Nullleiter erneut erden

Diskutiere Nullleiter erneut erden im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo ich habe hier in Paraguay bei einer Hausinstallation folgendes Problem: Wenn ich die Spannung messe bekomme ich 214V, wenn ich aber die...
Hier geht es nicht um ein EVU sondern um eine Anlage mit EIGENEM Trafo.
Das in solchen Ländern die Elektrik gemurkst wird ist mir schon klar, will man aber eine funktionierende und sichere Anlage aufbauen, ist es gar nicht so falsch auf die VDE Normen zurückzugreifen und diese im Zweifelsfall mit örtlichen Bestimmungen weiter auf zu werten.
 
hallo creativex
da haste vollkommen recht mit dem "kleinen deutschen Verein" und dass wir hier nehmen müssen was wir bekommen. Drei Leiter am Trafo, weltfremd ist den das... :) da sind wir froh hier dass überhaupt einer da ist, der mehr oder weniger funktioniert. :cool:.
 
Dann entspricht das in etwa der Schaltung auf dem Bild.

150m 16mm² hätten normalerweise 0,17 Ohm. Ein lokaler Erder müsste in diese Größenordnung kommen, damit er was bewirkt. In der Praxis geht das nicht, mit wirtschaftlichen Mitteln einen so niederohmigen Erder zu erstellen. Dann müsste auch der Erder beim Trafo so niederohmig sein. Um das Ganze zu berechnen, bräuchte man einen definierten Laststrom über deinen Hausanschluss.

Bei intakter Zuleitung würde ein Stromfluss von 29A etwa einen Spannungsfall von 10V verursachen.Para.png
 
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hier mal ein paar Bilder, was ich beim der Fehlersuche so gefunden habe....
20180727_102626.jpg
geniale Verkabelung von der stattlichen Stromgesellschaft zertifizierten Elektiker gemacht... gibt es noch Fragen, für ,ich nur eine... warum funktioniert das überhaupt.
20180727_105446.jpg
20190213_090627.jpg
Anschluss-Kurt 20180727_1025.jpg
 
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Warum soll das nicht funktionieren?
Nur weil man in Deutschland immer unserem Verein Folgen soll heisst das noch lange nicht dass anderes so schlimm ist. Ich schätze mal in paraguy sind die todesraten nicht viel höher als in Deutschland trotz solcher Installationen
 
Es hantelt sich um einen 25 kW Trafo einphasig, der an einer 13kV Leitung hängt.

Kannst du das Typenschild auf dem Trafo erkennen? Koennte ein 13kV/220V Typ (Conventional single-phase overhead transformer) oder irgendwas in der Richtung Delta-High-Leg sein?
 
zuerst mal zum Trafo... nein da komme ich nicht hin. der hängt auf ca. 8 m Höhe und so lebensmüde bin ich nicht, dass ich da mal kurz hochsteige... :D womit wir bei der Todes-Statistik sind... da kenne ich nur die Statistik der Unfalltoten im Strassenverkehr und die ist glaube ich etwas 10mal so hoch wie in Deutschland und das nicht, weil hier viel schlecht geerdete Elektroautos rum fahren... ;) sondern weil die paraguayischen Männer schlecht geerdet sind... :cool::)
 
solch ein Vorgehen ist die Grundlage für eine Anlage die Lebens- und brandgefährlich wird.
Wo ist das Problem? In Canada macht man das auch so mit dem Single Phase System mit Erde als Rückleiter und es klappt.
Rein technisch gibt es keinen Grund der dagegen spricht wenn die Erdverbindung niederohmiger ist als der Neutralleiter.

Single-Wire Earth Return – Wikipedia
 
In dem Ganzen gibt es nun Zwei Möglichkeiten.
1. Das Ganze wird ordentlich als TN-S mit Zentralem Erdungspunkt aufgebaut und man lässt aktuelle Erkenntnisse einfließen. Zieht man hierzu als Grundlage die DIN-VDE heran ist man auf einem Guten Weg.

2. Man gibt sich mit dem ab was vorhanden ist und lebt damit, irgendwelche Bastelleien um zu setzen um dann doch nur Zeitweise ein Problem zu beseitigen oder damit Verschlimmbesserungen um zu setzen ist sinnbefreit.

Funktion ist bei Elektrischer Energie sehr schnell und einfach hergestellt, der Punkt einer sicheren elektrischen Anlage ist deutlich schwerer und komplexer her zu stellen.

Erde als Rückleiter macht man bei Bahnnetzen so, mit dem entscheidenden Nachteil, daß sich deren vagabundierenden Ströme in nahe liegenden Gebäuden finden und dort Ihre Probleme ausbreiten.
 
Erde als Rückleiter macht man bei Bahnnetzen so, mit dem entscheidenden Nachteil, daß sich deren vagabundierenden Ströme in nahe liegenden Gebäuden finden und dort Ihre Probleme ausbreiten.
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Da man diese "vagabundierenden Ströme" nicht sieht, kümmert diese Angelegenheit auch niemand :D
 
Strom sieht man leider generell nicht.
Würde man den sehen und der wäre auch noch irgendwie unschön an zu sehen, gäbe es garantiert schon lang nur noch TN-S Netze.
 
Wo ist das Problem? In Canada macht man das auch so mit dem Single Phase System mit Erde als Rückleiter und es klappt

Ja, das klappt, weil man es auf der Mittelspannungsseite des Trafos macht und da der Strom sehr niedrig ist. Zu unserem Beispiel: Der 13kV Trafo hätte 25kVA, macht auf der Niederspannungsseite 113A und auf der Mittelspannungsseite knapp 2A. Die 2A an einem lokalen Erder, sagen wir mal 5 Ohm, würden nur 10V Spannungsverlust auf der Mittelspannungsseite verursachen, das wären nur 0,08% der Nennspannung.

Aber in unserem Fall hier wäre ein TT-Netz mit lokaler Erdung und schutzisoliertem Aufbau bis zum ersten RCD sicherheitsmäßig die beste Lösung. Da kann dann der Versorger liefern was er will. Auch, wenn am N dann 220V gegen Erde liegen , kann nichts passieren. Und wenn es ein reines einphasiges System ist und kein Drehstrom, hat man kein Problem mit Sternpunktverschiebung. Im Fehlerfall der PEN/N-Unterbrechung / zu hochohmig, ist die Spannung einfach weg oder kleiner.

Aber wir wissen immer noch nicht, bei welchem Betriebsstrom die 214V im Haus gemessen wurden und ob sein PEN wirklich defekt ist. Ohne Reparatur des PEN/N in der 160m langen Zuleitung kommt er nie auf einen grünen Zweig. Er wird nie so eine niederohmige Erdverbindung realisieren können, die in die Nähe von 0,17Ohm kommt.
 
Und was willst Du nun machen?
Hoffentlich nicht den Schwachsinn mit der Erdung des Neutralleiters oder?
 
.... gäbe es garantiert schon lang nur noch TN-S Netze.
Wie stellst du dir ein TN-S im öffentlichen Raum vor?

Da braucht doch nur an irgendeiner x-beliebigen Stelle ein unbemerkter N-PE-Schluss sein und du hast die schönsten, unkalkulierbaren vagabundierenden Ströme. :oops:
 
Es wäre zunächst mal wichtig zu wissen was der Fragesteller unter "Nulleiter" versteht.
in vielen Ländern ist das TT Netz üblich und somit kein Nulleiter vorhanden.

Wenn hier wirklich der Neutralleiter gegen Phase zu wenig Spannung aufweist ist eine zusätzliche Erdung des Neutralleiters ein fatale Entscheidung.
Gerade wegen dem hohen Spannungsunterschied fließen dadurch hohe Ausgleichsströme die arge Probleme Bereiten.

Selbst mit einem PEN in der Zuleitung ist eine Erdung dieses Leiters immer problematisch, ein Neutralleiter darf auf keinen Fall geerdet werden./QUOTE]

Größeren Schwachfug kann man wohl weder irgendwo nachlesen, noch experimentell nachbauen.

Leprechaun
 
TN-S im öffentlichen Raum funktioniert nur wenn die Einspeisung in dieses Netz nur von einer Seite eingespeist wird.
gibt es mehrere Einspeisestellen ist es kaum möglich die Kurzschlußströme bis zum weit entfernten ZEP übertragen zu können.

Prüfen lässt sich so ein System sehr einfach in dem man den ZEP Strom überwacht.

Praktisch wäre das auch gut möglich, in dem man über das vierpolige Kabel mit N+3 Phasen den PE als V4A Band oder Runddraht darüberlegt.
Damit hätte man gleich den PE extrem gut geerdet.
Mir hat mal jemand erzählt die Schweiz würde wohl im öffentlichen Bereich TN-S verlegen, aber ob das wirklich stimmt???
 
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