Neutralleiter "durchgeschmort" - Ursachen und Vorbeugung?

Diskutiere Neutralleiter "durchgeschmort" - Ursachen und Vorbeugung? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen Da ich aktuell mit diversen Versicherungen am kämpfen bin und als Jurist von Elektrotechnik so gut wie gar nichts verstehe, wollte...
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Cavemax

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Hallo zusammen

Da ich aktuell mit diversen Versicherungen am kämpfen bin und als Jurist von Elektrotechnik so gut wie gar nichts verstehe, wollte ich mal fragen, wie es zu einem Durchschmoren des Neutralleiters kommen könnte und wie sich dem vorbeugen liesse? Dazu vielleicht mal der Sachverhalt (PS: Tumbler = schweizerisch = Wäschetrockner):

- Wohnung (Haus 1984 erbaut) 2014 gekauft, damals erfolgte die bei Handänderungen und Renovationen obligatorische Stromprüfung bei Handänderungen - es wurde alles für bestens befunden
- 1. März; im Umkreis von 2 km schlagen 4 Blitze ein (laut Kundendienst der Versicherung können bereits Blitze im Umkreis von 3 km zu Schäden führen)
- 2. März: Abends während des Arbeitens knallt es in der Wohnung extrem: Blick in den Stromkasten verrät nichts, alle Schalter auf "ein". Leider ist vor den Kabeln eine Plastikabdeckung, da konnte ich nichts von den Stromleitungen sehen. Anruf beim Elektriker des Vertrauens; Ich solle mal im Keller die Hauptsicherung (Drehsicherung 500V 25A) prüfen - tatsächlich, eine der 3 Sicherungen ist "raus". Er meinte, ich solle die einfach wechseln. Gesagt, getan .
- 3. März: Meine Waschmaschine und Tumbler starten nicht. Stecker in eine andere Steckdose eingesteckt, alles funktioniert. Dasselbe beim Geschirrspüler, wollte nicht an gehen. Da es sich um ein älteres Gerät handelt, dachte ich mir aber nichts weiter dabei, neue Küche wäre eh in Planung gewesen.
- Im Laufe dieser Märzwoche stecke ich Waschmaschine und Tumbler aus Jux wieder um: alles funktioniert an den gewohnten Steckdosen, Geschirrspüler startet wuch wieder plötzlich.
- Geschirrspüler macht seit da immer wieder Probleme, startet plötzlich, will nicht starten (bis ich seine Sicherung umlege und wieder einschalte) usw.
- 23. Mai: Es knallt wieder. Gang in den Keller, dieselbe Sicherung ist raus. Sicherung gewechselt, nichts dabei gedacht. Diesmal stank es aber bei der Waschmaschine nach Kabelbrand, Waschmaschine und Tumbler wollten wieder nicht starten. Wieder an der alternativen Steckdose eingesteckt: funktioniert. Da wurde es mir nicht mehr ganz klar, weshalb ich den Elektriker des Vertrauens kommen liess. In der Zwischenzeit mit Googlen auf das Thema der "Sternpunktverschiebung" gestossen.
- 28. Mai, Elektriker kommt vorbei, auf meinen Hinweis und Bitte misst er die Steckdose der Waschmaschine + Tumbler. 430 Volt liegen an. Er öffnet die Plastikabdeckung des Stromkastens: Hauptneutralleiter und Eingangsverdrahtung "zusammengeschmolzen". Ich hatte dabei Glück, dass anscheinend die Steckdosen der Waschmaschine + Tumbler und Geschirrspüler vom Rest der Wohnung getrennt sind. Deshalb hat sonst nichts den Geist aufgegeben. Der Geschirrspüler hat den Geist aber ein für alle Mal aufgegeben. Auf die Frage, wie es zu sowas kommt, wusste er keine genaue Antwort, meinte aber, dass man die Verdrahtung eher mangelhaft ausgeführt hätte (Anscheinend wurde der Neutralleiter direkt bei den Eingängen verdrahtet). Zudem seien die Kabel viel zu nahe aneinander geführt worden (Wobei die meiner Meinung ja für sowas abisoliert sind, im Boden liegen die Hauptleitungen doch auch direkt aneinander und schmelzen nicht einfach durch die Isolierung ineinander?). Er installierte eine Abzweckklemme, welche den Strom vom Neutralleiter abnimmt und dann auf die diversen Eingänge verteilt (Ehrlich gesagt sehe ich da keinen Unterschied, aber gut).

Die Hausratsversicherung deckt den Schaden nicht... Die Gebäudeversicherung sieht sich auch nicht zuständig. Und die Elementarversicherung nur bei Elementarschäden, wobei der Schadensexperte äusserst kooperativ war und sich bei bestem Gewissen nicht erklären konnte, wie Kabel nach X Jahren einfach so schmelzen sollten (wobei ich zunächst den 1. und 2. März gar nicht erwähnt hatte, ich habe bei bestem Gewissen doch nicht dran gedacht, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte). Das grösste Problem am Ganzen ist wohl, dass ich kein Bild von der Verkabelung vorher gemacht habe - ehrlich gesagt habe ich da noch gar nicht dran gedacht, dass es ein Versicherungsfall sein könnte. Zumal der Elektriker meinte, dass es auch zu einem Brand hätte kommen können. Sowas gibt einem erstmal zu denken. Aber apropos Brand: Der Schadenexperte meinte, dass sie bei einem Brand alles bezahlt hätten. Dass man sich so locker für Schadenersatz in Höhe von 450'000+€ erklärt, aber für die Rechnung des Elektrikers + neuen Geschirrspüler keine 1800€ bezalhen möchte, ist mir ein Rätsel. Aber Versicherungen, ein Thema für sich.

Meine Vermutung: Bereits am 2. März sind Neutralleiter und Eingangsverkabelung aneinandergeraten. Waschmaschine und Tumbler sind neuer, ich vermute die haben einen Überspannungsschutz verbaut, warum sie in beiden Fällen gar nicht erst mit 430V starteten. Allerdings kann ich mir nicht erklären, warum nach wenigen Tagen, wenn die Kabel schon damals ineinandergeschmolzen wären, die Waschmaschine + Tumbler an ihren eigentlichen Steckdosen und der Geschirrspüler starten sollten. Aber anscheinend hielt es irgendwie bis zum 23.5, zumal ja dieselbe Hauptsicherung im Keller dran glauben musste.

Naja, wie dem auch sei. Irgendwie werde ich der Elementarversicherung schon klar machen, dass die Blitze am 1. März dran schuld waren - Was mich aber interessieren würde, wenn es nicht die Blitze sein sollten: Was könnte sonst noch zu einem Neutralleiterausfall führen? Und viel wichtiger für mich… Was könnte man für Sicherungsmassnahmen vorkehren? Wäre die Leitung der anderen Geräte betroffen gewesen, wäre der Schaden mit all meinen Geräten bei locker 40'000€. Und wenn die Versicherung sowas nicht zahlt, heisst es Feierabend :confused: Da investiere ich lieber im Voraus gleich etwas Geld, welches dann Schutz bieten würde.

EDIT: habe gerade einen ähnlichen Fall von 2018 aus dem Nachbarkanton gefunden. Darin wird ein Elektromeister zitiert:
Elektromeister […] verweist auf den technischen Fortschritt, auf die vielen EU-Geräte, die auf 220 Volt laufen. Der hohe Stromverbrauch heize auf, dehne das Material aus und bringe eine schleichende Materialermüdung
Deshalb sei auch keine Versicherung zuständig. Also wenn dem wirklich so wäre… Kann doch nicht sein, dass ich alle Stromkabel der Wohnung tauschen lassen müsste, um wieder "sicher" zu sein. Vor allem: mit wieviel Volt sollen Geräte denn bitte vor 30 Jahren gelaufen sein, 150? Vielmehr sehe ich darin wiedermal eine weitere an den Haaren herbeigezogene Argumentation, um bloss keine Leistungen übernehmen zu müssen.


Liebe Grüsse
Ben
 
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Meine Vermutung: Bereits am 2. März sind Neutralleiter und Eingangsverkabelung aneinandergeraten
Kann passieren das der Kontakt zwischen Neutralleiter und Leiter an diesen Tag nicht vorhanden war und somit ist ja alles I.O fürs Gerät.

Das die Leitungen duchschomoren kann bei ein Blitzeinschlag passieren das schwächste Glied in der Kette gibt am Ende nach.

Wenn ein Neutralleiter durchschmort kann es auch sein das er überlastet wurde.
Vielleicht wurde ein zu geringer Querschnitt für die Analge Benutzt.

Möglichkeiten gibt es da viele.

Es gibt Möglichkeiten einen Überspannungsschutz einzubauen.

Mann sollte vielleicht überdenken die Analge zu Modernisieren sie ist 36 Jahre alt mann weiß nie was da noch alles Defekt ist grade nach so einen Schaden. Klar das macht viel Arbeit aber nur so kannst du auf Nummer sicher gehen.
 
Wie wäre es denn, wen du ein paar Fotos davon hochladen würdest?
Zu einem Kurzschluß zwischen zwei Adern kommt es in aller Regel, wenn die Aderisolierung aufgrund überhitzing nachgibt, meist durch Wärme die aus einer losen Klemmstelle eingetragen wurde.

Da ich zwischen den Zeilen herausgelesen habe, das es sich um einer Anlage in der Schweiz handelt, ist es in einem Deutschen Forum natürlich schwieriger eure Bedingungen zu diskuitieren....
 
Kann passieren das der Kontakt zwischen Neutralleiter und Leiter an diesen Tag nicht vorhanden war und somit ist ja alles I.O fürs Gerät.

Das die Leitungen duchschomoren kann bei ein Blitzeinschlag passieren das schwächste Glied in der Kette gibt am Ende nach.

Wenn ein Neutralleiter durchschmort kann es auch sein das er überlastet wurde.
Vielleicht wurde ein zu geringer Querschnitt für die Analge Benutzt.

Möglichkeiten gibt es da viele.

Es gibt Möglichkeiten einen Überspannungsschutz einzubauen.

Mann sollte vielleicht überdenken die Analge zu Modernisieren sie ist 36 Jahre alt mann weiß nie was da noch alles Defekt ist grade nach so einen Schaden. Klar das macht viel Arbeit aber nur so kannst du auf Nummer sicher gehen.

Dass an den Tagen kein Kontakt zwischen den Adern war habe ich mir auch schon überlegt. Aber das würde ja fast implizieren, dass sich die Adern im Sicherungskasten bewegt haben müssen - von einem Erdbeben in diesem Zeitraum weiss ich nichts und sonst kann ich mir schwer erklären, wie sie spontan den Kontakt herstellen und wieder verlieren sollen :D
Eine Modernisierung habe ich mir auch schon überlegt, allerdings frage ich mich, ob es sinnvoll wäre, diese nur in meiner Wohnung durchführen zu lassen, oder ob dann das ganze Haus dem unterzogen werden müsste? Letzteres wäre etwas problematisch, da die anderen 3 Parteien dem zustimmen müssten, die aber noch keinerlei Probleme hatten. Und wie darf man sich so eine Modernisierung vorstellen? Da ich die Wohnung beim Kauf komplett renoviert habe wäre es nun nach gerade einmal 6 Jahren ärgerlich, jegliche Installationen und Decken für die Spotanschlüsse usw. wieder runterreissen zu müssen.
Wobei ich wohl auch der einzige im Haus mit so vielen Geräten bin. Könnte also evtl. wirklich auch am Querschnitt liegen. Ich lasse das sonst mal vom Elektriker prüfen, der meinte aber während der Reparatur, dass die Anlage sonst eigentlich gut aussieht und auch trotz des Alters man sich keine Sorgen machen sollte, die sei noch vollkommen ok.

Wie wäre es denn, wen du ein paar Fotos davon hochladen würdest?
Zu einem Kurzschluß zwischen zwei Adern kommt es in aller Regel, wenn die Aderisolierung aufgrund überhitzing nachgibt, meist durch Wärme die aus einer losen Klemmstelle eingetragen wurde.

Da ich zwischen den Zeilen herausgelesen habe, das es sich um einer Anlage in der Schweiz handelt, ist es in einem Deutschen Forum natürlich schwieriger eure Bedingungen zu diskuitieren....
Ich konnte leider kein äquivalentes schweizerisches Forum mit dieser Aktivität finden. Die Grundlagen sollten ja aber ähnliche sein. Fotos könnte ich so ad hoc nur von den beiden verschmolzenen Adern bereitstellen, die habe ich wegen der Versicherung aufbewahrt und fotografiert. Beim Sicherungskasten ist halt eine Plastikabdeckung davor. Da ich vor Strom wirklich Respekt habe, werde ich sonst mal sobald ich Zeit habe die Hauptsicherungen im Keller rausdrehen, Plastikabdeckung abnehmen und den Sicherungskasten fotografieren.
Aber dann deckt sich das alles ja wirklich mit der Vermutung, dass der Aderquerschnitt eher zu klein ist, wobei durch die erwähnte, vom Elektriker bemängelte zu nahe Verlegung der Adern aneinander das Ganze noch gefördert wurde...
 
Gut ich bin von Bj. 1984 Ausgegangen ist die Anlage aber aus 2014 dürfte sowas nicht auftreten.
Betonung liegt hier auf Dürfte da würde ich sowas auch nicht mehr neu machen wenn es erst 6 Jahre alt ist. Lass die Anlage doch mal komplett Durchmessen dann lassen sich Fehler finden wenn noch welche drinnen sind

Eine locke Klemmstelle kann es auch gewesen sein sowas führt auch zu einer großen Erwärmung
 
Hallo TE!

Ich weiss ja nicht wieviele Wohnungen es in dem Mehrparteienhaus insgesamt gibt, aber wenn bei den anderen Parteien keine Schäden an der Elektrik, zur damals vermeintlichen Gewittertätigkeit ebenfalls aufgetreten sind, ist das eher reiner Zufall u. der Fehler nur in Deiner bereits etwas älteren E-Installation ausgelöst worden sein.

NACHTRAG: Ich sehe gerade jetzt erst , ingesamt 4 Parteien.
Frage, gibt es für den Trockner bzw. die Waschmaschine je eine eigene Sicherung?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Anlage ist auch von 1984, die Renovation 2014 betraf nicht die elektrische Installation. Nichtsdestotrotz gilt in der Schweiz, dass bei der Hanänderung die obligatorische Stromprüfung durchzuführen ist. Diese umfasst:
Die Kontrolle umfasst die gesamte Elektroinstallation, vom Hausanschluss über die Sicherungsverteilung zu den Endverbrauchern, wie Steckdosen und fest an-geschlossene Verbraucher. Deshalb ist es wichtig, dass der Kontrolleur Zutritt zu allen Räumen hat, in denen sich elektrische Installationen befinden. Weiter ist zu beachten, dass anlässlich der Kontrolle für die diversen Messungen, die Strom-versorgung kurz unterbrochen werden muss.

Uns wurde danach das "ok" erteilt. Aber ich lasse sonst wirklich erneut alles ausmessen und von einem anderen Elektriker begutachten, mal schauen was er dazu meint.
 
Jetzt wissen wir aber immer noch nicht ob die Waschmaschine u. der Trockner schon seit eh u. je, bzw. seit es eben beide gibt, je eine eigene Sicherung haben.
 
Hallo TE!

Ich weiss ja nicht wieviele Wohnungen es in dem Mehrparteienhaus insgesamt gibt, aber wenn bei den anderen Parteien keine Schäden an der Elektrik, zur damals vermeintlichen Gewittertätigkeit ebenfalls aufgetreten sind, ist das eher reiner Zufall u. der Fehler nur in Deiner bereits etwas älteren E-Installation ausgelöst worden sein.

NACHTRAG: Ich sehe gerade jetzt erst , ingesamt 4 Parteien.
Frage, gibt es für den Trockner bzw. die Waschmaschine je eine eigene Sicherung?
Sorry, hatte den Beitrag ganz übersehen:

Ehrlich gesagt gehe ich auch nicht davon aus, dass die Blitze die Schäden verursacht haben können. Da die Elementarversicherung aber nur Blitze, Hochwasser usw. deckt, klammert man sich natürlich an alles mögliche :) Die anderen Parteien hatten noch gar keine Probleme. Allerdings muss ich ehrlicherweise sagen, dass auch keine der Parteien annährend so viel Elektronik in Betrieb hat, wie ich. Daher scheint mir persönlich ein zu kleiner Querschnitt schon fast am plausibelsten.
Trockner + Waschmaschine haben eine Sicherung, der Geschirrspüler eine eigene. Gemäss Sicherungskasten:
1 - Boiler 300l
1a - Boiler Nacht / Tag
2 - Waschmaschine / Tumbler
3 - Kochherd
4 - Backofen
5 - Geschirrwaschmaschine
6 - Licht Wohnzimmer, Zimmer west
7 - Licht Küche, Dusche / Waschen
8 - Licht Korridor, Bad, 2 Zimmer

Wie anfangs erwähnt, wird im Sicherungskasten der Neutralleiter quasi zweigeteilt, einerseits bedient er nur die Sicherungen 2 und 5 (deshalb lagen auch nur da 430V an, weil deren Ader durch ist) und die restlichen Sicherungen. Ich habe mal n Bild vom Sicherungskasten beigefügt. Gerne kann ich die Plastikabdeckung mal abnehmen und einen Blick auf die Kabel offenbaren, aktuell muss ich aber erstmal noch paar Sachen erledigen, bevor ich die Hauptsicherungen rausdrehe :)
 

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Baujahr 1984 und Überprüfung 2014 widersprechen sich nicht . Bei der Prüfung wurden nur keine Auffälligkeiten festgestellt. Die Blitze haben mit dem Ausfall relativ wenig zu tun und sind reiner Zufall. Die Anlage hat schlicht und einfach nach 35 Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Das da Geräte ihren Geist aufgegeben haben liegt an der Verschiebung des Sternpunktes wegen unterbrochenem Neutralleiter. Google dazu mal nach schwebendem Sternpunkt.
 
Baujahr 1984 und Überprüfung 2014 widersprechen sich nicht . Bei der Prüfung wurden nur keine Auffälligkeiten festgestellt. Die Blitze haben mit dem Ausfall relativ wenig zu tun und sind reiner Zufall. Die Anlage hat schlicht und einfach nach 35 Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Das da Geräte ihren Geist aufgegeben haben liegt an der Verschiebung des Sternpunktes wegen unterbrochenem Neutralleiter. Google dazu mal nach schwebendem Sternpunkt.
Gut, darüber liesse sich nun streiten. Persönlich hätte ich gesagt dass es sich durchaus widerspricht, dient doch die Überprüfung gemäss Verordnung explizit der Feststellung von Schwachstellen, Gefahren und dergleichen. Alte Häuser ohne bspw. FI kommen niemals durch, ebenso bei veralteten Steckdosenmodellen usw. Aber gut, Ansichtssache. Da werden mir mal 2-3 unabhängige Experten vor Ort ihre Meinung mitteilen müssen. Was sollte dann deiner Ansicht nach alles gemacht werden? Die Leitungen im Sicherungskassten? Die gesamte Wohnungsinstallation? Oder gleich die gesamte Hausinstallation?

Das mit der Sternpunktverschiebung ist mir bewusst, wurde im ersten Post ja auch erwähnt :) Hat sich dann auch bewahrheitet als da 430V an den Steckdosen der Waschmaschine + Tumbler & Geschirrspüler waren.

Evtl. nochmals zur Erneuerung der Anlage: Würde überhaupt lediglich die Erneuerung der Wohnungsinstallation Sinn machen? Da die anderen 3 Parteien keinerelei Probleme hatten, werden Sie einer Erneuerung der Hausinstallation wohl kaum zustimmen. Andererseits wäre es ja vermutlich Schwachsinn, nur die Wohnungsintallation zu erneuern? Gäbe es da einfachere "Schutzmittel"? Gibts Steckdosen, die bei Überspannung eine Art interner, eigener Sicherung hochgehen lassen, bevor der Strom das Gerät beschädigt?
 
Eine Prüfung kann nur den Zustand zum Zeitpunkt der Prüfung widerspiegeln, was in der Zwischenzeit von 2014 bis 2019 in der Anlage passiert kann sie auch nicht Vorhersagen.
Eine Modernisierung deiner Wohnung ändert aber nichts an dem Zustand vor der UV deiner Wohnung. Es gibt aber Unter und Überspannungswächter. Dieser würden dann über ein Schütz deine UV allpolig also inklusive des N abschalten.
 
Übrigens ein Überspannungsschutz hilft bei einer Überspannung aufgrund von Neutralleiterbruch nicht.
1. Überspannungsschutz begrenzt selbst als Typ 3 die Überspannung maximal auf 1.500V
2. Ein Überspannungsschutz kann nur kurze Überspannungsimpulse ableiten und nicht dauerhafte.

Gegen die Auswirkungen eines Neutralleiterbruches hilft nur eine Spannungsüberwachung mit angeschlossener Abschaltvorrichtung.

Lose Klemmverbindungen kommen immer wieder vor und haben beim Neutralleiter eben die massivsten Auswirkungen.
Gleiche Problematik an einer Phase kann, wenn diese wenig belastet ist, ewig unentdeckt bleiben.

Aus diesem Gruß ist es dringend erforderlich elektrische Anlagen regelmäßig eingehend zu prüfen und Klemmen auf sichere Verbindung zu prüfen.
 
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