Hi!
Deutzose schrieb:
Deine Netzwerkzukunft im Heimnetzwerk wird sich wahrscheinlich im Bereich eher im 1GhZ Bereich bewegen und dafür genügt ein Klasse E Kabel 250 MHZ.
Ganz ehrlich. 100 Mbit reichen bei mir _heftig_ für's Heimnetzwerk. (und da gehen auch 2 DVB-S feeds zu Fernsehern über ein Ethernetkabel - Zentraler Videorekorder / Live-guckta mit VDR, Linux)
Deutzose schrieb:
In der Netzwerktechnik wollen wir aber nicht MHZ, sondern Bits und Bytes. Die leiten sich beim 100MHZ im Prinzip so ab, das man sagt 1HZ=1Bit, genauer gesagt ein Rechtecksignal mit 1V entspricht einem Bit. Ergo 100MHZ=100Mbit.
Jain. Wenn du auf einem Leiterpärchen nur Zustände 1 und 0 (also in Summe 2) überträgst stimmt's. Konkreter für 10BaseT stimmt's noch so ungefär. Für "Nachfolger" im Ethernetbereich nicht mehr.
in aller Kürze:
10BaseT - 2 Kabelpärchen (jeweils eins in eine Richtung) mit einer Datenrate von 10MBit/sec. und Manchester encodierung (=MPE) für die "ist da wer auf der anderen Seite, mag mich synchonisieren" u.Ä. - Erkennung --> 2 Pärchen mit jeweils 20MHz signal drauf, wenn gerade gesendet wird (+ 5 Zyklen 20MHz vor jedem Packerl)
100Base4 is Geschichte und verwendet sowieso keiner mehr (damals HP)
100BaseT - 2 Kabelpärchen (die gleichen wie bei 10BaseT) mit einer Datenrate von 100MBit/sec mit MLT3 und Feedback Shift Register (FSR). Damit hast nicht nur 0 und 1 sondern 3 Zustände. Trägererkennung nicht mehr durch senden von einem 20MHz Signal vorm Packerl sondern mit einem Ständigen 31.25 MHz "Träger" (Das signal wandert wenn nix los ist ähnlich einer Sinuskurve die 3 Stati hinauf und hinunter) Dadurch bekommst bald mal einen Takt auf der jeweiligen Gegenstelle auf den du dich rasch synchronisieren kannst. Wenn jetzt was gesendet wird, wird die "stufige Kurve" deinen daten angepasst. Einfach gesagt: du machst an sich immer 0-1-2-1-0-1-2-1-0-1 ... jetzt betrachtest den Bitstrom denst senden willst: z.B. 10001101 dann behältst das Schema bei wenn sich nix ändert , und wenn sich was ändert (du hattest z.B. einen 1ser und willst als nächstes 0er senden), machst einen 1/3 Takt pause. in diesem Fall dann:
0-0-0-1-2-1-1-0-0-0 (am Beginn immer eine Änderung)
änderung (begin) änderung (für die 1) 3x gleich für die 000 änderung für die 1 dann wieder gleich und dann 2x änderung. Du sihst beim Senden geht die Frequenz jke nach Daten noch weiter hinunter.
Wenn du dann noch den overhead vom der Erkennung des Beginns des Packerls und den Fakt dazurechnest das du nur 3 Änderungen (gleichbleibendes signal) hintereinander gut abbilden kannst (dann zwangsweise zum nächsten status musst) hast du eine Maximalfrequenz 31.25 MHz. (kann wie besprochen kleiner sein, wenn grad Daten gesendet werden)
Deutzose schrieb:
Bei 1Gbit sieht das anders hier teilen sich die Frequenzen in 4Aderpaare zu je 250MHZ/Mbit auf. Zwei Paare sind für RX (empfangen) und zwei sind für TX (senden).
Nein.
1000BaseT (im Cat5e Kabel): benützt du alle 4 Kabel in beiden Richtungen mit einer PAM5 encodierung. Da rechnest mit Diferenzen. Da hast 5 Stati (2,1,0,-1,-2) und dein Kollege auf der anderen Seite auch auf jedem (alle 4) Paar. Beim Senden kann ich (nahezu) einfach was rausschicken, beim Empfangen schau ich mir das Signal auf der Leitung an, ziehe mein selbst gesendetes ab (2 hochfrequente Signale auf einer Leitung überlagern sich halt. das kann auch zur auslöschung führen) denn ich weis _immer_ was ich gesendet habe dann hab ich das Signal von meinem Gegenüber. (Wenn ich z.B. eine 2 gesendet habe und ich hab einen 0er auf der Leitung, weis ich, das mein Gegenüber im selben Augenblick eine -2 gesendet haben muss - vereinfacht gesagt)
Die Erklärung von PAM5 lass ich heut.
Aber du brauchst dabei kein 1000MHz Kabel, auch kein 250MHz Kabel wenn du auf beiden Seiten gleichzeitig in alle 4 Pärchen hineinsprichst sondern durch PAM5 (kannst dir ählich MLT3 vorstellen) incl. Kurrektur/Handshakesignale lediglich 125.00MHz.
auf Glas (1000BaseFX od. SX) hast eine 8B/10B Encodierung --> 1.25 GHz (da du synchonisieren musst, nur 1/0 hast, und nen Träger erkennen musst und nur ein Medium in jede Richtung hast.)
Deutzose schrieb:
Wie das bei der neuen 10Gbit Norm aussieht weiß ich nicht, mir ist aber bekannt, das die 10 Gbit mit 400MHZ transportiert werden.
fast erraten. Es ist max. 500 MHz mit PAM12 (rat mal wieveile Stufen (Stati) das hat), auch alle 4 Paare in jede Richtung gleichzeitig, Spezifikation von cat5e reicht, nur die Dämpfung von Signalen in Oberen Frequenzbereich muss besser sein. --> nimm halt Cat6.
Kernaussage:
für bis zu 1000BaseT reicht ein Cat5e vollkommen. Wennst 10GBaseT fahren willst, solltest eine Cat6 nemen.
10BaseT Manchester Encoding (MPE), 20.00Mhz
100BaseT 4B/5B, MLT3 und FSR, 31.25Mhz
1000Base xx Fibre Channel 8B/10B, 1.25Ghz
1000BaseT PAM5, 4 pairs, 125Mhz.
Noch Was: die Max. Kabellänge errechnet sich
1) aus der Zeit die man für's sync. braucht (lichtgeschw. auf Kupfer) bis das Gegenüber was dovon erfahren hat das Daten gesendet werden.
2) durch die Charakteristiken des Kabels bestimmt. (sollte normalerweise die kleinere Einschränkung sein) (Dämpfung pro Meter, ADR, Next-Wert, Schimung bzw. Signal to Noise Ratio - SNR, ...)
Pi mal Daumen auf der sicheren Seite:
nimm max. 100 Meter Installationskabel 'allein'.
Bei flexiblen Kabeln die Hälfte
für Dosen, Steckverbinder zieh 10m ab.
Beispiel: 30M Installationskabel, eine Dose auf jeder Seite, einmal 10m flexibles Kabel, einmal 2m.
--> 30(instKabel) + 2*10 (Dosen) + 12*2(flex.Kabel) = 74 Einheiten. --> unter 100 --> OK.
LG
Toni.