Netzrelais Funktion

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taper007

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Hallo zusammen,

gestern sollte ich an einem produzierendem WR (ca. 28kW) einen neuen String an den bestehenden parallel schalten. Bin Lehrling im zweiten Jahr und meinen Meister zu fragen ob das geht während der WR produziert war nicht hilfreich, also bitte spart euch Vorwürfe gegen mich... ;) Also Brücke eingesteckt und Lichtbogen vom feinsten erlebt, den Lichtbogen kann ich mir ja noch erklären, lösen konnte man die Brücke übrigens nicht mehr.

Das Innenleben vom Wechselrichter hat dies auch nicht überlebt, Netzrelais wurden komplett gesprengt.

Mich würde nun aber sehr interessieren was der genaue Hintergrund davon ist, da der WR grundsätzlich für die Leistung des zusätzlichen Strings ausgelegt war, und warum das Netzrelais sich dabei verabschiedet. Wofür ist dies überhaupt zuständig? Mein Meister kann es mir leider nicht sagen.

Würde mich freuen wenn mich jemand aufklären kann :)
 
Da hast Du echt noch viel viel Glück gehabt! Verbrennungen und Erblinden sind mögliche Folgen einens so ungeplanten Monatge- Einsatz.

Ummöglich! Habt ihr einen Sicherheitsbeauftragten, sofort ansprechen. Mit dem "Meister" würde ich nie wieder rausfahren.

Leprechaun
 
und warum das Netzrelais sich dabei verabschiedet.
Wofür ist dies überhaupt zuständig? Mein Meister kann es mir leider nicht sagen.

Die Netzrelais oder Netzschütze sind dafür zuständig, den Wechselrichter erst an das AC Netz zu schalten, wenn der NA-Schutz sein OK gegeben hat.
Die ganze Sache ist eine für die Sicherheit sehr wichtige Funktion. Sie verhindert, dass der WR in ein Netz einspeist, das nicht in Ordnung ist, z.B. weil die Verbindung zum Ortsnetztrafo unterbrochen ist. An der Leitung arbeitende Monteure würden stark gefährdet, wenn diese Funktionen nicht arbeiten.

Hat dir der Meister nicht gezeigt, wie man einen weiteren String bei solchen Wechselrichtern gefahrlos zuschaltet?
 
Die Netzrelais oder Netzschütze sind dafür zuständig, den Wechselrichter erst an das AC Netz zu schalten, wenn der NA-Schutz sein OK gegeben hat.
Die ganze Sache ist eine für die Sicherheit sehr wichtige Funktion. Sie verhindert, dass der WR in ein Netz einspeist, das nicht in Ordnung ist, z.B. weil die Verbindung zum Ortsnetztrafo unterbrochen ist. An der Leitung arbeitende Monteure würden stark gefährdet, wenn diese Funktionen nicht arbeiten.

Hat dir der Meister nicht gezeigt, wie man einen weiteren String bei solchen Wechselrichtern gefahrlos zuschaltet?

Vielen Dank für die Antwort, gut zu wissen :) der NA Schutz hat nämlich auch ausgelöst. Wir hatten die Strings auf Durchgangsklemmen gelegt und ich sollte "einfach nur die Brücke einstecken". Anders wurde es mir nicht erklärt
 
Der zusätzliche String wird doch wohl an einem Wechselrichter angesteckt.
Dazu werden üblicherweise MC4 Stecker verwendet.
Das Netzschütz muss sich unmittelbar hinter/vor der Messung befinden, wenn den überhaupt ein NA-Schutz vorhanden ist, bei 28kW ist dieser üblicherweise nicht erforderlich.

Wenn du nun einen weiteren String am Wechselrichter einsteckst (mit Brücken meinst du die zwei Verbindungen zwischen den Klemmen der Stringleitung auf den WR?) und es zum Lichtbogen kommt, kann es sich eigentlich nur um eine vertauschung von + und - handeln? Dazu fehlt mir in dem Bereich aber auch die Erfahrung.

Wenn es dann im Wechselrichter infolgedessen warum auch immer zum Kurzschluss kommt, darf eigentlich nur dessen Vorsicherung auslösen.

Offenbar hat der NA-Schutz aber in folge der einbrechenden Spannung daraufhin angesprochen, und seine Schütze geöffnet. Ein Schütz ist aber nicht in der Lage den dabei fliessenden Kurzschlußstrom von mehren kA zu trennen, woraufhin es zur zerstörung des Schützes kam.

Ein Schütz ist als Trennvorrichtung für einen NA-Schutz in meinen Augen deshalb ungeeignet!
 
Der zusätzliche String wird doch wohl an einem Wechselrichter angesteckt.
Dazu werden üblicherweise MC4 Stecker verwendet.
Das Netzschütz muss sich unmittelbar hinter/vor der Messung befinden, wenn den überhaupt ein NA-Schutz vorhanden ist, bei 28kW ist dieser üblicherweise nicht erforderlich.

Wenn du nun einen weiteren String am Wechselrichter einsteckst (mit Brücken meinst du die zwei Verbindungen zwischen den Klemmen der Stringleitung auf den WR?) und es zum Lichtbogen kommt, kann es sich eigentlich nur um eine vertauschung von + und - handeln? Dazu fehlt mir in dem Bereich aber auch die Erfahrung.

Wenn es dann im Wechselrichter infolgedessen warum auch immer zum Kurzschluss kommt, darf eigentlich nur dessen Vorsicherung auslösen.

Offenbar hat der NA-Schutz aber in folge der einbrechenden Spannung daraufhin angesprochen, und seine Schütze geöffnet. Ein Schütz ist aber nicht in der Lage den dabei fliessenden Kurzschlußstrom von mehren kA zu trennen, woraufhin es zur zerstörung des Schützes kam.

Ein Schütz ist als Trennvorrichtung für einen NA-Schutz in meinen Augen deshalb ungeeignet!

Die Strings wurden noch vor dem Wechselrichter parallel geschalten, zwei Strings kommen vom Dach, werden mit durchgangsklemme und Brücke für diese parallel geschalten und gehen auf einen Eingang am wechselrichter. Ein NA Schutz war auch vorhanden, das was ich mit "Netzrelais zerstört" meinte war intern am Wechselrichter, da dieser nur noch diesen Fehler anzeigte, haben wir ihn aufgemacht. 28kW war die Momentanerzeugung bei fast vollständig bedecktem Himmel.

Tut mir leid wenn es etwas unverständlich ist, bei der Thematik NA Schutz bin ich noch absoluter Neuling
 
Wenn das Ding 28kW erzeugt hat, bedeutet das natürlich eine recht hohe Kurzschlussleistung.

Wie auch immer, da hast du wohl beim Einsetzen der Brücken warum auch immer einen Fehler gemacht. Hast du Fotos davon gemacht?
 
Wenn das Ding 28kW erzeugt hat, bedeutet das natürlich eine recht hohe Kurzschlussleistung.

Wie auch immer, da hast du wohl beim Einsetzen der Brücken warum auch immer einen Fehler gemacht. Hast du Fotos davon gemacht?

Fotos habe ich leider nicht hier, die Brücken setzen war aber eigentlich Idiotensicher... Es war so viel Abstand zwischen den Klemmen dass man sie garnicht falsch einsetzen konnte. Habe Mal auf die schnelle aufgezeichnet wie es aussah.

Die Brücken sollten jeweils 1 und 2 von X1 und X2 verbinden, kam aber nur dazu die Plus Brücke zu setzen. Kann es sein dass bei der Dachmontage von String 2 schon ein Fehler gemacht wurde? (Wurde nachträglich montiert, deswegen lief String 1 auch schon) Die Montage wird nämlich von einem Subunternehmer ausgeführt, der keine Elektriker beschäftigt
 

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kam aber nur dazu die Plus Brücke zu setzen. Kann es sein dass bei der Dachmontage von String 2 schon ein Fehler gemacht wurde?

Wenn es gekracht hat, nachdem Du nur die PlusBrücke gesteckt hast, muss in der Verkabelung am Dach ein Fehler gewesen sein, z.B. auch Erdschluss?. Normalerweise stellt ein String eine absolut floatende Quelle dar. Man misst diese Eigenschaft durch eine Art Isolationsmessung mit einem speziellen Tester, bevor man die Leitungen irgendwo anschliesst. Ist das bei Euch nicht übliche Praxis? Oder zumindest mit einem geeigneten Multimeter, wenn kein PV-Testgerät greifbar ist.

Mit produzierendem WR einfach zusammenschalten ist ungünstig, da dann große Spannungsunterschiede herrschen, die Lichtbögen provozieren können.
Im Leerlauf liefern alle Strings nahezu gleiche Spannung und die Zusammenschaltung ist gefahrlos möglich.
 
Wenn das Ding 28kW erzeugt hat, bedeutet das natürlich eine recht hohe Kurzschlussleistung.

Die Kurzschlussleistung des WR ist eigentlich nicht sehr groß. Da kommt der Löwenanteil vom Stromnetz.


wenn den überhaupt ein NA-Schutz vorhanden ist, bei 28kW ist dieser üblicherweise nicht erforderlich.

Wieso soll bei 28 kW kein NA-Schutz erforderlich sein. Jede derartige Einspeisung ins öffentliche Netz muss einen NA-Schutz haben; in der Regel im WR eingebaut.
 
Ich war davon ausgegangen, das er einen NA-Schutz im vorgelagerten Netz meint.
 
1. Man arbeitet Grundsätzlich nicht an aktiven Anlagen.
2. Für die Fälle in denen das unumgänglich ist wie z.B. hier die PV Zellen die sich ja nicht abschalten lassen ist eine gesonderte Ausbildung erforderlich (AuS) dieses kann und darf auf keinen Fall durch Auszubildene erfolgen und Arbeiten unter Spannung sind allein nicht zulässig.
Unumgänglich bedeutet üblicherweise nicht der Auftraggeber mag nicht ab schalten, sondern es müssen erhebliche wirtschaftliche Gründe vor liegen.

Ich vermute hier, daß einfach Plus und Minus verwechselt wurden oder aber auch einfach die Spannungen der beiden Strings eben unterschiedlich hoch waren.

Hier hat, da es sich um einen Azubi handelt, der Arbeitgeber seine Fürsorgepflicht erheblich verletzt!
 
Thema: Netzrelais Funktion
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