Notstromversorgung für meine Haus - wie?

Diskutiere Notstromversorgung für meine Haus - wie? im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hallo mitnand, bei uns (Österreich) ist Unwetter, ich hatte 1,5 Tage keinen Strom. Wenn das im Winter passiert, haben wir ein noch größeres...
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wallack

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Hallo mitnand,

bei uns (Österreich) ist Unwetter, ich hatte 1,5 Tage keinen Strom.
Wenn das im Winter passiert, haben wir ein noch größeres Problem...
Nun schwebt mir folgendes vor:
ich möchte mir ein Dieselnotstromaggregat besorgen, und damit parallel zum
örtl. Energieversorger meinen Hausverteiler einspeisen.
Da wirds wohl einen Umschalter benötigen der gegenseitig verriegelt und eben
die jeweilige Stromzuleitung aktiviert.
Das der Stromzähler dann mit meinem "erzeugtem" Strom weiterläuft, wäre mir egal.
Ist ja nur für einen gewissen Zeitraum.
So nun meine Frage:
hat das schon jemand gemacht?
Auf was muß ich aufpassen?
Welche Aggregate sind tauglich? (es hängt ja auch die Heizung/Elektronik/Motore/Pc`s/TV etc. drauf)
400V?
Leistung?
Lautstärke?
Dieselverbrauch?
Welches Material (f. Schaltschrank etc.) benötige ich?

Danke im Voraus-
Gruß Wallack
 
noch was:
das Kochen (Leistung) müßte nicht berücksichtigt werden-ich habe einen Küchenherd der mit Holz beheizt wird....
da kann ich dann drauf kochen.
 
So nun meine Frage:
hat das schon jemand gemacht?

Ja.

Auf was muß ich aufpassen?

Ein Konzept erstellen, oder auch "planen"...bevor man loslaeuft und irgendwas kauft.

Welche Aggregate sind tauglich? (es hängt ja auch die Heizung/Elektronik/Motore/Pc`s/TV etc. drauf)

Notstromaggregate für ortsfesten Betrieb, die die entsprechende Leistung und Laufzeit bieten und die im Notstrombetrieb die erforderlichen Schutzmassnahmen für den Personen-/Anlagenschutz gewaehrleisten koennen.


vermutlich ja...


Ausreichend für die gleichzeitig benötigte Leistung der notstromberechtigten Anlagenteile + x% Reserve


Haengt von Aufstellort, Aggregat und Umgebung ab.


Ja, werden diese Aggregate haben. Haengt mit Laufzeit und entnommener Leistung zusammen.

Welches Material (f. Schaltschrank etc.) benötige ich?

Kannst du deinen Konzept bzw. der Planung entnehmen.
 
Hier ein PDF der oberösterreichischen Verteilnetzbetreiber: Weiß aber nicht, ob das in deiner Gegend auch gilt?
 

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und noch ein Schaltplan für Österreich: Der Stromzähler zählt immer nur den Strombezug vom Netzbetreiber. Was das Notstromaggregat liefert, geht nicht durch den Zähler.
 

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Es kommt darauf an. Also ich habe kein Notstromaggregat (zu teuer) aber wenn ich eines hätte und den Herd (wie du nicht brauchen würde ) so könnte ich für die Zeit des notstrombetriebes auch auf Drehstrom verzichten.

Dann würde auch ein kleiner Inverter (Diesel oder Benziner ausreichen ). Dazu werden am Umschalter die Phasen gebrückt . Je nach Leistung des Diesels sagen wie Mal größer 4 kW musst du aufpassen dass es eben in Drehstromkreisen (Herd den du jedoch eh nicht nutzen willst) nicht zur Überlastung des Neutralleiters kommt. Desweiteren können in der Zeit keine Drehstrommotoren verwendet werden.

Mit so einem kleinen Aggregat kannst du viel Geld sparen jedoch eben nur wenn geringe Leistungen (ca bis 5 kW) und kein Drehstrom benötigt werden.
 
Da du auch Motoren betreiben willst kommt nur ein Drehstromaggregat in Frage. Mit 5 kW wirst du nicht weit kommen. Noch etwas die Umschaltung von EVU auf Notstrom darf nur über Aus erfolgen. Ansonsten gibt es auch hier im Forum genügend Beiträge zur Notstromversorgung.
 
Es ist noch nicht klar welche Art von Motoren Betrieben werden sollen . Sind es nur kleine eiphasenmotoren reicht auch ein einphasig es Aggregat
 
Ein Generator hat einen maximalen Wirkungsgrad von ca 42% das ergibt einen Verbrauch von ca 0,5l pro kWh Strom.
Wenn Du sowieso Holz dort zur Verfügung hast, kannst Du ja auch über einen Holzvergasermotor nachdenken.

Paralleleinspeisung ist sicher nicht zulässig, sondern Trennung vom Netz und Einspeisung über Aggregat.
Achtung im TN Netz nicht 4polig schalten! Ansonsten hebst Du die Schutzerdung des Aggregates auf.
etwas anders wird es im TT Netz. Da mußt Du 4polig trennen und den Sternpunkt des Generators erden.

Ich würde zudem Ganzen überlegen, ob sich eine Solaranlage mit Akku lohnt, die kann im Normalfall Stromsparen und im Akku eine Reserve für Netzausfall vorhalten.
Den Generator kann man dann auch deutlich kleiner auslegen wenn man Lastspitzen mit der Anlage aus dem Akku speist.

Üblicherweise ist in Haushalten mit E-Herd ein durchschnittlicher Leistungswert von 100-200W an zu setzen, Lastspitzen dann bis zu 11kW
Bei mir habe ich mal (mit E-Herd) gemessen und eine Maximallast von 5kW ermittelt. Das kann meine Solaranlage auch liefern.
Meine Lionic hat 2 Eingänge für Gleichstrom, dort könnte man an den zweiten z.B. auch ein Windrad oder ein Netzersatzaggregat hängen (Gleichstrom!)
Da würde von der Leistung her sogar schon eine irgendwie angetriebene etwas größere Lichtmaschine (oder 2)reichen, nur die Spannung würde nicht ausreichen, da der Lionic 190V bis 290V mindestens benötigt (je nach Leistungstyp).
 
Auf jeden Fall solltest Du einen Drehstromeinspeisewandstecker und die vorschriftsmäßige Umschaltung mit Null-Position zwischen Not und Netz nach österreichischen Regeln installieren lassen. Im Idealfall sollte der Einspeisestecker für den Gesamtstrom der Anlage bemessen werden. Der Umschalter muss es sowieso sein. Mit entsprechenden flexiblen Einspeiseleitungen für diverse Leistungsklassen von Generatoren bist Du auf alle Fälle flexibel, auch für einen Leihgenerator. Bedingung ist aber zwingend, dass die notstromversorgten Bereiche der Anlage mittels FI / RCDs geschützt sind. Denn die meisten üblichen Generatoren sind nicht in der Lage, den für eine schnelle Abschaltung, alleine durch Sicherungen oder Automaten, benötigten hohen Kurzschlussstrom zu liefern. Mittels RCD/FI ist auf alle Fälle die Problematik L nach PE - Fehler berücksichtigt.

Im äussersten Notfall wäre es nach meiner Meinung unter Berücksichtigung diverser Faktoren auch möglich, nur mit einem kleinen Wechselstromgenerator bis 3kVA, mittels entsprechender flexibler Einspeiseleitung in den Drehstromwandstecker einzuspeisen. Das müsste aber dein lokaler Elektriker vor Ort abklären, ob er das verantworten könnte.

Für diese Meinung werden mich wahrscheinlich hier einige kritisieren. Aber im Notfall eines längeren Stromausfalls bei winterlichen Temperaturen, ist man auch um diese Lösung froh.


Wenn Du aber definitiv einen Drehstromgenerator kaufen willst und dieser fest bei dir stehen soll, könnte man auch über einen Festanschluss dieser Maschine nachdenken. Damit könnte man den höchsten Sicherheitsstandard erreichen. Zumal der Generator dann über einen zweiten (redundanten) PE an den Potentialausgleich angeschlossen werden kann. Zusätzlich auch dafür sorgen, dass die Abgase sinnvoll abgeleitet werden. Das sollte man keineswegs vergessen, denn beim Betrieb von Benzingeneratoren sind schon einige Leute an Kohlenmonoxidvergiftung gestorben.
 
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Wenn man nur die Heizung und etwas Beleuchtung in das Konzept einbindet, reicht oft ein Spannungswandler 12VDC auf 230VAC, der am Fahrzeug angeklemmt wird (Kann bei dir der Holzherd in der Küche das Haus heizen?). Die Crux am Dieselgenerator ist, wenn der mal nach Jahren wirklich ran muss, dann ist der Diesel verflockt, das Öl im Motor verharzt oder der Motor durch die lange Standzeit versottet.
 
Wenn das mit einem Aggregat funktioneren soll muß man dringlich diesen mindestens 1x im Monat eine Stunde laufen lassen und ganz wichtig auch dabei probieren ob der auch wirklich alleine läuft.
Viele prüfen Ihre Generatoren nur im Netzparallelbetrieb, dabei erhält das Aggregat die Führung vom Netz.
Sollen die dann alleine laufen kann es durch defekte und falsche Einstellungen dazu führen, daß die Spannung oder auch die Frequenz nicht stimmt, oder das Aggregat unruhig läuft weil die Regelung nicht mehr funktioniert.
 
und du glaubst wirklich das sich ein Häuslebauer einen Generator leistet der Netzsyncron arbeiten kann für deutlich über 5 k€
 
In meiner Gegend verwendet man in der Landwirtschaft nicht mal was über 5000,- Euro. Die Leute kaufen vom Landmaschinenhändler einen Zapfwellengenerator kompoundgeregelt, im Bereich 20 ... 40 kVA. Die kosten 2000 bis 3000 Euro. Natürlich nur manuell umgeschaltet.

Der Häuslebauer geht zum Baumarkt und kauft sich einen Billigmoppel um 200 Euronen. Ob das dann klappt mit der Qualität der Spannung steht auf einem anderen Blatt? Heutige Elektronik sollte man da nicht anschliessen und hoffen dass zumindest Heizung und Beleuchtung laufen.

Inverter-Generatoren liefern da schon eher brauchbare Qualitäten.
 
hat das schon jemand gemacht?
Ja ich, aber in Deutschland.
Ein stinknormales 4kW Dieselaggregat aus dem Baumarkt Im oberen Anschlussraum des Zählerschranks einen Umschalter von Hager. Sternpunkt vom Einspeisestecker (N) geerdet. Und dann hab ich mir in die Zuleitung noch das eingebaut
Notstrom.jpg
Da kann man dann bei einem Testlauf mal schauen, wie gleichmäßig alles aufgeteilt ist. Bei mir hängen ja 3 Wohnungen dran, und alle wollen fern sehen und alle Kühl und Gefrierschränke sollen laufen. Das hab ich mir neben den Zählerschrank in den Keller gebaut. Heute gibt es sowas aber auch schon bezahlbar in Hutschienenformat.
Die letzten Jahre gab es aber leider keinen nennenswerten Stromausfall, nur 2 mal 30min. Aber ich bin guter Hoffnung:D
 
Ja, das Panel mit den Messgeräten ist eine sinnvolle Einrichtung!

Wenn Du den N nach dem Einspeisestecker geerdet hast, müsste bei deinem Generator keine Brücke zwischen N und PE liegen?
Ist der Generator mit RCD ausgerüstet oder als IT mit / ohne Iso-ÜW?

Ich gehe mal davon aus, dass all deine notstromversorgten Bereiche in der Hausinstallation mittels RCD geschützt sind.

Ist dein Generator compound - oder elektronisch geregelt? Man hat ja immer das Problem, wenn eine große Last weggeschaltet wird, dass die Spannung kurz etwas hochschießt, weil die Erregung im Rotor nicht in unendlich kurzer Zeit zurückgefahren werden kann. Man hofft immer, dass die elektronischen Verbraucher immer genügend Reserve in der Spannungsfestigkeit im Netzeingang haben.
 
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Der Generator hat nichts weiter als einen 3poligen B6 LS vor der CEE Steckdose.
Ich gehe mal davon aus, dass all deine notstromversorgten Bereiche in der Hausinstallation mittels RCD geschützt sind.
Ist so, da bei uns TT-Netz ist.

Der Generator steht in einem abgetrennten Kellerraum mit Abgasleitung nach draußen und Lüftern, das es ihm nicht zu warm wird. Die Tür ist so halbwegs schallgedämmt. Man muss ihn per Seilzug starten. Das erfordert allerdings etwas Kraft und Übung. So einen Dieselmotor bekommt man eigentlich nicht durchgedreht, deshalb hat er einen Dekompressionsknopf. Den muss man drücken und dann ordentlich al Seil ziehen und dann den Knopf im richtigen Moment los lassen. Nix für Frauen. Wenn auch die das Teil starten sollen, sollte man lieber einen mit Anlasser nehmen.
Diesel hat allerdings den Vorteil, das er auch noch anspringt, wenn man ihn 2 Jahre nicht beachtet hat. In DE ist es glaub ich auch erlaubt den mit Heizöl laufen zu lassen. Wenn man also eine Ölheizung hat, braucht man auch keinen riesigen Dieselvorrat. Heizöl ist wahrscheinlich eh besser, weil da kein Biodiesel drin ist.
 
Ich gehe mal davon aus, dass all deine notstromversorgten Bereiche in der Hausinstallation mittels RCD geschützt sind.
Ich hab übrigens nichts getrennt in Notstromversorgt und nicht notstromversorgt. Bei mir im Haus wohnt Familie und die wissen dann schon, das der Herd aus bleibt. Ich hab ja sowas wie ein Wohnmobil, da hab ich mehrere Kartuschekocher drin. Kochen ist also auch ohne Strom kein Problem.
 
Das ist natürlich vorteilhaft, wenn es ein TT-System ist. Da braucht man sich die Frage nicht mehr stellen, nur RCD geschützte Bereiche mit Notstrom zu versorgen. Einfach die Umschaltung gleich nach dem Zähler und automatisch hängt alles dran.

Ich denke auch, dass man stationäre Dieselmotoren legal mit Heizöl betreiben darf. Bei Biodieselanteilen stellt sich oft das Problem, dass Dichtungen zersetzt werden oder Ventile verkleben, wenn der Motor länger steht. Wie oft machst Du einen Probelauf?

Insgesamt sehe ich deine Anlage als sehr praktikabel an.

Das Prinzip, die Erdung des Sternpunkts nach dem Einspeisestecker zu machen, entspricht auch meiner Vorgehensweise.
 
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