PEN-Frage: vom Hausanschlusskasten sternförmig zu zwei Unterverteilungen

Diskutiere PEN-Frage: vom Hausanschlusskasten sternförmig zu zwei Unterverteilungen im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Tag, ich bin NICHT vom Fach, habe mich so nach und nach ein wenig in Hauselektrik eingelesen. Einiges erzeugt aber noch "Knoten im Hirn"...
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Guten Tag,

ich bin NICHT vom Fach, habe mich so nach und nach ein wenig in Hauselektrik eingelesen. Einiges erzeugt aber noch "Knoten im Hirn"... Sollten die im folgenden verwendeten Begrifflichkeiten nicht (ganz) stimmen, bitte korrigieren. Gerne auch offensichtliche grobe Verständnisfehler. Wenn wichtige Infos fehlen, bitte nachfragen. Danke!

Hier im sehr alten Fachwerkhaus (bin Mieter) liegt eine Elektroinstallation vor, die wohl vor 20 Jahren mal "upgedated" wurde, da auch ein zweiter Sicherungskasten in einer Einliegerwohnung installiert wurde. Vom Hausanschlusskasten (HAK) und dem danebenliegenden Hauptverteiler gehen die drei Phasen plus PEN (TN-C) jeweils zu zwei Sicherungskästen (Haupthaus, Einliegerwohnung), aber nicht hintereinander, sondern sternförmig. Der PEN scheint nicht am HAK geerdet, oder geht zu einer Hauptpotentialausgleichsschiene, kann da nix finden.

Offenbar wird der PEN in den Sicherungskästen aufgesplittet in PE+N (TN-S), es gibt jeweils in den Kästen auch jeweils einen FI. An den Steckdosen messe ich eine Netzspannung zwischen Phase und Schutzkontakt, also sollte auch wirklich keine klassische Nullung vorliegen (richtig?). Zudem müssten die FI bei Verbindung PE mit N ja ansonsten auslösen (richtig?)

"Normalerweise" hat man ja nur einen HAK und eine Unterverteilung, und empfohlen wird, den PEN direkt im HAK aufzusplitten in PE+N sowie den PE dann auch direkt mit Hauptpotentialausgleichsschiene bzw. -erdung zu verbinden. Das ist hier ja anders. Ich finde auch keinen Erder.

Ich frage mich nun, ob die nachträgliche Aufsplittung PE+N direkt am HAK Vorteile bei eventuellen vagabundierenden Strömen bringen kann.

Frage: wäre eine Aufteilung am HAK in PE+N evt. günstiger hinsichtlich möglicherweise entstehender vagabundierender Ströme bei der derzeitigen Konstruktion haben kann? Meine Meßmöglichkeiten sind etwas begrenzt, mit einem einfachen Zangenstrommesser (Marke China) messe ich über die HAK-Sicherungskasten-Leitungen keine Ströme. Da floss aber auch gerade evt. nix.

Für Ideen und Anregungen offen und dankbar!

Georg
 
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Hier im sehr alten Fachwerkhaus (bin Mieter) liegt eine Elektroinstallation vor, die wohl vor 20 Jahren mal "upgedated" wurde, da auch ein zweiter Sicherungskasten in einer Einliegerwohnung installiert wurde. Vom Hausanschlusskasten (HAK) und dem danebenliegenden Hauptverteiler gehen die drei Phasen plus PEN (TN-C) jeweils zu zwei Sicherungskästen (Haupthaus, Einliegerwohnung), aber nicht hintereinander, sondern sternförmig. Der PEN scheint nicht am HAK geerdet, oder geht zu einer Hauptpotentialausgleichsschiene, kann da nix finden.

Das ist kein Hauptverteiler, sondern ein Hauptleitungsabzweig. Die Hauptverteilung komt hinter dem Zählerkasten und kann auch in diesen integriert sein. Der PEN muss im Haus grundsätzlich gar nicht geerdet sein. Ob und wie das zu geschehen hat, regeln die TAB und sind auch abhängig vomm Alter der Anlage.

Offenbar wird der PEN in den Sicherungskästen aufgesplittet in PE+N (TN-S), es gibt jeweils in den Kästen auch jeweils einen FI. An den Steckdosen messe ich eine Netzspannung zwischen Phase und Schutzkontakt, also sollte auch wirklich keine klassische Nullung vorliegen (richtig?). Zudem müssten die FI bei Verbindung PE mit N ja ansonsten auslösen (richtig?)

Auch bei einer klassischen Nullung misst an zwischen Außen- und Schutzleiter die Netzspannung. Ein FI kann bei einen N-PE-Schluss auslösen, muss es aber nicht. Es kommmt darauf an, welcher Fehlerstrom über den PE abfließt.

"Normalerweise" hat man ja nur einen HAK und eine Unterverteilung, und empfohlen wird, den PEN direkt im HAK aufzusplitten in PE+N sowie den PE dann auch direkt mit Hauptpotentialausgleichsschiene bzw. -erdung zu verbinden. Das ist hier ja anders. Ich finde auch keinen Erder.

Der PEN sollte so früh, wie möglich aufgeteilt werden, oft wurde es aber erst im Zählerkasten oder sogar erst in der HV gemacht. Im TN-C Netz wird ein PE überhaupt nicht mit einer Erdung verbunden. Das wäre ein TT-Netz. Beim TN-C wird maximal der PEN in den Potentialausgleich integriert.

Ich frage mich nun, ob die nachträgliche Aufsplittung PE+N direkt am HAK Vorteile bei eventuellen vagabundierenden Strömen bringen kann.

Ja, kann es. Dann müssen aber auch die Zählerkästen 5-adrig angefahren und eine bestehende PEN-Aufteilung aufgehoben werden. Es kann sein, dass der HAK und die Zählerkästen für TN-S gar nicht ausgelegt sind. Sinn macht es auch nur, wenn die Einbindung des PEN in den PA schon am HAK erfolgt.

Frage: wäre eine Aufteilung am HAK in PE+N evt. günstiger hinsichtlich möglicherweise entstehender vagabundierender Ströme bei der derzeitigen Konstruktion haben kann? Meine Meßmöglichkeiten sind etwas begrenzt, mit einem einfachen Zangenstrommesser (Marke China) messe ich über die HAK-Sicherungskasten-Leitungen keine Ströme. Da floss aber auch gerade evt. nix.

Einen praktischen Sinn hätte das nicht und Ströme sollest du mit den richtigen Messgeräten schon messen, das wäre aber vollkommen normal.

MfG
 
Ja, kann es. Dann müssen aber auch die Zählerkästen 5-adrig angefahren und eine bestehende PEN-Aufteilung aufgehoben werden. Es kann sein, dass der HAK und die Zählerkästen für TN-S gar nicht ausgelegt sind. Sinn macht es auch nur, wenn die Einbindung des PEN in den PA schon am HAK erfolgt.

Ganz herzlichen Dank! Deine Antwort hat mir wirklich weitergeholfen. So in etwa vermutet hatte ich das. Ich werde mich noch weiter einlesen, aber dann brauche ich ab einem bestimmten Punkt tatsächlich einen erfahrenen Fachmann hier vor Ort, der noch Prüfungen vornimmt und dann evt. Änderungen durchführt.
 
Die späte und damit mehrfache Aufteilung des PEN (in jedem Kasten) verursacht durchaus zwingend vagabundierende Ströme.
Um das zu verhindern ist es zwingend notwendig innerhalb eines Gebäudes den PEN nur an einer Stelle auf zu trennen und bis dahin isoliert zu führen.

Die Errichtung eines Erders wäre zu empfehlen, oftmals ist hier auch die Wasserleitung als Erder genutzt und die Umrüstung auf einen Erder nicht erfolgt, obwohl es dazu eine Umrüstverpflichtung gibt.
 
Thema: PEN-Frage: vom Hausanschlusskasten sternförmig zu zwei Unterverteilungen
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