220V erhalten. Das würde aber auch bedeuten, du brauchst solch einen Generator, der in Dreieck 220 oder 230V liefert. Dann wäre auch das Kabel wie gesagt kein Problem.
 
cdf, ich nehme an, es ist Dir schon aufgefallen ... Ohne genaue Angaben wirst Du genauso ungenaue orakelte Antworten bekommen. Da du offenbar nicht fachlich versiert bist, die notwendigen Angaben zum ursprünglich verwendeten Netzsystem sowie Typ-Angaben zum Kabel zu liefern, wirst Du nicht herum kommen eine Elektrofachkraft oder einen -fachplaner zu beauftragen. Hierbei sind bei der Wahl die Besonderheiten des Objektes einzubeziehen - 95% der Fachkräfte können Dir vermutlich aufgrund mangelnder Kenntnisse an solchen Anlagen nicht weiterhelfen.
 
Glück Auf!
@bigdie..

Da ich ja aus dem DDR-Bergbau komme (Wismut), denke ich, das vielleicht ein "Schutzleitungssystem" mit "Gleichstromüberlagerung" ala Bergbau DDR,vorhanden ist, mit NÜG (Netzüberwachungsgerät), ist ähnlich heutigen IT-Netzen.. da es ja ein Bunker war.. Ich würde fast meinen A.. verwetten, das es ein "Schutzleitungssytem" ist, ohne oder nur über Durchschlagsicherung geerdeten Sternpunkt.. wie in allen Krankenhäusern der ehemaligen DDR und auch im Salz- und Kohlebergbau...und eben auch beim Uranabbau in der Wismut. war ja die sicherste Schutzmaßnahme..

Glück Auf!
der Jens

PS: wenn der Funktionsablauf des "Schutzleitungssystems" gewünscht wird.. kein Problem, muss nur mal in den Keller meine Lehrlingsunterlagen holen... artet jetzt aus...
 
jetzt bin ich aber ein bisschen ratlos...
weil ich nicht versiert bin, darf ich nicht fragen?
Ich habe doch alles Wissenswerte zur Stromversorgung geschrieben, aber das meiste wird ja doch nicht gelesen.
Siehe Dein Beitrag, Du nennst mich "cdf", obwohl ich jeden Beitrag mit "Claus" unterschreibe und es einfach höflicher ist, jemanden mit seinem Namen anzusprechen. 8)

Ich will doch nur wissen ob, und wenn ja, wie ich mit den drei vorhandenen Leitern im Bunker eine Fehlerstromsichere Versorgung hinbekomme.
Nix Lüftung, nix Wattzahl usw, das ist alles gelöst.

Claus
 
cdf schrieb:
Ich habe doch alles Wissenswerte zur Stromversorgung geschrieben, aber das meiste wird ja doch nicht gelesen.

Ich habe keine Angaben zum existenten Netzsystem und dem genauen Typ des Kabels in deinen Beiträgen gefunden.

Ich halte die gedanklichen Ansätze von bigdie und KDJens als recht wahrscheinlich, aber wissen kann man es nur, wenn man mit entsprechenden Kenntnissen die vorhandene Anlage begutachtet -> Da du dies offenbar nicht kannst, ist eine Fachkraft vor Ort von nöten. Das hat nichts damit zu tun, ob du fragen darfst ... nur lösen können wir es hier ziemlich sicher nicht mit den von Dir gemachten Angaben.
 
@ClausDerFrägt ;-)

ganz so einfach macht es sich eben eine "halbwegs verantwortungsbewußte EFK" doch nicht, diese hätte eben schon doch gerne etwas "Background" bevor Ferndiagnosen erstellt werden.
 
Ich würde den KD Jens mal auf einen Besuch einladen. So weit weg von ihm kann es doch nicht sein.

mfG
 
In welcher Gegend steht der Bunker überhaupt?
 
...das existierende Netzsystem im Bunker ist doch kein Standardwerk, sondern nur einmal und nur für diesen Bunker gebaut. Da gibt es keine genauen Angaben.
Ist aber auch nicht wichtig, der ankommende Strom endet doch eh in einem modernen, den geltenden Vorschriften entsprechenden Verteiler. Dort nehm ich mir den Strom den ich brauche.
Den Verteiler verstecke ich in einem Schaltkasten des Bunkers.

Ob es für das vorhandene Erdkabel eine Bezeichnung gibt, halte ich doch nicht für sooo relevant. Drei Aluadern mit je 75 qmm Querschnitt und Eisenummantelung, kein Erdschluss, kein Kurzschluss reicht doch, oder nicht.

Mein Problem ist doch nur der vierte fehlende Leiter im Erdkabel. Aber das haben ja karo 28 und Jens schon sehr gut beantwortet.
Wobei ich eher auf jens Idee tippe. Der Bunker wurde Ende der 60-er gebaut.
@Moorkate gute Idee, wobei weit nun auch wieder relativ ist. Der Bunker ist in Tessin bei Rostock.

Claus
 
Mit 3 Leitern kannst du aber bei aktuellem Netz 400/230V nicht arbeiten. Wenn es also dieses Kabel sein muss, dann geht entweder Einphasenwechselstrom. Da hast du dann bei 8KW und 300m Kabel schon fast 4% Spannungsfall. 50 kW also Illusion.
2.Möglichkeit 220/127V Netz. Da kommst du bei 4% Spannungsfall auf knapp 20kW übertragbare Leistung und brauchst wie gesagt einen anderen Generator.
3. Möglichkeit Ein Trafo im Bunker D/Y 400/400V Da würde man 50kw bei 4% Spannunsfall übertragen können. Das ist aber nur der Spannunsfall der Zuleitung. Nach din und Vde soll man 3% bis zur letzten Steckdose haben.

Das sind die 3 Möglichkeiten, die mir dazu einfallen. Evtl. gab es ja im Bunker einen Trafo und das Kabel war für Mittelspannung. Die Vermeintliche Trafostation nur eine Schaltanlage und der Übergang von Freileitung auf getarntes Erdkabel. Das würde auch die nur 3 Adern und den geringen Querschnitt erklären.
 
Hallo cdf,

Tschuldigung das ich Dich mit Deinem Nick anspreche,aber das ist für mich normal in Foren.

Was ist das eigentlich für ein Bunker ?
Dir ist bewusst das es in großen Bauwerken 3 Bereitschaftsstufen gab ?

Bei der letzten wurde das SBW hermetisch abgeriegelt.
Alles lief nur noch über die NEA ist diese noch vorhanden ?
Die Zuluft erfolgte über Kies-Druckwellendämpfer.

Gruß Helge 2
 
schon OK, helge 2 :D

Der Bunker ist der zweite Bunker, der in der ehem. DDR gebaut wurde. Einer von nur 4 Bunkern der höchsten Schutzklasse A, also Atombombensicher.
Es war der Führungsbunker der Volksmarine und liegt in Tessin bei Rostock.
Deine Berteitschaftsstufen heisen Betriebszustände und sind mir wohl bekannt. Ich habe schliesslich 2011 hunderte von Leuten durch den Bunker geführt und die Funktion erklärt. :roll:
Kies-Druckwellendämpfer wurden erst später eingeführt, in meinem Bunker gab es die noch nicht.
Näheres über den Bunker findest Du unter www.Bunker-Tessin.de (an der Seite habe ich drei Jahre gearbeitet) und Filmberichte bei YouTube unter dem Suchwort Bunker Tessin.

Claus
 
cdf,
Dann sag doch gleich welch großes Projekt das ist :lol:

Also der 16/001

Ich bin kein Elektriker aber ein großer Freund alter Bunkeranlagen.
Super was bisher alles für den Bestand alter Anlagen geleistet wird.(meine Hochachtung für alle Helfer)

Mensch da müssen sich doch Sponsoren finden lassen die euch weiterhelfen.

Gruß Helge 2
 
richtig, der 16/001
Und mit der Geschichte und dem Erhaltungszustand wäre es einfach eine Schande, den Bunker verschlossen zu lassen.
Sponsoren finden sich leider keine, bisher finanziere ich alles aus meiner Tasche, wie auch schon die Probeöffnung 2011.
Ich mach es aber gern, es ist nicht nur dass der Bunker es Wert ist. Auch der kalte Krieg sollte nicht vergessen werden, immerhin sind wir da Haarscharf am dritten Weltkrieg vorbeigeschrammt.
Aber frag mal heute einen Jugendlichen nach dem kalten Krieg, der guckt Dich fragend an...
Deshalb möchte ich diesen Bunker als Denk- und Mahnmal erhalten.

Claus
 
cdf schrieb:
...das existierende Netzsystem im Bunker ist doch kein Standardwerk, sondern nur einmal und nur für diesen Bunker gebaut.

Das bezweifle ich ...

cdf schrieb:
Ist aber auch nicht wichtig, der ankommende Strom endet doch eh in einem modernen, den geltenden Vorschriften entsprechenden Verteiler.

Dann ist es aber keine Wieder-Inbetriebnahme, sondern eine Neu-Installation, die den aktuellen Normen entsprechen muss und folglich ist dein Kabel dann nicht mehr nutzbar. Du kannst das nur unter Beibehalt des Original-Zustandes umgehen oder durch gleichwertige Schutzmaßnahmen im Rahmen des Denkmalschutzes unter Erklärung einer Gefährdungsbeurteilung. Ansonsten ist es eine neu errichtete Anlage und diese muss dem aktuellen Normenstand entsprechen.
 
cdf schrieb:
...das existierende Netzsystem im Bunker ist doch kein Standardwerk, sondern nur einmal und nur für diesen Bunker gebaut. Da gibt es keine genauen Angaben.
Ist aber auch nicht wichtig, der ankommende Strom endet doch eh in einem modernen, den geltenden Vorschriften entsprechenden Verteiler. Dort nehm ich mir den Strom den ich brauche.
Den Verteiler verstecke ich in einem Schaltkasten des Bunkers.

Ob es für das vorhandene Erdkabel eine Bezeichnung gibt, halte ich doch nicht für sooo relevant. Drei Aluadern mit je 75 qmm Querschnitt und Eisenummantelung, kein Erdschluss, kein Kurzschluss reicht doch, oder nicht.

Mein Problem ist doch nur der vierte fehlende Leiter im Erdkabel. Aber das haben ja karo 28 und Jens schon sehr gut beantwortet.
Wobei ich eher auf jens Idee tippe. Der Bunker wurde Ende der 60-er gebaut.

Ich zitiere mal aus der Wikipedia: "Schutzleitungssystem war die frühere Bezeichnung für eine Schutzmaßnahme, die auch heute noch als Isolationsüberwachung im IT-Netz angewendet wird."

Die bunkerinterne Verteilung wieder als IT-Netz aufzubauen, scheint eine lösbare Aufgabe. Schau mal in deiner Gegend, ob du dort einen altgedienten Elektrofachplaner findest. Die können dir sicher einige Hinweise zu diesem Schutzsystem und Herstellern entsprechender Technik zur Überwachung geben. Gerätetechnik dieser Art wird massiv in Krankenhäusern und medizinischen Bereichen eingesetzt, Firmen die sowas installieren, kennen die Grundzuege IT-Netz, NEA, AV/SV-Netz aus dem ff.
 
karo28 schrieb:
cdf schrieb:
Die bunkerinterne Verteilung wieder als IT-Netz aufzubauen, scheint eine lösbare Aufgabe.
Auch bei IT Netz brauchst du 4 Leiter in der Zuleitung. Außerdem nimmt man IT nur in kleineren überschaubaren Anlagen, in denen eine Abschaltung Schaden macht, z.B. einem OP. Ich glaube nicht, das sowas in einem Bunker praktiziert wurde, weil ein IT für einen ganzen Bunker ist eigentlich Blödsinn. Da suchst du ja Tage bei einem Iso Fehler.
 
Die 52kw halte ich für etwas optimistisch - das Kabel würde um einiges mehr hergeben, das nur mal nebenbei (Wenn du symmetrisch im Stern überträgst (IT) und den Generator entsprechend höher einstellst (bis zu 440V). Dann ein Trafo 400Y auf 400Y mit Mittelleiter. Daraus kannst du dann nach Belieben und Anforderungen ein TNS- oder IT-Netz aufbauen (TNS dürfte eigentlich ausreichen). Wie hast du dir denn das Schutzkonzept vorgestellt?

LG, Fenta
 
Hallo Fenta,
um "Schutzkonzept" einmal zu relativieren; ich will da keine neue, dem letzten Stand der Technik entsprechende Anlage schaffen. Mal abgesehen davon, dass eine Fachfirma damit bestimmt einige Monate beschäftigt wäre, kann und will ich das gar nicht, denn es ist ein Museum mit Denkmalschutz. Es soll möglichst viel original bleiben.
Nur, ich habe es 2011 selber erfahren; wenn eine der Lampen im Gang, bedingt durch die Wärme der leuchtenden Birnen Kondenswasser erzeugt, dadurch ein Kurzschluss entsteht, kann man das bei der hohen Luftfeuchtigkeit und den entsprechend nassen Wänden an der Wand spüren. Deshalb will ich für den Lichtstromkreis einen Fehlerstromschutzschalter IM Bunker haben, das ist alles. Alle anderen Geräte und Maschinen, die funktionieren werden immer nur durch Personal eingeschaltet. Der Batterieraum (funktionierende Notstromversorgung) ist abgeschlossen.
Ich habe halt als halbwissender nur das gedankliche Problem, dass ein FI ohne Nulleiter nicht funktioniert und ich habe nun mal nur drei Adern als Zuleitung.

Die 52 kVA habe ich ja auch nur wegen der hohen Anfangsbelastung (Heizung / Entfeuchtung) gewählt. Der nächstkleinere Generator hätte dann nur 40 kVA und das ist anfangs eindeutig zu wenig.
Mir ist es auch lieber, der Generator läuft nur mit 60% seiner Leistung, als mit 100%, macht sich auch im Spritverbrauch bemerkbar.
Da ich alles aus meiner kleinen Tasche bezahle, muss ich auch auf solche Sachen achten. :(

Claus
 
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