anger schrieb:
Hallo,
angenommen ich würde folgende Installation aufbauen:
ein 5x2,5 wird auf eine Verteilerdose geführt, abgesichert mit einem C16 LSS.
Hmm, da geht's schon los. Du meinst sicher nen 3x16A Automaten (also wenn eine Teileinheit fliegen muss, dann werden auch die anderen "mitgerissen"?).
Scheint aber oft fast zur Glaubenfrage zu entarten - Ich bin der Meinung, dass in dem Fall mindestens ne Dreierkombi einzusetzen ist. Der Grund ist der, dass man net mehrere Stromkreise in einer Dose enden sollen.
Zum <i>"mindestens"</i> unten mehr.
anger schrieb:
Von der Verteilerdose aus gehe ich dreimal auf Schuko-Steckdosen.
Jede der drei Steckdosen wird auf einen anderen Außenleiter geklemmt.
Die Aussage lässt vermuten, dass es sich wirklich um Drehstrom mit drei Außenleitern L1, L2 und L3 handelt.
<b>Von Drehstrom gehe ich im Folgenden aus</b>, denn sonst stimmt das unten gesagte nicht.
anger schrieb:
An jeden der Steckdosen schließe ich jeweils einen Lichtbalken mit jeweils 3000W an.
Wenn's Spaß macht, warum nicht?
Was sind das für Lichtbalken? Sind die alle drei halbwegs identisch und genauer gefragt, haben sie alle das gleiche Verhalten (ohmsch, induktiv, kapazitiv) und ein ähnliches cos(phi)?
anger schrieb:
Die 16A pro Außenleiter werden dabei zwar nicht überschritten, jedoch ist meine Überlegung das der Strom im Neutralleiter in der 5x2,5 Zuleitung zu hoch wird.
Ist meine Überlegung richtig oder hab ich irgendwo einen Denkfehler?
Vermutlich ist ein Denkfehler drin, denn wenn sich die Phasenverschiebungen der Verbraucher nicht unterscheiden, dann fließt im Neutralleiter maximal der Strom des am stärksten belasteten Außenleiters.
Warum ist das so?
Das liegt daran, dass die Phasen der Außenleiter gegeneinander um 120° verschoben sind und sich die Neutralleiterströme überlagern.
Wenn alle drei Verbraucher identisch sind, dann wird der Neutralleiterstrom der Zuleitung sogar zu Null!
Am einfachsten macht man sich das klar, wenn man sich mit den Strömen ein Zeigerdiagramm malt und vektoriell Addiert - Iss ähnlich wie bei drei zusammen geknoteten Gummibändern, die man in nem gleichschenkligen Dreieck aufspannt - Da liegt der Knoten (der N liegt ja im Sternpunkt) dann ja auch in der Mitte und dort wirkt keine Kraft.
Macht man das Gleiche bei Wechselstrom, d.h. man hängt alle drei Enden an unserer einzigen Phase auf und zieht als Neutralleiter dran, dann wirkt die dreifache Kraft - Dann haben wir ne Neutralleiterüberlastung!
Der "Drehstromtrick" tut aber nur, wenn die Phasenverschiebungen der Verbraucher nicht zu sehr voneinander abweichen.
Wenn man gemein ist, dann kann man (mit hinterhältigen Phasenverschiebungen) Konstellationen basteln, wo der N echt übel dran ist!
Aber auch da kann man was dagegen tun!
Dafür werd ich zwar oft belächelt, aber wenn net klar ist welche Verbraucher später mal an die Außenleiter gehängt werden, dann nehm ich nen vierpoligen Automaten, der auch noch den N-Strom mit überwacht - Dann kann wirklich nichts mehr passieren.
Viele Grüße,
Uli und die Mausen