PEN aus TT-System herstellen?

Diskutiere PEN aus TT-System herstellen? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich habe folgendes Problem: Wir haben eine Verteilung welche unbedingt als TT-System auszuführen ist. Vom VNB erhalten wir...
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Gruwe83

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Hallo,

ich habe folgendes Problem:

Wir haben eine Verteilung welche unbedingt als TT-System auszuführen ist. Vom VNB erhalten wir TN-C-System, also L1-L3/PEN. Der PEN geht auf die N-Schiene, die PE-Schiene ist mit einem Tiefenerder geerdet. Soweit alles kein Problem!

Allerdings ist es notwendig, dass wir hinter dieser Verteilung noch eine Verteilung haben, welche im TN-C-System aufgebaut ist. Diese muss unbedingt an, sofern keine Regel dagegen spricht, an ein Abgang der TT-Verteilung angeschlossen werden.

Ist es möglich, von der N-Schiene des TT-Verteilers über den Abgang einen PEN herzustellen? Also das ich ganz einfach L1-L3 abgreife, dann den Neutralleiter und diesen zu einem PEN erkläre, also diesen in der TN-Verteilung dann als PEN verwende?

Ist dies möglich? Wenn nicht, was spricht dagegen (welche Vorschrift, etc.)?

Vielen Dank! :)
 
Ein N und PE kann nur aus einem PEN gebildet werden.
Nicht anders herum.

Ich kann mir den Zwitter der Systeme so nicht vorstellen.
 
In einem Gebäude kann es keine zwei Systeme geben.
Spätestens der Hauptpotentialausgleich macht aus dem pseudo TT-System wieder ein TN-System.

Wohl aber kann ein Gebäude mit TT-System aus einem im TN-System erstellten Gebäude versorgt werden.

Was ist denn der hintergrund der frage? Warum soll/sollte das so gemacht werden? Wenn die Verteilung B unbedingt als TN-C beibehalten werden muß, so muß auch Verteilung A im TN-System errichtet werden. Sprich die Zuleitung muß einen PEN-Leiter enthalten.
 
Gruwe83 schrieb:
Ist es möglich, von der N-Schiene des TT-Verteilers über den Abgang einen PEN herzustellen? Also das ich ganz einfach L1-L3 abgreife, dann den Neutralleiter und diesen zu einem PEN erkläre, also diesen in der TN-Verteilung dann als PEN verwende?

Ist dies möglich? Wenn nicht, was spricht dagegen (welche Vorschrift, etc.)?
Im ersten Augenblick dachte ich: weshalb nicht?
Aber in dem Moment, wo du die 2. UV als TN-C anschließt, hast du ja kein reines TT mehr, wie gefordert. Es gibt sicher einen Grund, dass die Anlage als TT betrieben werden soll und den hättest du dann nicht erfüllt, da du über Geräte der 2. UV den N evtl. wieder erdest.
 
Mir widerstrebt auch die Verteilung die als TN-C eingespeist werden soll sehr.
Selbst in einem reinen TN Netz keine gute Idee, der PEN ist so früh wie möglich aufzuteilen, danach ist er nicht mehr vorhanden und sollte auch auf keinen Fall weiter geführt werden.

Mir erschließt sich zudem der Sinn des gewünschten TT Netzes nicht. außerdem müsste dann wenn für dieses System ein EIGENER Erder erstellt werden.
Alles ziemlich murks.

Das TT Netz hat meines Erachtens in Wohnanlagen ein großes Manko, ist der Erder nicht ausreichend merkt man das nicht, bis es zu spät ist. In gewerblichen Anlagen ist wenigstens alle 4 Jahre eine Prüfung vorgeschrieben die (wenn fachgerecht gemacht) einen schlechten Erder aufdeckt.
 
Grundsätzlich möglich. Es wird ein PEN geliefert und dieser kann auch als PEN weiter geführt werden. Wichtig ist hierbei eindeutige Kennzeichnung und Isolation des Pen vom PE des TT-Systems.
 
Kann ja wenn man eine Installation bevorzugt die nicht den heutigen Ansprüchen genügt.
Auf jeden Fall ist es nicht konform der EMV.
 
Was ja Schnurz wäre bei einer Anlage, wo das TT den Steuerungszwecken dient, alle Signalleitungen geschirmt am PA/Erder hängen und das TN-C der Leistungselektronik ...

Ich hab auch letztens NYCWY 3X150/70 SW für ne Anlage gezogen, wos nicht die Bohne stört, dass der PEN belastet ist - wohl aber den Betreiber, was die 5. Ader mehr kostet. Die empfindlichste Elektronik da drin ist die Siemens S7 und glaub mir, die stört sich da auch ned die Bohne dran ... Das Stahlgerüst ist geerdet, daran hängt der PA mit PEN und allen Schirmen von Signalleitungen und FU-gesteuerten Motoren und es läuft und das nächste Bürogebäude ist 150m weg mit ner eigenen Zuleitung von der NSHV und die (sehr geringen) Ströme auf den Schirmen des Netzwerks stammen alle aus dem Büro - das wurde gemessen bei den letzten Prüfungen. Die Bahngleise vorne an der Straße störten wesentlich mehr, als sie noch in Betrieb waren ...

Wir wissen doch garnicht um was für eine Anlage es sch handelt, also urteilt doch nicht einfach.
 
Meine Meinung dazu:
Wer heute noch freiwillig! PEN-Leiter hinter einer Zähleranlage verlegt, der spart am falschem Ende.

Mit freiwillig meine ich, das es unter umständen in Bestandsanlagen natürlich nicht anders geht, wenn Bestandsverteiler/Stromkreise eingespeist werden müßen.
 
Meiner Meinung dazu: Du denkst in zu kleinen Maßstäben. Du sagst "hinter einer Zähleranlage" und denkst dabei vermutlich an ein Büro- oder Wohngebäude ... Das mein Beispiel ein Kabel aus der NSHV eines MS-Trafos unter der Fahrbahn auf dem Betriebsgelände ist und dort nicht anders wirkt als das Versorgungskabel des VNB an der Straße zu einem HAK vergisst du offenbar. Beide kommen aus einer Trafostation, beide laufen unterirdisch, beide werden in ein Gebäude/eine Anlage eingeführt und beide sind Versorgungswege und keine Endstromkreise - der einzige Unterschied: Bei meinem kommt kein HAK und Zählerschrank, sondern ein Maschinen-Schaltschrank - Der Wandlerzähler in der NSHV ist der einzige zur Verrechnung - die Position des Zählers ändert aber nichts an der Wirkung.
 
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