Motor speziell für Steinmetzschaltung? Eine Spule muss quasi gebrückt sein beim Anlauf wieso?

Diskutiere Motor speziell für Steinmetzschaltung? Eine Spule muss quasi gebrückt sein beim Anlauf wieso? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo bin neu hier im Forum und hab schon direkt eine vielleicht dumme Frage. Habe letztens auf Kleinanzeigen für einen alten Kompressor einen...
  • Ersteller Drei_Phasen_Kasper_97
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Das gab es auch mit Schalter von Hand umschaltbar Aus/Anlauf/Betrieb. Hab noch so eine Bandsäge. Hat dann auch im Anlaufbetrieb ziemlich gebrummt.
 
Bei 100µ ist der aber riesig.

Der originale Kondensator war auch ungefähr so groß, wie eine 0,5l Bierflasche und ziemlich schwer. Der neue Metallschichtkondensator ist da deutlich kleiner und kompakter.
 
Ja, die neuen Bauformen dieser Kondensatoren sind dank weiter entwickelter Materialien deutlich kleiner. Sind aber immer noch Metall Papier MP Kondensatoren, wenn ich richtig informiert bin.


siehe auch:


Metallpapierkondensator – Wikipedia

Achja, sorry hab mich vertippt, meinte Metallpapier ist ja klar. Metallschichtkondensatoren sind ja eher in der Feinelektronik zu Hause.g
 
Heute 60mm Durchmesser und 120mm lang.
Motorbetriebskondensator COMAR MKA450, 100µF/450V~, 6,3mm, 60x120mm
1980 war ein 20µ Mp Kondensator etwa so groß oder größer, der lebt aber heute noch;) praktisch unkaputtbar zumindest die DDR Teile dieser Zeit
Der heutige lebt in der Regel nicht mehr sehr lang. Die Selbstheilung hat man heute bewußt ausgenutzt für das geplante Kaputt.
Und das nicht nur bei Motorkondensatoren. Hab letztens wieder mehrere Wandthermostate einer bekannten deutschen Firma repariert, die nach wenigen Jahren im Eimer sind, weil der Kondensator des Kondensatornetzteils nur noch 1/3 der Nennkapazität hatte. Gut das die auf einer Schalterdose sitzen. In der sitzt nun der volumenmäßig 4 x so große DDR Kondensator 220nF und der wird dort auch in 20 Jahren noch sitzen;)
 
Die Selbstheilung hat man heute bewußt ausgenutzt für das geplante Kaputt.

Ja, das sehe ich auch so. Nennt sich heute "Obsoleszenz". Da gibt es Lehrstühle an den Hochschulen, damit die zukünftigen Konstrukteure keine Sachen machen, die zu lange halten. Andererseits jammern wir wieder über zu viel Elektroschrott.


weil der Kondensator des Kondensatornetzteils nur noch 1/3 der Nennkapazität

Genau, das ist ein typisches Beispiel. Oder auch die MP-Kondensatoren in Heizungsumwälzpumpen.



4 x so große DDR Kondensator 220nF und der wird dort auch in 20 Jahren noch sitzen


Davon kann man ausgehen. Das ist heute aber nicht mehr gewünscht.
Was auch gute Wertarbeit ist, sind viele VEM oder VEB Motoren von damals. Kenne die aus Wernigerode und Thurm. Wurden sehr viel im Westen verbaut. Einziger Schwachpunkt waren die Wälzlager. Diese gewechselt, läuft die Kiste ewig.
 
Wie gesagt, meine Lebenserfahrung sagt, dass ein Kondensatormotor, auch ohne Kondensator, weiterläuft.

Ich habe das schon mit 11 Jahren beim Basteln mit alten Waschmaschinenmotoren ausprobiert.
Also ein Merkmal von Kondensatormotoren, ist ihre festgelegte Drehzahl. Sowas war garantier nicht in einer WaMa verbaut.
 
Ja, das sehe ich auch so. Nennt sich heute "Obsoleszenz". Da gibt es Lehrstühle an den Hochschulen, damit die zukünftigen Konstrukteure keine Sachen machen, die zu lange halten. Andererseits jammern wir wieder über zu viel Elektroschrott.
„Was ewig hält - bringt kein Geld“. Das ist immer so, wenn ein Markt in die Sättigung läuft und die alten Sachen immer noch zufriedenstellend funktionieren. Dann können nicht alle Akteure überleben. Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass solche Geräte verglichen mit heute ein mehrfaches gekostet haben. Für solche WaMa (AEG/Bosch/Siemens) war den auch ein kompletter Monatslohn weg.
 
Also ein Merkmal von Kondensatormotoren, ist ihre festgelegte Drehzahl. Sowas war garantier nicht in einer WaMa verbaut.

Doch, das war garantiert verbaut. Aber in etwas älteren Modellen, als man es heute kennt. Diese Bosch-Maschinen hatten noch Waschtrommel und Schleuder getrennt. Daher zwei Kondensator-Motoren. Einer mit ca. 1400 Umdr. für die Trommel mit Keilriemenübersetzung. Und einer mit senkrecht stehender Welle für Direktantrieb der Schleuder. Diese Maschine war ca. Baujahr 1955. Kein Waschautomat mit Programmsteuerung, sondern das meiste manuell bedient. An Steuerung hatte die nur ein Reversierwerk mit Schongang, Thermostat für Waschtemperatur und eine Zeituhr für die Dauer des Waschgangs.
Sie stand bei unserem Nachbarn. Als ich Kind war, die Maschine defekt war und verschrottet werden sollte, habe ich die nach Hause geschleppt zum Ausschlachten und dabei auch einiges gelernt.

Unsere eigene Waschmaschine damals, die erste, Baujahr ca. 1961 war eine von
Rondo Werke Berning & Co Schwelm
lief mit Drehstrom (nur für die Heizung) und hatte auch zwei Kondensatormotoren, (für Waschen und Schleudern separat)
War aber schon ein Frontlader-Vollautomat im heutigen Sinne. Die Motore und die Trommel mit zwei Keilriemen- Vorgelegen verbunden. Beim Schleudern koppelte eine mechanische Fliehkraftkupplung den Waschmotor ab, sonst wäre er wegen der hohen Drehzahl auseinandergeflogen.

Die spätere Miele WaMa hatte auch für Waschen und Schleudern zwei Motore (in einem Gehäuse), Kondensatormotor zum Waschen, und den hochtourigen Kommutatormotor für den Schleudergang.
 
Also ein Merkmal von Kondensatormotoren, ist ihre festgelegte Drehzahl.

Stimmt so nicht.
Einphasen- Kondensatormotore gab und gibt es in polumschaltbarer Variante.

Was die Lebensdauer von MP- Kondensatoren und auch die Motore betrifft, bin ich nicht meinungskonform mit den DDR- Nostalgikern.
Die Motore waren sicherlich oft von der Qualität vergleichbar.
Der wahre Grund, warum sie im Westen häufig eingesetzt wurden, war der Preis.
Was die Lebensdauer MP- Kondensatoren betrifft gibt es auch dafür unterschiedliche Qualitäten.
Diese drückt sich in dem Begriff MBFT aus.
Das ist die Zeit von dem erwartbaren Ausfall bis zum nächsten.
Wenn ich bereit bin etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen erhalte ich auch Bauteile mit weit höher Lebenserwartung.
Übrigens:
Die Verlustleistungen sind heuer auch geringer als früher.
MP Motorkondensator sind in Vergleich zu heute früher erheblich teurer.

Allstromer
 
Einphasen- Kondensatormotore gab und gibt es in polumschaltbarer Variante.
Trotzdem gab es die auch nicht umschaltbar in Waschvollautomaten. Die waren jahrzehntelang geregelt Ankerstrom über Triac, Umschaltbare Feldwicklung, weil selbst diese Motoren ohne Feldstärkeänderung den weiten Drehzahlbereich nicht abdecken und es gab auch eine Art Tacho um dem Regler den Istwert mitzuteilen.
Erst neuerdings macht man das mit Drehstrom und FU. Aber vermutlich braucht man dazu auch eine Polumschaltung für die große Drehzahlspanne. Hab aber noch keinen dieser Art auseinander gehabt
 
Trotzdem gab es die auch nicht umschaltbar in Waschvollautomaten.

Polumschaltbare Kondensatormotoren kenne ich auch nicht in alten Waschmaschinen.


Die waren jahrzehntelang geregelt Ankerstrom über Triac, Umschaltbare Feldwicklung,

Ja, später mit Kommutatormotor, wendete man dieses Prinzip sehr lange Zeit an.

Bis die Drehstrommotoren mit FU auf den Markt kamen. So weit ich weiss, arbeiten die aber nur mit einer festen Polzahl.



Der wahre Grund, warum sie im Westen häufig eingesetzt wurden, war der Preis.

Ja, davon gehe ich auch hauptsächlich aus. In den siebziger und achtziger Jahren waren sie fast in jede Maschine, die man bei uns kaufte, eingebaut.
 
Doch, das war garantiert verbaut. Aber in etwas älteren Modellen, als man es heute kennt. …..Diese Maschine war ca. Baujahr 1955…..

Unsere eigene Waschmaschine damals, die erste, Baujahr ca. 1961 war eine von
Gut, da bin ich doch mit Baujahr 1960 etwas zu jung, um an solchen Maschinen Erfahrungen sammeln zu dürfen.
 
Gut, da bin ich doch mit Baujahr 1960 etwas zu jung, um an solchen Maschinen Erfahrungen sammeln zu dürfen.

Ich bin Baujahr 1959. Habe die alte Maschine von 1955 auch nicht aktiv repariert, sondern, als sie ausgemustert war, (ca. 1970) nach Hause geschleppt, als Kind, und sie zerlegt, um das Innenleben zu erforschen. Auf diese Weise hatte ich meine ersten Erfahrungen mit solchen Kondensatormotoren gemacht.
War natürlich ein riesen Erfolgserlebnis, wenn man mit etwa 11 Jahren, diese Motoren nach dem Ausbauen aus der Maschine wieder zum Laufen brachte. Herausfand, wie man den Kondensator dran schalten musste, um Links- / Rechtslauf zu realisieren usw....

Natürlich eine gefährliche Beschäftigung für ein Kind mit 11 Jahren. Das war aber eine andere Zeit, ohne Helikopter-Eltern.

Man hatte keine Angst vor dem elektrischen Strom, aber schon den gehörigen Respekt, um es richtig zu behandeln.
 
Hut ab vor deinen Eltern - um einen 11-jährigen an 220V ranzulassen - wobei bei solcher Kondensatorschaltung auch durchaus noch höhere Spannungen erreicht werden
 
wobei bei solcher Kondensatorschaltung auch durchaus noch höhere Spannungen erreicht werden

Ja, durchaus. Um die 350 Volt sind auch keine Seltenheit.

Ich bin auf dem Land aufgewachsen, da hat man schon von klein auf gelernt, mit allen möglichen Gefahren umzugehen.

Deshalb waren die Eltern damals nicht so zimperlich und haben mir das zugetraut.
 
Kann schon sein, das man früher manchmal "leichtsinnig" war.
Heute haben viele ein "hysterisch übertriebenes" Sicherheitsbewusstsein in gewissen Teilbereichen. Aber real existierende große Gefahren erkennen sie dann doch nicht.
 
Ja, durchaus. Um die 350 Volt sind auch keine Seltenheit.

Ich bin auf dem Land aufgewachsen, da hat man schon von klein auf gelernt, mit allen möglichen Gefahren umzugehen.

Deshalb waren die Eltern damals nicht so zimperlich und haben mir das zugetraut.
Ich hab mit 11 mein Kinderzimmer installiert. Anfangs hat mein Vater mit gemacht, aber Elektriker war der auch nicht. Etwa zu der Zeit hab ich auch schon Röhrenradios versucht zu reparieren. Smartfon gab es da ja nicht und selbst das Fernsehen hat zwischen 13 und 17 Uhr nur Testbild gezeigt. Irgendwie musste man sich ja beschäftigen:D. Fotos hab ich zu der Zeit auch schon entwickelt, Antennen gebaut fürs Westfernsehen und vieles Anderes.
 
Thema: Motor speziell für Steinmetzschaltung? Eine Spule muss quasi gebrückt sein beim Anlauf wieso?
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