Planung einer Festzeltstromversorgung

Diskutiere Planung einer Festzeltstromversorgung im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich hoffe der Titel hat euer Interesse geweckt, denn das ist meine Aufgabe (und so gesehen auch mein Thema über das ich ein paar...
Nochmal, es handelt sich um popelige 160m! Nicht um km!
 
Ein Kirmes findet meist auch immer an gleichen Plätzen statt, dort ist entsprechende Versorgungstechnik vorhanden.

Ich muss mich gerade Kugeln vor Lachen.... :D:p:cool:

Du hättest deine wahre Freude am begutachten der installationen für so Veranstaltungen wie den Hamburger Hafengeburtstag oder den Hamburger Dom... Klebeband hilft immer, versprochen :rolleyes:
 
Hi zusammen,

danke schonmal für eure rege Diskussion.

Zum tatsächlichen Stromverbrauch:
Ich kann mich bisher nur auf die Angaben beziehen, die mir vorliegen. Dazu gehören eine Licht&Soundanlage sowie der Essensbereich als größte Abnehmer.
Einer der Anbieter von Sound&Lichtanlage hätte gerne einmal 64A und einmal 32A abgesichert. Ob er das jemals braucht lass ich mal so im Raum stehen. Aber wenn er das fordert, muss ich ja meine Stromversorgung auch darauf auslegen, oder nicht?

Am Essensbereich kann ich mich nur auf umliegende Feste der Vergangenheit beziehen. Wir haben noch kein ausgearbeitetes Konzept was Essenplanung angeht.
Gehen wir von einem ungünstigen Szenario aus, gibts viel mit Pommes und z.B. belegte Seelen aus dem Ofen (falls unbekannt -> Google nach "Seele Gebäck").
Eine Friteuse hat je nach Größe einen Stromverbrauch um die 16A, bei 3 Friteusen haben wir hier also 48A.
Die Seelenöfen sind je nach Größe zwischen 16 und 32A. Nehmen wir hier mal 2 Öfen an, kommen wir ebenfalls auf irgendwas zwischen 48 und 64A.

Da bin ich in Summe bei etwa 200A.
Hier sind noch keine Spülmaschinen, kein Licht, keine sonstigen Küchengeräte dabei.
Da jedoch nie alles was viel Last braucht gleichzeitig läuft kann man das denke ich gut aufteilen.
An den späten Abenden (Freitag/Samstag) wird die Bühne auf Volllast laufen (was das auch immer genau heißt), dafür jedoch im Essensbereich nicht alle Friteusen / Öfen an.
Am Sonntag, dem großen Festtag, wird dafür die Bühne mit wenig Leistung auskommen (da keine Bands, keine aufwändige Lichttechnik), das Essen wird aber auf Volllast sein.

Die Überlegung steht im Raum, einen Großteil der temporären Last (also Abends die Bühne, Sonntags einen Teil des essens) über ein Aggregat zu machen. Da jedoch selbst das Mieten eines Aggregats hohe Kosten verursacht, sind meine Gedanken gerade einfach darin, ob der Aufwand alles per Kabel auf das Gelände zu ziehen nicht sogar einfacher und am Ende günstiger für uns sind.
Der Gedanke mit mehreren kleinen Kabeln steht natürlich im Raum. Deshalb auch im Anfangspost schon die Überlegung, welche Dicken bei 1, 2 (oder ggf. sogar mehr?) Leitungen notwendig wären. Kosten spielen bei uns ein wichtiges Thema. Natürlich will ich eine stabile Stromversorgung ohne viel Pfusch, aber nicht zu utopischen Preisen. Sonst könnte ich mir direkt von den Stadtwerken Hoch/Mittelspannung zum Festplatz ziehen...

Zur Unterverteilung / Kabellängen:
Beispiel der Bühne: An der Station (ist eine Hochvoltstation. Genaue Daten kenne ich nicht) direkt ein Kasten mit Wandlermessung, das ist Vorgabe der Stadtwerke. Von dort etwa 160m zum Hauptverteiler auf dem Festgelände. Von dort ca. 80m durchs Zelt (unter Holzboden verlegt) zur Bühne. Dort Unterverteilung auf die entsprechenden Gerätschaften (Sound / Licht), das können gern nochmal 20-30m sein.

Zur Verlegeart:
Das Kabel wird überirdisch temporär verlegt. Muss eine Straße überqueren, die jedoch nur einen Anwohner anschließt, das werden wir mit Überfahrschutz hinbekommen. Anschließend über Viehweiden zum Festzelt.


Ich freue mich weiterhin über Input / Diskussion. Konkret werde ich mit euren Ideen/Hinweißen nach dem Urlaubsende meines Stadtwerke-Kontakts einen Termin dort vereinbaren und die Möglichkeiten durchgehen. Wie gesagt, für uns spielen aber Kosten eine wichtige Rolle, weshalb ich gerne vor diesem Termin einige Kostenvoranschläge für Material einholen würde.

Grüße!
Simon
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast oben einphasig gerechnet. Hast du bei deinen Überlegungen berücksichtigt, dass du 3 Phasen hast? Damit wärst du - bei vernünftiger Aufteilung - bei ca. 1/3 des Stromes. Oder sind das alles Drehstromgeräte? Am Besten die Leistungen addieren und nicht die Ströme.
 
Auf dem Campingplatz wo ich damals meinen Stellplatz hatte da findet auch immer alljährlich ein Zweitägiges Sommerfest statt.
Und da kann ein Anhänger mit einem Aggregat hin, der gemietet wurde auch wenn das Waschhaus mit Stromversorgung in der Nähe war.
Aber wie es die ersten Erfahrungen zeigte, langte die Leistung ohne dem nie aus, denn ewig fiel der Strom aus.
Das Waschhaus hatte nur 3x63A zur Verfügung und das langte nicht für Bühne, Festzelt, Kinderkarussel und Essensstände.
 
Die Forderung der Absicherung hat nichts mit dem Verbrauch zu tun, hier geht es auch darum Einschaltströme liefern zu können.
Frage deshalb nicht nur nach der Absicherung sondern auch nach der benötigten Scheinleistung und ob es sich um 3 oder einphasige Geräte handelt.
Zusätzlich kommen Gleichzeitigkeitsfaktoren hinzu.
Die Fritteusen und Öfen brauchen nicht dauerhaft die angegebenen Ströme sondern nur wenn diese Aufheizen.
Es gilt dabei eine Wahrscheinlichkeit zu ermitteln wie viele davon Gleichzeitig laufen könnten.
 
Ich weiss ja nicht wie du kalkulierst, aber 2500 Personen und 3 (Gewerbe-)Friteusen mit 16A (3~) ist sehr optimistisch...
 
Du hast oben einphasig gerechnet. Hast du bei deinen Überlegungen berücksichtigt, dass du 3 Phasen hast? Damit wärst du - bei vernünftiger Aufteilung - bei ca. 1/3 des Stromes. Oder sind das alles Drehstromgeräte?

Ich hoffe doch, das es Drehstromgeräte sind...2500 Personen mit einer Küchenfritteuse und einem Kleinbackofen zu saettigen, das fand in der Art das letzte Mal vor 2000 Jahren statt...
 
Man beachte die Zähleranlage streng nach TAR, der fliegende Schutzleiter zur senkrechten Hutschiene mit den Abgängen ist auch sehr fachgerecht!

Ich halte es für sehr wahrscheinlich, das diese Anlage hinter einer der kundeneigenen TrSt steht... Ist hier jedenfalls auch so, der Trafo mit 630kVA wird genau 1x jährlich für das Volksfest zugeschalten, den Rest übernehmen 2 TrSt mit 400kVA Trafos in benachbarten Stationen.
 
Ich frag mich mitunter mit was für Leistungen ihr rechnet. Gut bei dem Fest, was ich betreut habe, waren nur 300 Gäste. Aber eine Band hat da auch gespielt und Kaffee, Kuchen und noch ein zwei andere Händler gab es auch. Und Essen gab es auch reichlich. Der ganze Bauernhof, auf dem das statt fand hatte 32A SLS und die haben dafür problemlos ausgereicht.
 
Die Forderung der Absicherung hat nichts mit dem Verbrauch zu tun, hier geht es auch darum Einschaltströme liefern zu können.
Frage deshalb nicht nur nach der Absicherung sondern auch nach der benötigten Scheinleistung und ob es sich um 3 oder einphasige Geräte handelt.
Zusätzlich kommen Gleichzeitigkeitsfaktoren hinzu.
Die Fritteusen und Öfen brauchen nicht dauerhaft die angegebenen Ströme sondern nur wenn diese Aufheizen.
Es gilt dabei eine Wahrscheinlichkeit zu ermitteln wie viele davon Gleichzeitig laufen könnten.
Die Geräte die ich aufgelistet haben sind alles dreiphasige, und die angegebenen Ströme sind denke ich die Einschaltströme, denn das ist die nötige Absicherung.
Aber du hast natürlich recht (daran hatte ich nicht gedacht), die tatsächlichen Ströme könnten geringer sein wie die Einschaltströme. Macht das aber z.B. bei einem Ofen so viel Unterschied? Ich kenne Einschaltströme nur im Zusammenhang mit Elektromotoren.
Die Gleichzeitigkeit ist genau der Punkt an dem später gedreht werden muss. Das kann ich aber aktuell noch nicht einschätzen.

Ich weiss ja nicht wie du kalkulierst, aber 2500 Personen und 3 (Gewerbe-)Friteusen mit 16A (3~) ist sehr optimistisch...
Die Angaben waren Beispiele, um die Ströme zu rechtfertigen. Nach oben ist bekanntlich kein Limit, außer eben in der Stromversorgung.

Nochmal eine grundsätzliche Frage (ich hoffe ihr verzeiht dumme Fragen) zur Dimensionierung:
Wenn ich beispielsweise zwei Geräte habe, die jeweils mit 16A an einem Verteiler abgesichert sind, sollte ich doch die Zuleitung zu diesem Verteiler grundsätzlich für mindestens 32A auslegen?
Falls die Geräte jedoch im Normalbetrieb bspw. jeweils nur 7A benötigen und ich sie nacheinander einschalte, wäre dann auch eine 16A Zuleitung für dort i.O.? Oder ist das elektrotechnischer Käse?

Leider wurde meine Frage im Anfangspost noch nicht beantwortet. Thema Netzstabilität, was muss man hierbei wissen? (Beachten muss das hauptsächlich die Stadtwerke, ich will aber nicht dumm sterben :))
Thema Zuleitung, was ist realistisch? 250A über welche Kabel? (1? 2? Mehr?) Was für Durchschnitte?

Danke und einen schönen Start in die Woche (auch wenn der Montag schon so gut wie hinter uns ist)!
 
Nochmal eine grundsätzliche Frage (ich hoffe ihr verzeiht dumme Fragen) zur Dimensionierung:
Wenn ich beispielsweise zwei Geräte habe, die jeweils mit 16A an einem Verteiler abgesichert sind, sollte ich doch die Zuleitung zu diesem Verteiler grundsätzlich für mindestens 32A auslegen?
In meinem Viertel gibt es 100 Wohnungen, die alle 3x 32A SLS vor ihrem Zähler haben. Macht 3200A. Die Sicherung der Zuleitung zu meinem Viertel ist 225A. Soviel mal zum Gleichzeitigkeitsfaktor. Es macht keinen Sinn so ein Festzelt mit 200A zu versorgen, es sei denn es spielen die Rolling Stones. Dann wird aber auch das Zelt zu klein.
Ist ganz einfach auch eine Kostenfrage. Keine Ahnung, was eure Stadtwerke für die einrichtung eines vorübergehenden Anschlusses nehmen. Wenn du dann aber noch eine Wandlermessung für ein WE haben willst, wird das gewiss teuerer als Band Gema und Zeltmiete zusammen.
 
Die Geräte die ich aufgelistet haben sind alles dreiphasige, und die angegebenen Ströme sind denke ich die Einschaltströme, denn das ist die nötige Absicherung.

Bei Heizgeraeten, Friteusen, Bainmarie usw. sind keine nennenswerten Einschaltstromspitzen zu erwarten, das sind fast ideale ohmsche Verbraucher.

Wenn ich beispielsweise zwei Geräte habe, die jeweils mit 16A an einem Verteiler abgesichert sind, sollte ich doch die Zuleitung zu diesem Verteiler grundsätzlich für mindestens 32A auslegen?

Du musst unterscheiden zwischen Anschlussleistung, Auslastungsgrad und Gleichzeitigkeitsfaktor.

Falls die Geräte jedoch im Normalbetrieb bspw. jeweils nur 7A benötigen und ich sie nacheinander einschalte, wäre dann auch eine 16A Zuleitung für dort i.O.? Oder ist das elektrotechnischer Käse?

Irgendwie schon...willst du jetzt auf Fondue umsatteln?

Leider wurde meine Frage im Anfangspost noch nicht beantwortet. Thema Netzstabilität, was muss man hierbei wissen? (Beachten muss das hauptsächlich die Stadtwerke, ich will aber nicht dumm sterben :))

Die Stadwerke kennen den Ausbau ihrer Netze, Reservekapazitaet und die jeweiligen Trafoleistungen in den Stationen. Wenn du denen deinen Wunsch nach x kVA gleichzeitig benoetigter Anschlussleistung am Punkt y von Tag a-b mitteilst, koennen die danach pruefen und rechnen, was machbar ist.
 
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