NYIF-J und andere Katastrophen :-(

Diskutiere NYIF-J und andere Katastrophen :-( im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, bin mal wieder in ner blöden Situation und es geht nur um die Sanierung eines einzigen Zimmers. Es ist, wie es sein soll, Baujahr ca...
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Hallo,

bin mal wieder in ner blöden Situation und es geht nur um die Sanierung eines einzigen Zimmers.
Es ist, wie es sein soll, Baujahr ca 1960.
Der Bauherr hatte ne gute Idee und meinte, dass wenn man nun Zimmer um Zimmer erneuert, dass man dann jeweils auch gleich die Elektrik mitmacht.
Soweit schön gedacht und ich sollte mir das erste Zimmer gestern anschauen.
Okay, alles schön TN-C bis zu den Verbrauchern hin - Zweiadrige Leitungen und so, wie es halt damals üblich war.
Angenehm war, dass das Zimmer bereits leergeräumt war.

U: Tja Herr X, das muss alles neu hier rein - Auch die Lampenzuleitung - Was iss das mit der Holzdecke, soll die bleiben?
X: Nein, die soll raus!

So ein Mist aber auch, das sah bös nach Beton aus und ich kenn diese Baujahre ...
Okay, machen soll man's ja doch und die Grundidee an sich ist ja auch löblich. Also fragte ich, ob ich unter die Holzdecke mal drunter schauen könne? Ja, das dürfe ich ...

Also ein paar Panelen abgemacht und die Lampenzuleitung gesucht - War aber nicht schwierig.
Es war natürlich wie es bei dem Bj. sein muss, ne Betondecke, Putz drauf und da drin ne vergammelte Stegleitung, die wol schon einige Lampenwechsel unter diversen Künstlern mitgemacht hat.
An Rohre oder so hat man wohl damals nicht gedacht.

Jetzt kam's aber, denn wenn ich schon da sei und Werkzeug dabei hätte, ob ich dann den Rest der Holzdecke nicht auch noch gleich runter machen könne.
Widersprüche meinerseits, dass ich für die Elektrik zuständig wäre und nicht für Holzdecken wurden nicht akzeptiert.
Ich soll das jetzt ganz runtermachen oder die abgenommenen Panelen wieder einsetzen - So könne man es jedenfalls nicht lassen.

Okay, man will ja den Auftrag (speziell nachdem da anscheinend noch einiges mehr nachkommt) nicht gefährden.
Also mürrisch das Klump im Eiltempo von der Decke geholt (weil das ja auch meine Aufgabe ist :evil:).

Immerhin kam ich dann besser dran und musste leider erschreckt feststellen, dass der Deckenputz nur etwa 5mm dick ist und der Beton drunter wirklich seinem Namen alle Ehre macht.
Erste dunkle Wolken zogen in meinem Kopf auf - Wie krieg ich da wenigstens NYM rein ohne die komplette Decke neu verputzen zu lassen?

Na egal, ich hatte aber ne Idee und das Deckenprob schien zunächst gelöst.
Also fragte ich, wie er es denn haben wolle?
U.a. die Höhe der Schalter und Steckdosen entspräche eh nicht mehr heutigen Normen und ob man das auch gleich ändern soll?

Ja ja, dass müsse auf jeden Fall sein, ausserdem brauche er weitere Steckdosen hier und dort und überall und es müssen auch zusätzliche Schalter rein, so dass man auch beidseitig vom Sofa das Licht schalten könne und und und ...
Aha!

Ich solle doch jetzt kurz in die Küche kommen und dort könnten wir den Ablauf besprechen ...
Okay, ich war nicht abgeneigt und nach der Turboplackerei mit der Decke hatte ich eh Durst.

Oh Wunder, es gab ein Bier und da sagt ein Uli selten nein ;-)

Erst mal das meist Schlimmste, die Erklärung dass ein FI rein muss.
Ja warum denn das? Das sei doch früher auch so gegangen und das würde ja eh bald alles erneuert ...

Tja, das mag ja sein, aber ich steh dafür gerade, wenn was passiert. Ich kann das auch nicht mehr als Reparatur durchgehen lassen und das übliche Geschwätz halt ...

Das hat er komischerweise dann gleich gefressen, als ich ihm den UP-FI für nen Sonderpreis angeboten hab (UV ist noch DIAZED und die Zimmerzuleitung passt auch nicht).

Tja und dann halt mein Deckenproblemchen, denn da krieg ich kein NYM-J 5x1,5 rein (ohne Gefahr zu laufen die Armierung) zu beschädigen - Es ginge ja auch um die Statik.

<i>Mal ganz unter uns gesagt, an den paar mm auf die Distanz hätte ich mich nicht aufgehängt, aber ich hab den Beton gesehen und das ist einer von den "richtig guten", bei dem man den Trennscheiben richtig zugucken kann.
Spätestens die Trennscheiben hätten das erfahren.</i>

Ich sah aber eine Möglichkeit, denn der Deckenputz sah eh nicht gut aus und da hätte der Maler ganz schön spachteln müssen. Das sieht aus, als ob einer mit ner MP draufgehalten hätte - Er hält aber wirklich recht gut.
Also warum nicht gleich dünne Rigips Platten an die Decke klatschen, die Höhe für ein NYM kriegen und ne halbwegs glatte Oberfläche haben?

Will er aber nicht, weil jetzt endlich diese drückende Holzdecke unten sei und er Raumhöhe brauche ... blahblahblah ... schlechte Kindheit ... laber ... sülz ...
Und ob ich noch ein Bier wolle?
Ja! ;-)

Na ja, hier gehts um unter 15mm, aber da war jede Diskussion sinnlos.

Akquise erfolgreich, Probleme gross ...

Okay, mit NYIF-J würd ich das hinkriegen, aber ich hass das Zeug wie die Pest und halt nix davon.
So nen "Supernagler" hätten wir auch nicht in der Fa. und um NYIF-J hab ich immer nen grossen Bogen gemacht - Allenfalls hochbappen und zuschmieren.
Ein gutes Gewissen hätte ich bei sowas aber nicht.

Der kriegt seinen UP-FI so (auch wenn's ne leicht kranke Leitungsführung gibt), dass man dort später (wenn der UP-FI nicht mehr nötig ist) auch ne stinknormale zweite Steckdose anschliessen kann und damit muss er zufrieden sein - Punkt! ;-)

Wie denkt ihr über das NYIF-J? Bin ich da mit meiner Aversion so daneben?

Viele Grüsse,

Uli
 
Ich bin auch kein Freund von dieser Flachleitung,da es ausser annageln kaum eine andere Befestigungsmöglichkeit gibt.Aber gerade da besteht ja die Gefahr,das man die Iso der Leitung verletzt.
Und durch den Beton fallen Nagelpilze ja eh aus.

Also bliebe eigentlich nur noch mit Gipsplomben befestigen (Schweinearbeit und imenser Gipsverbrauch).
Nagut,man könnte statt Gips auch Rotband nehmen,aber ob das die Leitung hält bis es durchgetrocknet is :?:


Aber rein theoretisch beginnt die Armierung im Stahlbeton erst nach 1cm-3cm (schwankt immer etwas),also müsste etwas einfräsen doch möglich sein?
Man muss ja keine Scheiben von Hilti nehmen,die von Reca sind auch nicht schlecht und billiger ;).
 
Gegen Stegleitung spricht bei richtiger Verlegung
nichts. :)
Zum Befestigen der Leitung, gibt es
IMPU-FIX-Stegleitungskleber.

Fa. Kleinhuis,
Fa. Obo Bettermann



Gruß
dusol
 
Ich würde es an deiner stelle ganz simpel mit Heisskleber versuchen :D
 
Dusol schrieb:
Gegen Stegleitung spricht bei richtiger Verlegung
nichts. :)
Gruß
dusol

Na ja ich mag den kram überhaupt nicht,besonders
blöd die Flachleitung in die Einführungen und Flansche
beim Feldverteiler diese sind durchweg für "runde"
Kabel/Leitungstypen wie etwa NYM-J und NYY-J und "Konsorten" gemacht aber nicht für Flache das ist ne
Farce und sieht unprofessionell aus, oder man muss Adaptieren von Steg auf NYM-J 20cm vor der Einführung ist aber auch nicht so toll.
Kollegen erzählten mir auch mal das Stegleitungen vor allem die die bis in die 70iger hergestellt wurden auch mal "bröseln" (isolation) konnten...
 
Hallo, hab eben mit Cheffene gesprochen. Cheffene spricht, dass das (aus Kostengründen) mit NYIF gemacht wird :shock:
Hmm - Jesus Syndrom? Den haben die damals auch hochgenagelt?! In der Neuzeit würd man ihn vielleicht kleben?

Da brauche man auch keinen Spezialkleber, sondern die Leitung würd man mit quer in den Putz reingauenen Nägelchen fixieren. Dicht nebendran würd man das dann mit ordnetlich Elektrikergips richtig festmachen.
Wenn der fest sei, dann könne man das problemlos mit normalem Maschinenputz auffüllen. Notfalls würde er das selbst machen ... Das sei ne Sache von ner halben Stunde ...

Nun ich weiss mittlerweile, wie das mit dem selbst machen bei ihm geht ... Es bleibt halt doch an mir hängen.
Seine Idee ist ja nicht grundsätzlich schlecht, nur bezweifle ich, dass sie sich so ausführen lässt.

Deshalb bin ich euch für eure Tipps sehr dankbar, denn Wenn das je nicht klappt, dann hab ich wenigstens Alternativen.
Zum Heisskleber lang ich aber nur sehr ungerne. Da hab ich Schiss, dass mir die Hitze die Isolierung gleich zu Anfang vorschädigt. Da überleg ich mir ernsthaft, ob ich nicht doch vorsichtshalber gleich mal ein Döschen IMPU-FIX hole.

Dann bapp ich das Zeug halt hoch und muss deshalb trotzdem nix davon halten ;-)

Vom Sonderglück mit dem "Sonderpreis" (120 EUR) für den UP-FI weiss Cheffene noch nix, aber das nehm ich notfalls auf meine Kapp.

Viele Grüsse,

Uli
 
Hallo,
hört sich jetzt vieleicht etwas radikal an, aber es funktioniert. In solchen seltenen Fällen bohre ich 5mm Löcher in den Beton, Dübel rein und dann wird die Leitung mit OBO Nagelfix befestigt.
 
Hallo,

sehr vielen Dank für eure Antworten. Irgendwie so murks ich das Zeug hoch.
Es geht ja wirklich nur darum, dass man das Klump vor dem Zuschmieren fixiert.
Mit einem eurer Tricks muss das ja funzen.
Notfalls mach ich's wirklich so, wie Myxin das vorgeschlagen hat und dübel das Klump gnadenlos fest.
Keine Angst, ich hab nicht vor die Adern zu beschädigen, ich klemm das Klump nur hoch.
Das ist mir dann sogar angenehmer als die Nagelpilze.

Hmm, muss mir nur noch überlegen, wie ich nen Kabelauslass vernünftig versenk. Ich mag es nicht, wenn Strippen so einfach nur aus dem Putz rausgucken.

Viele Grüsse,

Uli
 
79616363 schrieb:
Hmm, muss mir nur noch überlegen, wie ich nen Kabelauslass vernünftig versenk. Ich mag es nicht, wenn Strippen so einfach nur aus dem Putz rausgucken.

Hallo Uli,

gibt's da nicht spezielle Deckenauslässe für Stegleitungen? Ich glaube, wenn man die weglässt, fällt bei einmal kräftig an der Strippe ziehen, gleich der halbe Putz von der Decke... :lol:

Was mich allerdings sehr interessieren würde, ist der Unterputz-FI. Hast Du da vielleicht einen Link? Ich hab sowas noch nie gesehen...

Schöne Grüße,
Bernd
 
Hey cool, Danke! Genau sowas hab ich gesucht - Das Ding ist gekauft :D
Ich kann es echt nicht leiden, wenn Strippen lose aus dem Putz baumeln - Wie Du ja auch sagst, da reisst man im Unglücksfall ja gleich den ganzen Putz von der Decke.

Guck mal, das ist z.B. ein UP-FI von Jung: <a href="http://www.jung-katalog.net/pdf/bedienungsanleitungen/de_30fib.pdf" target="jfi">http://www.jung-katalog.net/pdf/bedienungsanleitungen/de_30fib.pdf</a>.
Bei Busch-Jaeger nennt man die Dinger glaub Buschmat und andere Hersteller werden sowas wohl auch haben.

Viele Grüsse,

Uli
 
In so einem Fall nimmt man ne ordentliche Stemmmaschine mit Spitzmeissel, kratz ein paar mm Beton weg und dann bekommt man da auch ein NYM mit Steckschlaufen befestigt unter.

Das geht imho wesentlich schneller als da mit einer Stegleitung rumzumurksen, welche anschliessend eh nicht ausreichern(5mm nach Norm) mit Putz überdeckt ist.

Dreckig wird man eh und sowieso.
 
Hmm, da haste auch nicht ganz unrecht - Werd mal morgen mit Cheffene nochmal telefonieren ...

Danke für den Tip :D

Viele Grüsse,

Uli
 
Bei den weiter oben angegebenen FI-Schutzschaltern ist Vorsicht geboten.
In der VDE 0100-410 wird gefordert das der gesamte Endstromkreis durch einen RCD geschützt sein muss.
Dies ist im Einzelfall zu prüfen.

Zusätzlich müssen die RCD's nach Errichternorm spanungsunabhängig funktionieren. Dies muss aus dem Datenblatt hervorgehen.

Einfach einen Schukomaten einzubauen hilft nicht immer.
 
Ja okay, schön dass das gesagt wurde - Iss ja auch so.

Im konkreten Fall werden aber <u>alle nachfolgenden Bereiche im sanierten Bereich</u> geschützt.
Dass das natürlich keine Ideallösung ist muss klar sein, denn der Rest der Wohnung bleibt vorerst ungeschützt und <u>darf</u> erst mal so weiter betrieben werden.
Allerdings hätte ich im betroffenen Zimmer keine wesentlichen Änderungen durchführen dürfen, wenn dieses lustige Dingenskirchen nicht drin ist.

Ich kann damit leben, denn es ist ja auch keine Dauerlösung. Jedenfalls ist das zig mal besser als gar nix zu machen. Wenn dann hoffentlich bald mal der Flur dran kommt, dann erledigt sich das eh.
Da kommt dann ne neu UV rein, es wird genug FIs geben und man kann aus dem derzeitigen Behelfs-FI ne ganz normale Steckdose machen.

Auch wenn jetzt der Einwand kommt, dass die Abspaltung von N und PE einen Mindestquerschnitt von 10qmm fordern würde, so muss ich doch an den gesunden Menschenverstand appellieren.
Ich kann jetzt nicht fordern, dass sofort die ganze Hütte abgerissen wird, nur weil das irgendwo so interpretiert werden kann. Ich kann auch nicht interessante AP-Installationen im Flur veranstalten.

Sorry, wer auf sowas bestehen würde, der lebt in meinen Augen etwas weltfremd.

Als Übergangslösung kann ich mit sowas leben und das ist allemal besser als gar keinen FI einzubauen (was ja auch zumindest rein technisch ginge).

Viele Grüsse,

Uli
 
Dass das natürlich keine Ideallösung ist muss klar sein, denn der Rest der Wohnung bleibt vorerst ungeschützt und darf erst mal so weiter betrieben werden.

Wenn Schutzmassnahmen derart gemischt werden werden das eine eindeutige Zuordnung zu den Betriebsmitteln, hier Steckdosen und Leuchten, nicht eindeutig zugeordnete werden kann ist der Bestandschutz aufgehoben.

Ich fürchte fast hier muss alles neu.
 
Der Auftraggeber darf diese Ausführung aber anweisen, wenn er die Meldung über Abweichung zu den Normen akzeptiert. Letztlich gibt es sowieso keinen Bestandschutz und das der weiter bestehende Teil ein Sicherheitsrisiko im Sinne des zur Errichtung gültigen Standards darstellt kann ich hieraus nicht herleiten.
 
Ich finde es eine akzeptable Lösung.

Was der Elektroblitzer da nicht zuordnen kann, wenn ein Raum komplett neu installiert wird, weiss ich nicht.
 
ego1 schrieb:
Ich finde es eine akzeptable Lösung.

Was der Elektroblitzer da nicht zuordnen kann, wenn ein Raum komplett neu installiert wird, weiss ich nicht.

Na ja, in Bezug auf den Ebl ist die Antwort wohl recht einfach.

Er tut sich einfach schwer, da es für eine derartige Konstellation explizit keine(n) §(§) gibt.
 
elektroblitzer schrieb:
Bei den weiter oben angegebenen FI-Schutzschaltern ist Vorsicht geboten.
In der VDE 0100-410 wird gefordert das der gesamte Endstromkreis durch einen RCD geschützt sein muss.
Dies ist im Einzelfall zu prüfen.

Zusätzlich müssen die RCD's nach Errichternorm spanungsunabhängig funktionieren. Dies muss aus dem Datenblatt hervorgehen.

Einfach einen Schukomaten einzubauen hilft nicht immer.

Und dazu sind die Dinger auch noch recht teuer,da kommt
man mit einem kleinen AP-Verteiler dort einen normalen
FI+LSS rein deutlich günstiger, das kann man auch ohne Probleme zB.unterm Schreibtisch installieren.
Für Büro oder Arbeitsplatz könnte man auch einen mehrreigen Verteiler nehmen und dort für die Hutschiene Steckdosen installieren, professionell und
kompakt, oder auch in einem Brüstungskanal.
Da bekommt man vom Materialwert und Ausstattung ein wenig mehr als nur einen Schukomaten der in der regel alleine schon 100 Euro veranschlagt.
 
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