Netzwerk Erdung von Patchpanel und Switch

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Mike1

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Hallo, ich habe im Haus CAT7 Kabel verlegt und an beiden Seiten (Patchpanel und Wandsteckdosen) Keystone Module verwendet. Ich habe also ein 12 Port Aufputz Patchpanel auf die Wand geschraubt und die Keystone Module darin befestigt. Daneben hängt ein Switch. Verbunden über Patchkabel. Direkt daneben ist eine Aufputz Abzweigdose. Hier auch das Kabel für eine Aufputz Steckdose abgegriffen um den Switch mit Strom zu versorgen. Am Gehäuse vom Patchpanel und Switch sind Schrauben um daran ein Erdungskabel anzubringen.

Alle Kabel wurden mit einem Messgerät gemessen. Es leuchten 1 - 8 und G. Die Kabel haben also alle durchgehend eine Schirmung. Nun überlege ich wo/wie ich die Erdung an beiden Gehäuse (Patchpanel/Switch) am besten umsetze.

Die einfachste und schnellste Möglichkeit wäre ein Kabel (grün/gelb) zur Aufputz Steckdose oder Abzweigdose zu legen. Ein wenig weiter entfernt befindet sich eine Wasserleitung wo man ebenso eine erdung dran befestigen könnte. Der Sicherungskasten befindet sich 2 Räume weiter. Hier könnte man an die Erdungsschiene im Sicherungskasten. Wobei das Stromkabel aus der Aufputz Steckdose oder Abzweigdose an den gleichen Punkt geht. Dann gibt es noch die Potentialausgleichsschiene (Hauserdung). Hier ist allerdings keine Klemme mehr frei und ich muss um 1000 Ecken um hier ein Kabel hin zu bekommen. Letztendlich ist ja alles miteinander verbunden. Egal ob Sicherungskasten, Wasserleitung, Steckdose oder Abzweigdose. Sollte doch eigentlich egal sein wo ich das Gehäuse vom Patchkabel und Switch anschließe?
 
Gleich zum Anfang mein Spaßbremsenreflex für DIY der vermutlich nutzlose Hinweis, dass Erdung und Potentialausgleich integraler Bestandteil der Elektroanlage sind und für Installationen NAV § 13 zu beachten ist.
Die einfachste und schnellste Möglichkeit wäre ein Kabel (grün/gelb) zur Aufputz Steckdose oder Abzweigdose zu legen.
Eine zusätzliche Vermaschung an einen Schutzleiter (nicht PEN!) wäre zulässig, eine einzige Verbindung an einen 1,5 mm² Cu nach meiner Auslegung der komplizierten EN 50310 aber nicht.
Ein wenig weiter entfernt befindet sich eine Wasserleitung wo man ebenso eine erdung dran befestigen könnte.
Wasserleitungen müssen in den obligatorischen Schutzpotentialausgleich einbezogen sein, deren Nutzung als Erdungs- oder PA-Leiter ist aber seit einer kleinen Ewigkeit strikt untersagt. :rolleyes:
Der Sicherungskasten befindet sich 2 Räume weiter. Hier könnte man an die Erdungsschiene im Sicherungskasten. Wobei das Stromkabel aus der Aufputz Steckdose oder Abzweigdose an den gleichen Punkt geht.
Bei dem profunden Unwissen als elektrotechnischer Laie, der offenbar keinen blassen Schimmer von Normen hat und nicht zwischen Netzformen differenzieren kann, lass besser die Klappe zu.
Dann gibt es noch die Potentialausgleichsschiene (Hauserdung). Hier ist allerdings keine Klemme mehr frei und ich muss um 1000 Ecken um hier ein Kabel hin zu bekommen. Letztendlich ist ja alles miteinander verbunden. Egal ob Sicherungskasten, Wasserleitung, Steckdose oder Abzweigdose. Sollte doch eigentlich egal sein wo ich das Gehäuse vom Patchkabel und Switch anschließe?
Ein Schutzpotentialausgleichsleiter an die MET/Haupterdungsschiene (HES) wäre vorbehaltlich korrektem Querschnitt normkonform. Fehlende Fachkunde wurde reichlich geoutet, in einer Normenauslegestelle oder bei einer der seltenen gewordenen EFK mit VDE-Auswahlabo wenigstens die DIN EN 50310 (VDE 0800-2-310):2020-06 zu lesen, wäre angebracht.
 
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Kurzform: einzig richtige Version, PA- Leiter zur nächsten Potentialausgleichsschiene in 2,5mm² oder größer.
 
Sehr gut erkannt. Ich bin Laie. Aber um einen grüngelben Draht zu verlegen holt man sich keinen Elektriker. Selbst wenn ich wollte. Erstens ist es wegen Fachkräftemangel unmöglich einen zu finden und für einen Draht zu verlegen kommt erst garkeiner raus. Ich habe es geschafft alleine das komplette wenn auch sehr kleines Netzwerk aufzubauen. Und da das Messgerät sagt das alles ok ist und auch fehlerfreie funktioniert habe ich wohl alles richtig gemacht. Ein Erdungskabel an die Schrauben vom Patchpanel und Switch anzubringen kann auch jeder Laie. Ich brauche nur Fachwissen wo ich das anschließen darf. Wenn es dann so ist, dass ich nicht an eine vorhandene Erdung aus Steckdose oder Verteilerdose anschließen darf, muss ich eben parallel dazu eine strippe ziehen.
 
Kurzform: einzig richtige Version, PA- Leiter zur nächsten Potentialausgleichsschiene in 2,5mm² oder größer.
Auch der Zugriff auf Normen bewahrt bei recherchefreien Schnellschüssen vom Beitragsfließband nicht vor Irrtümern

2,5 mm² Cu ist zwar gegen manche Bedenken vor Jahren auch in "meine" Hausnorm für Antennensicherheit, die IEC 60728-11, eingeflossen aber in der schon erwähnten primär zuständigen Norm DIN EN 50310 (VDE 0800-2-310):2020-06 ist dieser Querschnitt m. W. NICHT enthalten und zweitens ist auch nicht jede SBB (örtliche PAS) ohne Berücksichtigung von Leiterlänge und Leiterquerschnitt zur MET/PBB (Haupterdungsklemme) als Anschlusspunkt zulässig.
 
Der Sicherungskasten befindet sich 2 Räume weiter. Hier könnte man an die Erdungsschiene im Sicherungskasten.

Ich würde mit einem 4mm² zur PE Klemme in der nächsten Unterverteilung fahren. Das ist die sinnvollste Lösung. Auch, wenn es manchen besonders Normtreuen nicht gefällt.

Wobei das Stromkabel aus der Aufputz Steckdose oder Abzweigdose an den gleichen Punkt geht.

Das ist richtig. Aber eine eigene Verbindung dorthin ist besser.

Hier erst ewig weit zur HES-Schiene im Keller zu gehen spannt eine größere Fläche auf, in die bei nahen Blitzeinschlägen größere Spannungen induziert werden.
Ich gehe mal davon aus, dass die Schutzleiter, der am Patchfeld hängenden Geräte auch auf kürzestem Weg zu besagter Unterverteilung laufen und damit die aufgespannte Fläche kleiner ist, wenn auch die Patchfelderdung zur Unterverteilung führt.


P.S.:
Noch eine Frage, ist bei dir die Drehstrom-Zuleitung zur Unterverteilung 5 adrig oder 4 adrig, sprich sind N und PE getrennte Adern?
 
Ich würde mit einem 4mm² zur PE Klemme in der nächsten Unterverteilung fahren.
Gemeint ist einmal mehr 4 mm² Kupferdraht, dessen Querschnitt bzw. der eines PE zum Zählerschrank nach EN 50310 auch viel zu klein sein kann.
Das ist die sinnvollste Lösung. Auch, wenn es manchen besonders Normtreuen nicht gefällt.
Den Schuh zieh ich mir doch gleich an: Im Gegensatz zu einem User, der vermutlich trotz antennennahem Nick nie die DIN EN 50310 oder das viel schlankere neue Beiblatt der DIN EN 60728 (VDE 0855):2023-02 nie gelesen hat, versuche ich immerhin meine erheblichen Verständnisdefizite der komplexen EN 50310 zu minimieren.
P.S.:
Noch eine Frage, ist bei dir die Drehstrom-Zuleitung zur Unterverteilung 5 adrig oder 4 adrig, sprich sind N und PE getrennte Adern?
Wenn die Zuleitung zwischen UV und Zählerschrank 5-adrig ist, bist du als tapferer Don Quichotte gegen alle ungelesenen Normen auf jeden Fall zufrieden, egal welcher Querschnitt vorliegt? :)
 
Wenn die Zuleitung zwischen UV und Zählerschrank 5-adrig ist, bist du als tapferer Don Quichotte gegen alle ungelesenen Normen auf jeden Fall zufrieden, egal welcher Querschnitt vorliegt?

Hier in unserem Fall wäre ich bei mind. 6mm² zufrieden, wenn PE und N als separate Adern vorliegen. Oder spricht hier physikalisch was dagegen?
Blitzstromtauglich muss es ja wohl nicht sein. Und es hat auch keiner gesagt, dass es bei dem TE die vorrangige Unterverteilung ist, die laut TAB mit 63A anfahrbar sein muss.


Gemeint ist einmal mehr 4 mm² Kupferdraht, dessen Querschnitt bzw. der eines PE zum Zählerschrank nach EN 50310 auch viel zu klein sein kann.

Damit wir uns richtig verstehen, ich meinte mit 4mm² den Querschnitt der Ader vom Patchfeld zur Unterverteilung. Den würde ich so auslegen. und daran gibts nichts zu kritisieren.
 
Die Bezeichnung sagt mir was, war das nicht so eine ziemlich universelle Röhre. DiodenTriode oder so ähnlich.
 
@Mike1 ob die Farbe hier überhaupt Grüngelb sein darf ist an sich schon fraglich, denn erst man handelt es sich hier nicht zwangsweise um einen Schutzleiter oder Schutzpotentialausgleich, sondern erst mal um einen Funktionspotentialausgleich aus EMV Gründen.
Aus dem Grund ist auch erst mal kein 4mm² nötig

Übrigens:VDE 0100-540:
"543.1.3 Der Querschnitt eines Schutzleiters, der nicht Bestandteil eines Kabels oder einer Leitung ist oder der sich nicht in gemeinsamer Umhüllung mit dem Außenleiter befindet, darf nicht kleiner sein als

2,5 mm2 Cu oder 16 mm2 Al, wenn Schutz gegen mechanische Beschädigung vorgesehen ist,"

4 mm2 Cu oder 16 mm2 Al, wenn Schutz gegen mechanische Beschädigung nicht vorgesehen ist."
 
ob die Farbe hier überhaupt Grüngelb sein darf ist an sich schon fraglich, denn erst man handelt es sich hier nicht zwangsweise um einen Schutzleiter oder Schutzpotentialausgleich, sondern erst mal um einen Funktionspotentialausgleich aus EMV Gründen.
Aus dem Grund ist auch erst mal kein 4mm² nötig
Wieder keck einen weiteren Beitragspunkt aus der Hüfte geschossen, aber leider mit Bezug auf die falsche Norm daneben.
Übrigens:VDE 0100-540:
"543.1.3 Der Querschnitt eines Schutzleiters, der nicht Bestandteil eines Kabels oder einer Leitung ist oder der sich nicht in gemeinsamer Umhüllung mit dem Außenleiter befindet, darf nicht kleiner sein als

2,5 mm2 Cu oder 16 mm2 Al, wenn Schutz gegen mechanische Beschädigung vorgesehen ist,"

4 mm2 Cu oder 16 mm2 Al, wenn Schutz gegen mechanische Beschädigung nicht vorgesehen ist."
Ich bin bekanntlich kein Starkstromer, aber wie aus unseren langjährigen Disputen hervorgeht, kenne ich die aktuelle DIN VDE 0100-540 und den Vorgänger besser als manche EFK.

Für diesen Schutzleiter (en. PBNC) ist hoffentlich unstrittig die von mir ungeliebte DIN EN 50310 (VDE 0800-2-310):2022-03, Telekommunikationstechnische Potentialausgleichsanlagen für Gebäude und andere Strukturen primär zuständig, welche aus EMV-Gründen Schutzleiter mit stärkeren Querschnitte fordert.

Nachstehend für die Mehrheit der EFK, die im Gegensatz zu dir keinen Zugriff auf Normen hat, das Bild 3 der zuständigen Norm:

DIN EN 50310.jpg

Wenn man schon eine Normklassifikation unter die Nase gehalten bekommt, sollte man als Multiposter auch so clever sein vor der Beitragsabsendung in der Norm nachzusehen, ob dort ein Querschnitt von 2,5 mm² Cu aufgeführt ist. :rolleyes:
 
Nun in der Norm geht es um ganze Gestelle (Racks) was jetzt für ein kleines Pachfeld in einem Wohnbau mit Schwitch(chen) und Kleinspannungsversorgung vielleicht etwas übertrieben wäre.

Allerdings schadet es natürlich nie den Querschnitt zu erhöhen.

Ein Ganzes Gestell (Rack) mit gerade mal 4mm² zu erden in dem sich Server etc befinden ist dahingehend allerdings äußerst unzureichend.
Da verlangt der Schutz schon deutlich mehr, da man hier üblicherweise auf FI Schutz verzichtet und eine RCM Diagnose verwendet sind da zusätzliche Schutzpotentialausgleichsleiter zu verwenden, deren Querschnitt mindestens dem der Zuleitung entspricht.
Bei so einem Rack Anschluß mit 32A ist das dann eher 6mm² und mehr.
 
Die Bezeichnung sagt mir was, war das nicht so eine ziemlich universelle Röhre. DiodenTriode oder so ähnlich.

Ja, richtig! Das war eine Duo-Diode plus Triode mit Rimlock-Fassung.

Diese 41er - Serie, das waren die ersten Röhren in kleiner Bauform, nach den riesen Teilen mit Form von Glühlampen.

In meiner Radiobastelzeit mit ca. 11 Jahren gelang mir mit einer Schaltung aus drei Röhren (EBC41, EL41 und AZ41) erstmalig Lautsprecherempfang.

Angeregt durch das Buch von Heinz Richter: "Radiobasteln für Jungen".

War gar nicht so ungefährlich, die Technik, mit den hohen Spannungen. Noch dazu nur ein Spartrafo für die Erzeugung der Anodenspannung.
 
Fehlende Fachkunde wurde reichlich geoutet, in einer Normenauslegestelle oder bei einer der seltenen gewordenen EFK mit VDE-Auswahlabo wenigstens die DIN EN 50310 (VDE 0800-2-310):2020-06 zu lesen, wäre angebracht.
Die trifft man aber auch in der Praxis auf den gewerblichen Fachkräften auf Bau an. Dort kann man mittlerweile schon von massiven fehlenden Sprachkenntnissen reden und laut neuster Planung unserer Regierung wäre dies zukünftig gar kein Hinderungsgrund mehr, legal hier eingeschleust zu werden.
Den nützt so ein VDE-Auswahlabo gar nichts, da dies dies nicht lesen können und auch ein Erklärvideo unseren YT-Elektriker mit bayrischen Akzent nützt da wenig bis nichts.
Vielleicht sollte sich der Beuth-Verlag endlich mal dazu durchringen, seine DIN-VDE Normen als a la Fix und Foxi-Hefte in leichter Sprache in verschiedenen Sprachversionen für ein paar Euro unter die Leute zu bringen, damit das überhauft einer liest. Von solcher technischen DIN-Norm in Reinform kann man dies nicht behaupten, da alle mit IQ<100 daran scheitern werden.
 
Es gab mal eine zeit, da habe ich sogar ein bisschen was verstanden, von dem was da drin steht.

In meinen jungen Jahren hatte ich den Ehrgeiz, alles verstehen zu wollen, was der Heinz Richter da schrieb. War natürlich nicht so einfach, damals, mangels weiterer elektronischer Bildung als Kind und Jugendlicher. Aber mit den Jahren bauten sich die Mosaiksteinchen zusammen. Später habe ich mich beruflich mit weit komplexeren Themen der Unterhaltungselektronik und Halbleiterschaltungstechnik befasst, so dass aus meiner heutigen Sicht, der Inhalt von Richters Buch sehr einfach ist. Aber klar, jeder hat sich im Bereich der Elektrotechnik irgendwie spezialisiert und andere Themen, die man nie braucht sind dann böhmische Dörfer.

Es gibt spitzen Entwickler von komplexesten Schaltungen, aber wenn er eine Wagoklemme sieht, weiss er nichts damit anzufangen.

Die alte Röhrentechnik ist auch ein geliebtes Hobby von mir. Und wenn ich am Flohmarkt so eine alte Kiste finde, wird die restauriert.
 
und auch ein Erklärvideo unseren YT-Elektriker mit bayrischen Akzent nützt da wenig bis nichts.

Ja, den ProofWood kenne ich. Ansonsten versteht er es schon, die Dinge gut zu erklären. Viele bräuchten eben einen Übersetzer.
 
Ja, den ProofWood kenne ich. Ansonsten versteht er es schon, die Dinge gut zu erklären. Viele bräuchten eben einen Übersetzer.
Dies ist auch letztendlich bei der heutigen Handwerkergeneration egal. Heutzutage könnte der Chef seinen Leuten die relevanten DIN-Normen sogar ausgedruckt auf den Beifahrersitz legen, damit die es auf der Tour zur Baustelle lesen. Werden die nicht machen, denn die schauen alle in ihr Wichtophon.

Auch wenn du mal mit der Bahn fährst - da liest kaum noch einer ein Buch, Zeitschrift oder Zeitung so wie früher, sondern kucken in der Masse ihr Wichtophon an oder tippen drauf herum oder telefonieren mit Headset. Ich fahre in letzter Zeit ja häufiger mit der S-Bahn, finde dies echt nervig und frage denn schon mal, ob die nicht auf „laut“ stellen können, damit ich das ganze Gespräch mitbekomme oder geben denn dazu ungefragt Kommentare ab, bis die sich zum Telefonieren wo anders hinsetzen.
 
Thema: Netzwerk Erdung von Patchpanel und Switch
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