Nachrüsten von FI-Schutzschaltern

Diskutiere Nachrüsten von FI-Schutzschaltern im Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation Forum im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK; Hallo zusammen. Ein Bakannter von mir hat mich gebeten bei ihm im haus die Elektroinstallation vorzunehmen, da ich selbst Elektriker gelernt...

  1. valle

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    Hallo zusammen.

    Ein Bakannter von mir hat mich gebeten bei ihm im haus die Elektroinstallation vorzunehmen, da ich selbst Elektriker gelernt habe. Allerdings in der Industrie. Daher belaufen sich meine Fachgebiete mehr im Bereich der Automatisierungstechnik und weniger im Hausinstallationsbereich.
    Wie wollen nun nach und nach die Installation im Haus mit FI-Schultzschaltern nachrüsten. Irgendwann sollen es mal drei extra abgesicherte Stromkreise werden: Keller und Außenbereich; 1. Erdgeschoss; 1. Stock. Als erstes ist der Keller dran.
    Nun zu meinen Fragen:
    1. Ich gehe davon aus, dass das haus über KEINEN Fundamenterder verfügt. Reicht es aus als Erde die Wasserleitung herzunehmen oder muss ein zusätlicher Erder angebracht werden?
    2. Ist ein FI mit 25A Bemessungsstrom ausreichend? Bzw. ab wann sollte ich einen größeren verwenden. oder ist der größere gleich von Anfang an zu empfehlen?

    Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen. Vielen Dank schon mal im Voraus
     
  2. #2 Heimwerker, 23.08.2005
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    über wasserleitung ist nicht mehr zulässig, da viele in kustoff sind. was für netzsystem, wahrscheinlich TT?

    40 A is nich viel teurer, also den darfst du mienes wissens nach nur verwenden, wenn die nachgeschalteten sicherungen pro phase nicht mehr als 25 A betragen oder vor dem fi eine sicherung mit max. 25 A sitzt, also fi mit 25 A is nich allzu empfelenswert, besser 0,03/40A

    Ich hoffe ich konnte helfen.....
    gruß
     
  3. #3 Ahnungsloser, 23.08.2005
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    kommt auf die Hausanschlußsicherung und noch evtl vorhandenen Zählerabgangssicherungen - von Vorsicherungen gehe ich mal nicht aus.
    der FI muß so gro0 sein, wie die Sicherung davor, also nochmal nachschauen, und kontrollieren ob auch die Leitung groß genug ist - meist passt allerdings ein 40/0,03 (Nennbelastbarkeit/Fehlerstrom max.)

    Erdung:

    egal welches Netz - immer Fundamenterder - notfalls einen schlagen - auf dem Land gehts noch einfacher:
    Spieß rein und mit dem Traktor mit Schaufel eindrücken - klappt spitzenmäßig !
     
  4. valle

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    Danke für die Tipps.
    Habe mittlerweile doch noch einen Erdspieß gefunden, der mit der Dachrinne verbunden ist. Das scheint mir die einfachste Lösung zu sein. Allerdings habe ich nun noch ein Problem:
    Der Hausanschluss befindet sich im Keller und führt dann über die Hauptsicherung nach oben in den ersten Stock zum Stromzähler und zum bis jetzt einzigen Verteilerkasten.Nun führen zwei Leitungen in den Keller. Eine Leitung 2x1,5² und eine 4x2,5². Die 1,5² Leitung will ich für das Büro im Keller verwenden und ihr einen einpoligen FI und einen B16 Automaten verpassen um das Büro vom Rest getrennt zu halten. Die andere Leitung will ich über eine weitere Unterverteilung im Keller weiter aufspalten und einzeln mit jeweils 16 A absichern. Ich bin allerdings der Meinung, dass es sicherer wäre, diese Leitung gleich nach dem FI im 1. Stock (also bevor die Leitung nach unten geht) noch zusätzlich mit 25A abzusichern. Nur um auf Nummer sicher zu gehen.
    Ja ich weiß,es ist etwas kompliziert.
    Wollte nur mal wissen ob ich falsch liege oder was ihr dazu sagt
    Jetzt schon mal Danke. Echt spitze dieses Forum
     
  5. Gretel

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    Installationen im Haus

    Hallo valle ,

    kurz nochmal eine Zusammenfassung :
    Vom Keller geht eine Leitung vom dortigen HAK zum Zähler in den 1 Stock.

    Die nach unten führenden zwei Leitungen sind einmal ein 2poliges 1,5mm² und ein 4poliges 2,5mm².
    --
    Wo sind die angeschlossen ?

    Was geschieht mit dem Erdspieß ?

    Was befindet sich im Erdgeschoß ?
    --
    Grundsätzlich sind seitens den gängigen Normen Zuleitungen von einem Zähler zu den Unterverteilungen Leitungen/Kabel mit einer Mindestbelastbarkeit von 3x63A auszulegen.

    Nach Verlegearten , Leitungslängen bzgl. Spannungsfallrechnung und Sonderbereiche (Temperatur,etc..) muss gegf. ein höherer Querschnitt gewählt werden.
    -
    Eine Planung geschieht über Leistungsdatenaufnahme der elektrischen Verbraucher.
    Im Keller kann das z.Bsp. Waschmaschine , Trockner , etc... sein - diese Einzelleistungen sollten bekannt sein , da nach TAB und DIN 18015 schon Geräte mit über 2kW Leistung separat abgesichert werden sollten.
    -
    Die FI-Zusatzabsicherung der schutzleiterlosen Leitungen sind verboten !!
    (Der FI darf nach VDE keinen PEN schalten !!!)
    -
    Desweiters ist natürlich ein metallisches Wasserrohr mit in den Potentialausgleich miteinzubeziehen.
    Nicht als Schutzerder (der ist gesondert herzustellen).
    -
    Gruß,
    Gretel
     
  6. #6 Hemapri, 24.08.2005
    Hemapri

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    Drei Stromkreise? Ist das nicht etwas wenig? oder sind drei getrennte FI für die Stromkreise dieser Bereiche gedacht.

    Zuallererst mal, ein FI braucht keine Erde! Ein FI Vergleicht den Strom, der in ihn rein und wieder raus fließt. Daher werden die Außenleiter (L) und der Neutralleiter (N) über diesen geführt. Gibt es eine bestimmte Differenz zwischen rein- und rausfließendem Strom, so löst der Schalter aus.

    Über den FI darf kein größerer Strom fließen, als angegeben. Daher ist vor dem FI eine entsprechende Sicherung oder ein LSS anzubringen, welcher nicht größer als der Bemessungsstrom des FI sein darf oder die Summe des Nennstromes der nachfolgenden Sicherungen, bzw. LSS, ist kleiner/ gleich diesem.
    Grundsätzliches: Welche Netzform? Sind auch nur Leitungen mit getrenntem Neutral- und Schutzleiter verlegt? Oder gibt es noch klassische Nullung. Da ist dann nichts mit FI. Ein Erder ist nur Pflicht, wenn die TAB des EVU, abhängig natürlich von der Netzform, dies so vorsehen und auch dann nur bei Neuanlagen oder gravierenden Änderungen. Bei Bestandsanlagen, wo es bislang keinen Erder gibt, braucht auch keiner nachgerüstet zu werden. Wer es will, kann es trotzdem tun, wenn dies fachgerecht geschieht. Und da stellt sich wieder die Frage nach der Netzform. Die Wasserleitung als Erder heranzuziehen, ist grundsätzlich nicht erlaubt :!:
    Diese muß aber, falls noch nicht geschehen, in den örtlichen Potenzialausgleich integriert werden.

    MfG
     
  7. valle

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    Die 4x2,5² Leitung war ursprünglich für die Hauswasserpumpe, die jetzt nicht mehr vorhanden ist. Jetzt hängt da nur noch eine Starkstromdose dran.
    Ne neue Leitung zu legen wird etwas schwierig und meiner Meinung nach auch nicht nötig. Wenn ich die Leitung vorher mit 25A absichere kann doch garnichts passieren.
    An der 1,5² Leitung hängt im Moment noch der komplette Keller und der komplette Außenbereich(Garage und Stall). Es kam auch schon öfter vor, das die Sicherung wegen Überlast durchgebrannt ist.
    Warum kann ich die 2x1,5² Leitung nicht über FI absichern? Ist es nicht egal ob ich die Erde in einer dreiadrigen Leitung mit nach unten führe oder sie direkt von der Potientialausgleichsschiene abgreife?
    Der Erdspieß ist mit der Dachrinne verbunden. Wahrscheinlich ist er auch noch mit dem Blitzableiter verbunden. Sonst weiß ich nichts.
    Was sich im Erdgeschoss befindet ist erstmal egal, da hier vorerst nichts verändert wird und alles beim alten (genulltes Netz) bleibt.
     
  8. #8 Hemapri, 25.08.2005
    Hemapri

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    Adernfarben? Achte bitte darauf, dass N und PE vorhanden sein müssen. Für Drehstrom ist sie dann also nicht mehr geeignet.

    Länge, Verlegeart, Häufung? Unter üblichen Verhältnissen dürfte 25A aber passen.

    Weil du bei einer zweiadrigen Installation keinen neutralleiter hast. Überlege: Strom über FI rein, über N wieder raus. Beide über den FI. FI vergleicht Stron, der rein- und rausgeht. Wenn ungleich, dann Auslösung. Jetzt deine 2-adrige Version. Du hast L und PEN. Der PEN (Nullleiter) ist schutzgeerdet. Bei einem Körperschluß an einem angeschlossenem Verbraucher würde ein nicht unerheblicher Fehlerstrom über den Schutzleiter abfließen. Der FI würde das aber gar nicht merken, da ja der abfließende Fehlerstrom auf dem PEN verbleibt :!:
    Daher darf ein PEN nicht an einem FI angeschlossen werden. Der FI wäre funktionslos.

    Wo befindet sich diese Potentzialausgleichsschiene? Welche Netzform? Willst du ein lokales TT-Netz errichten? Spätestens ab dem letzten Stromkreisverteiler muß ein seperater PE in der Leitung vorhanden sein.

    Die Frage ist, ob dieser Erder überhaupt für einen Schutzleiter geeignet ist. Nicht jeder Blitzableiter ist das.

    Also existiert von der Versorgung her schon mal ein TN-C-Netz. Das wurde bislang nicht erwähnt. Ein Erder ist da nicht unbedingt nötig, da es bereits vom Netzversorger her einen schutzgeerdeten PEN gibt. Der Errichtung eines TN-C-S-Netzes steht nichts im Wege. Bei lokalem TT-Netz wird es komplizierter. Dann wäre ein seperater Erder nötig und weitere Bestimmungen zu beachten.
    Soll dort das Netz moderniesiert werden, z.B. Einsatz eines FI, so ist der PEN in einen Schutzleiter (PE) und den Neutralleiter (N) aufzuteilen.
    Beispiel: An der Unterverteilung kommt eine zweiadrige Zuleitung an (L und PEN). Der PEN kommt auf eine PEN-Klemme. Von dort aus erfolgt die Aufteilung des PEN mit einer grün/gelben Ader zur PE-Schiene und einer blauen zum FI (N). L geht ebenfalls zum FI. Vom FI abgehend geht es mit L an die Stromkreise und mit N an die N-Schiene.
    Alternativ kann man die Aufteilung auch ohne PEN-Klemme gestalten. Dann den PEN gleich an die PE(N)-Schiene und mit einer blauen Ader von dieser zum FI. Das ist dann aber die einzige blaue Ader an dieser Schiene, weil gleichzeitig die PEN-Aufteilung. Ansonsten kommen da nur grün/gelbe PE-Adern dran. Achtung: Die PEN-Aufteilung ist die wichtigste Verbindung in der Verteilung, weil über diese der gesamte Betriebsstrom und unter Umständen auch noch der Fehlerstrom fließt. Also auf besten Kontakt achten. Alles klar?

    MfG
     
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