Moorkate schrieb:
Eben dafür reicht die normale Lastzuschaltung vieler Messgeräte nicht und Sichtprüfung?
Die Netzinnenwiderstandsmessung haut den Fi schon raus - Und an guten Tagen laufe ich mit einem 3,5kW-Bauheizer herum zur Lastprüfung der Steckdosen. An schlechten läuft ein anderer ...
Moorkate schrieb:
Wird leideraber nur so gemacht wenn in der Ausschreibung gefordert.
Es gibt bei meinen Einweisungen viele Sätze, die die Wörter IMMER und GRUNDSÄTZLICH und AUSNAHMSLOS beinhalten - Es werden immer, grundsätzlich und Ausnahmslos alle Geräte mit mindestens 2 Befestigungsschrauben an der Schalterdose verschraubt! Es werden immer, grundsätzlich und Ausnahmslos alle Schutzleiter miteinander verbunden - VOR ALLEN ANDEREN. Es werden immer, grundsätzlich und Ausnahmslos sämtliche Leitungen, Kabel und Betriebsmittel beschriftet - versteckt und auf Wunsch auch sichtbar. Es werden immer, grundsätzlich und Ausnahmslos sämtliche durchgeführten Arbeiten durch den ausführenden Installateur geprüft - Und dann erst durch mich und dann durch den oder die Prüfer! Es werden immer, grundsätzlich und Ausnahmslos alle Einsatzorte bereinigt und gefegt hinterlassen - JEDEN TAG, IMMER! Es wird immer, grundsätzlich und Ausnahmslos nur an ausgewiesenen Raucherplätzen geraucht! ... Ich hab noch mehr davon ... Da ist nichts misszuverstehen und das ist wirklich immer so, wenn ich die Bauleitung habe - egal, ob es in der Ausschreibung steht, oder eben nicht. Wenn einer fragt, ob er das so machen soll, steht die ganze Mannschaft da und hört es sich an, bis es die letzte Maus hinter der Wandverkleidung verstanden hat und so ausführt. Macht es einer nicht, behebt er seinen Fehler in seiner Freizeit, macht er es nochmal falsch, räumt er auf und fährt in den Betrieb zum nächsten Vorgesetzten. Es gibt interne Qualitätskriterien, die nicht unterschritten werden - wir liefern i.d.R. immer besser als gefordert.
Und jetzt zu deinem Kostenargument ... Es ist keines.
Wenn ich eine Sonderbestellung über 25.000 Steckdosen ohne Krallen auslöse, sind diese günstiger als mit Krallen in Kleinmengen. Wenn ich Geräteschrauben anschraube, dauert das nicht länger als die Krallen anzuziehen und es lässt sich leichter ausrichten. Wenn ich 40.000 Wago-Dosenklemmen mehr im Jahr benötige, weil auch der N und PE bis in jede Schalterdose und zu letzten SK II-Leuchte durchverdrahtet sind, ist das immer noch günstiger als spätere Änderungen. Außerdem wieder. Menge drückt Preis. Wenn ich alles beschrifte, findet auch der nächste Monteur sich schneller zu recht - die Zeit etwas zu suchen und nachzuvollziehen ist länger und teurer, als die Zeit und die Tinte etwas zu beschriften. Wenn ich aufräume, verbringe ich weniger Zeit mit suchen. Wenn ich die Kabelbahn immer in Funktionserhalt-Anforderungen baue, habe ich die Ausführung so im Kopf, dass ich es ohne groß nachzudenken Blind bauen kann - und damit schneller. Man spart sich nichts, qualitativ minderwertig zu arbeiten, wirklich nicht.
Das zählt auch beim Material - Wir kaufen nicht(s relevantes) im Baumarkt ein, wir kaufen fest eingesessene Markenware über den Fachgroßhandel. Wir möchten unsere Kunden dauerhaft betreuen und in jedem Fall als die zuverlässigen Fachkräfte in Erinnerung bleiben, die aus Wünschen und Problemen Lösungen erschaffen haben und nicht "Na, da war n Eli wegen Steckdosen und so" sein ...
Wenn ich, wie letzten Samstag über die Get Nord, zur Messe gehe, werde ich von den Vertretern der Hersteller namentlich angesprochen, ob alles gut läuft, wie Projekt XY gelaufen ist - ob man Wünsche/Verbesserungen hat - man kennt sich, trinkt ne Tasse Kaffee und hat gemeinsame Erinnerungen - andere Elektriker kennen nichtmal den Namen des Herstellers von dem Mist, den sie verbauen - Wo soll da bitte Qualität herkommen, wenn man nicht einmal weiss, wen man fragen kann, wie das ursprünglich konzipiert wurde? Und glaub mir - JEDER Markenhersteller, wirklich JEDER, dem man zusagen kann "Ich mache XYZ Projekte nur mit deinem Produkt - Stückzahl um Blah" wird dafür sorgen, dass der Großhandel den Rabatt anpasst oder bei Problemen bei Fuß stehen und auch mal Ersatz selbst vor Ort liefern oder gar selbst montieren und einstellen.