Nulleiter locker montiert - was kann passiereren kann

Diskutiere Nulleiter locker montiert - was kann passiereren kann im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Durch einen angeblich lockeren nulleiterkabel im unterverteiler sind meinem Mieter sämtliche e-geräte kaputtgegangen.bau wird jetzt 4 jahre alt.in...
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kraleho schrieb:
Dies verursachte eine Phasenverschiebung auf die 230 V Steckdosen, wo bis ca 340V auf den Schukosteckdosen auftreten können.

Keine Phasenverschiebung, sondern eine Sternpunktverschiebung.

Nicht bis 340 V, sondern bis 400 V, je nach Belastungsdifferenz der Außenleiter.
 
kraleho schrieb:
Der Null Leiter in der Unterverteilung war nicht festgezogen bzw. nicht richtig angeschlossen. Dadurch war kein Null auf der E-anlage.

Gibt es dort überhaupt einen Nullleiter? Denn wenn ich den weiteren Schwachsinn lese, bin ich davon nicht mal überzeugt.

Dies verursachte eine Phasenverschiebung auf die 230 V Steckdosen,

Ha, ha, selten so gelacht. War das eine Elektrofachkraft, die diesen Murks geschrieben hat? Wenn schon der Neutralleiter weg ist, oder, wenn dort vorhanden, auch der Nullleiter, dann hat man einen sogenannten "schwebenden Sternpunkt". da verschiebt sich keine Phase, sondern Stromkreise mit bereits verschobenen Phasen, was ja auch seine Richtigkeit hat, haben keinen Rückleiter zum Trasformator-Mittelpunkt mehr, wodurch sie über die angeschlossenen Verbraucher direkt zwischen den Außenleitern hängen.

wo bis ca 340V auf den Schukosteckdosen auftreten können.

Diese Spannungen treten auch auf, wenn alles in Ordnung ist. Das klingt nämlich irgendwie nach dem Spitzenwert von 230V Wechselspannung, hat aber mit einer Sternpunktverschiebung nichts zu tun. bei wechselstrom wird nämlich immer der Effektivwert angegeben. Und der kann bei einem schwebenden Sternpunkt bis zu 400V betragen.

Diverse E-geräte hierdurch beschädigt.

Das kann allerdings passieren.

MfG
 
Schadensersatzforderung meines Mieters

Keyboard-Prof. -Yamaha Psr-290 `04 ---> 499 Euro
Bassverstärker - Behringer BX1200 `05 -> 399 Euro
PC Semptron - 2,5 GHZ `04 ----> 999 Euro
PC AMD K4 - 600 Mhz BJ ??? ---> 300 Euro
17' Monitor Medion `02---> 90 Euro
17` Monitor Phillips `03---> 110 Euro
DVB-T Receiver Astro `05---> 119 Euro
Mikrowelle Sharp r 611 `02---> 199 Euro
Schreibtischlampe Ikea `04---> 29 Euro
Steckleisten `04 ---> 14 Euro
Effectgerät Korg `02 ---> 219 Euro
Zusammen = 3475 Euro
 
Begriffserklärung:

Nulleiter: In TN-C Netzen der PEN
(z.B. alte 2-Ader E-Anlagen, oder Versorgernetze)

Neutralleiter: In TN-S Netzen der N

Der Schaden ist sehr wohl möglich.
Stellt Euch einen 2000Watt Wasserkocher an L1 vor und an L2 nur kleine Verbraucher, wie z.B. Receiver oder andere elektr. Geräte. Diese bekommen bei N-Unterbrechung (Sternpunktverschiebung) dann tatsächlich fast 400V ab. Kann man über das Ohmsche Gesetz auch leicht ausrechnen. Bei 3 Phasen kann man das ganze dann leichter Zeichnerisch darstellen.
 
Naja, eine Hausrat besitzt der Typ nicht :-(
Wiegesagt der wohnt da ein paar tagen drin und dann so eine sch...
 
Schreiben vom Anwalt:


Sehr geehrter Herr Hoffmann,


...


Wir nehmen Bezug auf den Schadenfall vom 6.12.2005 in der von Ihnen an unseren Mandanten (M.) vermieteten Whg.

Während der Renovierungsarbeiten in dieser Whg bemerkte unser M., dass plötzlich die Beleuchtung außerordentlich grell leuchtete uns sein PC zu brennen begann. Die Whg roch stark nach verschmorten E.-leitungen und diverse E.-geräte, die an das Stromnetz angeschlossen waren,knisterten. Unser M. trennt sofort alle Geräte von den Steckdosen und drehte die Sicherungen für die Whg heraus. Er bemühte sich, Sie sofort telefonisch zu erreichen. Dies blieb jedoch ohne Erfolg. Da unser M. einen größeren Schaden, gar einen Whgbrand befürchtete,wandte er sich an den E.-Meisterbetrieb XYZ in Kr. Da hier Gefahr im Verzug war, wurde der Elektriker sogleich von unserem M. mit der Erforschung der Schadensursache und ggf. deren Beseitigung beauftragt. Der E. stellte fest, das der Null-Leiter in der U.-verteilung nicht richtig angeschlossen war. Dadurch konnte der Strom nicht bestimmungsgemäß durch den Null-Leiter fließen. Dies verursachte eine sogenannte Phasenverschiebung, die dazu führte, das an den Steckdosen teilweise eine Spannung von 340V erreicht wurde. Durch diese plötzliche und überhöhte Spannung wurden div. E.-geräte unseres M. beschädigt. Da Sie am Schadenstag gegen Abend ebengalls in der Whg unseres M. anwesend waren, dürfte Ihnen das Ergebnis der Untersuchung durch den Elektriker bekannt sein. Sie waren ebenfalss bei der Funktionsprüfung der verschiedenen E.-geräte noch am selben Tag anwesen. Durch die defekten Geräte ist unserem Mandanten ein Schaden in Höhe von 3475 Euro entstanden. Wir verweisen hierzu auf die Aufstellung der beschädigten Geräte.
 
Ich würde jeden Posten der Schadensersatzforderung genau prüfen.
Ich habe die Preise der Instrumente mal bei Thomann verglichen. Wohlgemerkt sind das die aktuellen Neupreise. Eine Versicherung zahlt meist nur den Zeitwert:

Keyboard-Prof. -Yamaha Psr-290 `04 ---> 499 Euro
Gab es nicht, deshalb PSR-295 -> 279€
http://www.thomann.de/yamaha_psr_295_ke ... dinfo.html

Bassverstärker - Behringer BX1200 `05 -> 399 Euro
BEHRINGER BX1200 Ultrabass -> 249€
http://www.thomann.de/behringer_bx1200_ ... dinfo.html

Die Preise der PCs sind heutzutage auch utopisch. Ein steinalter 600MHz-PC ist höchstwahrscheinlich keine 300€ mehr wert (kommt natürlich auf die verbauten komponenten an, aber hier mal als beispiel ein aktueller PC in der Preisklasse: http://www3.atelco.de/8A2rMYFI24pf9N/3/ ... 4&agid=189

Entweder wurden da die Listenpreise oder die ehemaligen Kaufpreise als Maß genommen. die Liste würde ich so in keinem Fall zahlen.
 
Davon abgesehen kann ich mir nicht vorstellen, daß man den Vermieter dafür haftbar machen kann, schliesslich handelt es sich ja wohl kaum um Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit, wenn überhaupt um einfache Fahrlässigkeit. Eine lose Ader kann immer mal auftreten, sollte zwar nicht, aber kann nun mal, sonst hätten die Elektriker kaum Kundendienst.
 
Man kann den Vermieter für eine mangelhafte Installation haftbar machen, es sei denn, er kann nachweisen, das er seine E-Anlage regelmäßig überprüfen lässt, z.B. durch den E-Check. Ein Fehler kann immer einmal entstehen, aber man muß vorbeugen.

Schau selbst:

http://www.e-check-info.de/
 
Hatte so nen ähnlichen Fall schonmal:
Tatsächlich ein Neutralleiterriss, wurde von mir und meinem gesellen direkt festgestellt - es waren nur 2 Stromkreise betroffen an denen Geräte und Leuchtmittel defekte aufwiesen.
Der Heusherr zeigte und aber auch noch 2 Geräte in einem anderen Raum - eine Stereoanlage und VideoRecorder, beide scheinbar wirklich auch defekt, nur war in diesem Raum(Stromkreis) auch ein TV-Gerät, ein Sat Receiver, und TeleFax angeschlossen, welche genau wie die Leuchtmittel in den lampen keinen Schaden aufwiesen -> wir kamen für uns zu dem Entschluss dass diese Geräte schon vorher defekt waren - haben uns aber keine weiteren Gedanken gemacht, da wir nur die Ursache feststellen und beheben sollten.
Das Ende der geschichte: Der Hausherr wollte mittels Anwalt den verantwortlichen E-Betrieb belangen, da Neubau 1,5 Jahre alt, diese Firma sendete auch selbst nochmal einen Monteur zu dem Haus und kam zum selben Ergebnis wie wir, nur dass ihm nicht auffiel dass das mit dem Video und der Analge nicht so ganz stimmen konnte :wink:
Glücklicher Weise sind unser Meister 'befreundet' und so erfuhr der belangte E-Betrieb von diesem offensichtlichem Betrug, teilte dies seiner Versicherung mit, und nun hat der Hausherr ne Anzeige wegen Versicherungsbetrug am Hals.

Würden aber wohl viele in 'Versuchung' geraten, wenn man eh schon paar defekte geräte rumliegen hat :lol: :roll:

Ich würde auf jedenfall die Leuchtmittel und andere Geräte Überprüfen und versuchen festzustellen ob und wenn ja auf welchem Außenleiter diese Überspannung besonders auftrat...oder dies halt der Versicherung mitteilen - diese ist ja dann dafür zuständig ob sie einen Gutachter einsetzen will - und nicht der Vermieter selbst...
 
Hallo,

ich habe da mal folgende Frage:

Im Sicherungskasten kommen ja 3 Phasen und die Erde an. Wenn ich jetzt Automaten mit einer 3 Phasenschiene versorgem, bekommt jeder automat eine Phase 1,2,3,1,2,3usw. Jetzt habe ich z.b.: zum Wohnzimmer 3 Adriges Kabel, die Phase ist auf einem Automaten, und der Nulleiter auf der Nulleiterklemme und die Erde auf der Erde Klemme.

Löst sich der Nulleiter, wie kommt es dann zu 400Volt?

Gruß
Christian
 
Erstmal die Begriffe:
Aussenleiter (L1, L2 und L3)
Neutralleiter (N)
Schutzleiter (PE)

Wenn sich nur der N eines Stromkreises löst, ist das vergleichsweise harmlos. Die Geräte funktionieren einfach nicht mehr, da der Stromkreis nicht geschlossen ist.

Wenn aber der N der Zuleitung unterbrochen wird, sieht das etwas anders aus, z.B. so:

Sicherung1---Kaffemaschine---Neutralleiterklemme---Wasserkocher---Sicherung2

Die Geräte liegen also in Reihe zwischen zwei Aussenleitern. Und zwischen zwei Aussenleitern liegen 400V an.
An den Geräten selbst wird irgendwas zwischen 0V und 400V ankommen, da sich die Spannung bei der Reihenschaltung ja auf die einzelnen Teilwiderstände aufteilt
 
Stimmt, alles klar und danke, daran habe ich irgendwie nicht gedacht, mir war nur klar, wenn bei einem Kreis der Nulleiter ausfällt = keine Funktion, dass es so über die N-Klemme passiert, habe ich nicht bedacht.
 
Hallo,
zu diesem Thema war gestern, 13.03.06, im ZDF WISO ein guter Bericht.
Dem "schwimmenden" Sternpunkt können wohl einige Wohnungsbrände und viele zerschossene Geräte angelastet werden.
Nun hat leider nicht jeder eine Thermografie-Ausrüstung, um drohendes Unheil rechtzeitig zu entdecken.
Vielleicht hilft aber auch das Nachziehen der Klemmschrauben von Zeit zu Zeit an den Gefahrenpunkten.
Gruß KDH
PS: In jahrzehnterlanger Verantwortung für ein Industriewerk mit 15 MW Anschlußleistung habe ich nicht einen Fall mit losem N-Leiter gehabt.
Vielleicht war aber nur meine E-Werkstatt so gut :
 
@ KDH

du hast sicherlich Recht, es liegt aber meist im Verantwortungsbereich des Vermieters und wir alle wissen, dass einige zu geizig sind, bzw. die Notwendigkeit nicht sehen, die Anlage wenigstens alle paar Jahre prüfen zu lassen.
 
Hallo,

in der Sendung hsben die auch irgendwas geredet von wegen neue Geräte, da die alle ein EVG hätten. Was hat das damit zutuhen??
 
@Nullvolt
>welche Versicherung des Vermieters wäre Deiner Meinung nach dafür zuständig?
Haus- und Grundbesitzer Haftpflichtversicherung

@kraleho
gibts in der Wohnung überhaupt Drehstrom oder nur Wechselstrom ?
Auf jeden Fall zum Anwalt.
Was mir so dazu durch den Kopf geht, gerne per PN.
 
Da müsste man ja dann noch Spuren im Verteiler sehen können, wenn nur "angeblich"der Nulleiter gekürzt wurde, müsste die Klemme doch verschmort sein, oder?

Bei den Geräten würde jede Versicherung nur den zeitwert zahlen, also wieso solltest du da mehr zahlen?

@umbauer, wenn es nur wechselstrom geben sollte, ist die Sache sicherlich klar. Dann ist er sozusagen überführt, wie soll es bei Wechselstrom zu 400 Volt kommen, also Vermieter, schau mal nach ob er einen oder 3 Außenleiter (Phasen) hat. sollte er nur eine haben, kann das gar nicht sein.
 
Vielen Dank für Eure Meinungen!! Muss Euch mal mitteilen, das der Mieter seine Mietzahlungen sofort eingestellt hat. Mittlerweile hat sich herausgestellt, das er in den letzten 20 Jahren ca. 17mal umgezogen ist :shock:
Bin wahrlich kein geiziger Vermieter, jedoch über den Tisch ziehen lasse ich mich nicht! Der Bau ist ca. 4 Jahre alt, demnach bin ich noch in der gewährleistung. Jedoch sträubt sich auch der Elektriker, der damals die Anlage installiert hat, auf diese wirklich sehr dubiose Schadensersatzforderung einzugehen.
 
HAllo, das Problem mit solchen mietern kenne ich. DAs tut mir leid für dich. Wenn du ihm wenigstens nachweisen könntest, dass er Betrug begehen will mit dem Schaden, h#ättest du wenigstens einen Grund ihn fristlos zu kündigen, da er dich betrügen wollte. Dann würde ich an deiner Stelle auf stur stellen. Nicht zahlen, mal nen Gutachter beauftragen. Die Geräte prüfen ob sie tatsächlich überhaupt an Überspannung defekt gegangen sind. Solltestr du oder ein Fachmann an einem Gerät feststellen, dass der Defekt nicht durch die Überspannung entstanden ist, so würde ich ihn wegen betruges anzeigen.
 
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