Neutralleiter überlastet

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anger

anger

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Hallo,

Ich hab hier mal eine Verständnisfrage:
Ich hab hier im Forum schon öfters gelesen, dass es in gewissen Fällen zu einer Überlastung des Neutralleiters kommen kann? Wie kann das passieren, fließt über den Neutralleiter etwa auch ein Strom?

MfG
Anger
 
Klar fließt im Neutralleiter ein Strom, bei einem Wechselstromanschluss der selbe Strom der über den Außenleiter hinfliesst. Wo soll der Strom auch hin?

Zur Überlastung gibt es mehrere Szenarien:

1) Eine Leitung mit 5 Adern wird statt L1,L2,L3,N,PE mit L1,L1,L1,N,PE belegt, folglich fließt auf den N der dreifache Strom des L und damit nahezu immer zuviel für den Querschnitt der Ader.

2) Drehstromnetz mit induktiven und kapazitativen Verbrauchern. Normalerweise ist durch die Phasenverschiebung von 120° der Strom im N zwischen 0A und dem maximalen Strom eines Außenleiters.
Bei stark kapazitativen auf einem und induktiven Verbraucher auf einem anderen Außenleiter kann aber der Strom im N höher sein.

3) Oberwellen durch z.B. Schaltnetzteile. Ist besonders dann relevant wenn große Rechenzentren oder Bürokomplexe über Kabel versorgt werden deren N Querschnitt kleiner ist als der der Außenleiter. (Bei großen Querschnitten üblich, da durch Phasenverschiebung der Strom im N normalerweise recht klein ist.)

Gruß
monty
 
Hallo,

ich dachte eigentlich, dass der Verbraucher den Strom der über den Außenleiter kommt, in eine andere Energieform umwandelt, wie z.B. in Wärme bei einer Heizung.

MfG
Anger
 
Der beste Vergleich ist vielleicht ein Schaufelrad oder eine Wasserturbine. Das Wasser was hinten rein kommt, kommt auch vorne wieder raus. Die Menge des fließenden Wassers kann mann ganz gut mit dem Strom vergleichen.
 
monty schrieb:
1) Eine Leitung mit 5 Adern wird statt L1,L2,L3,N,PE mit L1,L1,L1,N,PE belegt, folglich fließt auf den N der dreifache Strom des L und damit nahezu immer zuviel für den Querschnitt der Ader.
das kommt aber doch drauf an: wenn ich von einem 3G1,5 auf ein 5 G1,5 gehe, dann kann es doch keine neuralleiterüberl. geben, oder?


mfg
 
Das stimmt natürlich, mit L1,L1,L1,N,PE meinte ich den gleichen Außenleiter mit je einer Sicherung.
Sorry, blöd ausgedrückt.
 
ok gut
aber wer macht sowas auch.. auf die idee 3x L1 in eine leitug zu packen, würd ich gar nicht kommen!

wie ist es denn, wenn ich L1, L2 ,L3, N, PE habe, wie im sicherungskasten: warum wird n da nicht überlastet?
 
monty schrieb:
Der beste Vergleich ist vielleicht ein Schaufelrad oder eine Wasserturbine. Das Wasser was hinten rein kommt, kommt auch vorne wieder raus. Die Menge des fließenden Wassers kann mann ganz gut mit dem Strom vergleichen.
Hallo, das mit der Wasserturbine versteh ich ja, aber warum leuchtet dann z.B. eine Glühlampe wenn der selbe Strom der "reinfließt" wieder "rauskommt"?
Wird hier nicht ein Teil der Energie in z.B. Wärme umgewandelt?

MfG
Anger
 
anger schrieb:
Hallo, das mit der Wasserturbine versteh ich ja, aber warum leuchtet dann z.B. eine Glühlampe wenn der selbe Strom der "reinfließt" wieder "rauskommt"?
Wird hier nicht ein Teil der Energie in z.B. Wärme umgewandelt?
Hallo,

von Laie zu Laie gewissermaßen - Um nochmals das Wasserbeispiel zu bemühen:
Stell dir vor, das Wasser kommt aus einem hoch gelegenen Behälter. Es hat eine bestimmte 'Ruheenergie', auf dem Weg ins Tal treibt es eine Turbine und fließt nun mit geringerer Energie weiter abwärts. Es ist trotzdem die gleiche Menge wie vorher.
Analog dazu hat der Strom nach dem Verbraucher (die Glühbirne) auch weniger Energie - die Spannung ist nun geringer, aber die Menge bleibt gleich - Amperezahl.
So etwa würde ich das verstehen - die Experten mögen an dieser Stelle aufschreien ;-) - und mich korrigieren.

Gruß
der besucher
 
Warum zeigt dann ein Amperemeter keinen Wert an wenn man am Neutralleiter misst ?

MfG
Anger
 
fließt über den Neutralleiter etwa auch ein Strom?
Hallo anger,

hast du schon einmal was von einem Stromkreis gehört?

Warum zeigt dann ein Amperemeter keinen Wert an wenn man am Neutralleiter misst ?

weißt du denn, wie man ein Amperemeter anschließt?

Bei deinen Fragen kommen mir Zweifel :roll:

Gruß Kawa :D
 
anger schrieb:
Warum zeigt dann ein Amperemeter keinen Wert an wenn man am Neutralleiter misst ?
Hi,

das kann eigentlich nicht sein. Normale Amperemeter (keine berührungslosen Zangengeräte) werden üblicherweise IN den Stromkreis geschaltet und da zeigen sie den Strom an - egal, ob vor oder hinter dem Verbraucher. Womit und wie misst du denn AM Neutralleiter?

Gruß
der besucher

(oops - da war jemand schneller, ich wollt nicht 'doppelt-moppeln'
 
@anger
Du scheinst ein grundsätzliches Verständnisproblem, Strom und Spannung betreffend zu haben.
Zum einen, was reinfließt, muß auch wieder rausfließen. Also der Strom, welcher in einen Stromkreis fließt, ist genau so groß, wie der, welcher über den Neutralleiter wieder zurückkommt. Nach diesem Prinzip funktioniert z.B. ein FI-Schalter, welcher ständig den Strom auf Außenleiter und Neutralleiter vergleicht. Besteht da ein Unterschied, z.B. weil sich ein Teil des Stromes einen "besseren" Weg als zurück über N gesucht hat, löst dieser aus. Du bekommst am N nur keine "gewischt", weil der Trafomittelpunkt geerdet ist und das Bezugspotenzial zur Erde annähernd Null ist. Das hat aber wiederum nichts mit dem Strom zu tun, sondern mit der Spannung.

MfG
 
hallo
sowas sollte eigentlich aus dem physikunterricht(lang her :D ) bekannt sein!

wie funzt eigentlich ein fu-schalter?
 
Heimwerker schrieb:
aber wer macht sowas auch.. auf die idee 3x L1 in eine leitug zu packen, würd ich gar nicht kommen!

Das passiert bei Herdanschlüssen öfter als du denkst, leider. Gerade wenn die Wohnung nur einen Wechselstromanschluss hat.

wie ist es denn, wenn ich L1, L2 ,L3, N, PE habe, wie im sicherungskasten: warum wird n da nicht überlastet?

Phasenverschiebung, d.h. (je nach Belastung) fließt ein Teil der Ströme oder der ganze Strom über die anderen Außenleiter wieder zurück und nicht über den N.
 
monty schrieb:
Phasenverschiebung, d.h. (je nach Belastung) fließt ein Teil der Ströme oder der ganze Strom über die anderen Außenleiter wieder zurück und nicht über den N.

Bei einem reinen Drehstromverbraucher oder 400V Wechselstrom ja, bei einem Herd wäre das aber so nicht der Fall, denn da gibt es im Normalfall zwei Wechselstromkreise mit je seperatem N. Der Stromkreis für die Platten ist noch mal gesplittet. Man kann diesen also auf zwei phasenverschiedene Außenleiter aufteilen. dazu kommt noch ein seperater für den backofen. Hat man jetzt nur einen Wechselstromkreis zur Verfügung, dann müssen alle Außenleiter am Herd gebrückt werden, ebenso die beide Neutralleiter. Hat man einen Drehstromanschluß mit Neutralleiter, dann wird dieser in drei phasenverschiedene Wechselstromkreise aufgeteilt und nur die Neutralleiter gebrückt. Auf Grund der Phasenverschiebung kommt es dabei zu keiner Neutralleiterüberlastung. Zwar addieren sich die Ströme der Außenleiter auch und fließen auch entsprechend alle über den N, wegen der Phasenverschiebung haben diese, mathematisch betrachtet, zu jedem Zeitpunkt aber einen anderen Wert. Es handelt sich ja schließlich um Wechselstrom. Der Strom auf dem N ist also maximal so groß, wie der höchste Strom auf einem der drei Stromkreise. Im beim Herdanschluß unwahrscheinlichen Fall, dass alle drei Stromkreise den gleichen Strom ziehen würden, ist die Summe der drei Ströme auf dem N sogar Null.

MfG
 
weißt du denn, wie man ein Amperemeter anschließt?
Natürlich weiß ich das mein ein Amperemeter in Reihe schaltet.
Es gibt aber auch Zangenamperemeter die einfach um den Leiter herumgelegt werden.

MfG
Anger
 
Hemapri schrieb:
Auf Grund der Phasenverschiebung kommt es dabei zu keiner Neutralleiterüberlastung. Zwar addieren sich die Ströme der Außenleiter auch und fließen auch entsprechend alle über den N, wegen der Phasenverschiebung haben diese, mathematisch betrachtet, zu jedem Zeitpunkt aber einen anderen Wert. Es handelt sich ja schließlich um Wechselstrom. Der Strom auf dem N ist also maximal so groß, wie der höchste Strom auf einem der drei Stromkreise. Im beim Herdanschluß unwahrscheinlichen Fall, dass alle drei Stromkreise den gleichen Strom ziehen würden, ist die Summe der drei Ströme auf dem N sogar Null.

Demnach genügt es, alle Phasen mit dem Strom abzusichern, den der N kann, und die Welt ist in Ordnung - Richtig?

Ich grüble schon seit Studen, warum bei uns 4x16 (sw, br, bl, gn-ge) zum Sicherungskasten verlegt sind. Aber jetzt wird ein Schuh draus... bin einfach zu sehr Gleichstromer...

Jetzt stellt sich mir nur noch die Frage, ob ich hier den blauen als Phase nehmen darf.

Mein schlaues Buch sagt dazu:
hellblau ist der Neutralleiter zu kennzeichnen. wenn kein Neutralleiter
vorhanden ist, darf die hellblau gekennzeichnete Ader auch anderweitig
verwendet werden (nicht als Schutzleiter).

jetzt ist die Frage, wie das bei uns aussieht, weil wir ja einen PEN-Leiter
haben, und damit den hellblauen nicht als Neutralleiter nutzen.


Gruß, Günni
 
Hallo,

der grüngelbe ist der PEN.
Der blaue wurde als Außenleiter genutzt.
Bevor es die neue Richtlinie zum Farbcode von Kabeln
gab, war dies in Ordnung.
Nach der neuen Regelung darf der Blaue nur noch als N
genutzt werden........
 
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