nach Kyril: Notstrom für Heizungsanlage

Diskutiere nach Kyril: Notstrom für Heizungsanlage im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hi, so, endlich haben wir wieder nach 32h wieder Strom.... Wir wollten nun, damit wenigstens das Haus warm bleibt die Heizungsanlage...
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bp158

Guest
Hi,

so, endlich haben wir wieder nach 32h wieder Strom....

Wir wollten nun, damit wenigstens das Haus warm bleibt die Heizungsanlage (Vissmann Gasola) mit einem Notstromaggregat betreiben (manuell um- und einzuschalten). Dazu haben wir uns ein solches bei O*I geholt, Marke CMI mit 2000W.

Der Verkäufer meinte was von wegen Spannungsspitzen... Wie bekommt man solche einfach aber effektiv weg bzw. glättet diese ?? Meine bisherigen Einfälle gingen in Richtung OnlineUSV (zB. eine wo die Akkus defekt sind ...). Wie müsste eine solche Leistungsmäßig ausgestattet sein (ebenfalls 2000W oder reicht eine kleinere) weil sie ja nur den Strom glätten und nicht puffern soll ??

Für konstruktive Antworten bin ich wie immer Dankbar ! ;))

BP158
 
Hallo BP158,

eine OnlineUSV wäre auch meiner Ansicht nach dafür eine schnelle, leistungsfähige Lösung.

Wichtig wäre die Information, welche Leistungaufnahme die Heizungsanlage inkl. Pumpen, etc., ... hat.
Das (und vermutlich gehört die Deckenleuchte in dem Raum auch noch zum Stromkreis dazu) mal 1,5 dürfte als sicherer Wert für die Mindestleistung der Online-USV gelten.
Eine OnlineUSV mit 1400/1500VA sollte vermutlich dicke reichen.

Der Betrieb ohne Akkus kommt nicht mit jeder OnlineUSV auf Dauer so gut.
Besser ist es, die alsbald zu ersetzen. Sooo teuer sind die bei der oben genannten USV-Stärke auch nicht. 2x 12V 17Ah ist bei der Größe beliebt, die sollten z.B. beide zusammen unter 80 Euro bleiben.
Außerdem startet nicht jede USV ohne eingesetze Akkus, weil ein positiv verlaufener Akkutest Einschaltbedingung ist.

Achte beim Kauf einer USV ohne Akkus (defekte werden wegen Portoersparnis gerne gar nicht erst mitgeschickt) bitte darauf, dass der nötige Anschlussstecker für die Akkus wirklich dabei ist. Manche haben (z.B. APC) keine Flachsteckhülsen, sondern spezielle Stecker, die sind z.T. schwer beschaffbar.

Gruß

Markus
 
Hallo,

zum Thema USV: Ich habe hier ein älteres Gerät mit defekten Akkus Marke Yuasa rumstehen, nennt sich UPS (Uninterruptible Power Supply). Neue Akkus wären ungefähr so teuer wie ein Neugerät mit Akkus.

zum Notstromaggregat: Wie soll es denn an die Heizung angeschlossen werden? Einfach per Schukoverlängerung oder wie hast du dir das vorgstellt?
 
Vorsicht: Gasheizungen lassen sich nur bedingt über Notstrommoppel betreiben, da in den Geräten in der Regel eine elektrische Flammüberwychung eingebaut ist die gegen Masse d.H. PE mißt! Dazu ist es wichtig das der Außenleiter richtig angeschloßen wird!

Zusätlich kommt hinzu das Moppel als IT System aufgebaut sind, es kann also kein Stromkreis Moppel L - Flammüberwachung - PE - Moppelstern geschloßen werden!
 
Naja, den Moppel könnte man auch als TT-System aufbauen, mit Erder. Ich wäre aber vorsichtig wegen den Spannungsspitzen: Selbst mit Überspannungsableitern bekommt man die nicht vollständig weg und gerade neuere Heizungen sind sehr empfindlich, was Überspannung anbelangt.

Das Problem bei vielen USVen ist die Unzureichend exakte Abbildung der Sinuskurve, speziell Pumpen haben mit soetwas Probleme.

Das einfachste ist IMO ein echter Sinusspannungswandler mit 1,5/3 kW (nominal 1,5, kurzzeitig 3) und ein Akku mit Laderegler. Da kann man dann auch ein Aggregat vorschalten, um längere Ausfallzeiten zu überbrücken, da die Heizung durch den Sinus-Spannungswandler mit echter Sinuskurve (keine sinus-ähnliche, Rechteck oder Trapez) immer reine energie bekommt. Wenn man will, kann man noch einen Netzfilter nachschalten, muss aber nicht unbedingt sein. Vor den Laderegler würde ich einen Satz Überspannungsableter bauen (C/2/II und D/3/III) und das Aggregat je nach Typ über einen Manuellen Umschalter oder zwei gegeneinander verriegelte Schütze mit automatischer Umschaltung anbinden (letzteres lohnt nur, wenn das Aggregat automatisch starten kann).

MfG; Fenta
 
Fentanyl schrieb:
[...] oder zwei gegeneinander verriegelte Schütze mit automatischer Umschaltung [...]
Dabei wären imo die Schütze bzw. die Umschaltung bei Wechselstrompumpen um mindestens 50ms zu verzögern.
Das meine ich in Anlehnung an die gleichlautenden Vorgaben für Drehrichtungswechsel bei Motoren.
Die 50ms+ bei Wechselstrommotoren geben Kondensatoren Zeit, sich über die Wicklung zu entladen, bevor Notstrom mit höchstwahrscheinlich anderer Phasenlage aufgeschaltet wird. Andernfalls könnte die Entladung des Kondensators ins Netz zu extremen Strömen führen, welche die weitere Stromversorgung ggf. sofort und nachhaltig beenden... ;-)

ego1 schrieb:
Vorsicht: Gasheizungen lassen sich nur bedingt über Notstrommoppel betreiben, [...] die gegen Masse d.H. PE mißt! Dazu ist es wichtig das der Außenleiter richtig angeschloßen wird!

Zusätlich kommt hinzu das Moppel als IT System aufgebaut sind, es kann also kein Stromkreis Moppel L - Flammüberwachung - PE - Moppelstern geschloßen werden!
@ego1
Guter Hinweis.
Klar muß der Außenleiter richtig angeschlossen werden, sonst tutet das nicht.
Damit die Flammüberwachung bei einigen Geräten wirklich zuverlässig funktioniert, muss das Aggregat oder die USV (wenn nicht schutzisoliert) aber auch eine Verbindung zum PA haben. Sonst misst die oft Mist.
Einige messen nämlich gegen das Chassis und nicht PE oder N.

Zusatzfrage: kann ein Wechselstrom-'Moppel' denn als IT System aufgebaut sein und hat es überhaupt einen 'Moppelstern'?


Heimwerker schrieb:
zum Thema USV: Ich habe hier ein älteres Gerät mit defekten Akkus Marke Yuasa rumstehen, nennt sich UPS (Uninterruptible Power Supply). Neue Akkus wären ungefähr so teuer wie ein Neugerät mit Akkus.
Alle USV nennen sich UPS, ist ja bloß die neudeutsch-englische Entsprechnung. :lol:
Und wenn neue Akkus so teuer sind, wie ein Neugerät, ist das Neugerät keine echte OnlineUSV mit aktiver Regelung, sondern vermutlich nur eine StandBy-Kiste mit Umschaltung unter 30ms.
Das ist dann der Unterschied bei Neugeräten zwischen 99 Euro und 599 Euro. Die Akkus sind oft gleich, das stimmt.
 
Natürlich gibt es einen Moppelstern!(Beim Drehstrommoppel,sonst ist es ja kein Stern)
Nur ist dieser nicht mit dem PE verbunden, weswegen man ja auch vom IT-System spricht!
An der Schuko gibt es demnach zwei Außenleiter und die PE verbindung zum Gehäuse des Moppels. Strom kann demnach nicht vom Chassis der Heizung zurück zum zweiten Außenleiter des Moppel fließen.

Abhilfe schafft der Umbau in ein TN-System.(nein Fenta, ein TT-System ist in diesem fall umwahrscheinlich, dies würde ja eine Cu verbindung der Erder/PE Moppel und Haus auschließen, also in der Praxis unwahrscheinlich)
 
Hallo zusammen,

um gefähliche Spannungsspitzen zu entschärfen und Notstromaggregate richtig zu erden habe ich einen interessanten Vorschlag gefunden.

Arotan Generatoren hat in seinem Lexikon (Notstrom Versorgung in Haushalten - Sicherheit - Teil 2 auf der Seite 6) einen verständlichen Anschlussplan veröffentlicht, der ein interessantes Detail zeigt. Arotan empfiehlt für einem Diesel-Generator (kein Inverter) z.B. den KS9200HDES-1/3 (230 V Nennleistung 6,5/6,0 kW) bei einer einphasigen Haus-Einspeisung in ein TN-Netz, eine Ausgleichslast (von 2 x 100 W) zwischen zu schalten, um empfindliche elektronischen Verbraucher zu schützen.

Ich würde auch gerne die Wirksamkeit dieser Maßnahme kennen. Vielleicht gibt es im Forum einen Fachmann der das schon praktiziert hat oder beurteilen kann. Das würde allen Elektrikern und Interessierten mehr Sicherheit bei der Einspeisung von Notstrom geben.
 
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