Neuinstallationen im Altbau

Diskutiere Neuinstallationen im Altbau im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Gemeinde, ich wende mich mit folgender Frage an euch: Ich habe ein Haus gekauft, Altbau ca. 1960. Hier ist noch ziemlich was nachzuholen...
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Gyn

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Hallo Gemeinde,
ich wende mich mit folgender Frage an euch:
Ich habe ein Haus gekauft, Altbau ca. 1960.
Hier ist noch ziemlich was nachzuholen im Bezug auf Elektro. Bitte entschuldigt, wenn ich manschmal nicht den richtigen Fachausdruck erwische. Ich bin zwar interessiert und handwerklich begabt, aber kein Elektriker.
Die Übergabestelle ist noch alt und der Zählerkasten auch.In der mittleren Etage wurde schon für das Bad und den Flur ein neuer Sicherungskasten eingebaut mit FI. Sonst gibt es noch reichlich Leitungen mit nur zwei Adern. Ich wäre ja gerne bereit, den Zählerkasten und die Übergabestelle zu erneuern.
Auch die Auflagen mit der Fernauslesung könnte ich schlucken. Wäre dies auch möglich, ohne die alten Leitungen komplett auf drei Adern zu erneuern? Dachgeschoß und Keller, könnte ich mir vorstellen mit zu erneuern. In der Wohnetage gäbe es riesen Probleme. Die Zimmer wurden renoviert um schnell einziehen zu können.
Gäbe es da Lösungsvorschläge? Das würde mir sehr helfen.
Vielen Dank.
 
nöö du hast genau wie viele andere genau das falsche gemacht. Zuerst werden die Leitungen erneuert und erst danach vorgerichtet. Einen Hausbau fängst du ja auch mit dem Fundament an und nicht mit dem Dachgeschoss. Der Schutz deiner Elektroinstallation beginnt zuerst am Verteiler .Die wichtigste Ader dabei ist und bleibt der Schutzleiter als eigenständiger Leiter und nicht als PEN! Den bei einem Bruch dieses PEN leiters ist der Schutz komplett ausgehebelt. (Tot durch Schutzmaßnahme) Deshalb ist 3 adrige Verlegung und Schutz durch Fehlerstromschutzschalter auch so wichtig. Überlege dir mal die Elektroinstallation hat nun mal locker 60 Jahre auf den Buckel und ist damit am Ende ihrer Lebensdauer.
 
Danke Pumukel,
meine Frage war aber eigentlich nach Lösungsvorschlägen.
Du kennst die Situation nicht. Ich will ja erneuern, nur geht nicht alles auf einmal.
Die Alternative zu etweder jetzt alles... kennt jeder.
Wenn es absolut keine Möglichkeit gibt, den Zählerkasten zu erneuern, ohne alle Leitungen auf drei Adern zu bringen, dann muß das eben warten, bis es soweit ist. Keller und Dachgeschoß gehen recht schnell, der Rest wird dann halt immer gemacht wenn renoviert wird. Ich war halt nur der Meinung, es ist vielleicht besser, schon einige Prozent sicher zu haben, als garnichts.
 
Versuch dem TÜV mal zu erklären, dass du jetzt nur die Bremsscheiben erneuern lässt. die durchgerosteten Bremsleitungen aber noch nicht.
Da wirst du auch kein Erfolg haben.

Problem bei der Etappenweisen Erneuerung ist der Aufriss vom Verteiler bis in den Raum. Du müsstest ja das 2 adrige in Betrieb lassen, das 3 adrige aber schon soweit vorbereiten, dass es bis in den Raum reicht, wenn du dann den Raum renovierst.

Machbar ist es, den Verteiler erneuern zu lassen (Überspannungsschutz und RCD´s nicht vergessen) und dann Raum für Raum eine neue Leitung ziehen und den Raum fertig machen. Du musst halt gut planen, dass du überall eine neue Leitung hin hast (oder mehrere falls es aufgeteilt wird).
 
Hallo Manuelk,
ich sehe das mit Deinem Beispiel etwas anders.
Ich möchte aus freien Stücken erneuern. Kein TÜV hat meine Anlage bemängelt. Ich suche nur eine Möglichkeit, das in Etappen zu machen.
Mag sein, dass es nicht der Königsweg ist, alle Leitungen aufzureißen, kommt aber leider nicht in Frage.
Es wäre möglich, Dachgeschoß, Keller und Außenanlagen komplett neu zu machen. Bad und Flur sind am FI und dreiadrig. Es müsste nur möglich sein, den Abgang für die restlichen Zimmer zweiadrig zu belassen und dann nach Renovierung jeweils einzubinden.Diese Leitungen kommen alle aus den gleichen Verteiler.
 
Es gibt viele Leute, die ihre Elektrik im Altbau suxxesive erneuern, da a) knetemäßig nicht alles auf einmal geht und b) man auch noch drinnen wohnt und nicht alles aufreißen kann. Bei einem Altbau ist es eben so und nur mit eigene Muskelkraft ist vieles überhaupt zu wuppen und rechnet sich dann nur. Alles machen zu lassen, der sollte neu bauen, das kommt günstiger.

Was ihr braucht ist einen fähigen Feierabendelektriker, denn nach und nach das durch eine Firma erledigen zu lassen, wird letztendlich viel zu teurer. Alles selber machen, wenn man keine Fachkenntnisse hat, ist nicht so ganz brandungefährlich.
Der müsste auch Kompromisse eingehen, da sich nicht alles auf einen Schlag mit FI nachrüsten lässt und auch neue Installation mit zweiardiger Zuleitung so erst mal weiterbetreibt, auch wenn das nicht der Stand der Technik ist.

Ich kenne solche Installationen zu hauf, da geht denn halt nicht alles auf einmal.

mfG
 
Es würde sich dabei anbieten erst mal an den Hauptverteilungen und Unterverteilungen an zu fangen.
Dann hat man eine Grundlage an der man später Raum für Raum was gescheit, neu anschließen kann.
Es ist in den Alten Verteilern oftmals kaum möglich Entsprechende Klemmen, zusätzliche Sicherungen/Fi und so weiter ein zu bringen.

Nachdem die Verteiler gemacht sind (je Etage einer) kannst Du Raum für Raum sanieren und dort auflegen. In den Fluren zum Verteiler kann man dann Kabelkanäle unter der Decke verlegen, bis man als letzten Raum auch den Flur neu macht.
 
Bis jetzt gibt es nur einen Unterverteiler. Der ist recht neu hat einen FI und noch etwas Platz für weitere Einbauten. Der ist eingebaut wurden, als das Bad gemacht wurde etwa vor 6 Jahren.
Keller und Dach müsste eh einer eingebaut werden. Das dürfte nicht das Problem sein.
Wo ich das Problem sehe ist, wie könnten die alten Leitungen mit eingebunden werden? Vermutlich erstmal ohne FI.
Mir ist auch nicht ganz klar, wie dann der neue Zählerkasten abgenommen werden kann. Der EV wird ja kommen und sich den anschauen. Inspiziert er dann auch jede Unterverteilung oder geht ihn das nichts an? Mein Wunsch ist es, den neuen Zählerkasten schon recht bald zu installieren. Ich möchte für die Außenanlagen etwas mehr anschließen.
 
Wenn Du den Zählerschrank erneuerst benötigst Du niemanden vom Versorger.
Erst wenn Zähler gewechselt werden oder der Anschluß geändert wird kommt der Versorgungsnetzbetreiber ins Spiel.
Der VNB tätigt allerdings keine Prüfungen sondern lässt sich alles nur durch die Unterschrift des eingetragenen Fachbetriebes bestätigen.

Die Neuen Verteiler und Zuleitungen werden mit 5 Leitern angefahren mit L1, L2, L3, PEN und PE.

Die alten zweiadrigen Stromkreise werden dann auf PEN und L geklemmt und ohne FI versorgt.
Dei Neuen Stromkreise bekommen ihren N von der PEN Schiene und den PE von der PE Schiene und die Phase und werden über GruppenFis und Automaten geschützt.

Mit dieser Vorgehensweise hat man für die neuen Stromkreise sofort einen relativ sauberen PE.
 
Gyn schrieb:
Wo ich das Problem sehe ist, wie könnten die alten Leitungen mit eingebunden werden? Vermutlich erstmal ohne FI.

Mal angenommen, du haettest ein TN-C Netz im Hause...

Du muesstest die Verteilung mit alten und neuen Leitungen quasi parallel aufbauen, heisst, ein Teil der Verteilungen muesste klassisches TN-C bleiben, dann erfolgt die Aufteilung in der Verteilung in TN-C-S, dahinter dann RCD, LSS und neue Stromkreise, 3-/5-adrig.
Das macht man aber nur, wenn man genau weiss, was man tut und wo die jeweiligen Leitungen angeschlossen sind. Im gekauften Altbau mit unbekannter Leitungsfuehrung kann man das getrost vergessen. Die Chance, einen Elektriker zu finden, der sowas baut, tendiert gegen 0. Die Chance, Leitungen/Stromkreise sauber zu trennen... tendiert gegen 0. Den Zaehlerplatz und den HAK kannst du in der Form auch nur zum Schluss umbaeuen. Nach einmal erfolgter Auftrennung des PEN in PE und N geht nichts mehr zusammen.
 
Man speist die Etagenverteiler mit
L1,L2,L3,N und PEN an

alte Stromkreise kommen auf L und PEN
neue Stromkreise an L,N und Pe

Da bei dieser Vorgehensweise jedoch Einiges zu beachten ist, empfiehlt es sich, hier einen Elektriker des Vertrauens hinzuzuziehen.

Das ist sicherlich keine Sache für ein Forum oder einen Feierabendelektriker.
 
Das sollte man nicht so durchführen, denn bei dieser Installationsweise ergeben sich auch auf dem PE der neuen Stromkreise Ausgleichsströme bis der letzte zweipolige ersetzt wurde.
Es sollte aber das Ziel sein vagabundierende Ströme möglichst bald zu eliminieren und vor allem für die neuen Kreise einen sauberen PE zu liefern.
 
Erstmal danke für die Antworten.
ich versuche die Situation noch einmal genau zu erklären:

Es gibt einen alten Kasten, wo der Strom von der Oberleitung abgenommen wird. Ich denke nicht, dass ich einfach auf Erdkabel wechseln könnte, da vor und nach mir noch andere Häuser angeschlossen sind.
Dann geht ein altes Kabel zum Zählerkasten in den Keller. Diese macht mir die meisten Sorgen. Es ist ein NKBA in nicht so guten Zustand. Dann kommt ein alter Zählerkasten. Von diesen gehen die Kabel direkt zum Keller und direkt zum Dachboden und zum neueren Verteilerkasten im Flur.
Geplant ist: mindestens das Kabel von der Abnahmestelle zum Zählerkasten erneuern. Besser aber, den Zählerkasten komplett tauschen. Ein Kabel in das Dachgeschoß dann Zwischenverteiler mit allen bibabo, alle Kabel von den Zimmern können zum Zwischenverteiler erneuert werden.
Das Gleiche zu Keller, hier aber zusätzlich Außenanlagen anbinden. Gerne mit 380V Steckdose.
Zwischverteiler im Flur soll bleiben. Eventuell kann ich die Zuleitung dahin tauschen(lassen).
Von diesem Zwischenzähler gehen Kabel ins Bad und in den Flur. Diese sind bereits an einen FI angebunden.Also auch dreiadrig. Weiterhin gehen alte Kabel in mehrere Wohnräume. Diese müssen erst mal bleiben. Hier könnte aber bereits im Zwischenverteiler für später vorgearbeitet werden.
Es scheint also mit Trennung zu gehen!

Folgende Fragen hätte ich noch:

1.Welche Anschlussleistung sollte ich am Hausanschluss auf den Dachboden haben. Ich frage deshalb, weil ich nicht weiß, ob der auch getauscht werden muss. Er ist noch mit drei Porzelansicherungen versehen.

2. Darf die Leitung vom Hausanschluss zum Zählerkasten in einen Schacht geführt werden? Die geht vom Dachboden bis zum Keller.Ich habe einen ehemaligen Schornsteinzug, den nicht mehr gebraucht wird. Zu beachten ist aber, dass dort auch noch zwei Solarleitungen verlegt sind. Wer darf die Leitung verlegen, bzw. wird das vom EV überwacht und welche Leitung wird da verwendet?

Bevor Fragen kommen, ich habe nicht vor, das alleine zu machen. Lediglich die Leitungen von den Zimmern bis zum Zwischenverteiler wurde ich machen und natürlich vom Fachmann anschließen lassen.

Vielen Dank, für eure Hilfe, ich nehme selbstverständlich auch die kritischen Beiträge und Hinweise auf eventuelle Probleme sehr ernst. Mir liegt einiges an einer Verbesserung. Leider geht nicht alles auf einmal. Ich habe zusätzlich für Waschmaschine, Trockner und Geschirrspüler mobile FI`s an der Steckdose. Einigen wird das aber sicherlich auch nicht reichen.

Grüße Gyn
 
Thema: Neuinstallationen im Altbau

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