Potentialausgleich Netzwerk & Telefon? Anschluss Schirm

Diskutiere Potentialausgleich Netzwerk & Telefon? Anschluss Schirm im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo und guten Tag, ich habe ein paar grundsätzliche Fragen zum Anschluss von Telefon- und Netzwerkkabeln an den Hauptpotentialausgleich. Habe...
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wusel666

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Hallo und guten Tag,
ich habe ein paar grundsätzliche Fragen zum Anschluss von Telefon- und Netzwerkkabeln an den Hauptpotentialausgleich. Habe auch einiges zum Thema gefunden, aber teilweise widersprechen sich da anscheinend die Meinungen.

Situation:
Telefonanlage und Netzwerkswitch/DSL-Router im Keller. Von dort aus gehen die Telefon- und Netzwerkkabel in die einzelnen Räume. Bei drei Räumen befinden sich Netzwerk- und Telefonadern im GLEICHEN Kabel (nicht optimal, aber es ist nun mal so und es funktioniert sogar), bei zwei Räumen unter dem Dach werden Netzwerk und Telefon jeweils in getrennten Kabeln geführt (da konnte man das gut nachrüsten). Alle Kabel (Telefon + Netzwerk) sind geschirmt.

Ich will nun im Kellerraum alle Netzwerk- und Telefonkabel auf eine Pot.-Ausgleichsschiene auflegen, den Switch ebenfalls fort anschließen (DSL-Router und Tel.-Anlage haben keinen Anschluss), und das ganze mit der Hauptpotentialausgleichsschiene im anderen Kellerraum über 6 qmm PA-Leitung anschließen.

Zusatzinfo zur SAT-Anlage (siehe Frage 5):
Der Anschluss des im DG befindlichen Multischalters und aller ein-/ausgehenden SAT-Kabel an den Hauptpotentialausgleich (im Keller) wurde übrigens über einen 6 qmm PA-Leiter durchgeführt (SAT-Anlage braucht nicht geerdet zu werden, da sie direkt an der Hauswand befestigt ist, nicht über 1.5m herausragt und sich über 2m unterhalb der Dachunterkante befindet).

Fragen dazu:
1) Ist dies prinzipiell erst mal richtig?
2) Ist der Querschnitt der PA-Leitung OK?
3) Hab gelesen, dass man den Schirm der Netzwerkkabel nur einseitig auflegen sollte, um Ausgleichsströme bei Anschluss eines PCs zu verhindern. Würde also bedeuten, dass die Dosen nicht mit dem Schirm der Kabel verbunden werden (und somit nicht darüber nicht an den PA angeschlossen sind). Ist das korrekt?

4) Wenn ich die Schirme doch zweiseitig auflege, könnte es doch Querströme vom PA im Keller über den Schirm zum über die Schuko-Steckdose geerdeten PC geben, oder?

5) Wenn ich jetzt noch zusätzlich die SAT-TV-Karte des PCs an die SAT-Dose anschließe, bedeutet das, dass ich über die SAT-Dose zusätzlich noch eine Verbindung zum PA der SAT-Anlage (der ja über eine sehr lange PA-Leitung vom Keller ins DG gemacht wurde) herstelle.
Spätestens jetzt hätte ich doch das Problem von Ausgleichsströmen, oder?

Was meint Ihr dazu?

Vielen Dank + Grüße
wusel666
 
Re: Potentialausgleich Netzwerk & Telefon? Anschluss Sch

wusel666 schrieb:
Ich will nun im Kellerraum alle Netzwerk- und Telefonkabel auf eine Pot.-Ausgleichsschiene auflegen, den Switch ebenfalls fort anschließen

Warum?

wusel666 schrieb:
(DSL-Router und Tel.-Anlage haben keinen Anschluss), und das ganze mit der Hauptpotentialausgleichsschiene im anderen Kellerraum über 6 qmm PA-Leitung anschließen.

Wenn Du ein Patchpanel hast gehört der PA an die entsprechende Schraube bzw. wenn zu klein an eine entsprechend grössere Schraube.

wusel666 schrieb:
Der Anschluss des im DG befindlichen Multischalters und aller ein-/ausgehenden SAT-Kabel an den Hauptpotentialausgleich (im Keller) wurde übrigens über einen 6 qmm PA-Leiter durchgeführt (SAT-Anlage braucht nicht geerdet zu werden, da sie direkt an der Hauswand befestigt ist, nicht über 1.5m herausragt und sich über 2m unterhalb der Dachunterkante befindet).

Fragen dazu:
1) Ist dies prinzipiell erst mal richtig?

Ja.

wusel666 schrieb:
2) Ist der Querschnitt der PA-Leitung OK?

Ja.
wusel666 schrieb:
3) Hab gelesen, dass man den Schirm der Netzwerkkabel nur einseitig auflegen sollte, um Ausgleichsströme bei Anschluss eines PCs zu verhindern. Würde also bedeuten, dass die Dosen nicht mit dem Schirm der Kabel verbunden werden (und somit nicht darüber nicht an den PA angeschlossen sind). Ist das korrekt?

Unsinn. Stichwort »vermaschter Potentialausgleich« hat mit EMV zu tun. siehe http://www.emv-kopecky.de/index2.htm

wusel666 schrieb:
4) Wenn ich die Schirme doch zweiseitig auflege, könnte es doch Querströme vom PA im Keller über den Schirm zum über die Schuko-Steckdose geerdeten PC geben, oder?

Warum willst Du denn auf beiden Seiten auflegen? Du legst die CATx Leitung im Keller auf ein Patchpanel das mit dem PA verbunden ist und auf der anderen Seite installierst Du eine Dose. Da gibt es keinen zweiten Anschluss. Über den Rechner ist ein anderes Thema.

wusel666 schrieb:
5) Wenn ich jetzt noch zusätzlich die SAT-TV-Karte des PCs an die SAT-Dose anschließe, bedeutet das, dass ich über die SAT-Dose zusätzlich noch eine Verbindung zum PA der SAT-Anlage (der ja über eine sehr lange PA-Leitung vom Keller ins DG gemacht wurde) herstelle.

Ja und? Ich habe hier sogar SAT und DVB-T in zwei Rechnern und keine Probleme.

Lutz
 
Re: Potentialausgleich Netzwerk & Telefon? Anschluss Sch

elo22 schrieb:
wusel666 schrieb:
Ich will nun im Kellerraum alle Netzwerk- und Telefonkabel auf eine Pot.-Ausgleichsschiene auflegen, den Switch ebenfalls fort anschließen
Warum?

Man sollte doch beide Systeme bzw. die Schirme der Kabel in den PA einbeziehen, oder nicht?


elo22 schrieb:
wusel666 schrieb:
(DSL-Router und Tel.-Anlage haben keinen Anschluss), und das ganze mit der Hauptpotentialausgleichsschiene im anderen Kellerraum über 6 qmm PA-Leitung anschließen.
Wenn Du ein Patchpanel hast gehört der PA an die entsprechende Schraube bzw. wenn zu klein an eine entsprechend grössere Schraube.

Klar, das allein reicht doch aber nicht. Denn dann sind die reinen Telefonkabel immer noch nicht im PA einbezogen.

elo22 schrieb:
wusel666 schrieb:
Der Anschluss des im DG befindlichen Multischalters und aller ein-/ausgehenden SAT-Kabel an den Hauptpotentialausgleich (im Keller) wurde übrigens über einen 6 qmm PA-Leiter durchgeführt (SAT-Anlage braucht nicht geerdet zu werden, da sie direkt an der Hauswand befestigt ist, nicht über 1.5m herausragt und sich über 2m unterhalb der Dachunterkante befindet).
Fragen dazu:
1) Ist dies prinzipiell erst mal richtig?
Ja.
wusel666 schrieb:
2) Ist der Querschnitt der PA-Leitung OK?
Ja.
wusel666 schrieb:
3) Hab gelesen, dass man den Schirm der Netzwerkkabel nur einseitig auflegen sollte, um Ausgleichsströme bei Anschluss eines PCs zu verhindern. Würde also bedeuten, dass die Dosen nicht mit dem Schirm der Kabel verbunden werden (und somit nicht darüber nicht an den PA angeschlossen sind). Ist das korrekt?
Unsinn. Stichwort »vermaschter Potentialausgleich« hat mit EMV zu tun. siehe http://www.emv-kopecky.de/index2.htm

wusel666 schrieb:
4) Wenn ich die Schirme doch zweiseitig auflege, könnte es doch Querströme vom PA im Keller über den Schirm zum über die Schuko-Steckdose geerdeten PC geben, oder?
Warum willst Du denn auf beiden Seiten auflegen? Du legst die CATx Leitung im Keller auf ein Patchpanel das mit dem PA verbunden ist und auf der anderen Seite installierst Du eine Dose. Da gibt es keinen zweiten Anschluss.

Ja, so hatte ich das auch gemeint (hatte ich missverständlich ausgedrückt). Aber das Problem dabei sehe ich im folgenden Zusammenhang:
elo22 schrieb:
Über den Rechner ist ein anderes Thema.

Genau das ist meine Frage. Über den an die Netzwerkdose angeschlossenen Schirm über den an der Schukosteckdose geerdeten PC wird doch sicher ein Ausgleichsstrom fließen. Oder?

elo22 schrieb:
wusel666 schrieb:
5) Wenn ich jetzt noch zusätzlich die SAT-TV-Karte des PCs an die SAT-Dose anschließe, bedeutet das, dass ich über die SAT-Dose zusätzlich noch eine Verbindung zum PA der SAT-Anlage (der ja über eine sehr lange PA-Leitung vom Keller ins DG gemacht wurde) herstelle.
Ja und? Ich habe hier sogar SAT und DVB-T in zwei Rechnern und keine Probleme.
Lutz

Na dann ist ja gut...

Danke+Grüße
wusel666
 
Re: Potentialausgleich Netzwerk & Telefon? Anschluss Sch

wusel666 schrieb:
Man sollte doch beide Systeme bzw. die Schirme der Kabel in den PA einbeziehen, oder nicht?

Netzwerk schon. Bei TK ist das nur ein statischer Schirm wenn Y(st) installiert wurde.

elo22 schrieb:
wusel666 schrieb:
(DSL-Router und Tel.-Anlage haben keinen Anschluss), und das ganze mit der Hauptpotentialausgleichsschiene im anderen Kellerraum über 6 qmm PA-Leitung anschließen.

elo22 schrieb:
Wenn Du ein Patchpanel hast gehört der PA an die entsprechende Schraube bzw. wenn zu klein an eine entsprechend grössere Schraube.

Klar, das allein reicht doch aber nicht.

Doch im LAN.

wusel666 schrieb:
Denn dann sind die reinen Telefonkabel immer noch nicht im PA einbezogen.

s.o.

wusel666 schrieb:
4) Wenn ich die Schirme doch zweiseitig auflege, könnte es doch Querströme vom PA im Keller über den Schirm zum über die Schuko-Steckdose geerdeten PC geben, oder?

elo22 schrieb:
Warum willst Du denn auf beiden Seiten auflegen? Du legst die CATx Leitung im Keller auf ein Patchpanel das mit dem PA verbunden ist und auf der anderen Seite installierst Du eine Dose. Da gibt es keinen zweiten Anschluss.

Ja, so hatte ich das auch gemeint (hatte ich missverständlich ausgedrückt). Aber das Problem dabei sehe ich im folgenden Zusammenhang:

elo22 schrieb:
Über den Rechner ist ein anderes Thema.

wusel666 schrieb:
Genau das ist meine Frage. Über den an die Netzwerkdose angeschlossenen Schirm über den an der Schukosteckdose geerdeten PC wird doch sicher ein Ausgleichsstrom fließen. Oder?

Da bin ich überfragt.

Lutz
 
Ohne Treppenzitate...:

Die Befürchtung, die mit dem PA verbundenen Abschirmungen würden bei Anschluss an ein Gerät ganz oder teilweise dazu "missbraucht" Potentialunterschiede auszugleichen - und damit stromführend - ist nicht ganz von der Hand zu weisen.

Es ist auch richtig, dass es zwar keine große Spannung wäre, aber ein Strom, für den einzelne Komponenten vielleicht nicht wirklich ausgelegt sind.

Aber...!
Wenn das Netz in der übrigen Hausinstallation eine funktionsfähige, korrekte und ausreichend niederohmige Anbindung an den PA hat, passiert das nicht.
Besteht z.B. über den PE (Schutzleiter) und dessen zentrale Verbindung zum PA im Hausanschlusskasten oder Hauptverteiler ausreichender Ausgleich, kommen keine nennenswerten Potentialunterschiede auf. Jedenfalls keine solchen, die den Geräten gefährlich werden können.
Hier muss man also etwas aufpassen, dass alles in Ordnung ist, dann klappts auch mit dem Nachbar...potential.
Überpenibel sein muss man im Normalfall nicht, gründlich und sorgfältig sein reicht.

Noch etwas:
Telefon und Netzwerk in einem Kabel geht bei Cat3-Anforderungen (10MBit max) noch in Maßen je nach Länge gut. Ab 100Mbit (erfordert Cat5) kann es bei Längen ab 10-15m zu einzelnen Verlusten von Datenpaketen kommen, die man nicht immer gleich bemerkt (oft erst, wenn seltsame Fehler passieren).
Bis 100MBit benötigt Ethernet noch keinen durchgehenden Schirm. Es reicht, wenn er einseitig angeschlossen ist, also z.B. im Keller, aber nicht in der Dose. Ab der Dose sollte man dann aber unabgeschirmt unter 10m bleiben oder ab dem PC geschirmtes Kabel nehmen, dessen Abschirmung in der Dose ja dann nicht automatisch durchverbunden wird.

Jede höhere Geschwindigkeit erfordert nicht nur alle vier Aderpaare, sondern auch zwingend eine durchgehende Abschirmung!
Gigabit-LAN ist nicht nur auf eine entsprechende Leitungsgüte, sondern auch auf einen durchgehenden Schirm angewiesen. Die Netzwerkkomponenten geben die volle Geschwindigkeit ohne Schirm nicht frei. Der Schirm ist Teil der elektrischen Spezifikationen.

Wichtig: gut merken, wenn Adern mitgenutzt werden, am besten klar beschriften!
Denn sollte man später mal auf die Idee kommen, für ein Gerät PoE (Power over Ethernet) zu nutzen, kann eine unbedachte Einspeisung teuer werden.


Noch ein Tipp, wusel666:
Wenn
- TK-Anlage und Router schutzisoliert sind,
- die abgehenden Kabel alle abgeschirmt und nebeneinanderliegend
- Du gefühlvoll und nicht zu fest zuschrauben kannst,
dann kannst Du im Keller eine der üblichen Koax-Erdungsschienen dafür verwenden, wie man sie im Antennenbau einsetzt (und wahrscheinlich auch an Deinem Multischalter sitzt, wenn es kein F-Stecker-Block ist).
Dafür vorsichtig auf gleicher Höhe die äußere Hülle auf einer Seite 1cm wegnehmen und genau dort klemmen - aber bloß nicht zu fest, nur so, dass sie gerade halten.
Deinen Switch kannst Du mit darüber anbinden und das dann gemeinsam zur PA-Schiene nebenan führen.
Sieht sauber aus, funktioniert 1a und vermeidet überflüssige Aderführungen für die PA-Leitung.
 
Vielen Dank für Eure Antworten!

Tja das heißt also, wenn mit meiner sonstigen Elektroinstallation alles in Ordnung ist, kann ich wirklich den Schirm durchgehend bis zum PC verbinden?

Hat doch sicher auch was damit zu tun, welche Netzform ich habe...?

Denn das weiß ich leider nicht. Eins kann ich dazu sagen: Das Haus ist Baujahr 2000, ein durchgehender PE ist in der Steckdosenverkabelung vorhanden. Ob's TN-C(-S) oder TT ist, weiß ich nicht, da HAK und Verteilkasten verplompt sind.
Noch eine ergänzende Info zum PA und Erdung:
Vom (für mich) nicht zugänglichen Hausanschluss kommt ein dicker Leiter zur HPA-Schiene, daran angeschlossen der Fundamenterder und ein zweiter dicker Leiter abgehend zum Potentialausgleich an alle Rohre. Das war die vorhandene Installation.
Nachgerüstet von mir an der HPA-Schiene wurde der 6qmm-PA-Leiter zum Multischalter/SAT-Kabel im DG.
Geplant ist ein zweiter 6qmm-PA-Leiter zur Tel.-/Netzwerkverkabelung im anderen Kellerraum.

413xx schrieb:
Ohne Treppenzitate...:
Wenn
- TK-Anlage und Router schutzisoliert sind,
- die abgehenden Kabel alle abgeschirmt und nebeneinanderliegend
- Du gefühlvoll und nicht zu fest zuschrauben kannst,
dann kannst Du im Keller eine der üblichen Koax-Erdungsschienen dafür verwenden, wie man sie im Antennenbau einsetzt (und wahrscheinlich auch an Deinem Multischalter sitzt, wenn es kein F-Stecker-Block ist).
Dafür vorsichtig auf gleicher Höhe die äußere Hülle auf einer Seite 1cm wegnehmen und genau dort klemmen - aber bloß nicht zu fest, nur so, dass sie gerade halten.
Deinen Switch kannst Du mit darüber anbinden und das dann gemeinsam zur PA-Schiene nebenan führen.
Sieht sauber aus, funktioniert 1a und vermeidet überflüssige Aderführungen für die PA-Leitung.
Genauso hatte ich's eh schon geplant. :) Habe ja derartige Erdungsschienen bereits beim PA zur SAT-Anlage verwendet.

Grüße
Wusel666
 
Ich gehe davon aus, dass der Versorgungsnetzbetreiber TNC anliefert.
Wenn vom Haupt-PA an den Hausanschlusskasten eine Leitung führt, dürfte von dort bis zur Verteilung fünfadrig liegen und es wäre dann TNC-S.

In dem Fall, die schon erwähnte volle Funktion vorausgesetzt, gibt es keine Probleme.
Längen, die trotzdem zu Problemen führen könnten, werden in normalen EFH üblicherweise nicht erreicht.
 
Danke Euch!
Werde also den im PA einbezogenen Schirm auch auf den Dosen auflegen.

Grüße
Wusel666
 
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Thema: Potentialausgleich Netzwerk & Telefon? Anschluss Schirm
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