Neubaugebäude Hausanschluss

Diskutiere Neubaugebäude Hausanschluss im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Tag, ich hoffe ich bin hier mit meiner Anfrage. Für ein Neubaugebäude muss ein Hausanschluss beantragt werden. In dem Gebäude befinden sich...
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Mo-Berlin

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Guten Tag,
ich hoffe ich bin hier mit meiner Anfrage.

Für ein Neubaugebäude muss ein Hausanschluss beantragt werden.
In dem Gebäude befinden sich 44 Wohneinheiten zusätzlich noch eine Gewebeeinheit
Für die Wohnungen kann ich aus der Tabelle der 18015-1 herauslesen, dass ich eine Anschlussleistung von ca 95kVA benötige (Aus der Tabelle dann 125A Anschluss oder die nächst größere mit 160A?). Für die Gewerbeeinheit habe ich nur vom Betreiber, dass sie einen Jahresverbrauch von 10.000kWh haben werden (welche Leistung muss ich dafür auf die 95kVA addieren.)

Jetzt kommt der Knackpunkt der ganzen Geschichte, es sollen noch 12 Ladestationen für Elektrofahrzeuge zu je 11kW installiert werden. (Kommt auch noch auf den Leistungsbedarf und den Hausanschluss oben drauf)

Und zu guter letzt habe ich noch eine PV Anlage auf dem Dach die teils direkt versorgen soll und teils speichern.
ca 90kWp

Kann mir da jemand zufällig sagen wie ich insbesondere mit den Ladestationen und der PV-Anlage umgehen muss?

Vielen Dank schonmal
 
1. der Jahresverbrauch der Gewerbeimmobilie ist uninteressant, hier ist anhand der geplanten Einbauten die maximale Leistung zu ermitteln. Auch welche Last dort betrieben wird (Maschinen mit schwerem Anlauf?) 10MWh /a kann man mit einer Last von 10MW in einer Stunde erzeugen, oder aber mit 1,4kW Last dauerhaft über das ganze Jahr.
2. die PV auf dem Dach ist für den Anschlußwert unerheblich, da diese dessen Last verringert, aber nicht dauerhaft sondern maximal bei Betrieb.
3. für die Ladeastationen ist sicher ein Lastmanagement zu realisieren.
4. alles das ist mit dem Netzbetreiber ab zu stimmen.
 
Vielen Dank schonmal für diese Antwort. Es handelt sich beim Gewerbe um Büro und eine Pflegeeinrichtung.
An Größeren Verbrauchern sind hier 5 a 24kW Durchlauferhitzer und 3 Stück mit 6,8kW. Denke mal Gleichzeitigkeit wird hier bei max. 0,2-0,4 vllt liegen
Ansonsten werden hier nur normale Elektrogeräte wie ein paar Computer, TV etc betrieben.
 
Es wird sicher einen Planer für das Teil geben, der hier Angaben zum Leistungsbedarf geben können muß.
Wundert mich, daß man einen Neubau mit elektrischen Durchlauferhitzern plant, weder sparsam noch ökologisch lediglich billig.
Wenn das Teil schon DLH hat warum planst Du dann die Wohnungen ohne?
 
Der wunsch des Betreibers der Gewerbeeinheiten ist, dass sie dort elektrische DLH haben, die Wohnungen laufen über Zentrale Wärmepumpe.
Ich möchte versuchen zu erarbeiten wie in diesem Falle die Dimensionierung des Hausanschluss zu errechnen ist. Mit all den Verbrauchern
 
so nun ergibt sich auch noch eine elektrische Wärmepumpe, damit ist auch der Wohnungsanlschuß neu zu berechnen, die 125A sind für Anschlüsse ohne elektrische Heizungen oder Warmwasserbereitung.
Auf die 250A wird man damit wohl auch nicht kommen aber sicher irgendwo dazwischen liegen.
 
Ich dachte die Kurve "mit elektrische Warmwasserbereitung" aus der 18015-1 ist für einen DLH in den Wohnungen und eben nicht für eine zentrale Pumpe (Fernwärme)?
Für die Heizung gibt es eine eine Pumpe die mit 2,2kW max vom TGA angegeben wurde.

Vielleicht stehe ich auch gerade einfach total auf dem Schlauch
 
Deswegen schrieb ich ja "irgendwo dazwischen"
Mit Primärenergie Fernwärme sieht das ganze nun nochmal anders aus, da wird der Strombedarf der Wärmepumpe wesentlich geringer aus fallen, wenn da überhaupt eine Wärmepumpe beteiligt ist.
Wenn das nur 2,2kW sein sollen, ist das kaum ausschlaggebend.
 
Deswegen schrieb ich ja "irgendwo dazwischen"

Das macht sich auf der Anmeldung zum Netzanschluss aber irgendwie schlecht, wenn man den VNB mitteilt, man benoetigt eine Leistung "irgendwie dazwischen"...

Mit Primärenergie Fernwärme sieht das ganze nun nochmal anders aus, da wird der Strombedarf der Wärmepumpe wesentlich geringer aus fallen, wenn da überhaupt eine Wärmepumpe beteiligt ist.

Woher kommt denn jetzt die "Primärenergie Fernwärme"??? Es war von WP die Rede, unbekannter Grösse, unbekannter Bauart, vielleicht Luft-Wasser, vielleicht Grundwasser, vielleicht kaskadiert, vielleicht mit Spitzenlast...man weiss es schlicht nicht.

Wenn das nur 2,2kW sein sollen, ist das kaum ausschlaggebend.

Das dürfte irgendeine Systempumpe (Umwälzpumpe, Speicherladepumpe...) sein. Aber ganz sicher nicht die Anschlussleistung einer WP für 44 WE...

Nicht schlimm. Warum beantragt ihr den Netzanschluss nicht zusammen mit einem Elektro-Fachbetrieb?

Dann raten noch paar mehr Leute munter mit...

Elektroplaner holen, den die Auslegung machen lassen. Die Gleichzeitigkeitsfaktoren sind auch zu niedrig angesetzt, vermutlich gibt es auch noch paar andere Grossverbraucher, die man bei der Leistungsermittlung vergessen hat, Aufzüge, Klima, Lüftung usw.
 
5 a 24kW Durchlauferhitzer und 3 Stück mit 6,8kW

140kW installierte Durchlauferhitzer-Leistung. Die Firma "meint", sie habe zukünftig etwa 10.000kWh Verbrauch im Jahr?
Wenn jeder DLH im Schnitt 15 Minuten am Tag läuft sind das schon 12775 kWh im Jahr.

Für die Ladestationen musst du entweder ein Lademanagement vorsehen lassen oder mit 100% Gleichzeitigkeit rechnen.

Nehmen wir mal die 95kW aus der Tabelle.
Dazu addieren wir ohne Abstriche die Anschlussleistung der Wärmepumpe. Wir befinden uns (ohne Zusatzheizung mit einem Gaskessel) irgendwo in der Größenordnung von 100kW thermisch - addieren wir einfach mal 30kW für die WP.

Bei den 12 Ladepunkten setzen wir ein Lademanagement ein und rechnen daher nicht mit 132kW, sondern begrenzen mal auf 100A / 69kW.

Beim Pflegedienst muss man sich den Gleichezeitigkeitsfaktor an Hand der Nutzungsbedingungen erarbeiten. Fünf Pflegezimmer, in denen je eine Person irgendwann mal duscht wären ganz anders zu bewerten als eine Sozialräume, bei denen die Mitarbeiter alle nach Feierabend nahezu gleichzeitig duschen wollen. Pflegezimmer würde ich zuerst als Wohnung betrachten, dann wären für fünf davon 81kW / 125A Absicherung vorzusehen. Auf Grund der Tatsache, dass die zu Pflegenden wohl eher nicht selber kochen und es wohl nur Zimmer (und keine Wohnungen) sind, werden 100A / 69kW wohl reichen.

90kW Wohnungen, 69kW Ladestationen, 69kW Pflegefirma, 30kW Heizung: rund 260kW.
Das hört sich nach einer Kompaktstation mit einem 250kVA-Trafo an, wenn du mich fragst.

Ich würde da aber ein Ingenieurbüro beauftragen - vorher aber mal freundlich beim Netzbetreiber anklopfen, was sein Netz denn so überhaupt aushalten würde.
 
Ich würde da aber ein Ingenieurbüro beauftragen - vorher aber mal freundlich beim Netzbetreiber anklopfen, was sein Netz denn so überhaupt aushalten würde.
Wieso - werden denn solche Objekte denn ohne TGA-Ing-Büro geplant? Ausführung auf Sicht? Wenn ich sowas lese, dann kenne ich vermutlich den BT/GÜ!
Da werden denn Löcher vom Architekten in dem Bau eingeplant, die keiner braucht und jede Menge dort hineingebohrt, wo man sie braucht. Merkt man natürlich erst, wenn der Putz dran ist. Schornstein eingeplant und Luft-Wärme-Pumpe eingebaut. Merkt man natürlich erst, wenn der Estrich drin ist. Heizungsanlage steht im vorgesehenen Putzmittel- und Abbstellraum, da der andere etwas zu klein ist. Fahrstuhl der nur in den Zwischenetagen hält. HAR wo keiner mit BMI > 22 rankommt, Leitungen laufen komplett durch Wohnungen, da keine revisionierbare Schächte vorgesehen. Stadtwerke setzen einen eine riesige Hausanschlußsäule vor dem Haus, da der vorgesehene Schacht dafür ungeeignet ist. Türen müssen schmaler ausgeführt werden, da die Wohnungsstation etwas breiter ist. Plötzlich hat die barrierefreie EG-Wohnung kein barrierefreien Zugang zum Bad. Braucht auch keiner und Merkt man natürlich erst, wenn die ursprünglichen sich irgendwie nicht öffnen lassen. Die elektrische Zuordnung der Kellerräume erfolgte im ungeordneten Losverfahren.

Also ich finde solche MFH-Bauten mit ad-hoc-TGA-Planung immer wieder spannend. Naja - solche eingesparte Planung lässt sich immer mit Mehraufwand ausgleichen. Ein Objekt mit 44 Wohnungen + Gewerbeieinheit und wohlmöglich TG hatte ich aber noch nicht dabei. Da wird denn wahrscheinlich auch hinterher ausprobiert, welche Wallbox über welchen Zähler läuft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bis in so ein Objekt der erste Mieter einzieht ist das schon dreimal weiterverkauft, 2x umgenutzt und einmal im Konkursverfahren saniert worden.
 
Es gibt auch Durchlauferhitzer die mit Heizungswasser anstatt mit Strom arbeiten, nennt sich Wohnungsstation z.B. von Stiebel-eltron.
Einen Warmwasserspeicher würde ich heute in keinem Gebäude mehr einbauen, denn auch für die privat Wohnungen ist ein Trink-Warmwasser Speicher regelmäßig zu prüfen.
 
Es gibt auch Durchlauferhitzer die mit Heizungswasser anstatt mit Strom arbeiten, nennt sich Wohnungsstation z.B. von Stiebel-eltron.

Es gibt Wohnungsstationen, die das Trinkwasser per Wärmetauscher (Heizkreis) vorerwärmen und per DLE auf die gewünschte Endtemperatur bringen.

DLE mit Heizungswasser kenne ich keine.
 
die Wohnungsstationen heizen das Wasser nicht vor, sondern komplett auf.
Einen DLE dahinter braucht man nur bei Planungsfehlern wenn der Heizungsvorlauf zu niedrig ist.
die Geräte benötigen natürlich schon einen Heizungsvorlauf von mindestens 55°C.
 
die Wohnungsstationen heizen das Wasser nicht vor, sondern komplett auf.
Einen DLE dahinter braucht man nur bei Planungsfehlern wenn der Heizungsvorlauf zu niedrig ist.
die Geräte benötigen natürlich schon einen Heizungsvorlauf von mindestens 55°C.
Hast du aber bei FBH nicht. Wenn da noch Badheizkörper dranhängen hast du –40˚C, sonst kommst du mit unter 30˚C aus.
 
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