Pfusch am Bau - Gegen welche Regeln verstößt dieses?

Diskutiere Pfusch am Bau - Gegen welche Regeln verstößt dieses? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Da wir nächste Woche Abnahme- und Übergabetermin von unseren sanierten Bereich haben, wurde vom Schulleiter gebeten, mal die ganzen Sachen...
M

Moorkate

Beiträge
2.433
Da wir nächste Woche Abnahme- und Übergabetermin von unseren sanierten Bereich haben, wurde vom Schulleiter gebeten, mal die ganzen Sachen aufzuschreiben, die mir so auffallen und genau benennen, was da nicht fachgerecht ausgeführt wurde.
Zum Bauleiter hat er kein Vertrauen: "Der Blindfisch lässt ja alles durchgehen"


Auf der Mädchentoilette habe ich das gefunden:https://s17.postimg.cc/s5tolihwr/image.jpg
Ich war einfach nur sprachlos, aber gegen welche DIN verstößt es und wer ist dafür verantwortlich? Der Schalter hat eine ganz normale Funktion.


In einem Klassenzimmer hat der Elektriker eine Leitung nachgezogen:https://s17.postimg.cc/mues0uta3/image.jpg
Der verbliebene Putz klingt zum Teil etwas hohl.


Und dann der Zählerschrank von der Hausmeisterwohnung:https://s17.postimg.cc/bi26j5sbv/image.jpg
Aber schaut einfach selber.


Ich habe natürlich noch zig weitere Fotos, die haben aber nicht direkt mit Elektro zu tun und dann noch ältere, aber das sieht man natürlich nicht mehr: https://s17.postimg.cc/fefifaxxn/image.jpg
Das ist z.B. von DG-Ausbau der Hausmeisterwohnung.


Ich will nur anmerken, dass hier auf dem Bau der Schulsanierung nur (O-Ton: Bauleiter) hochqualifizierte Fachhandwerker ihren Dienst versehen.

mfG
 
Da an dem Schalter lösbare Klemmstellen dran sind müssen diese revisionierbar sein und zwar zerstörungsfrei.
Abgesehen davon ist die Fliesenarbeit insbesondere die Silikonierung sehr unsauber ausgeführt.
Der Zweite Punkt verstößt klar gegen die Verlegezonen der DIN 18015, allerdings ist dies hier ja kein Wohnraum.
An den Klemmen des Zählerschrankes kann ich auf dem Foto zunächst keinen Mangel erkennen.
Für die Leitung fehlt natürlich der Kantenschutz, schwierig da eine VDE herauszufinden die das verbietet. jedenfalls ist die Leitung für so eine Verlegung nicht geeignet.

Ich will gar nicht wissen wie das unter den Abdeckungen von Dosen und Schaltern aussieht.
Jedenfalls muß der Errichter nachweisen, daß die Ausführung so Normkonform ist, denn Du befindest Dich ja noch vor der Abnahme.
Ganz wichtig wäre auch das Meßprotokoll!Ohne Messprotokoll kann die Abnahme verweigert werden.
 
Octavian1977 schrieb:
Da an dem Schalter lösbare Klemmstellen dran sind müssen diese revisionierbar sein und zwar zerstörungsfrei.
Abgesehen davon ist die Fliesenarbeit insbesondere die Silikonierung sehr unsauber ausgeführt.
Revisionierbar wäre die ja, das Silikon kann man ja einfach aufschneiden.
Also ich persönlich habe so etwas noch nie gesehen. Sowas spricht man doch ab und wenn die Fliesenleger merken, das passt nicht, dann fängt man unten mit einer halben Fliese an und bleibt drunter oder drüber oder lässt die Dose vorher versetzen.
Kann sein dass es auf dem Balkan so üblich ist, obwohl bei unseren Kroatienurlauben habe ich so etwas auch noch nicht gesehen.
War jetzt wohl ein Kommunikationsproblem, woher die beiden Fliesenleger genau kamen, weiß keiner genau, irgendetwas in der Richtung SO, ich konnte leider deren Sprache nicht und bin jetzt sprachlos.

Der Zweite Punkt verstößt klar gegen die Verlegezonen der DIN 18015, allerdings ist dies hier ja kein Wohnraum.
Ist auf dem Bild so nicht zu erkennen, dass ist die Zuleitung von der Steckdose zur Spiegelleuchte in der Jungentoilette. Die haben die Elektriker vergessen. Gut kann vorkommen, aber jetzt da moderat einen Schlitz zu ziehen, haben die mit dem Stemmhammer eine Rille reingekloppt, so dass der Putz großflächig abgefallen ist und noch weitere Bereiche hohl klingen. It does not matter, the work has to go on! Ich sage nur: 'Gehirn aus und durch'

An den Klemmen des Zählerschrankes kann ich auf dem Foto zunächst keinen Mangel erkennen.
Ganz wichtig wäre auch das Meßprotokoll! Ohne Messprotokoll kann die Abnahme verweigert werden.
Das Messprotokoll geht da so durch, ich helfe mal nach: Die gegn-Leitung ganz rechts hat 1,5mm". Den Elektriker drauf angesprochen: "Das langt, hier ist alles mit FI's abgesichert!"

Das letzte ist ein älteres Foto, die Stelle ist schon mit Trockenbauplatten verschlossen. Die Leitung haben die Elektriker mit Lüsterklemmen verlängert und dahinter verschwinden lassen. Aber immerhin noch eine Abzweigdose benutzt! Immerhin doch noch so ein Aufwand, den man sich hätte sparen können.
Ich kann jetzt nur das notieren, was der Schulleider selber hätte bei einem Durchgang finden können. Es darf nicht zu offentsichlich sein, dass ich die Liste erstellt habe, sonst gibt es Stress und da habe ich keinen Bock drauf.

Auch so kommt da mehr als reichlich zusammen. Meist Kleinkram, aber immerhin jetzt schon über 10 Zettel voll.
Z.B. hängt die Tür zur Mädchentoilette in der Planungszeichnung direkt an der Wand, in Wirklichkeit sind die Hängen aber an der Zarge befestigt - oh Wunder.
Und jetzt haben wir soetwas hier: https://s18.postimg.cc/p9sinecc5/image.jpg

Bei der Drückerplatte von zwei WC gab es wahrschein Materialknappheit bei den Fliesen. Da kann man bestimmt so manchen Spickzettel verschwinden lassen. https://s18.postimg.cc/n6i3fkchh/image.jpg

Und die Schüler durften ja auch Wünsche äußern, der Architekt (in Personalunion mit dem Planer und Bauleiter) waren ja deswegen extra da. Viele wünschten sich Lademöglichkeiten für ihre Wichtofons und insbesondere die Mädchen eine Ablagefläche in der Toilette am Waschbecken.
In der Mädchentoilette sind jetzt USB-Steckdosen über die Waschbecken eingebaut, bei den Jungs wurden die Vorbauelemente installiert, also die haben jetzt die die Ablage. :roll:
Der Bauleiter meinte nur, dann tauschen wir doch einfach die Toiletten. Als ich meinte, ja denn legen wir einfach solche Tütchen auf die Ablage, dann können die Mädchen auch im Stehen pissen, hat er es selber gemerkt. Nun konnen die Mädchen ihre Handys in der Hand festhalten und hoffen, dass die in fünf Minuten aufgeladen sind. Liegen lassen kann man die ja eh nicht, ist ja fast wie eine öffentliche Toilette.

Das beste war ja noch, als die Spezialisten die eine Fluchttür falsch herum eingebaut haben. Passte angeblich nicht anders herum. Jetzt kann man vom Schulhof in die Schule flüchten - wie sinnig. Auf meine Frage wie ich diese mit einem Panikschloss abschliesse, hatten die auch keine Antwort. Jetzt parkt da erst mal eine volle Steinpallette vor, die die Maurer zurückgelassen haben, das Bauelement hat angeblich 1/4 Jahr Lieferzeit.


Ich könnte noch stundenlang weiterschreiben, aber vielleicht versteht man jetzt, warum ich so von der Qualität des Handwerks- und Planungsgewerbes so überzeugt bin.

mfG
 
Wo zum Teufel ist das?

Mich wundert es nicht mehr, dass DE zwar einen Budgetüberschuß hat, Straßen, Brücken, öffentliche Gebäude, Schulen etc. in einem hundsmiserablen Zustand sind.
 
Butget Überschuß ja aber trotzdem muß ja alles ausgeschrieben werden und der billigste gewinnt.
Wenn man dann Glück hat gerät man an einen solchen der das fehlerhafte LV lesen kann ordentliche Arbeit macht und dann auf seinen Preis kommt in dem er aus den Fehlern Nachträge erzeugt.

Mit dem 1,5er PE ist die Frage was daran hängt bzw welche Größe der zugehörige N und L hat. Oder soll das der PA sein?
 
fuchsi schrieb:
Wo zum Teufel ist das?
Na, ganz weit oben im Norden, wie du weißt, aber noch in D.

Octavian1977 schrieb:
Butget Überschuß ja aber trotzdem muß ja alles ausgeschrieben werden und der billigste gewinnt.
Ja leider, obwohl mit dem Überschuss ist es hier nicht mehr so dolle, seit dem der Bund als größte Arbeitgeber quasi weg ist.
Aber dass kann trotzdem nicht sein, dass jemand, der fachgerechte Leistung erbringt, im Bieterverfahren immer unterliegt! Die Stadt ist ja nicht verplichtet, dem billigsten den Auftrag zu geben, die kann auch das beste Preis-Leistungsverhätnis wählen oder einheimische Firmen wählen, um hier Arbeisplätze und somit Steuereinnahmen zu sichern. Und Ausführungsqualität ist ja auch 'ne Art Leistung.

Mit dem 1,5er PE ist die Frage was daran hängt bzw welche Größe der zugehörige N und L hat. Oder soll das der PA sein?
Das ist der PE von oberen Anschlussraum zu den Klemmverteilern im Zählerschrank.
Der Elektriker wollte mir wirklich weiß machen, dass wäre so zulässig. Das ist sogar ein ortsansässiges Handwerksunternehmen und nicht solche osteuropäische ohne Ausbildung.

mfG
 
Bei den Komunen und leider auch beim BUND gibt es nur eben fast niemand der dies bewerten kann.
In einem LV sind die zu erbringenden Leistungen beschrieben da schreibt der Auftragnehmer nur einen Preis dahinter.
Was willst Du dann außer dem Preis bewerten?
Persönliche Erfahrungen zählen ja nicht das ist der Unfug an Ausschreibeverfahren.
Ich bin sowieso gegen Ausschreibungen an sich, weil da genau so ein Mist heraus kommt.

Einfach die Firmen beauftragen mit denen man lange gut zusammen gearbeitet hat, und ab und zu nachsehen ob der Preis noch Marktgerecht ist, gerne auch mal Stichproben durch eine andere Ebene, um Klüngeleien zu vermeiden.
 
Ja, man muss sich ernsthaft fragen, was ist mir als Einzelner und uns als Gesellschaft eine qualitative handwerkliche Leistung noch wert ist!
Alle wollen doch nur noch das eine: 'Billig will ich'!

Kaufe ich mir eine Akkuschrauber für 30,-€ oder für 100,-€
Gebe ich für meine Haus-E-Installation 3k€ oder 10k€ aus.


Wobei in der Auftragserteilung der Stadt an die einzelnen Gewerke sicherlich nichts davon stand, dass technische und allgemein gültige Ausführungsstandards nicht eingehalten werden brauchen - eher in Gegenteil.
Da wegen dem Wasserschaden im November quasi Gefahr in Verzug ist, war eine richtiges öffentliches Bieterverfahren nicht notwendig, sondern konnten die Firmen direkt beauftragt werden. 'ne Auschreibung dauert ewig.


Das Problem bei uns war und ist das Architekten- und Planungsbüro, die sich um alles gekümmert und mit der Bauleitung auch die Bauüberwachung übernommen haben.

Naja, der Archtekt ist mit dem Bürgermeiser ganz dicke und ansonsten kennt man sich in solcher Kleinstadt in gewissen Kreisen und pinkelt nicht gegeneinander.
Die Handwerksfirmen konnten vor Ort quasi schalten und walten wie sie wollten, da die Bauüberwachung nicht funktionierte. Der Bauleiter allias Architekt hatte Angst, dass er seine Fussmatte vom Porsche beschmutzt, der war keine Gefahr.

Der Einzige der das angeprangert hat, war der Hausmeister, aber den haben die mit vereinten Kräften mundtot gemacht, der war denn auch keine Gefahr mehr.


Wenn den Pfuschern aber nicht das Handwerk durch eine wirksamme Baukontrolle gelegt wird, dann unterbieten die nächtes Mal wieder alle anderen und geben noch die öffentliche Schule als Referenzobjekt an.
Die seriös arbeiten Handwerker / Firmen müssen entweder auch anfangen zu pfuschen, eine ordentliche Ausführung kostest eben nun mal Zeit oder verschwinden vom Markt.
Und so senkt sich der Standard fortlaufend und es wird zur Normalität.

Und wo der Architekt die Fliesenleger ausgegraben haben, weiß ich auch nicht. Die haben sich ihr Handwerk bestimmt im Selbststudium mit so'n 'Do it yourself'-Video beigebracht.
Auf der Lehrertoilette haben die beim ersten Mal in der Fliese sauber ein Loch gebohrt und den Tragring der Steckdosen mit eingefliest. Mit 'ner runden Abdeckung und etwas Silikon hätte man bestimmt eine wandbündige Steckdose gehabt. Hat auch nicht jeder.

mfG
 
Ich hatte ja damals von 1979 bis 1984 für eine Fachfirma für Haustechnik viel in Schulneubau und auch in der Instandsetzung für Schulen gearbeitet.
Da es wegen Sparmaßnahmen im Schulbau und der Sanierungsaufträge damals der Firma die Aufträge reduziert wurden, verlor ich dort meinen Job.

Früher wurden die Aufträge im Schulbau direkt vom Bauamt vergeben und überwacht und heute gibt es ein Unternehmen was sich Schulbau Hamburg nennt und eine Tochterfirma eines großen Wohnungsunternehmen ist.
Und da sitzen Architekten, Bauleiter, GU-s die an Subunternehmer die Aufträge vergeben.
Und so tut sich das Geflecht von Subunternehmer und dessen Nachunternehmer auf, und hinterher sieht man solch einen Murks wie es auf Moorkate seiner Schule zu sehen ist.
Eine solche Stemmarbeit wie es auf dem einen Foto zu sehen ist, das wäre nicht statthaft denn Schlitze sind zu fräsen.
Auch das mit dem vollgeschmierten Schalter, da sieht man wieder welche kleingeistigen Leute dort am Werke sind.
So etwas und wie auch die andern gezeigten Fotos hatte es jedenfalls nicht gegeben als der Hamburger Staat noch das öffentliche Bauwesen unter seiner Obhut hatte.
 
Strippe-HH schrieb:
Ich hatte ja damals von 1979 bis 1984 für eine Fachfirma für Haustechnik viel in Schulneubau und auch in der Instandsetzung für Schulen gearbeitet.
Da es wegen Sparmaßnahmen im Schulbau und der Sanierungsaufträge damals der Firma die Aufträge reduziert wurden, verlor ich dort meinen Job.
Eigentlich muss man sogar froh sein, dass man nicht mehr in dem Bereich arbeitet. Das ist mittlerweile unmenschlich wie es da abgeht und bei dem Zeitdruck kein Wunder, dass nicht mehr ordentlich gearbeitet wird.

Zum Schlitzen kam solches ukrainisches Subunternehmen, die nichts anderes macht, als über die Baustellen zu ziehen und die Schlitze einzuarbeiten. Die sprachen sogar relativ gut Deutsch.
Eigentlich ein spezialiesiertes Fachunternehmen sollte man meinen, aber die haben wo ein Zeichen aufgemalt war, nur stur in maximaler Tiefe von oben nach unten durchgeschlitzt und Löcher gebohrt. Stellenweise die 11er Wand beidseitig richtig ausgedünnt. Naja - Sache des Bauleiters und Statikers!

Und so richtiges Arbeits- und Schtzmaterial hatten die auch nicht mit. Beim Schlitzen der alten Wände hat es gestaubt ohne Ende, man konnte denken "Die Schule brennt".
Die hatten nur so'ne einfache Staubmaske und Schutzbrille auf. Absaugung Fehlanzeige und Leitern und Tritte auch. Damit kamen die bei mir an und wollten was haben, da habe ich ihnen ein paar leere Selterkisten in die Hand gedrückt, wo die sich was bauen konnten.

Aber das kenne ich ja schon vom letzten Mal, das die Handwerker nichts dabei haben und nur mit Hammer und Kneifzange auf die Baustelle kommen. Ich hatte ja schon mal Maurer hier vor Ort, die fragten mich nach Eimer und Kelle :roll:

mfG
 
So, die Übergabe des sanierten Bereiches wurde vom Schulleiter erst mal verschoben, da die Anzahl an Mängeln einfach zu hoch war. Sind wohl auch einige Planungsfehler dabei.

Z.B der Klassenraum, von dem sie die Toiletten abgezwackt haben, erweist sich jetzt als zu klein, für einen normalen Unterrichtsraum.
:idea:

mfg
 
Thema: Pfusch am Bau - Gegen welche Regeln verstößt dieses?

Ähnliche Themen

R
Antworten
36
Aufrufe
4.357
Pumukel
P
H
Antworten
7
Aufrufe
1.466
karo28
K
E
Antworten
27
Aufrufe
1.619
Octavian1977
O
Zurück
Oben