Minimale Antennenerdung

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Hallo,

wir sind vor kurzem in ein Haus von 1999 gezogen, in dem eine SAT-Schüssel montiert war.
Ich habe nun festgestellt, dass weder die Schüssel, noch die 7 abgehenden Koaxkabel geerdet sind.

Um den Versicherungsschutz zu haben, möchte ich die Anlage nun den gängigen Normen entsprechend komplettieren.

Wäre es ausreichend, 1x16mm² NYM von der PAS im Keller zu einer zusätzlichen PAS unterm Dach zu legen und von dort aus mit 16mm² zum Mast und mit 4mm² zu den Koaxleitungen vor und hinter dem Verstärker?


Zusatzfrage: Hinterm Kniestock liegt Eine Erdungskabel 1x16qmm, was nicht gebraucht wird, weil eine ursprünglich geplante Metallbadewanne nicht vorhanden ist.


Wäre es zulässig, diese Leitung zu verlängern und bis zur Antenne weiterzuführen?
 
Der Mast der Schüssel muß mit 1x16mm² Kupfer geerdet werden.
Die Erdung für eine Badewanne wird normalerweise nur in 4-6mm² ausgeführt und ist somit nicht ausreichend.

Als Sinnvoller erachte ich die Leitungsführung an der Außenseite des Hauses zu einem separatem Erder der dann unten an die PAS angeschlossen wird.
Der Vorteil hierbei liegt darin, daß durch die Schüssel eingefangene Überspannungen nicht durch das Haus geleitet werden und dort Schäden verursachen. (Blitzschutz)
 
Danke für das PDF.
Eine ähnliche Zusammenfassung hatte ich kurz zuvor schon gelesen, allerdings war dort nicht so ein übersichtliches Bild angehängt.


Wenn ich die PA-Leitung hier außerhalb des Gebäudes auf kürzestem Weg zu einem Erder lege, dann wird der Weg zur HES sehr viel länger.
Die HES ist genau auf der nordwestlichen Ecke und die Antenne auf der südwestlichen Ecke des Hauses montiert.
Ich müsste also einen Erdspies im Südosten in den Boden remmeln und dann mit einer PA-Leitung um das Haus herum zur HES vordringen, wobei überall Anlagen den Weg versperren (Wintergarten, Eingangspodest, geplasterte Bereiche, Metallgartenzaun, Garage, ...)


BTW: Eine Verlegung außerhalb des Gebäudes fände ich auch sehr viel besser, aber das scheint hier extrem aufwendig zu sein.

BTW2: Was ist mit "senkrecht auf kürzestem Weg" gemeint?
Man könnte von der Antenne aus durch 2 Etagendecken Löcher bohren und die PA-Leitung mitten durch die Zimmer führen. :)
Das ist vermutlich nicht gemeint, aber dürfte man die Leitung entlang der Dachschräge zwischen Rigips/Spanplatte und Dampfsperre (gilt das als leicht entzündlich?) legen?

Wenn man die Leitung auf einem Satteldach möglichst kurz zum Erder verlegt, dann liegt die auch nicht senkrecht (lotrecht) sondern (dach-)schräg.


BTW3: Die PA-Leitung, die hier hinter den Kniestock am Badezimmer führt, hat 16qmm2. Der Querschnitt wäre also normgerecht.
Die Leitung liegt mit einem Haufen anderer Leitungen (Elektro, Heizung und Wasser) zusammen in einem Versorgungsschacht. Wäre das wegen des geringen Abstands zu anderen Leitungen unzulässig?
Wenn wir den Schacht deswegen nicht benutzen können, dann müssten wir für eine Verlegung im Haus die Wände über 2 Etagen aufreißen.
Da das hier ein Holzständerhaus ist, wäre das ein extremer Aufwand.

BTW4: Im Prinzip geht es mir nur darum, eine Lösung zu finden, damit der Versicherungsschutz gegeben ist. Umfänglicher Schutz scheint im Moment nicht bezahlbar zu sein.
 
Der Erder der auch dem Blitzschutz dient muß auf dem Dach verlegt werden.
Das hat nicht unbedingt etwas mit der brennbarkeit der Materialien zu tun sondern mit der Luft um das Teil bei Blitzeinschlag. Diese wird extrem schnell extrem heiß und dehnt sich explosionsartig aus was dem Dachaufbau nicht gut tut.
Eine Verlegung im Haus ist für das Thema Blitzschutz ausgeschlossen, da es hier zu Spannungsübertragungen in andere metallische Teile und brandentwicklung kommt.
 
Im PDF von sps steht, dass man den Erdleiter außerhalb des Hauses verlegen sollte, nicht dass man es muss.

Dass der Erdleiter auf dem Dach besser liegt, ist sonnenklar. Mir geht es aber erstmal darum, hier so schnell und preiswert wie möglich eine normgerechte Installation zu realisieren, um Versicherungsschutz zu haben.

Die bessere Erdung über einen zusätzlichen Spieß inkl. Potentialausgleich zur HES würde ich später installieren lassen.
Allerdings weiß ich noch nicht wirklich, wie der PA in erdnähe verlegt werden könnte, weil entweder das Hauseingangspodest mit Pflasterung, oder ein Wintergarten mit Garage und Pflasterung im Weg liegen.
 
Octavian1977 schrieb:
Als Sinnvoller erachte ich die Leitungsführung an der Außenseite des Hauses zu einem separatem Erder der dann unten an die PAS angeschlossen wird.
Der Vorteil hierbei liegt darin, daß durch die Schüssel eingefangene Überspannungen nicht durch das Haus geleitet werden und dort Schäden verursachen. (Blitzschutz)

Damit das nicht passiert sollte der Mast nicht geerdet sondern eine Fangstange isoliert angebracht werden. Der PA der Koaxleitungen ist unverständlicherweise mittlerweile nur kein muss mehr.

Lutz
 
Eine separat geerdete Fangstange ist selbstverständlich die bessere Variante, aber das löst nicht mein Problem, dass ich in Erdnähe einen PA zur HES herstellen muss.

Wie macht man das nachträglich, wenn es um das Haus herum gepflaster ist und solche Sachen, wie Wintergärten und derlei im Weg sind?

Wie würde man das bei einem Reihenmittelhaus machen, welches auf der Nordseite die HES hat und auf der Südseite die Antenne.
Ist es dort dann praktisch nicht zulässig nachträglich eine Antenne aufs Dach zu montieren, weil man keine normgerechte Erdung mit PA installieren kann?
 
Aufwand ersetzt ja keine Notwendigkeiten ... ich hab für mein blödes Wasserrohr letztens auch den Weg vom letzten Jahr wieder aufgebaggert, weil ich deppert da letztes Jahr nicht dran gedacht hab des gleich umzulegen ...
 
Die Sache mit der Erdung des Antennenmastes ist eine super Sache! Schlägt der Blitz ein zieht man sich über HES und den dicken angeschlossenen PE/PEN die Überspannung und den Überstrom der Blitzes direkt in jede Verteilung. Und selbst wenn ihr einen (groben) Überspannungsschutz habt, per Induktion wurde direkt bei Einschlag des Blitzes der Großteil eurer elektronischen Gerät zerstört.
So oder etwas anders allerdings mit der selben Grundaussage (Antennenmast erden ist Mist) wurde uns bei einem Firmenausflug zu DEHN von einem Blitzschutzfachmann erzählt.
JAJA Vorschrift ist Vorschrift usw. aber logisch ist was anderes!
 
Das ist nur die halbe Wahrheit.

zunächst erstmal muß der Mast geerdet werden und dann mit entsprechenden Fangstangen die NICHT mit der Antenne verbunden sind vor direktem Einschlag geschützt werden. Von der Fangstange zur Antenne ist ein berechneter Abstand zu halten.
Die geforderte Erdung der Schüssel hat nichts mit Blitzschutz zu tun.
 
Octavian1977 schrieb:
zunächst erstmal muß der Mast geerdet werden

Das kann man so nicht sagen, er wird bei Fangstange mit in den PA einbezogen wenn ein PA erstellt wird.

Lutz
 
und der PA ist geerdet.
 
T.Paul schrieb:
Aufwand ersetzt ja keine Notwendigkeiten ... ich hab für mein blödes Wasserrohr letztens auch den Weg vom letzten Jahr wieder aufgebaggert, weil ich deppert da letztes Jahr nicht dran gedacht hab des gleich umzulegen ...


In meinem Fall müsste ich "nur" die komplette Außenanlage um das halbe Haus abreißen und später neu erstellen. Mit Erder und Durchbruch in den Keller zur HES liegt man da locker im fünfstelligen Bereich.

Aber was macht man, wenn man ein Reihenmittelhaus hat?
Da hat man nicht die Möglichkeit, ein Kabel über alle Nachbarhäuser herum zu seiner HES auf der anderen Seite zu legen.

Oder darf/muss man in einem solchen Fall den Erdleiter dann über den Giebel auf die andere Seite des Hauses legen.

Wäre das vielleicht auch in anderen Fällen erlaubt?
Meine Antenne liegt auf der östlichen Dachhälfte ca 1m vom Giebel entfernt.
Dürfte ich den Erdspieß auch auf der Westseite in den Boden rammen und mit dem Erdleiter 2m länger über den Giebel gehen?
 
Gibt es Blitzfänger auf deinem Dach?

Und kann man von der Situation Außen vielleicht mal ein Foto sehen? ich kann mir nur sehr schlecht vorstellen gerade, warum es da nirgends gehen sollte einen Erder am Haus einzubringen!?
 
Also am Besten Du stellst eine Blitzfangstange auf und führst den PA der Antenne einfach ins Haus. Die blizfangstange wird dann über einen Ableiter an den Erder außen geführt möglich auch über den Giebel auf die andere Seite macht sogar Sinn.
Die Fangstange muß aber gewisse Abstände zur Schüssel haben und draf auf keinen Fall mit dieser verbunden werden.

Den einfachen Anschluß der Schüssel an den PA über eine einfach 16mm² PA leitung an die PAS ohne blitzschutz halte ich für bedenklich.

Möglich ist aber auch eine Montage der Schüssel an der Hauswand unterhalb des Daches somit ist diese etwas geschützt und braucht dann keine Fangstange sondern nur den PA.
 
Sorry, dass ich mich erst jetzt melde, aber ich war auf anderen Baustellen beschäftigt.

@t.Paul
Es gibt hier keine Blitzfänger auf dem Dach.
Einen Erder anzubringen und mit einem Blitzfänger auf kürzestem Weg zu verbinden ist nicht das Problem.
Wenn ich das aber richtig verstehe, dann muss vom Erder in Bodennähe ein PA zu HES gelegt werden.
Da die Antenne im Südosten steht, müsste auch der Blitzfänger dort angebracht sein und der Erder müsste hier im Südosten in den Garten geremmelt werden, weil das der kürzeste Weg wäre.
Die HES befindet sich aber im Nordwesten des Hauses. D.h. ich müsste mit der PA um das halbe Haus, und da wären etliche Außenanlagen im Weg.
Hier ein Foto von der Position der Antenne auf dem Dach. http://zbdf49d2.multipic.de/sat-schuessel.jpg.html
Auf dem Bild ist die Antenne vorne links. Die HES liegt hinter dem Haus auf der rechten Ecke.

@Octavian
Wenn ich das richtig ergockelt habe, dann ist laut VDE eine separat geerdete Fangstange das Beste, aber wird laut VDE nicht gefordert.
Mir ging es erstmal darum mit den vorhandenen Sachen den VDE-Forderungen zu entsprechen, um Versicherungsschutz zu haben. Danach würde ich dann gerne einen besseren Blitzschutz installieren, sofern das bezahlbar und machbar ist, ohne die halbe Außenanlage zu demontieren.

Die Antenne an die Giebelwand zu installieren ist eigentlich auch keine Option. AFAIK muss die dann 2m unter der Dachkante angebracht werden. Bei unserem Krüppelwalmdach hinge die dann im Erdgeschoss. Das säh furchtbar aus, und die Leitungen wären viel länger.


Der Vorbesitzer, der diese Anlage installiert hat, hat wohl einen Fehler gemacht. Bevor die Außenanlagen angelegt waren, wäre es wesentlich preiswerter gewesen, die Erdung oder einen ordentlichen Blitzschutz zu installieren.

Ich frage mich aber weiterhin, was jemand bei einem Reihenhaus mit HES auf der Nordseite macht.
Darf der dann keine Antenne auf dem Dach anbringen, oder muss er die auf der Nordseite anbringen und über den Giebel schielen lassen, damit er die Antenne auf kürzestem Weg erden und mit der HES verbinden kann?
Ich hab die Hoffnung, dass es Ausnahmen gibt, sodass ich meine Antenne lassen kann, wo sie ist und mit wenig Aufwand VDE-konform bekomme :)
 
Und führt kein Weg durch das Haus? Keller? Ich hatte mir Aussagekräftigere Fotos erhofft ...
 
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