7
79616363
- Beiträge
- 4.441
Hallo zusammen,
bin neu hier, hoffe aber auf eine Antwort auf meine Fragen.
Kurz zu meiner Vorstellung:
Ich bin eigentlich Informatiker, hab mich aber immer schon auch für Elektronik und Elektrik interessiert und das auch als Hobby betrieben. Die grundlegenden Formeln sind bei mir vorhanden, komplexe Zahlen machen mir keine Angst und ich hab auch ne Zeit lang in nem Elektrofachbetrieb (Installation) mitgearbeitet. Die VDE 100 ist mir durchaus ein Begriff und ich kenne sie auszugsweise.
Die Vorgeschichte meiner Frage ist die:
Ich wurde kürzlich von einer Bekannten gebeten, mir doch mal das Ergebnis ihrer Küchenrenovierung anzuschauen, denn es gäbe Zweifel,
Ich hab es mir angeschaut und mich hat es fast von den Socken gehauen. Neben anderen Ausführungsfehlern gibt es auch eklatante Mängel in der Elektrik.
Okay, es ist ein älteres Gebäude (Bj. ca. 1957) und es wurde nie etwas modernisiert.
Die echten elektrischen Probleme gehen schon da los, dass der Fliesenleger kurz entschlossen nen Rundumschlag veranstaltet hat und dass die neue (geplante) Elektrik aber bereits vorher von einem Elektriker hätte installiert werden sollen.
Der Elektriker (nicht ich) wurde aber vom Fliesenleger überrumpelt und stand vor nem mittleren Dilemma. Alles war neu gefliest und u.a. auch die Wände neu verputzt und gestrichen. Die Forderung der Kundin war (verständlicherweise), dass die Neuinstallation ohne jede Beschädigung des bereits renovierten Teils erfolgen muss. Verständlicherweise hat er daraufhin nen Vogel bekommen, hat Streit mit dem Fliesenleger angefangen und lehnt diese Aufgabe nun kategorisch ab.
Nun komm ich ins Spiel, denn ich sollte das beurteilen und ggf. richten.
Ich schildere mal den Jetzt-Zustand:
Die gesamte Wohnung ist (immerhin) mit 3x25A (Schmelzsicherungen - Ja wirklich) am Verteilerkasten abgesichert. Gut, damit kann man notfalls noch leben. Sowas wie PE schien ein Fremdwort zu sein, denn das lustige rote Kabel ist potentialfrei. Selbst die klassische Nullung schien bei der Installation nur was für Weicheier zu sein. Von der 3x25A mit 5x2,5 mm² Zuleitung wird auch noch die Versorgung (neben dem Elektroherd) noch einphasig die ganze sonstige Versorgung abgezapft (Kaffemaschine, Warmwasserbereiter, Spülmaschine etc.). Immerhin war man wohl auch 1957 schon so schlau, dass man die 25 A nur über ne 16er Sicherung abgezapft hat - Welch Luxus und welch intellektuelle Herausforderung beim Einschalten der Geräte!
Ich soll da nun ran und zerstörungsfrei neue Kabel (zumindest in der Küche) legen.
Eigentlich wollte ich das (zumindest teilweise) wieder rausreissen und neu machen. Ich darf aber in dieser "wunderschönen neuen Küche" nichts kaputt machen - Prima, und wie komm ich dann in die Wand hinter die Fliesen? Kabelkanäle werden kategorisch abgelehnt, weil die hässlich und teuer wären (Entgelt bekomm ich keins, aber es ist sowas wie meine Ex und ich will ihr helfen - Ausserdem betreut sie meine/unsere Rabenkrähe).
Ausserdem darf im Flur nichts verändert werden (wo ich die Zuleitung vermute). Sämtliche Accessoires wie Regale und Unterbauten darf ich auch nicht anfassen, weil die von ihrem verstorbenen Mann selbst gebaut wurden. Na gut, Letzteres kann man ja noch verstehen, obwohl es teilweise nicht machbar ist - Muss ich halt heimlich machen.
Was ich will:
Eigentlich sofort heimgehen und gemütlich ein Bier trinken. Nein, jetzt im Ernst. Ich will auf jeden Fall nen RCD/FI drin haben. Ich will mehrere Sicherungsautomaten. Mit der hirnrissigen Auflage den jetzigen "Küchensicherungskasten" so oder in ähnlicher Form beizubehalten kann ich mich notfalls abfinden, aber korrekt ist das nicht.
Nun das eigentliche Problem:
Wie komm ich hinter den Fliesen (ca. 140 cm Schildhöhe) durch? Gut, der Putz in dem das alte Kabel liegt wirkt bröselig und das alte Kabel müsste man rausbekommen. Der dadurch gewonnene Kanal wird aber deutlich zu eng sein, als dass ich da mindestens drei neue Leitungen einziehen kann. Ich dachte schon daran, dass ich das evtl. mit ner missbrauchten Sanitärspirale ausfräsen kann, aber davon wurde mir schon abgeraten - Hab ich zwar noch nie probiert, der Putz wirkt "knackbar", aber mir wurde gesagt, dass ich dann zuschauen könnte, wie die Fliesen abfallen. Habt ihr ne Idee?
Das nächste Problem liegt beim Unterverteiler, denn der alte soll raus, ein neuer mit FI, sechs Automaten und ggf. Durchgangsklemmen rein. Das wär noch nicht das Problem, aber die Zuleitungen (von oben) sind ultrakurz und ich darf aus "einrichtungstechnischen Gründen" nicht.
Okay, hier nun ne ganz wichtige Frage:
In welcher Richtung fährt man nen RCD/FI an? Ich hab es so gelernt, dass die Zuleitung nach unten gehört und oben ist "oben", wo eben "oben" drauf steht. Wär ja noch schöner, wenn so ein Ding "drin" ist, wenn der Hebel nach unten zeigt.
Theoretisch dürfte das (ausser wechselnden Richtungen) nichts ausmachen, aber schon aus Konformitätsgründen soll/muss man das einhalten. Wenn ich dieses bereits von ihr gekaufte Miniteil aber einsetze, dann bekomm ich so Platzprobleme.
Ich komm immer mehr zum Schluss, das diese Aufgabe unter diesen Vorgaben nicht lösbar ist. Ihr neuer Freund hat sich zwar anfangs angeboten das binnen wenigen Stunden zu erledigen - Ja ja. Küche ausräumen, Aufbau abbauen, Kunstbohren, Verteiler einpassen, Kabel verlegen, Dosen setzen etc. - Das dauert seiner Meinung nach doch maximal 6 Stunden. Nun ja. mittlerweile begnügt er sich damit, dass er ne Endkontrolle machen will.
Nein, bitte nicht falsch verstehen. Ich bin nicht eifersüchtig und ich will von der Frau auch nichts mehr. Dennoch ist es das Frauchen von "unserer" (niemand "besitzt" ein Wildtier!) Rabenkrähe und deswegen häng ich mich so rein.
Aber wie seht ihr das? Ist diese Elektrogeschichte wohl in dieser Konstellation doch ein Act (und ich komm immer mehr zu dieser Meinung), wovon man besser die Finger lässt?
Viele Grüsse,
Uli
PS: 79616363 ist 'yacc' in Hex/ACII
bin neu hier, hoffe aber auf eine Antwort auf meine Fragen.
Kurz zu meiner Vorstellung:
Ich bin eigentlich Informatiker, hab mich aber immer schon auch für Elektronik und Elektrik interessiert und das auch als Hobby betrieben. Die grundlegenden Formeln sind bei mir vorhanden, komplexe Zahlen machen mir keine Angst und ich hab auch ne Zeit lang in nem Elektrofachbetrieb (Installation) mitgearbeitet. Die VDE 100 ist mir durchaus ein Begriff und ich kenne sie auszugsweise.
Die Vorgeschichte meiner Frage ist die:
Ich wurde kürzlich von einer Bekannten gebeten, mir doch mal das Ergebnis ihrer Küchenrenovierung anzuschauen, denn es gäbe Zweifel,
Ich hab es mir angeschaut und mich hat es fast von den Socken gehauen. Neben anderen Ausführungsfehlern gibt es auch eklatante Mängel in der Elektrik.
Okay, es ist ein älteres Gebäude (Bj. ca. 1957) und es wurde nie etwas modernisiert.
Die echten elektrischen Probleme gehen schon da los, dass der Fliesenleger kurz entschlossen nen Rundumschlag veranstaltet hat und dass die neue (geplante) Elektrik aber bereits vorher von einem Elektriker hätte installiert werden sollen.
Der Elektriker (nicht ich) wurde aber vom Fliesenleger überrumpelt und stand vor nem mittleren Dilemma. Alles war neu gefliest und u.a. auch die Wände neu verputzt und gestrichen. Die Forderung der Kundin war (verständlicherweise), dass die Neuinstallation ohne jede Beschädigung des bereits renovierten Teils erfolgen muss. Verständlicherweise hat er daraufhin nen Vogel bekommen, hat Streit mit dem Fliesenleger angefangen und lehnt diese Aufgabe nun kategorisch ab.
Nun komm ich ins Spiel, denn ich sollte das beurteilen und ggf. richten.
Ich schildere mal den Jetzt-Zustand:
Die gesamte Wohnung ist (immerhin) mit 3x25A (Schmelzsicherungen - Ja wirklich) am Verteilerkasten abgesichert. Gut, damit kann man notfalls noch leben. Sowas wie PE schien ein Fremdwort zu sein, denn das lustige rote Kabel ist potentialfrei. Selbst die klassische Nullung schien bei der Installation nur was für Weicheier zu sein. Von der 3x25A mit 5x2,5 mm² Zuleitung wird auch noch die Versorgung (neben dem Elektroherd) noch einphasig die ganze sonstige Versorgung abgezapft (Kaffemaschine, Warmwasserbereiter, Spülmaschine etc.). Immerhin war man wohl auch 1957 schon so schlau, dass man die 25 A nur über ne 16er Sicherung abgezapft hat - Welch Luxus und welch intellektuelle Herausforderung beim Einschalten der Geräte!
Ich soll da nun ran und zerstörungsfrei neue Kabel (zumindest in der Küche) legen.
Eigentlich wollte ich das (zumindest teilweise) wieder rausreissen und neu machen. Ich darf aber in dieser "wunderschönen neuen Küche" nichts kaputt machen - Prima, und wie komm ich dann in die Wand hinter die Fliesen? Kabelkanäle werden kategorisch abgelehnt, weil die hässlich und teuer wären (Entgelt bekomm ich keins, aber es ist sowas wie meine Ex und ich will ihr helfen - Ausserdem betreut sie meine/unsere Rabenkrähe).
Ausserdem darf im Flur nichts verändert werden (wo ich die Zuleitung vermute). Sämtliche Accessoires wie Regale und Unterbauten darf ich auch nicht anfassen, weil die von ihrem verstorbenen Mann selbst gebaut wurden. Na gut, Letzteres kann man ja noch verstehen, obwohl es teilweise nicht machbar ist - Muss ich halt heimlich machen.
Was ich will:
Eigentlich sofort heimgehen und gemütlich ein Bier trinken. Nein, jetzt im Ernst. Ich will auf jeden Fall nen RCD/FI drin haben. Ich will mehrere Sicherungsautomaten. Mit der hirnrissigen Auflage den jetzigen "Küchensicherungskasten" so oder in ähnlicher Form beizubehalten kann ich mich notfalls abfinden, aber korrekt ist das nicht.
Nun das eigentliche Problem:
Wie komm ich hinter den Fliesen (ca. 140 cm Schildhöhe) durch? Gut, der Putz in dem das alte Kabel liegt wirkt bröselig und das alte Kabel müsste man rausbekommen. Der dadurch gewonnene Kanal wird aber deutlich zu eng sein, als dass ich da mindestens drei neue Leitungen einziehen kann. Ich dachte schon daran, dass ich das evtl. mit ner missbrauchten Sanitärspirale ausfräsen kann, aber davon wurde mir schon abgeraten - Hab ich zwar noch nie probiert, der Putz wirkt "knackbar", aber mir wurde gesagt, dass ich dann zuschauen könnte, wie die Fliesen abfallen. Habt ihr ne Idee?
Das nächste Problem liegt beim Unterverteiler, denn der alte soll raus, ein neuer mit FI, sechs Automaten und ggf. Durchgangsklemmen rein. Das wär noch nicht das Problem, aber die Zuleitungen (von oben) sind ultrakurz und ich darf aus "einrichtungstechnischen Gründen" nicht.
Okay, hier nun ne ganz wichtige Frage:
In welcher Richtung fährt man nen RCD/FI an? Ich hab es so gelernt, dass die Zuleitung nach unten gehört und oben ist "oben", wo eben "oben" drauf steht. Wär ja noch schöner, wenn so ein Ding "drin" ist, wenn der Hebel nach unten zeigt.
Theoretisch dürfte das (ausser wechselnden Richtungen) nichts ausmachen, aber schon aus Konformitätsgründen soll/muss man das einhalten. Wenn ich dieses bereits von ihr gekaufte Miniteil aber einsetze, dann bekomm ich so Platzprobleme.
Ich komm immer mehr zum Schluss, das diese Aufgabe unter diesen Vorgaben nicht lösbar ist. Ihr neuer Freund hat sich zwar anfangs angeboten das binnen wenigen Stunden zu erledigen - Ja ja. Küche ausräumen, Aufbau abbauen, Kunstbohren, Verteiler einpassen, Kabel verlegen, Dosen setzen etc. - Das dauert seiner Meinung nach doch maximal 6 Stunden. Nun ja. mittlerweile begnügt er sich damit, dass er ne Endkontrolle machen will.
Nein, bitte nicht falsch verstehen. Ich bin nicht eifersüchtig und ich will von der Frau auch nichts mehr. Dennoch ist es das Frauchen von "unserer" (niemand "besitzt" ein Wildtier!) Rabenkrähe und deswegen häng ich mich so rein.
Aber wie seht ihr das? Ist diese Elektrogeschichte wohl in dieser Konstellation doch ein Act (und ich komm immer mehr zu dieser Meinung), wovon man besser die Finger lässt?
Viele Grüsse,
Uli
PS: 79616363 ist 'yacc' in Hex/ACII