NYM Leitungsquerschnitt Hauptzuleitung Eigentumswohnung

[its_neddars]

Hallo Zusammen,

ich bin neu hier im Forum und würde mich gerne erst einmal vorstellen. Ich bin 34 Jahre alt, studierter Elektrotechniker (aber mit Schwerpunkt auf Biochip Entwicklung) und habe eine sanierungsbedürftige Eigentumswohnung gekauft.

In der Wohnung wurde schätzungsweise seit 50 Jahren nix gemacht, ergo muss auch die Elektroinstallation komplett gemacht werden. Das Schlitzen und Verlegen aller Kabel in die Nähe des Sicherungskastens würde ich machen und den Anschluss und Abnahme eine Fachfirma durchführen lassen.

Zur Zeit gibt es in der Wohnung das Warmwasser ausschließlich über einen 2kW Boiler, welcher durch einen 24kW Durchlauferhitzer ersetzt werden soll, welcher natürlich Drehstrom benötigt. Zur Zeit liegt allerdings nur Wechselstrom an, auch im Keller findet sich nur ein Wechselstromzähler.
Nun hatte ich mich mit dem Verkäufer geeinigt, dass er die Kosten für den Anschluss und die Verlegung eines ausreichenden Drehstromanschlusses übernimmt. (Alle anderen Wohnung haben schon Drehstrom)
Ich bin davon ausgegangen, dass die beuaftragte Firma ein neues Kabel durch einen der stillgelegten Kaminschächte zieht und wollte heute absprechen wo sie aus der Wand kommen um den Sicherungskasten an einer anderen Stelle zu plazieren. Jetzt wurde ich etwas von der Aussage des Mitarbeiters am Telefon überrascht. Er war der Meinung, dass sie kein neues Kabel legen würden, sondern einfach im Keller das bestehenden 5x10mm2 Kabel an einem Drehstromzähler anschließen. Mir stellt sich jetzt aber die Frage ob das nicht zu wenig ist.
In der Wohnung gäbe es neben dem Durchlauferhitzer noch einen Herd als großen Stromfresser.

Wenn jetzt jemand duscht und ich gleichzeitig Nudeln koche und die Waschmaschine läuft, während der Rest der Familie Fernsehen guckt, fliegt mir doch die Sicherung raus wenn ich das 5x10mm2 (Verlegeklasse A2) mit je 40A absichere, oder?

Müsste man da nicht mindestens NYM 5x16, besser 5x25 ziehen?

Danke schon mal für eure Hilfe!

Viele Grüße
Niklas


Hier noch ein paar Daten zur Wohnung wie ich mir die Absicherung vorgestellt hatte:

3 Zimmer - je 16A abgesichert
Flur - 16A abgesichert
Küche - 3x16A für Herd und 1x 16A für den Rest
Bad - 3x40A

 

[s-p-s]

Hallo,

erst mal muss der Durchlauferhitzer genehmigt werden.
Ob der Versorger überhaupt 24 KW zusätzlich liefern kann?

Da fehlen eigene Sicherungen und Leitungen für Geschirrspüler, Mikrowelle, Waschmaschine, Trockner ...

 

[bigdie]

Je nach Verlegeart reicht 5x10 für 63A und mehr bekommst du in einer Wohnung eh nicht.

 

[its_neddars]

Hallo s-p-s,

das mit dem Durchlauferhitzer hatte ich schon mal mit der Stromnetz Berlin besprochen. Im Haus beziehen alle Wohnungen ihr WW über einen Durchlauferhitzer. Meine Wohnung ist die letzte die noch einen Wechselstromzähler hat. Die Leistung am Haus reicht aus laut Stromnetz Berlin.

Das mit den extra Sicherungen für Spülmaschine etc. Ist ein guter Punkt und lässt sich ja leicht realisieren wenn ich eh alles aufmache.

Meine primäre Frage ist welchen Querschnitt das Kabel vom Zähler im Keller zur Wohnung haben muss. Mit erscheint 5x10 bei einer 3 Zimmer Wohnung mit 24kw Durchlauferhitzer und E Herd einfach zu wenig.

VG

 

[its_neddars]

Je nach Verlegeart reicht 5x10 für 63A und mehr bekommst du in einer Wohnung eh nicht.

Die Leitung ist Unterputz. Das müsste ja dann Verlegeart A1/A2 sein

 

[s-p-s]

Hallo,
nach DIN 18015 ist die Zuleitung zum Verteiler auf 63 A auszulegen.
https://www.elektro.net/file/show/95688/1cbd1b/DE_2020_22_PP5.pdf

Da kommen sicher wieder einige mit der Rechtsverbindlichkeit der DIN ..

 

[bigdie]

UP ist C und C mit 25° Umgebungstemperatur 63A

 

[its_neddars]

UP ist C und C mit 25° Umgebungstemperatur 63A

Bei einem 5x10mm2 Kabel? Hast du da vielleicht eine Quelle für mich? Finde da immer nur die Info dass es mindest 5x16 sein sollen

 

[bigdie]

Tabelle auf Seite 6
https://library.e.abb.com/public/48...907c37/2CDC400027D0104_RevD_02-2018_72dpi.pdf
Und das ist für Dauerbetrieb. Möchte gern mal sehen, wie du in einer Wohnung Dauerbetrieb mit 63A schaffen willst?

 

[ego1]

Wie lang ist die leitung denn?
Und ist sie wirklich durchgehen Unterputz verlegt?
Üblicherweise laufen die im Keller auch gerne mal hinter der Deckendämmunf lang etc.

In der Praxis reichen allerdings auch 50A und ein 21kW Durchlauferhitzer aus!

 

[schUk0]

Finde da immer nur die Info dass es mindest 5x16 sein sollen

Im Vorzählerbereich ist das auch so.
Dort ist allerdings auch ein wesentlich geringerer Spannungsfall einzuhalten (<=0,5%@<100kVA).
Da ist man auch schnell mal bei 25qmm oder sogar 50 - 70qmm bei Grundstücken zweiter Reihe mit HAS an der Straße.

Unabhängig davon stirbt keiner, wenn du 16qmm nimmst obwohl 10qmm reichen würden.

Über die Länge hast du dich bisher leider in Schweigen gehüllt.
Verlegim im alten Schornstein ist auch immer wieder ein Streitthema... Die meisten Firmen machen sowas inzwischen nicht mehr.

 

[bigdie]

16mm² ist nirgends gefordert sondern immer nur 63A auch im Vorzählerbereich je nach Anzahl der Zählerplätze natürlich auch mehr.
Problem ist, das heute jeder Handwerker noch eins oben drauf setzt auf die Norm, in der garantiert auch schon reichlich Reserve ist. Sieht man z.B. auch an der Zuleitung zum Zählerschrank ohne elektrische WW-Bereitung soll die bis 5 Wohnungen für 63A ausgelegt sein Ich lage also im Ernstfall von der HA-Sicherung bis zum Zähler ein 5x 10mm² und vom Zählerschrank zu den 5 Wohnungen und auch noch zum Allgemeinverteiler auch je ein 5x10mm²
In meinem Haus gibt es 3 Wohnungen, Oben mein Bruder in der Mitte ich und unten wohnt die Mutter. Wir haben zusammen einen Zähler mit 32A SLS vor dem Zähler und da hat noch nie einer ausgelöst.

 

[elo22]

Je nach Verlegeart reicht 5x10 für 63A und mehr bekommst du in einer Wohnung eh nicht.

Die passende Verlegeart wirst Du nicht haben daher min. 5x16.

Lutz

 

[eFuchsi]

Schön, wenn sich Wohnungsrenovierer derart detailliert Gedanken machen.

Aber wichtiger als der Querschnitt ist inmho für Dich die mögliche Leistungsentnahme Deines Drehstromanschlusses. Wenn der Elektriker Dir bestätigt, dass Du einen 3x63A Anschluss bekommt, kann es Dir theoretisch egal sein, ob die das mit 5x10 oder 5x16mm² hinbekommen.

Die passende Verlegeart wirst Du nicht haben

Ferndiagnose?

 

[Www]

…..Da fehlen eigene Sicherungen und Leitungen für Geschirrspüler, Mikrowelle, Waschmaschine, Trockner ...

Also meine GS braucht soviel wie meine Kaffeemaschine, meine Mikro 900W (max) hängt so mit im normalen Stromkreis. WaMa und (Wärempumpen-)Trockner lassen sich problemlos gleichzeitig an einem Stromkreis betreiben. Bei wem es anders ist, sollte sich statt einer zusätzlichen Sicherung über eine Anschaffung eines Neugerätes Gedanken machen.

Also gerade im Haushaltsbereich sind durch die Klassifizierung der Geräte von (A+++*) A-G diese deutlich sparsamer geworden, so dass man auch in der Küche trotz Mehrausstattung moderat planen kann.
Also ich kenne aus den 60ern vom Bauernhof noch unseren ersten Gefrierschrank, er hieß nicht nur so, das war eine Schrankwand mit mehreren Klappen und auch die späteren Gefriertruhen waren riesige Stromschlucker. Unsere erster Geschirrspüler hatte noch ein 25A-Drehstromanschluss.
Aber diese Zeiten sind längst vorbei, Die einzelnen Haushalte sind kleiner geworden, also weniger Personen, sparsamere Geräte. Wir waren damals mit Helfersleute jeden Tag 10 Personen beim Mittagessen, es gab es noch keine TK-Kost, das Fleisch für paar Monate musste in die Truhe passen, der Keller stand voll mit Einweckgläsern mit dem Zeug aus dem eigenem Garten. Dafür neben dem Drehstrom nur drei Lichtstromsicherungen für das ganze Haus und dem Hof. Ging auch.

 

[Www]

…In der Wohnung wurde schätzungsweise seit 50 Jahren nix gemacht, ergo muss auch die Elektroinstallation komplett gemacht werden. Das Schlitzen und Verlegen aller Kabel in die Nähe des Sicherungskastens würde ich machen und den Anschluss und Abnahme eine Fachfirma durchführen lassen…

Als - ich kann auch hier nur empfehlen sich nicht nur sich auf die E-Installation zu konzentrieren, sondern sich den Rest auch mal genauer anzuschauen - insbesondere die Warm- und Kaltwasserleitungen. Diese - zu dem Zeitpunkt vermutlich verzinkten Rohren - wachsen entweder mit der Zeit zu, dass sogar die Waschmaschine irgendwann streikt oder wenn davor (auch evtl. In der Vergangenheit) Kupferrohre verbaut wurden (waren), neigen diese zum Lochfraß. Die Dämmung der Rohre dürfte auch nicht so dolle sein, KW wurden nackt in den Estrich gelegt, WW schlecht isoliert. Gut letzteres ist beim DLE nicht so entscheidend, die verzinkten Rohre sind das!
Gut, ist zwar ein Riesenaufwand diese zu tauschen, da richtig gestemmt werden muss, aber ich gehe davon aus, das Bad und Küche eh saniert werden, da unmodern. Dann sollte man dies unbedingt mitmachen.

 

[bigdie]

Die passende Verlegeart wirst Du nicht haben daher min. 5x16.

hast du eine Glaskugel? Warum hast du die nicht? Kann ich genauso sagen in der Glaskugel steht A2, dann reicht dein 16mm² nicht und du brauchst 25mm²
Du bist also von der Ferne schlauer als der Eli, der das vor Ort eingebaut hat.

 

[its_neddars]

Wie lang ist die leitung denn?
Und ist sie wirklich durchgehen Unterputz verlegt?
Üblicherweise laufen die im Keller auch gerne mal hinter der Deckendämmunf lang etc.

In der Praxis reichen allerdings auch 50A und ein 21kW Durchlauferhitzer aus!

Soweit ich das beurteilen kann, laufen die Leitungen im Treppenhaus unter Putz. Vermutlich laufen dann mehrere Leitungen für die unterschiedlichen Wohnungen nebeneinander. Die Länge des Kabels vom Zähler- zum Sicherungskasten würde ich auf 10-12m schätzen. Die Wohnung befindet sich im 2. OG bei einer Geschosshöhe von ca. 3,6m.

@schUk0: Warum ist die Verlegung in einem leeren Schornstein ein Problem?

@Www: Ab und Zuwasser verlaufen als Steigleitungsstrang im Bad. Den zu sanieren wäre Gemeinschaftseigentumssache. Die Rohre innerhalb der Wohnung werden durch die Badsanierung eh gemacht.

 

[bigdie]

@schUk0: Warum ist die Verlegung in einem leeren Schornstein ein Problem?

Wegen der Befestigung. Man darf die Leitungen nicht einfach frei hängen lassen über mehrere Etagen. Man muss dann also den Schornstein an vielen Stellen öffnen und die Leitungen befestigen. Theoretisch wäre auch Kabel möglich, welches die Zugkräfte aushält. Gibt es z.B. für Freileitung mit entsprechenden Schellen
Selbsttragende Abspannleitung YTBKW

 

[Octavian1977]

NYMT ist mit eingebautem Halteseil.
Zusätzlich wäre auch noch der Spannungsfall zu berücksichtigen.
Hier sollte bis zur Unterverteilung 1% nicht überschritten werden um von den 3% Gesamtfall für die Wohnung noch ausreichend übrig zu haben.

Für Verlegeart B Abstand zur Wand oder in Rohren/Kanälen ergäbe das für 12m durchaus 5x16mm²
Auch in Verlegeart C wäre ein 10mm² aufgrund des Spannungsfalles nicht ausreichend.

Nebenbei ist, wenn das alles so alt ist die vorhandene Zuleitung doch eher 4x10mm² oder?
Wenn dem so ist muß die sowieso raus.