Neutralleiter und Phase vertauschen

Diskutiere Neutralleiter und Phase vertauschen im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, was passiert eigentlich wenn man beim installieren einer Steckdose den Neutralleiter und den Schutzleiter vertauscht. Sind die beiden...
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thody

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Hallo,

was passiert eigentlich wenn man beim installieren einer Steckdose den Neutralleiter und den Schutzleiter vertauscht. Sind die beiden nicht im Anschlusskasten miteinander verbunden? Wieso kann man keinen Strom messen der über den Neutralleiter zurückfließt?
Die Heizung ist doch auch an den Potentialausgleich angeschlossen also müsste dort doch auch Strom fließen?
Ist der Nutzen der heute üblichen "Erdung" nicht der selbe wie der klassichen Nullung, nur das nicht in der Steckdose genullt wird sondern im HAK und man somit 2 Kabel hat?

Viele Fragen... :D
Danke und Gruß
 
Schau dir die Netzformen TT und TN an dann versehts Du warum.
 
thody schrieb:
Hallo,

was passiert eigentlich wenn man beim installieren einer Steckdose den Neutralleiter und den Schutzleiter vertauscht. Sind die beiden nicht im Anschlusskasten miteinander verbunden? Wieso kann man keinen Strom messen der über den Neutralleiter zurückfließt?
Die Heizung ist doch auch an den Potentialausgleich angeschlossen also müsste dort doch auch Strom fließen?
Ist der Nutzen der heute üblichen "Erdung" nicht der selbe wie der klassichen Nullung, nur das nicht in der Steckdose genullt wird sondern im HAK und man somit 2 Kabel hat?

Viele Fragen... :D
Danke und Gruß

Hallo den Neutraleiterstrom kann man sehr wohl messen.Nur ist es so das nicht in jedem Fall ein solcher fließt . Bei einem Einzelgerät etwa Bügereisen am 230V Netz fließt auf jedem Fall einer. Bei Drehstrom ist das etwa so das beim betrieb eines Drehsrommotors keiner fließt weil ein solcher ja gar nicht angeschlossen/benötigt wird .Bei einem
E. Herd welcher ja eigentlich mit 3 Phasen Lichtstron plus Neutralleiter betrieben wird, fließt meist einer dieser kann aber nicht zur Berechnung herangezogen werden.Dieser kann aber nie höher sein als der Höchststrom eines Leiters .
Wahrscheinlich kann das jemand besser erklären!
mfg sepp
 
Bei Drehstrom werden die drei Phasenspannungen in drei um 120 Grad versetzten Spulen erzeugt, so dass man die geometrische Summe aller drei Phasenströme berechnen muss.
Diese Summe ist im E-Herd meistens nicht Null, da es schlecht möglich ist, die Kochplatten und/oder die Backröhre so einzustellen, dass die Stromsumme Null ergibt.
Beispiel: ein Drehstrommotor hat drei Wicklungen mit nahezu identischen Wicklungen, d.h. ebenfalls drei nahezu gleiche Wicklungswiderstände, also sind auch die Ströme vom Betrag her nahezu gleich gross. Stell dir einen Merc****stern vor, die drei Speichen haben nach aussen die Spitze und bilden drei "Pfeile" oder sogenannte Vektoren, die jetzt geometrisch addiert werden müssen und dann Null ergeben.
 
Wenn du Neutralleiter mit Pe vertauchtst und einen FI hast, dann viel Spaß!

Da der Strom dann nicht über den N und Fi zurückfließt sondern über den PE am FI vorbei, wir dieser ununterbrochen auslösen, sobald du ein Gerät in Betrieb nimmst.

mfg
 
Da der Strom dann nicht über den N und Fi zurückfließt sondern über den PE am FI vorbei, wir dieser ununterbrochen auslösen, sobald du ein Gerät in Betrieb nimmst.

Als Notmassnahme kann man dann aber den Herd ausgeschaltet lassen, bis der Elektriker umverdrahtet hat.
 
Rein Physikalisch ist die klassische Nullung das selbe wie die Aufteilung des PEN im HAK.
(Dabei sollte man aber wissen, daß im TT System eine solche Verbindung nicht existiert.)
Bei der klassischen Nullung treten aber einige gefährliche Probleme auf.
1. Erhöht sich der Widerstand des PEN liegt bei eingeschaltetem Gerät Netzspannung auf dem Gehäuse.
Durch die große Anzahl an Klemmen über die der PEN in einer Wohnung gezogen wird besteht somit eine sehr große Wahrscheinlichkeit, daß eine davon nicht mehr so ganz in Ordnung ist.
2. Geräte mit geerdetem Gehäuse die mit anderen geerdeten Teilen in Verbindung stehen verursachen vagabundierende Ströme.
so z.B. auch mit einander vernetzte Rechner oder der Fernseher der an der geerdeten Antenne oder Kabelanschluss hängt. Die darüber fließenden Ströme verursachen im besten Fall Störungen und im schlimmsten Fall Brände. Auch gibt es Schäden durch Korrosion an metallischen Rohrleitungen oder Moniereisen der Gebäudekonstruktion durch diese vagabundierenden Ströme.

Deshalb: PEN sofort bei Eintritt in das Gebäude aufteilen!
 
als Ergänzung zur Nullung:
da der PE und der N gebrückt ist, wird ein Gehäuseschluss/Körperschluss sofort zum Kurzschluss und der Leitungsschutzschalter löst aus (theoretisch!).
Das gilt aber nur, wenn es einen genügend "guten Kurzschluss" gibt, d.h. der Widerstand so gering ist und der dadurch auftretende Kurzschlussstrom mindestens so gross ist, dass der LSS diesen Strom auch als Kurzschluss "erkennt" und sicher auslöst!
Bei einem unvollkommenden Kurzschluss, also bei einem etwas größeren Übergangswiderstand löst der LSS Nicht aus, somit ist das der grosse Nachteil der klassischen Nullung.
 
@ Thody:

Wenn beim Installieren einer Steckdose der Neutralleiter und der Schutzleiter vertauscht sind, passiert zuerst gar nichts! Alles scheinbar palletti!:D Wenn du dir eine Zeichnung machst, wirst du sehen, warum das so ist.

Erst, wenn du einen Verbraucher anschließst, fliegt der FI.

Deswegen muss eine Elektrofachkraft nach Installation/Reparatur einer Steckdose auch eine Spannungsmessung unter Zuschaltung einer simulierten Last durchführen. Aus diesem Grund hat mein zweipoliger Spannungsprüfer auch einen Knopf für die Lastzuschaltung! Spannungsprüfer ohne Lastzuschaltung sind in meinen Augen nur für Laien gedacht.
 
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