nachträgliche Installation Antennenerdungs und Potentialausg

Diskutiere nachträgliche Installation Antennenerdungs und Potentialausg im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich habe ein Haus Bj 65 erworben, das ein separates Nebengebäude, einen Grundwasserbrunnen und einen Antennenmast auf dem Dach hat. Es...
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proton

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Hallo,

ich habe ein Haus Bj 65 erworben, das ein separates Nebengebäude, einen Grundwasserbrunnen und einen Antennenmast auf dem Dach hat. Es exisitiert kein Potentialausgleich, kein Blitzschutz, keine Antennenerdung und (vermutlich) kein Hauserder. "Vermutlich" deshalb, weil es keinen Anschluss eines Stab- oder Fundamenterders gibt aber der PEN Leiter vor den Panzersicherungen mit einem Stahlleiter abgegriffen und ins Erdreich geführt wird - wo er hinführt weiß ich nicht. FI wurde jetzt nachinstalliert.

Kabel Deutschland installiert mir nun kein Zugang ohne PA. 3 Elektriker, die es sich angeschaut haben, empfehlen leider völlig unterschiedliche Dinge, deshalb die Frage hier ins Forum.

Meine Vorstellung wäre diese: 16mm Cu an den Brunnen hängen, diesen an eine Potentialausgleichschiene hängen, an die der Mast, die Wasser/Heizungs/Ölleitungen mit 6mm Cu gehängt werden. PA Schiene an den Schutzleiter nach dem FI klemmen. Macht das Sinn?

Muss der Mast dann separat an den Brunnen gehängt werden? Ein Elektriker sagt "auf jeden Fall wegen Blitzschutz", der andere sagt "auf keinen Fall, damit man keine Blitze anzieht".

Es wäre schön, wenn Ihr Eure Meinung kurz äußern könntet.

Besten Dank!
Micha
 
Re: nachträgliche Installation Antennenerdungs und Potential

Hallo Micha,
ich werde dir keine vollständige Antort geben können, aber ein paar Anhaltspunkte.
proton schrieb:
... aber der PEN Leiter vor den Panzersicherungen mit einem Stahlleiter abgegriffen und ins Erdreich geführt wird - wo er hinführt weiß ich nicht.
Was meinst du mit "Stahlleiter"? Einen VA-Rundstahl, der ins Erdreich führt? Dann dürfte das der eigentliche Erder sein, der auf eine PA-Schiene aufzulegen ist und von dort verteilt wird.

Meine Vorstellung wäre diese: 16mm Cu an den Brunnen hängen,...
Was meinst du mit "an den Brunnen hängen"? Ist es ein Metallbrunnen? Dann kannst du das machen. Oder möchtest du ein Kupferseil in den Brunnen hängen?
An die PA-Schiene hängst du dann den "Mast, die Wasser/Heizungs/Ölleitungen" alle einzeln (sternförmig). An die Schiene kommt auch der PE. Je nach VNB ab HAK getrennt oder ab Zählerschrank.
 
Re: nachträgliche Installation Antennenerdungs und Potential

proton schrieb:
Kabel Deutschland installiert mir nun kein Zugang ohne PA.

Stimmt AFAIK so nicht, installiere eine HES auf den PEN und gut.

Lutz
 
Das alte Lied...

Bitte nicht Potenzialausgleich (PA) und Erdung verwechseln.

Kabel Deutschland sollte sich mit PA begnügen. Dazu tu das, was elo sagt: Setze eine Potenzialausgleichsschiene und verbinde sie mit dem PEN der Hauptverteilung.

Deine Antenne auf dem Dach benötigt allerdings tatsächlich eine echte (örtliche!) Erdung. Dazu benötigst Du einen fachgerechten Erder, wenn wie in Deinem Fall kein Fundamenterder vorhanden ist. Die Antenne müsste dann auf dem direkten Weg in 16mm² CU starr mit diesem verbunden werden. (Dies dürfte allerdings Kabel Deutschland nicht interessieren, höchstens Deine Versicherung, wenn bei Dir der Blitz einschlägt.)

0V
 
Hallo Experten

ganz herzlichen Dank für Eure Anmerkungen!

Der KD Mensch hat gesagt, er will sehen, dass eine PA-Schiene gesetzt ist und dass der Mast separat geerdet ist, ansonsten installiert er keine Geräte.

Egal, ich werde jetzt Eure Tipps befolgen und den Mast an die Erde hängen. Die besteht nicht aus VA Rundstahl, sondern ist ein flexibles Kabel - was genau weiß ich nicht, da es dick angemalt ist. Es führt aber in den Boden und ich hoffe, es geht an irgendeine vernünftige Erdung. Die PA Schiene klemme ich an das Metallrohr des Brunnens und hoffe, dass dies dann KD konform ist. Müssen die Schirme der Koaxkabel der SAT Anlage auch an die Schiene? Die Elektriker erzählen mir da unterschiedliche Dinge.

Kurze Nachfrage: Sollte der Blitz in den Mast einschlagen - würde der Strom dann vollständig über die separate Erdung abgeleitet werden oder ist mit Teilströmen im Hausnetz zu rechnen? Der Mast ist ja über die Koaxkabel und mit dem internen Netz verbunden. Was könnte sowas anrichten? Kann ein FI solche Spannungen trennen oder zerstört mir das die Geräte im Haus?

Vielen Dank!
Micha
 
Der PA der Koaxleitungen ist immer notwendig, die Art des PA, die Einbindung an die Hausanlage, ist aber abhängig vom Aufbau deiner SAT-Erdung - und eine Erdung der Anlage erkenne ich in deinem Beitrag leider überhaupt nicht.

Welchen Schaden deine, was auch immer es ist, Konstruktion bei einem Blitzeinschlag davon trüge kann Dir keiner beantworten, du lässt da ja aber offenbar auch keine Blitzschutzfachkraft ran, denn dann gäbe es für den Anfang eine Prüfung der Erdungsanlage und ggf. Neuerstellung der selbigen, zumindest für die SAT-Anlage.

Ein FI würde durch einen direkten Blitzeinschlag vielleicht trennen - kommt auf die Art des Abfackelns bei seiner Zerstörung an - irgendwann ist sicher nichts leitendes mehr da, ggf. auch kein Haus mehr ... FI-Schutzschalter reagieren durch einen ungefilterten Einschlag in das NS-Netz nur durch eine Sache: Zerstörung. Bei einem Einschlag auf die Schirme der Koaxleitungen dürfte es dessen Schmelzens zu verdanken sein, wenn nur alle damit verbundenen Geräte sich in Rauch auflösen und nicht auch der Rest der Installation - Receiver, TV, Multischalter, ... Alles im Eimer.
 
proton schrieb:
Der KD Mensch hat gesagt, er will sehen, dass eine PA-Schiene gesetzt ist und dass der Mast separat geerdet ist, ansonsten installiert er keine Geräte.
Die völlige Trennung von PA und Masterdung ist nicht normkonform!
Aber dazu solltest du dir die neuesten Beiträge von "Dipol" mit den entsprechenden Links ansehen.
 
Hallo T.

T.Paul schrieb:
Welchen Schaden deine, was auch immer es ist, Konstruktion bei einem Blitzeinschlag davon trüge kann Dir keiner beantworten, du lässt da ja aber offenbar auch keine Blitzschutzfachkraft ran, denn dann gäbe es für den Anfang eine Prüfung der Erdungsanlage und ggf. Neuerstellung der selbigen, zumindest für die SAT-Anlage.

es ist nicht so, dass ich nicht wollte - aber in München ist es reine Glückssache, in absehbarer Zeit einen Elektriker zu beauftragen...wenn diese überhaupt an Aufträgen interessiert sind. Während ich diese Zeilen schreibe, brennt gerade mein Nachbarhaus bis auf die Grundmauern runter - ich bin mir der Wichtigkeit einer korrekten Blitzschutzanlage durchaus bewusst. Ich finde es allerdings auch nicht so überzeugend, wenn die 4 von mir angefragten Elektriker auf die Frage "Erdung von SAT-Anlagen nötig?" antworten: 1: Ja, 2: Nein, 3: Weiss nicht, 4: Kann, muss aber nicht. Gleichzeitig verlangen die dann z.B. nur für das Einschlagen eines Staberders schon knapp 1000 Euro - da erscheint mir das Preis/Leitungs/Wissens-Verhältnis dann doch etwas ungünstig.

Viele Grüße
Micha
 
proton schrieb:
Ich finde es allerdings auch nicht so überzeugend, wenn die 4 von mir angefragten Elektriker auf die Frage "Erdung von SAT-Anlagen nötig?" antworten: 1: Ja, 2: Nein, 3: Weiss nicht, 4: Kann, muss aber nicht.

Schlage sie mit http://www.netzwelt.de/forum/

Lutz
 
Nicht jeder (genaugenommen recht wenige) klassische Elektro-Installationsbetrieb hat eine Blitzschutzabteilung. Dies ist ein eigenständiger Zusatzbereich. Suche gezielt nach einer VdS-zertifizierten Blitzschutzfachkraft.

Die Erdung der Antenne ist außerhalb des Schutzbereiches des Gebäudes immer notwendig und niemals optional. Eine Blitzschutzerdung liegt niemals im Gebäude und führt immer direkt an der Fassade zur Anschlussfahne der Erdungsanlage.

Jede Erdungsanlage auf deinem Grund ist miteinander zu verbinden und in den Potentialausgleich einzubeziehen.

Der PA der Koax-Schirme untereinander ist immer notwendig. Dieser wird entweder mit der Antennenerdung oder der Haupterdungsschiene des Gebäudes verbunden. Dies ist abhängig von der Art der Erdung/des Blitzschutzes für die Antenne.

Stand der Technik ist eine isolierte Fangstange, in dessen Schutzwinkel die Antenne steht. Ebenfalls erlaubt wäre z.B. die Direkterdung des Antennenmastes.
 
Ergänzend noch der Hinweis, dass nach der für Antennensicherheit maßgeblichen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) ausnahmslos jeder BK-Anschluss -unabhängig von der jeweiligen Netzform- einen funktionstüchtigen geerdeten Schutzpotenzialausgleich bedingt.

Alle aus Blitzschutzzone LPZ 0A ins Gebäude ein- oder ausgeführten Energie- oder Telekommunikations-Kabel gehören möglichst unmittelbar an der Gebäudehülle in den (Blitzschutz-) Potenzialausgleich einbezogen. Diesen elemantaren Grundsatz kann man auch in Anleitungen der Telekom nachlesen, wonach auch die Schirme von Telefonkabeln zu erden sind.

Das wurde bei KBW bis zur Übernahme durch Unitymenia auch peinlichst beachtet. Das gemeinsame UMKBW-Partnerhandout, welches unter Bezug auf die dafür nicht maßgebliche Normenreihe DIN VDE 0100 eine Erdung in "alten" Gebäuden zur Ausnahme erklärt, missachtet die DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1). Wenn das mir vorliegende Handout von KDG noch aktuell ist, wird die DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) dort noch beachtet.

Ein Problem bleibt bei Kombination von BK und direkt geerdeten Sat.-Antennen: Der schleifenfreie PA!

Selbst im Dibkom-Kabelnetzhandbuch ist der PA bei Antennendirekterdung entgegen der Normvorgabe nicht schleifenfrei dargestellt, sondern am Antennenträger und der HES geerdet.
 
Hallo

vielen Dank an alle für die Hinweise! Ich habe jetzt wie empfohlen die Antennenkabel geerdet und Potentialausgeichschienen mit Anschluss an den Erdungsbrunnen gesetzt.

Jetzt müsste ich noch die zerbrochene Erdung zwischen Antennenmast und der Erdung an der Freileitung reparieren. Muss dies ein Elektriker machen oder kann ich das gefahrlos selber tun? Der gebrochene Anschluss liegt ca. 1m unter der unteren Freileitung.

Vielen Dank!
Micha
 
proton schrieb:
Jetzt müsste ich noch die zerbrochene Erdung zwischen Antennenmast und der Erdung an der Freileitung reparieren. Muss dies ein Elektriker machen oder kann ich das gefahrlos selber tun? Der gebrochene Anschluss liegt ca. 1m unter der unteren Freileitung.

Für die Freileitung ist der VNB zuständig.

Lutz
 
Freileitungsmasten(auf Häusern) dürfen nicht gerdet werden.
 
Hallo Ego

ego1 schrieb:
Freileitungsmasten(auf Häusern) dürfen nicht gerdet werden.

ich bin verwirrt - warum ist der Mast dann geerdet? Bislang war der Antennenmast daran angeschlossen, allerdings ist der Aluminiumleiter verottet und abgefallen. Ich wollte ihn jetzt ersetzen durch ein Cu Leiter - sollte ich dies nicht tun? Oder soll der Mast lieber an die Brunnenerdung angeschlossen werden?

Viele Grüße
Mike
 
War der Mast selber geerdet oder der PEN (meist der oberste Leiter)?
Aber in beiden Fällen ist der VNB zuständig.

Wieso schreibst du "oder an der Brunnenerdung?"? Es darf keine verschiedenen Erder geben bzw. sie müssen alle miteinander verbunden werden.
 
Hallo Werner

werner_1 schrieb:
War der Mast selber geerdet oder der PEN (meist der oberste Leiter)?
Aber in beiden Fällen ist der VNB zuständig.

Wieso schreibst du "oder an der Brunnenerdung?"? Es darf keine verschiedenen Erder geben bzw. sie müssen alle miteinander verbunden werden.

entschuldige, da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt, ich meinte Erdung des PEN und nicht des Masts an sich.

Bei mir gibt es die Erdung, die ich an den Brunnen gelegt hatte und eine später entdeckte Erdung (glaube ich zumindest), die als Litzenkabel vom PEN in das Erdreich geführt wird. Wohin dieses führt ist mir nicht bekannt, es ist auch nicht mit der Erdung am Brunnen verbunden. Es ist ein bisschen schwierig, die beiden zu verbinden, da eines vor dem Haus, das andere dahinter liegt. Was für Probleme sind zu erwarten, wenn man zwei Erder hat?

Viele Grüße
Micha
 
proton schrieb:
Was für Probleme sind zu erwarten, wenn man zwei Erder hat?
Je größer der Abstand der beiden Erder und unterschiedlicher deren Erdfühligkeit, umso größer ist die Potenzialdifferenz die man sich aus Blitzschlägen in die Nachbarschaft einfangen kann. Ohne blitzstromtragfähige Verbindung beider Erder kann sich das nur im Gebäude entladen. Bei offener Bebauung können sich auch noch Einschläge in 2 km Entfernung negativ auswirken.
 
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Thema: nachträgliche Installation Antennenerdungs und Potentialausg
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