Ort der Hauptpotentialausgleichschiene

Diskutiere Ort der Hauptpotentialausgleichschiene im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich bin neu hier und habe direkt eine etwas knifflige Frage. Wir haben diesen Monat angefangen zu bauen. Die Bodenplatte mit...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
G

Gladiator79

Guest
Hallo,

ich bin neu hier und habe direkt eine etwas knifflige Frage.
Wir haben diesen Monat angefangen zu bauen. Die Bodenplatte mit Fundamenterder ist mittlerweile gegossen.
Ursprünglich war die Planung so, dass in dem Kellerraum, wo die Versorgungsleitungen ins Gebäude eingeführt werden auch der Zähler-/Verteilerkasten montiert werden soll.
Nun ist es aber so, dass dieser Raum später auch als Waschküche genutzt werden soll. Das heist, dass Trockner und Waschmaschione dort auch ihren Platz finden sollen. Weiterhin ist auch beabsichtigt, dort Wäsche zum trocknen aufzuhängen.
Um nun irgendwelchen Korrosionsproblemen beim Verteilerkasten aus dem Wege zu gehen haben wir beschlossen alternativ den Verteilerkasten in dem Vorratsraum auf der anderen Seite des Gebäudes unterzubringen (siehe Anhang).
Dadurch ist nun aber das Bandeisen des Fundamenterders an der falschen Stelle. Was tun? Dieses Eisen mit einem Kreuzverbinder verlängern und über die Rohbetondecke in den anderen Raum führen um dort die Potentialausgleichsschien zu istallieren? Ist es überhaupt sinnvoll bzw. Vorschrift, dass der Hauptpotentialausgleich beim Zählerkasten (also in unmittelbarar Nähe) an der Wand montiert wird, oder sollte man ihn eher dort montieren, wo auch der Hausanschlusskasten hinkommt (also im Hauswirtschaftsraum)?
Dort könnte man auch direkt Wasserleitungen, Telekom-Anschluss usw. erden. Zum Zählerkasten selber würde ich dann eine 16qmm Leitung seperat hinlegen.
Welche DIN-Vorschrift greift hier, und was ist demnach vorgeschrieben?
http://s2.postimage.org/1txfb5bms/Elektroverteilung.jpg
 
Insbesondere die TAB des VNB und die Abstimmung mit selbigem legt fest wo HAK und Zähler zu sitzen haben - eine Trennung ist schon aufgrund des geringen erlaubten Spannungsfalls zwischen HAK und Zähler aufwendig und daher teuer. Das wird der VNB bestimmen, wo der Zähler zu sitzen hat und der PA hat beim HAK zu sitzen, das gibt ebenfalls der VNB anhand der TAB vor. Du wirst da nicht drum herum kommen denke ich.

Zitate aus den TAB NS Nord u.a. Hamburg, Berlin, Schleswig Holstein ... :

5.2 Anschlusseinrichtungen in Gebäuden
(1) Die Anschlusseinrichtungen innerhalb von Gebäuden sind gemäß DIN 18012 unterzubringen:
- in Hausanschlussräumen
- an Hausanschlusswänden
- in Hausanschlussnischen

Netzbetreiber und Planer bzw. Errichter berücksichtigen bei der Anbringung des Hausanschlusskastens
bis zu einer Baugröße KH1 nach DIN 43627, dass die Zählerplätze grundsätzlich direkt über dem Hausanschlusskasten angeordnet werden

Bei Hausanschlüssen in Hausanschluss- oder Zähleranschlusssäulen, bringt der Errichter die Haupt-
erdungsschiene in unmittelbarer Nähe des Hauptleitungsabzweiges, Zählerplatzes oder Stromkreisverteilers im Gebäude der anzuschließenden Kundenanlage(n) an.

Die Verbindung des PE- bzw. PEN-Leiters mit der Haupterdungsschiene erfolgt an der ersten Klemmstelle im Gebäude.

Alle Planungsbeispiele geben die Schutzpotenzialausgleichsschiene direkt neben dem HAK vor! Das gibt auch die DIN 18012 unmißverständlich her, dass hier, min. 30cm über OK Boden die Anschlußfahne zu enden hat an der Anschlußwand oder einer Außenwand im Anschlußraum.
 
Hallo,
in den meisten Häusern unserer Kunden und auch die Häuser die ich installiert habe, ist es oft so das der Anschlußraum mit VT und Hauswirtschaftsraum ein und der selbe sind.
Und ich habe noch nie gehört oder gesehen das es dort Probleme geben sollte.
TK Anlagen sind dort auch untergebracht, keine Probleme durch Feuchtigkeit.
 
T.Paul schrieb:
Das wird der VNB bestimmen, wo der Zähler zu sitzen hat und der PA hat beim HAK zu sitzen, das gibt ebenfalls der VNB anhand der TAB vor.

Das ist mir neu, steht wo? Ich denke mal solange Maurern das Bandeisen in die Platte werfen wird es nie vorschriftmässig.

Lutz
 
TAB, wie kurz hinter dem von Dir zitierten Bereich meines Postings durch partielle Auszüge der TAB NS Nord angegeben!?
 
Aaaaalsooooo,

ich habe heute vorsichtshalber beim Netzbetreiber nachgefragt. Mit dem muss ich ja letztlich auch zurecht kommen.
Richtig ist, unmittelbar nach Eintritt der Leitungen ins Haus muss der Anschluss an dem Schutzpotentialausgleich erfolgen.
Macht ja auch irgendwo Sinn. Da hier auch Rohre und Telekommunikationsleitungen eintreten, die auch geerdet werde müssen-

Allerdings schreibt mein Netzbetreiber nicht vor, dass auch der Zähler in unmittelbarer Nähe zum HAS installiert sein muss. Demzufolge kann der Zähler-/Verteilerkasten auch in einem Nachbarraum installiert sein.
 
Hallo,

allerdings musst Du den geforderten Spannungsfall von 0,5% zwischen HAK und Zähler einhalten! Bei einer 63A Hauptsicherung reichen bis 9m 16mm², bis 14m 25mm², und bei noch längerer Hauptleitung bräuchtest Du dann schon 35mm²...

Bernd
 
Zelmani schrieb:
Hallo,

allerdings musst Du den geforderten Spannungsfall von 0,5% zwischen HAK und Zähler einhalten! Bei einer 63A Hauptsicherung reichen bis 9m 16mm², bis 14m 25mm², und bei noch längerer Hauptleitung bräuchtest Du dann schon 35mm²...

Bernd


Zitat:
5.2 Anschlusseinrichtungen in Gebäuden
(1) Die Anschlusseinrichtungen innerhalb von Gebäuden sind gemäß DIN 18012 unterzubringen:
- in Hausanschlussräumen
- an Hausanschlusswänden
- in Hausanschlussnischen


Zitat:
Netzbetreiber und Planer bzw. Errichter berücksichtigen bei der Anbringung des Hausanschlusskastens
bis zu einer Baugröße KH1 nach DIN 43627, dass die Zählerplätze grundsätzlich direkt über dem Hausanschlusskasten angeordnet werden

Das ergibt doch schon einige Spielräume, das man einen Zählerschrank nicht über Treppen installiert sollte auch den letzten Hirni klar sein.
Das Zählerplätze über den HAK gehören ist ok ist
aber nicht überall machbar, davon hängt dann ab wie hoch der Querschnitt zum Zählerschrank ist haben
wir hier 25M oder mehr ists Mist dann muss ein ziemlich "dicker Schlauch" (35qmm od.mitunter mehr)
eingesetzt werden haben wir idialerweise den Schrank
(wie bei mir freu+++) direkt über dem HAK und womöglich 1m oder darunter Anschlusskabel so können
bei 63A (ohne Heizung,DLE) durchaus nur 10qmm ausreichend sein.
 
spannung24 schrieb:
Zitat:
Netzbetreiber und Planer bzw. Errichter berücksichtigen bei der Anbringung des Hausanschlusskastens
bis zu einer Baugröße KH1 nach DIN 43627, dass die Zählerplätze grundsätzlich direkt über dem Hausanschlusskasten angeordnet werden

IMHO so gut wie unmöglich. Wie hoch sollen denn die Räume werden?

Lutz
 
>= 1,8m.
 
Hi,
Fakt ist doch heute folgendes:
in einem Neubau EFH/RH muss ein Ringerder (wie der Name schon sagt!) als Ring unterhalb der Aussenwände und ist an einer Stelle der Aussenwand (meistens strassenseitig) herausgeführt.
Folglich liegt die Hauptpotenzialschiene als Zentraler Erdungs-Punkt (ZEP) auch an der Aussenwand.
Da die Zuleitung des Versorgungsnetzbetreibers (VNB)
ebenfalls durch die Aussenwand kommt (normalerweise an der Strassenseite, weil dort die Erdkabel liegen), ist der Hausanschlusskasten (HAK) natürlich auch an der Aussenwand zur Strassenseite.
Es ergibt sich dann also zwangsläufig, dass der HAK oberhalb oder zumindest ganz in der Nähe des ZEP's liegt.
Also ist die Verbindung ganz einfach und praktisch kurz.
Es ist bei Reihenhäusern sehr oft so, dass der Banderder von irgendwelchen Baufuzzis (obwohl der Banderder heute zwingend von EFK's auszuführen ist!) irgendwo anders aus der Wand herausgeführt wurde (teilweise sogar an einer Kellerinnenwand!), dann wird die PE-Leitung eben länger, was hilft's.
Fazit:
Nach dem Lesen aller Tab's, VDE-Bestimmungen und DIN soll zwar alles zusammenin einem Raum liegen, aber alle Theorie ist grau...


Zur Feuchtigkeit:
In den Einfamilienhäusern ist in dem Raum mit dem HAK sehr oft auch der Kasten mit dem Zähler und den Leitungsschutzschaltern (und natürlich auch den FI's)
montiert.
Da in diesem Raum (zur Strassenseite hin) auch die anderen Zuleitungen wie Wasser, Gas und Telekommunikation durch die Aussenwand eingeführt werden, wird dieser Raum ebenfalls sehr oft als Wasch- und Trockenraum genutzt, weil da nicht nur der Wasserzulauf, sondern auch die Abwasserrohre nach aussen gehen.
Also wird in diesem Raum auch die Wäsche aufgehängt, die natürlich die Feuchtigkeit an den Raum abgibt.

Wenn (und daran hapert's oft!) dieser Raum auch mal von unseren "Dinks" (Double income, no kids) gelüftet würde, dann hätten die elektrischen Geräte auch nach fünfzig Jahren kein Problem, denn eine normale Luftfeuchtigkeit bis 65 % halten die aus.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Ort der Hauptpotentialausgleichschiene
Zurück
Oben