Neutralleiter Überlastung durch Induktionsfeld?

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Hallo,

ich haben einen Altbau (1957) gekauft und meine Tochter mit Familie wohnt jetzt darin. Die Küche wurde übernommen aber die vorhandenen Elektrogeräte ersetzt. Die Herd/Cerankochfeldkombination wurde ersetzt durch eine Herd/Induktionskochfeldkombination. Da die Wandanschlussdose schwer erreichbar war, habe ich die vorhandene Leitung des alten Herds übernommen. Beide waren/sind 3-phasig angeschlossen. Jede Phase ist mit 16A einzeln abgesichert. Im Betrieb bemerkt meine Tochter Geruch, besonders zusammen mit der Spülmaschine. Ich hatte zuerst den Abfluss im Verdacht. Dann sind aber die Geräte ausgefallen und ein LS hat ausgelöst (vorher nie).

Eine Inspektion des Anschlusses lässt auf eine Überlastung des Neutralleiters schließen (siehe Foto). Anscheinend ist auch die Schuko-Dose der Spülmaschine mit einem der Außenleiter verbunden. Die Vorbesitzerin hatte aber nie Probleme, daher meine Frage:

Einfach ein zu hoher Übergangswiderstand am Wandanschluss (Schraubklemmen) oder gibt es eine höhere Belastung des Neutralleiters durch das Induktionskochfeld?

Besten Dank für Tipps...
 

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Hast du 400 V an der Dose oder Herd gemessen?

Es gibt gelegentlich Anlagen nur mit 1 Phasen Wechselstromzähler.
Falls das der Fall ist, darf nicht mit 3 Sicherungen abgesichert werden.
Bild Zähler?
 
Wenn 400V vorhanden dann ist das ein typisches Schadensbild an einer nie gewarteten Schraubklemme.
 
Ich hatte die drei Außenleiter gegen Neutral gemessen, alle 230 Volt.

Vorher hatte ich FI (30 statt 500 mA) und alle LS getauscht. Ist definitiv dreiphasig angeschlossen.
 
Ja, L gegen N 230 V ist klar.
L1-L2-L3 untereinander 400 V?
Gibt so Anlagen, da ist das schon mit 3 Phasen vorbereitet. Jedoch nur ein 1 Phasenzähler vorhanden.
Zumindest beim alter der Anlage könnte das sein.
Wenn 400 V anliegen, dann war es wohl eine Lose Klemmstelle
 
Die Dose ist zu tauschen und die verkokelten Adern zu kürzen (ggf. mit WAGO verlängern).

Lutz
 
Was mich alledings sehr wunder ist, warum da zwei Schutzleiter in der Klemme sind und anscheinend auch zwei Phasen.
Vermutlich sind dann da auch zwei Neutralleiter aufgeklemmt?
Die Klemme darf nur auf jeder Seite mit maximal einer Ader belegt werden!
An dieser zusätzlichen Leitung wird vermutlich auch eine zusätzliche Last hängen, was in Ordnugn sein KÖNNTE wenn der Herd hier nur zwei Phasen benötigt also unter 7,2kW aufweist.

Auch die Anderen Klemmstellen für die Phasen lassen oben schon Überlastungserscheinungen erkennen!

Ist diese Herdanschlußleitung überhaupt eine flexible Leitung? das sieht mir sehr nach einem NYM aus, was auch nicht in Ordnung ist.
 
Also nochmal die Frage: Hast du Drehstrom (3x 400V) oder nur Wechselspannung (3x 230V). Dann ist ganz klar der N überlastet und du kannst dich freuen, dass die Feuerwehr noch nicht kommen musste.
Wenn da außerdem noch die Spülmaschine dran hängt, geht das gar nicht. Die Spülmaschiene benötigt eine eigene Leitung 230V, 16A und der Herd benötigt eine Drehstromleitung 3x 16A.
 
Herdanschlussleitung ist flexibel, korrekt mit Adernendhülsen auf der Herdseite.

Ich vermute, dass von der Zuführungsseite der Klemme zur Schuko der Spülmaschine weitergeleitet wird, d. h. diese Last hängt auch noch dran. Gesamt wurden aber 16A wohl nicht überschritten, der LS hatte jedenfalls nie ausgelöst (erst beim finalen Schaden, vermutlich durch verschmorte Kabelisolierungen).

Drehstrom: Vom Zähler gehen 3+N in den Fi (ABB204A, 40A), von dort 2 Außenleiter auf jeweils 2 LS (16A), ein Außenleiter auf 1 LS (16A), gesamt 5 LS. Sollte so passen.

Ich (leider zur Zeit nicht vor Ort) würde jetzt die alte Klemme entfernen, Kabelisolierungen prüfen, ggf. mit Schrumpfschlauch ausbessern, Kupferadern mit Schleifpapier reinigen und dann alles mit Wago 222 Klemmen neu verbinden. Anweisung an die Nutzer wäre: Nicht Herd und Spülmaschine gleichzeitig nutzen. Last drauf und prüfen mit IR-Thermometer und Wärmebildkamera. Spülmaschine eigener 16A Stromkreis wäre natürlich korrekt, aber leider nicht realisierbar.

Was mich nur wundert: Die Anschlussleistung der alten Geräte dürfte auch nicht niedriger gewesen sein (war sogar ein größeres Kochfeld), nur eben eine rein ohmsche Last. Gab jahrzehntelang nie Probleme...
 
Spülmaschine und Herd ist nicht zulässig an einer Leitung.
Die Doppelbelegung der Klemmen bei der Herddose auch nicht.
Je Klemme einen Leiter.

Bedenke das die Sicherung / LS-Schalter nicht sofort bei 16 A auslöst.
Ein B16 toleriert bis zu einer Stunde eine Überlast bis zu 1,45* 16A.
Alte Typen H/L sogar 1,75* 16 A
Dass es funktioniert hat, liegt wohl am Nutzerverhalten
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Installation ist also nicht in Ordnung.
An einen Anschluß mit starker Belastung noch einen mit starker Belastung zu hängen kann nur schief gehen.

Der Herdanschluß ist nur für dieses eine Gerät zu nutzen.
Auch wenn die Sicherung nicht auslöst, ist das kein Garant dafür, daß eine Überlast in Ordnung ist.
Die Sicherung ist der Notanker und nicht das Teil was regeln soll.

Eine Information an den Nutzer bestimmte Geräte nicht gleichzeitig zu nutzen ist kein Mittel um Gefahren ab zu wenden.
Für die Spülmaschine ist eine separate Zuleitung mit eigener Absicherung vor zu sehen.

Bei einer neuen Herdanschlußdose z.B. die aktuelle Merten Doppeldose 1010-9019 sind schon Wago 222 integriert.
 
Tja, nur woher nehmen? Die Etage hat ja gesamt nur 5 LS, der Herd belegt schon 3. Die anderen beiden Stromkreise sind "sonstwo". Lt. Benutzer hat es auch gerochen wenn die Spülmaschine nicht aktiv war.

Eine Lösung wäre vielleicht ein Lastabwurfrelais welches verhindert, dass die Spülmaschine bei laufendem Herd eingeschaltet wird.
 
Hier gibt es nur eine Lösung von Anfang an alles Neu ! Und das beginnt schon am Zählerschrank ! Deine Unterverteilung da ist auch deutlich zu klein !
 
Klar, Niederlegung des Gebäudes und VDE-konformer Neubau. Oder doch lieber ein Lastabwurfrelais? ;)

Die 5 LS sind nur für eine Etage. Die 2. Etage hat einen eigenen Zähler, Fi und auch 5xLS.

Da ich abwesend bin kommt in der nächsten Woche der Elektriker und sieht sich das an.
 
Der Elektroherd ist normalerweise intern auf 3 Stromkreise a 230V geschaltet. Du hast 5 Zuleitungen L1,L2,L3, N und PE mit dem jeweils gleichen Querschnitt von 2,5 mm². Die Belastung der 3 Phasen sind unkritisch aber der Strom fließt ja nur über den N ab. Da ist bei 2,5 mm² bei 20A (4600 W) Schluss. Mit Spülmaschine bist Du sicher über der Belastungsgrenze.
Lastabwurf wäre eine Lösung, aber dann musst Du den Herd nur mit 2 Phasen anklemmen (s. Bedienungsanleitung) und an die dritte Phase schließt Du die Spülmaschine an und sicherst sie mit dem Lastabwurfrelais im Zählerkasten.
...und beachte Kommentar von elo.
 
Drehstrom: Vom Zähler gehen 3+N in den Fi (ABB204A, 40A), von dort 2 Außenleiter auf jeweils 2 LS (16A), ein Außenleiter auf 1 LS (16A), gesamt 5 LS. Sollte so passen.
Nicht aussagekräftig. Es geht darum, ob die Außenleiter wirklich um 120° phasenverschoben sind und ob zwischen allen Außenleitern 400V anliegen?
 
Ich vermute, dass von der Zuführungsseite der Klemme zur Schuko der Spülmaschine weitergeleitet wird, d. h. diese Last hängt auch noch dran.

Es sieht so aus, dass man da 2,5 und 1,5mm² Adern in eine Klemme geschraubt hat. Da ist vorprogrammiert, dass der Kontaktdruck für die kleinere Ader unzureichend ist.
 
Der LS hat ja auch ausgelöst.. (#1)

Wenn da im Bild rechts - auch die Zuleitung dabei ist, das sieht jetzt nicht direkt nach 2,5qmm aus..
 
Wie man es dreht und wendet: die Herdanschlussdose sollte neu - da gibt es keinen Zweifel. Vllt wäre es eine Lösung, das Kochfeld nur 1 oder 2 phasig anzuschließen (->Anleitung) und dann könnte man den L2 für die Spüma nutzen
 
Thema: Neutralleiter Überlastung durch Induktionsfeld?
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