NYM-J 3 x 2,5 mm² für Steckdosen OK oder überdimensioniert?

Diskutiere NYM-J 3 x 2,5 mm² für Steckdosen OK oder überdimensioniert? im Forum Produkte, Material, Elektrowerkzeug & Werkstoffe im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo und ein frohes Weihnachtsfest, wir haben im Oktober mit dem Rohbau begonnen und nun witterungsbedingt eine Pause eingelegt. Diese Pause...
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Schuldenuhr

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Hallo und ein frohes Weihnachtsfest,

wir haben im Oktober mit dem Rohbau begonnen und nun witterungsbedingt eine Pause eingelegt. Diese Pause möchte ich nutzen um mich dem Thema Haustechnik zu widmen. In einem ersten Gespräch hat mir mein Elektriker empfohlen alle Lampen und Lichtschalter mit NYM-J 5 x 1,5 mm² (2 Kabel quasi als Reserve und um flexibel zu bleiben) und alle Steckdosen mit NYM-J 3 x 2,5 mm² anzuschließen.

Da ich das Material besorge habe ich schon einmal geschaut und für mich ist der Aufpreis von 3 x 1,5 auf 3 x 2,5 absolut akzeptabel. Auch das "Problem" dass sich 2,5 mm² schwerer verdrahten lässt (Gira 55) ist laut meinem Elektriker kein Problem. Er meint eben bei 2,5 mm² kann man alles schön mit 16 A LSS absichern. Die Leitungslängen haben ich noch nicht gemessen aber vom HAR bis in den entferntesten Raum im Dachgeschoss sind es mindestens 16 m, vermutlich mehr.

Nun meine Frage ob das mit dem NYM-J 5 x 1,5 mm² für das Licht und NYM-J 3 x 2,5 mm² für die Steckdosen aus eurer Sicht so in Ordnung ist? Oder gibt es da irgendwelche Nachteile?

Ich treffe mich nächste Woche mit meinem Elektriker und ich vertraue ihm schon aber wenn es Nachteile gibt dann könnte ich sie dann gleich ansprechen.

Herzlichen Dank
 
So also zuerst mal zum Licht. Mit 5*1,5mm² hast du 2 Reserveadern und bist flexibler in der Gestaltung der Brennstellen. 2 Reserveadern sind immer noch billiger als eine fehlende Ader! Zu 2,5 mm² sage ich nur richtig so , du willst die Leistung am Verbraucher umsetzen und nicht auf der Leitung. 1,5mm² ist zwar noch zugelassen, aber auf Kante genäht. Wenn ich mir so die Entwicklung der letzten 20 Jahre anschaue, so kommen immer mehr Schaltnetzteile zur Anwendung und damit wird das Netz immer mehr unregelmäßig belastet, was zu einer Überlastung des N führen kann. (Oberwellen) Bedenke bei deiner Entscheidung , das die Leitungen die nächsten 20 bis 40 Jahre nicht mehr ausgewechselt werden. Des Weiteren sollten Steckdosenstromkreise und Lichtstromkreise getrennt werden. Noch etwas Steckdosen werden nie zu viel. Da fehlen erfahrungsgemäß immer welche, die dann mit Steckdosenleisten ersetzt werden.
 
Empfehlenswert sind auch Stockwerksverteiler, dann hat man nicht solche Leitungslängen.
Dann würde auch 1,5mm² zu diversen Steckdosen ausreichend sein.
 
Nach der Berechnung über den Spannungsfall ist 1,5mm² für die Beleuchtungs-Stromkreise möglicherweise zu gering.

Gruß Leprechaun
 
Re: NYM-J 3 x 2,5 mm² für Steckdosen OK oder überdimensionie

Schuldenuhr schrieb:
Nun meine Frage ob das mit dem NYM-J 5 x 1,5 mm² für das Licht und NYM-J 3 x 2,5 mm² für die Steckdosen aus eurer Sicht so in Ordnung ist?

Ja.

Schuldenuhr schrieb:
Oder gibt es da irgendwelche Nachteile?

Nein.

Auch mal mit dran denken, das es neben Licht und Steckdosen noch ein paar andere Verbraucher geben kann...Telefon, Tuersprech, Antenne,...vielleicht hat dein Elektriker da auch paar sinnvolle Ideen.
 
pauschal 3x2,5mm² für Steckdosen zu verwenden ist völliger Unsinn, erhöhte Kosten ohne Mehrwert.
Aufgrund der Länge und des Spannungsfalls ist der Querschnitt zu bestimmen. Bei längeren Strecken kann das durchaus auf 2,5mm² hinauslaufen kurze Stecken werden mit 1,5mm² völlig in Ordnung sein.
2,5mm² lässt sich deutlich schwerer verdrahten insbesondere wenn mehrere Klemmen in die Dosen sollen und davorn noch ein Schalter oder Steckdose soll.

zwischen Hausanschlußraum (vermutlich im Keller) und Dachbodne gehöhrt noch ein Unterverteiler.
Sinnvollerweise (wie auch nach DIN 18015 gefordert) wird je Etage ein Verteiler vor gesehen.
Dieser wird ausreichend abgesichert (35A Drestrom wird vermutlich reichen) und dann mit dem nötigen Querschnitt angeschossen (meist 5x10 oder 16mm²)
Für den Weg vom Geschoßverteiler wird dann noch viel öfter 1,5mm² ausreichen, insbesondere weil es an Steigepunkten nicht zu massiven Häufungen kommt.
Für die verkabelung in der Etage sollte man sich mindestens 2% Spannugnsfall aufheben (bis zum Geschoßverteielr max 1%).

Ob man Licht und Steckdosen trennen will ist eine persönliche Sache die man für sich entscheiden muß.
Ich persönlich halte nichts davon, gearde technisch unbegabeten ist dann nicht klar, daß die Sicherung gefallen ist wenn das Licht noch brennt und rufen unnötig den Elektriker an.

vom Schalter zur Brennstelle auf jeden Fall fünf adrig verlegen. nicht an Schaltstellen sparen, das nervt später sehr schnell.

Ich lege normalerweise je Raum eine Leitung dreiadrig als Versorgung in die erste Schalterdose, bei langen Wegen dann auch als 2,5mm²

Vom Verteiler aus 5 adrig zu den Leuchten im Zimmer macht keinen Sinn, spätere Automatisierungen funktionieren besser dezentral, wer will sollte dann dort lieber BUS Kabel mit verlegen, was aber nicht ganz billig ist.

Wer später automatisiren will ist besser daran alle Schalter mit JYSTY in den Verteiler zu ziehen und an den Leuchten dann UP Aktoren zu verwenden die auch mit Steuerleitung angeschlossen werden. (Spannung max 50V)
Vor allem dann aber auch den Platz in den Verteilern vor sehen denn Steuerung und sonstiges benötigen Platz.
 
Leprechaun schrieb:
Nach der Berechnung über den Spannungsfall ist 1,5mm² für die Beleuchtungs-Stromkreise möglicherweise zu gering

Wie viele Meter 1,5mm² willst du denn verlegen um einen erlaubten Spannungsfall von 3% zu erreichen.
 
Warum wird wohl im Industriebau nur noch 2,5mm² für Steckdosen verwendet? Wer heutzutage bei der Leitung spart, spart am falschem Ende. Wie gesagt mit 1,5 mm² bist du zwar im erlaubten Bereich handelst dir aber auch Nachteile ein. (Leitungslänge, Verlegeart) bei 1,5mm² bist du bei 16 A extrem hart an der Grenze der Belastbarkeit!
 
Das sind ja sensationell schnelle und hilfreiche Antworten. Herzlichen Dank ;-)

Zur Frage ob die 5 x 1,5 mm² für Licht OK sind herrscht ja nahezu Einigkeit. Falls das eine Rolle spielt, es werden weitgehend LED Lampen eingesetzt, vielleicht auch mal eine Energiesparlampe. Sicher keine 40 Watt Glühlampen.

Beim Thema 3 x 2,5 mm² gibt es auch weitgehend Einigkeit wobei ich die eine abweichende Meinung durchaus nachvollziehen kann. Für mich ist es aber eben so, dass sich die Mehrkosten sehr in Grenzen halten und es für mich auch ein angenehmer Gedanke ist in 20 Jahren zu wissen, dass JEDE Steckdose mit 2,5 mm² angeschlossen und 16 A abgesichert ist.

Diesbezüglich noch die Frage zum schwierigeren Verdrahten. Ist das einfach nur schwieriger / zeitintensiver / nerviger oder kann das sogar sicherheitsrelevant sein? Gibt es für 2,5 mm² Kabel Steckdosen die besonders gut oder schlecht geeignet sind? Wir dachten aktuell Gira 55 Standard einzusetzen.
 
Nein es gibt da keine Probleme. Alle aktuellen Steckdosen sind für 2,5mm² ausgelegt und wer eine Steckdose anschließen kann , kann das auch mit 2,5mm²
 
Wenn du zwei Leitungen a.3x2,5 hast, dann müssen aber tiefe Schalterdosen eingebaut werden, sonst hast du ein Montageproblem mit den Steckdosen.
 
@Schuldenuhr

Bitte die Kennzeichnung nach Bauproduktenverrodnung nicht vergessen. Klasse E Leitungen sind wenig geeignet nach LAR.[/quote]
 
Tiefe Schalterdosen sind die mit 60 mm Tiefe? Wäre vermutlich kein Problem da die Innenwände 240 mm stark sind.

Weil es hier zweimal angesprochen wurde habe ich noch eine Frage zum Thema Etagen Unterverteiler. Wenn ich das recht erinnere wollte meine Elektriker alles sternförmig ohne Unterverteiler in den HAR verlegen. Wenn ich hier lese "wie auch nach DIN 18015 gefordert" dann mache ich mir da schon Gedanken und würden meinen Elektriker beim nächsten Treffen darauf ansprechen. Kann man das mit den Unterverteilern machen oder muss man das machen?


karo28 schrieb:
Auch mal mit dran denken, das es neben Licht und Steckdosen noch ein paar andere Verbraucher geben kann...Telefon, Tuersprech, Antenne
Oh ja, damit würde ich euch dann in separaten Themen nerven damit es hier nicht zu unübersichtlich wird.

elektroblitzer schrieb:
Bitte die Kennzeichnung nach Bauproduktenverrodnung nicht vergessen. Klasse E Leitungen sind wenig geeignet nach LAR.
???

Was sind Klasse E Leitungen? Ich wollte NYM-J Kabel von einem großen namhaften deutschen Hersteller kaufen. Worauf muss ich achten?
 
Schuldenuhr schrieb:
Weil es hier zweimal angesprochen wurde habe ich noch eine Frage zum Thema Etagen Unterverteiler. Wenn ich das recht erinnere wollte meine Elektriker alles sternförmig ohne Unterverteiler in den HAR verlegen. Wenn ich hier lese "wie auch nach DIN 18015 gefordert" dann mache ich mir da schon Gedanken und würden meinen Elektriker beim nächsten Treffen darauf ansprechen. Kann man das mit den Unterverteilern machen oder muss man das machen?
Ihr könnt das machen, verpflichtend ist das aber nicht.
 
elektroblitzer schrieb:
Schuldenuhr schrieb:
Bitte die Kennzeichnung nach Bauproduktenverrodnung nicht vergessen. Klasse E Leitungen sind wenig geeignet nach LAR.

Im EFH faellt nichts in den Geltungsbereich der LAR, da dort aufgrund der Gebaeudeklasse I, II Erleichterungen in der LBO gelten. Notwendige Treppenraeume, notwendige Flure usw. sind in dieser GK nicht vorgesehen.

Im uebrigen enthalten die derzeitigen LBO keine Forderungen hinsichtlich der einzusetzenden Kabel und Leitungen (genauer: hinsichtlich deren Brandverhalten).
 
Marsu schrieb:
Ihr könnt das machen, verpflichtend ist das aber nicht.
Wo liegen denn bei den Varianten mit und ohne Unterverteilung die Vor- und Nachteile? Welche Variante wird denn beim EFH häufiger praktiziert? Vielen Dank
 
Schuldenuhr schrieb:
Marsu schrieb:
Ihr könnt das machen, verpflichtend ist das aber nicht.
Wo liegen denn bei den Varianten mit und ohne Unterverteilung die Vor- und Nachteile?

Vorteil einer UV ist die bessere Strukturierung der Anlage, selektive Abschaltmögichkeit von Teilen (Etagen, Räumen..) und eine kuerzere Leitungslaenge.

Nachteil: Selektivitaet zwischen HAK/HV/UV ist zu beachten, evtl. zusätzlicher ÜSP-Schutz erforderlich. Ergo, hoehere Kosten und hoeherer Platzbedarf, im EFH eigentlich nicht erforderlich. DIN 18015 ist eine Empfehlung, sollte gesondert mit Elektriker vereinbart und bezahlt werden, wenn gewuenscht.

[quote="Schuldenuhr"Welche Variante wird denn beim EFH häufiger praktiziert?[/quote]

Wird beides angewandt, fuer durchschnittliches EFH wird es wohl auf einen Zaehlerschrank mit Verteilerfeld und evtl. Multimediafeld hinauslaufen.
 
Vielen Dank für die Antworten,

ein paar Fragen (LSS, LAN, Türsprechanlage usw.) habe ich noch, sind euch diese in diesem Thema lieber oder jeweils ein neues starten?

Viele Grüße
 
Eine Sernförmige Verkabelung zu einem zentralen vereiler ist ersten sehr unpraktisch, wer will schon immer in den Keller laufen um mal eine Sicherung wieder ein zu schalten oder auch mal ab zu schalten.
Zweitens ist es auch Installationstechnisch komplizierter und meines Erachtens auch teurer.
Es sind deutlich längere Leitungen notwendig, die auch befestigt und verputzt werden müssen. Es wird somit wesentlich mehr Kupfer verbaut als wenn man pro Etage zu einem Verteiler mal ein 5x10 oder wenn weniger benötigt auch mal ein 5x6mm² gezogen wird.

Es mag sein, daß die DIN 18015 zunächst nicht verbindlich ist wenn nicht vereinbart, trotzdem ist jeder schnell dabei Mangel zu schreien wenn nciht in Installationszonen verlegt wurde, was auch eine reine Festlegung der DIN 18015 ist.
Des Weiteren wird so eine DIN nicht aus Spaß an der Freude erstellt, sondern aufgrund eines sinnvollen Hintergrundes.

Ich möchte auf jeden fall nicht im Dunkeln in den Keller laufen wenn das Flurlicht ausgefallen ist.

Bei meiner Verwandschaft wurde im Haus beim Bau auch so ein Zentralverteielr im Keller gesetzt.
Der Erfolg ist, daß es eine Wand gibt die nur aus Leitungen besteht, dort kann an keiner Stelle auch nur das geringste befestigt werden.
Wenigstens einen Steigeschacht hätte man hierzu erstellen können.

Fazit ein Zentralverteiler ist nur preiswerter wenn diverse Normen außer acht gelassen werden, insbesondere Vorgaben zum Spannungsfall und Häufung von Leitungen.

Übrigens funktionert ein mittlerweile vorgeschriebener Überspannugnsschutz an so einer entfernten Stelle auch nicht mehr sehr gut.
 
Thema: NYM-J 3 x 2,5 mm² für Steckdosen OK oder überdimensioniert?
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