PE Einspeisung in eine Dreistockklemme

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LL0rd

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Hallo Leute,

ich ärgere mich gerade etwas mit einem Elektriker herum, der (m)einen Schaltschrank nicht abnehmen möchte. Er meinte, ich hätte PE nicht richtig in die Dreistockklemmen eingeführt.

Ich möchte euch mal eben kurz erklären, wie der Schaltschrank geerdet ist. Ich bekomme PE von dem Elektriker über 10qmm. Diese lege ich per Wago 2016irgendwas Klemme auf die Hutschiene auf und reiche per 16qmm PE an die darüberliegende Hutschniene. Und so weiter bis zu den Dreistockklemmen. Von der Hutschiene mit den Dreistockklemmen gehe ich an die Decke des Schaltschranks zum linken Erdungspunkt, dann von dort aus zum rechten und auf der anderen Seite die Hutschienen wieder herunter.

Jede Hutschiene ist also von zwei Seiten per Klemme geerdet. Zusätzlich liegt die Hutschiene auf der Montageplatte des Schaltschranks auf und ist mit drei Schrauben daran befestigt.

Ich bin der Meinung, dass es genug ist. Der Elektriker meint, ich hätte mehr PE Klemmen einbauen müssen. Und zwar nach jedem neuen Neutralleiter (wegen RCD).

Hat er recht?
 
Ich bin der Meinung, dass es genug ist. Der Elektriker meint, ich hätte mehr PE Klemmen einbauen müssen. Und zwar nach jedem neuen Neutralleiter (wegen RCD).

Klingt aber nicht als hätte er die Erdung an sich angezweifelt sondern das L1(-L3) N u PE Klemme je Stromkreis vorhanden sein solle

Aber wie schon gesagt, Bilder helfen uns wohl weiter.
Ich denke mal wir müssen das gesamt Bild beurteilen
 
Vor Ort kann ich da nicht wirklich Fotos schießen. Aber ich muss mal schauen. An Installationen ist da nichts besonderes. Von Unten kommt N auf entsprechende Klemme und wird auf die Sammelschiene aufgelegt und das insgesamt 6 Mal. Genauso kommen von unten die L1-L3. Und PE.... ist überall. Ich habe ja in dem Schaltschrank Schutzklasse 1, also ist jedes Metallteil geerdet.

Der Elektriker meinte, dass ich für "jedes Potential einen eigenen Schutzleiter benötige".

Der Begriff Potential war mir in dem Zusammenhang auch unklar.
 
Hallo LLOrd

aus deinen Beschreibungen kann ich leider noch richtig nachvollziehen was der Elektriker bemängelt und was damit gemeint ist ZITAT "ich hätte PE nicht richtig in die Dreistockklemmen eingeführt".
Also geht es Ihm darum, das der PE-Leiter nicht richtig in der WAGO-Klemme angeschlossen wurde oder bemängelt er die Anzahl der PE- Einspeisungen. Zitat "Jede Hutschiene ist also von zwei Seiten per Klemme geerdet. Zusätzlich liegt die Hutschiene auf der Montageplatte des Schaltschranks auf und ist mit drei Schrauben daran befestigt".
Also ein Bild von der Verteilung und eine kurze Beschreibung Netzform und Fabrikat wären nicht schlecht und man könne konkreter was dazu sagen.

Tatsache ist das bei Schutzklasse I alle elektrisch leitfähigen Gegäuseteile mit dem Schutzleitersystem zu verbinden sind. Bei einigen Verteilerhersteller sind das Gehäuse, das Tragegerüst, die Tragschienen und die Tür bereits geerdet oder zum Teil schon vorbereitet. Es ist bestimmt nicht falsch auch jede einzelne Tragschine elektisch leitend zu verbinden, zumindest die, wo die Reihenklemmen installiert sind und der PE zu jedem Stromkreis abgenommen wird. Jede Schiene doppelt zu erden halte ich für übertrieben.

Vielleicht stört den Elektriker, das du jede Tragschiene auf der einen Seite einspeist und auf der anderen Seite weiterverdrahtest. Also den PE immer über die Schiene führst. Besser wäre hier den Leiter von PE-Klemme zur PE-Klemme zu verdrahten und die Tragschiene ist ja dann über den Schutzleiterfuß verbunden.

Was mir jetzt noch einfällt, manchmal wird aus mangelnder Kommunikation ein Verteiler der Schutzklasse II bestellt, geliefert, installiert und verdrahtet und anschließend stellt man fest, es wird ein Schutzklasse I-Verteiler gefordert.

Mit den Sätzen Zitat "hätte mehr PE Klemmen einbauen müssen. Und zwar nach jedem neuen Neutralleiter (wegen RCD)" und "Der Elektriker meinte, dass ich für jedes Potential einen eigenen Schutzleiter benötige". kann ich so auch nichts anfangen.


Viele Grüße
rope
 
Ich kann leider von dem Schrank kein Bild machen, ich werde es aber am WE versuchen. Also der Rittal Schrank ist Schutzklasse I, der Schrank hat überall Vorbereitungen für eine Erdung, die ich auch nutze.

Ich nutze jetzt die Wago 2016-7607 Einspeiseklemme, die den PE auf die Hutschiene auflegt. Auf jeder Seite einer Tragschiene habe ich eine solche Klemme, diese Klemmen sind im Ring miteinander verbunden und gehen auf die Zuleitung zum Schrank. Das mache ich immer so, weil es wegen der Erdung der Schrankwände und Türen sich anbietet. An den Anschlüssen hatte der Elektriker nichts zu meckern. Er hat folgendes gefordert:

Wegen verschiedener Fi-Schalter habe ich verschiedene N-Sammelschienen, von denen die Dreistockklemmen das N abgreifen. Er verlangt, dass ich vor jeder N Einspeisung eine PE Einspeiseklemme setze.

Ich persönlich halte es für totalen Schwachsinn, da alles absolut ausreichend geerdet ist. Damals (TM) hat Siemens bei ihren SPSen gesagt, dass die Hutschiene ausreichend geerdet ist, wenn die Tragschiene an drei Stellen mit der Montageplatte verbunden ist. Hier habe ich noch zusätzlich 2 Klemmen. 5 weitere will er auf der armen Tragschiene haben.
 
Eine separate Erdungsleitung wäre völliger Blödsinn, der N hat mit dem PE herzlich wenig zu tun, außer das die beiden Leiter in weiter Ferne eine Verbindung besitzen.
 
Ich glaube kaum das dein Elektriker fünf weiter PE-Klemmen möchte die zur Erdung des Schranks dienen. Er wird wohl er fünf PE-Klemmen als Abgang für weitere Leitungen benötigen. Denn eine Hutschiene zweimal per Klemme zu erden ist schon übertrieben.
Manchmal ist es möglich das die von dir beschriebene Verdrahtung bemängelt wird, weil du den PE geschleift hast. Erst über alle Schienen und dann noch an verschiedene Erdungsbolzen. Bei uns in der Firma wird der PE für "Bereiche" (damit meine ich eine PE für Hutschienen, ein weiterer für Gehäuse, usw.) immer an der Schiene mit der Einspeißeklemme, oder der Sammelschiene abgegriffen.

LG

PS: Die Geschichte mit den per Schrauben befestigeten Hutschienen, ist zwar eine Verbindung, allerdings eine mechanische und keine elektrische. Für manche Hersteller mag eine solche Verbindung bei ihren Geräten genügen, aber einen PE darf man von solchen Schienen nicht abgreifen.
 
Er wird wohl er fünf PE-Klemmen als Abgang für weitere Leitungen benötigen. Denn eine Hutschiene zweimal per Klemme zu erden ist schon übertrieben.

Hmm... wieso meinst du, dass er die Klemmen als Abgang für weitere Leitungen haben möchte? Da hat er eigentlich nichts verloren. Und die Verbraucher bekommen das PE ja eh über die Dreistockklemmen.

Manchmal ist es möglich das die von dir beschriebene Verdrahtung bemängelt wird, weil du den PE geschleift hast. Erst über alle Schienen und dann noch an verschiedene Erdungsbolzen. Bei uns in der Firma wird der PE für "Bereiche" (damit meine ich eine PE für Hutschienen, ein weiterer für Gehäuse, usw.) immer an der Schiene mit der Einspeißeklemme, oder der Sammelschiene abgegriffen.

Genau das ist auch ein Grund, wieso ich nachfrage. Denn vielleicht habe ich wirklich etwas falsch gemacht. Ist es denn falsch, den PE zu schleifen? Die Wago Durchgangs- und Einspeiseklemmen halten die Leitungen eh bombensicher fest und wenn mal die Verbindung auf der einen Seite unterbrochen werden sollte, ist es kein Problem, da ich einen Kreis habe.

PS: Die Geschichte mit den per Schrauben befestigeten Hutschienen, ist zwar eine Verbindung, allerdings eine mechanische und keine elektrische. Für manche Hersteller mag eine solche Verbindung bei ihren Geräten genügen, aber einen PE darf man von solchen Schienen nicht abgreifen.

Ich frage mich gerade, wieso das jetzt keine elektrische Verbindung ist. Die Erdungsbolzen des Schranks sind ja auch nichts weiter, als Schrauben und Muttern.

Allerdings muss ich eingestehen, dass die Geschichte mit Siemens SPSen etwas falsch ist, wie ich heute von einem Kollegen erfahren habe. Dabei geht es nicht um die Absicherung von Bauteilen gegen Stromschläge, sondern um EMV.
 
Ich bin nur auf Abgänge gekommen, weil fünf weitere Klemmen sich so angehört haben. Abgesehen davon hast du ja auch von verschiedenen Neutralleitern geschrieben. Die allerdings, wie schon erwähnt, nur wenig mit dem Schutzleiter zu tun haben, außer man hat Abgänge.
Bei dem Schleifen des PEs geht es darum das irgendjemand eine Klemmverbindung lösen könnte, und somit jedes weitere ehemals verbundene leitfähige Teil nicht mehr geerdet ist. Da du, wie du schon richtig erkannt hast, einen Ring gebhaut hast kommt das allerdings nicht zum tragen. Allerdings verbaust du mehr Reihenklemmen, und evtl. mehr Einzelader, als bei einem Stern. Welcher natürlich wieder nicht ganz so "sicher" ist wie ein Ring. Man könnte sich um die optimale PE-Verteilung wahrscheinlich wochenlang streiten.

Einfach gesagt ist eine elektrische Verbinung eine Verbindung mit Draht (natürlich gibt es Ausnahmen) der mittels Klemme, Schraube, usw befestigt wird. Eine mechnische Verbindung hingegen ist, wieder einfach gesagt, eine Befestigung. Die zwei Bauteile sind zwar miteinander Verbunden (auch leitend), aber ob das dem vorgeschriebenen Querschnitt, usw. entspricht ist die Frage. Abgesehen davon sind sie nur indirekt mit dem Potenzial der PEs verbunden.
Natürlich sind die Erdungsbolzen Schrauben und Muttern, aber die führst eine Leitung daran die mittels Kabelschuh befestigt wird. Dadurch ist z.B. die Seitenwand elektrisch mit dem Potenzial der Schutzleiters verbunden.
 
1000Volt schrieb:
Ich bin nur auf Abgänge gekommen, weil fünf weitere Klemmen sich so angehört haben. Abgesehen davon hast du ja auch von verschiedenen Neutralleitern geschrieben. Die allerdings, wie schon erwähnt, nur wenig mit dem Schutzleiter zu tun haben, außer man hat Abgänge.

Das mit den Neutralleitern habe ich hineininterpretiert, als er mir die Stellen genannt hat, wo er gerne eine Klemme hätte. Er hat wortwörtlich gesagt, dass ich "für jedes Potential einen eigenen Schutzleiter brauche". Der Begriff Potential ist mir in dem Zusammenhang komplett fremd. Ein Potential ist für mich die potentielle Energie einer Ladung. Und eine Potentialdifferenz eine Spannung [V].
 
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