Potentialausgleich ohne Erder?

Diskutiere Potentialausgleich ohne Erder? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Moin Ich bin da gerade etwas unsicher. Habe hier einen Altbau (Bj 58 ) vorliegen, konnte aber weder eine Erdung der Heizungsrohre feststellen...
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Taliesin

Taliesin

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Moin

Ich bin da gerade etwas unsicher.
Habe hier einen Altbau (Bj 58 ) vorliegen, konnte aber weder eine Erdung der Heizungsrohre feststellen noch eine Potentialausgleichsschiene finden.
Wenn ich diesen PA jetzt nachrüste, was ist mit einem Außenerder? Fundamenterder oder dergleichen ist nicht auffindbar.
Weser-Ems Gebiet, TNC-S Netz

Gruß
Tali
 
Taliesin schrieb:
Habe hier einen Altbau (Bj 58 ) vorliegen, konnte aber weder eine Erdung der Heizungsrohre feststellen noch eine Potentialausgleichsschiene finden.
Wenn ich diesen PA jetzt nachrüste, was ist mit einem Außenerder? Weser-Ems Gebiet, TNC-S Netz

Einen Erder brauchst Du erst wenn eine Vorschrift es erfordert wie z.B. bei Sat. Es kann aber sein das dein VNB bei Änderungen einen Erder fordert. Wenn Du schon dabei bist mach es richtig und alle sind zufrieden.

Lutz
 
Hallo,
früher war ein gesonderter Erder (Kreuz- oder Fundament-) eher unüblich, sondern man bediente sich der Wasserleitung.
In Deinem Verteile wird vermutlich ein Abgang vom PEN zu irgendeinem Wasserrohr gehen.
(So auch in meinem Elternhaus BJ.66).
Irgendwann ca. 1990 kam ein Brief des Wasserversorgers (gleichzeitig auch EVU!) ins Haus geflattert, demzufolge Aufgrund der zunehmenden Verwendung von Kunststoffrohren im Wassernetz eine sichere Erdungsfunktion nicht mehr gewährleistet sei.
Man sollte doch bitte für eine separate Erdung der Kundenanlage sorgen.-
Klar, 95% der Briefe landeten unbeachtet im Papierkorb, aber der Wasserversorger hat sich damit juristisch aus der Haftung gestohlen; die Kunden wurden ja informiert.

Die Quintessenz:
Loch in Bodenplatte bohren und Kreuzerder reinschlagen, anschließend ordnungsgemäße Messung nicht vergessen und einen ordentlichen PA aller leitenden Gebäudeteile vornehmen.
Das sollte es einem wert sein.
 
Loch in die Bodenplatte???:shock:

Lieber nicht , dann saufen wir hier ab :)
Unser Grundwasserspiegel liegt bei etwa 1m Tiefe, also ungefähr Kellerniveau.
Lieber Außerhalb des Hauses den Erder versenken, Leitung dran, Densobinde und gut.

Aber danke für die Bestätigung, ziemlich genau das hatte ich vor.

Gruß
Tali
 
Moin,

kann man den Staberder beliebig weit von der PAS außerhalb des Gebäudes einschlagen ?

Reichen bei 10-15m noch 16mm² Erderleitung ?

Gruß
 
Hallo,

diese www kenne ich schon.

Was mich aber stutzig macht ist die Tatsache das es Kreuzerder meist nur in den Längen 1,5m und 2m zu kaufen gibt.

Desweiteren fehlen auf der Seite leider Plattenerder die sicherlich eine gute Alternative darstellen wenn man nicht genau weiß was in 2m tiefe im Garten so alles liegt.

Aber im ganzen Netz habe ich darüber bisher wenig bis garnichts gefunden.

Gruß
 
naja, der HAK ist nur etwa 1,5m von der Außenwand weg und die Heizung von da auch nur 2m, da sehe ich nicht so sehr das Problem

Gruß
Tali
 
In sogenannten Altbauten oder bestehenden Anlagen,
in denen kein Erder oder Fundamenterder vorhanden ist, für die der VNB ein TN-System zur Verfügung
stellt, ist aus Gründen der Sicherstellung des
Schutzes gegen gefährliche Körperströme nach
DIN VDE 0100 Teil 410 ein Anlagenerder nicht zwingend
vorgeschrieben.

Auch nach den Errichtungsbestimmungen DIN VDE 0100
wird ein Anlagenerder in Anlagen mit TN-System nicht
gefordert.
Auch die VNB`S fordern in ihren TAB`s keine
Nachrüstung.
In Neubauten wird ein Anlagenerder seitens der VNB
gefordert.
Der Schutz gegen elektrischen Schlag ist gemäß den Anforderungen der DIN VDE 0100 Teil 410:1999-01
auch ohne Anlagenerder sichergestellt.

Um Potenzialgleichheit zwischen dem PEN-b.z.w.Schutz-
leiter und allen fremden leitfähigen Teilen des
Gebäudes herzustellen, ist es erforderlich, den
PEN-Leiter in den Hauptpotenzialausgleich einzubeziehen. Das geschieht üblicherweise mit einer
Potenzialausgleichsleitung zwischen dem Hausanschluß-
kasten und der Potenzialausgleichschiene.
http://upload4.postimage.org/1680041/pen.jpg



Gruß
Duspol :D
 
Hallo,

bedeutet das dann auch wenn ich in einem Altbau die Elektroinstallation inkl. Zählerschrank erneuere besteht keine Nachrüstpflicht ?

Oder Interpretiere ich das falsch ?


Gruß
 
Das bedeutet es.

Diese Aussagen beziehen sich aber nur auf TN-Systeme.
Bei TT-Systemen sieht es im Bezug auf den Anlagenerder wieder anders aus.



Gruß
Duspol :D
 
Bei uns ist das so üblich das wenn kein Fundamenterder oder sonst eine Möglichkeit besteht einen PA zu erstellen das wir Tiefenerder schlagen. Ds sind ca. 1,5m lange Stäbe aus ca.20er Rundmaterial die zusammengesteckt werden können und auf die eine Spitze aufgesteckt werden kann mit der man die dann in der Erde versenkt. Bei unserem "Sauerländer Boden" sind da schon 3 Erder a'2 Stäbe nötig um einen vernünftigen Wert zu erhalten der auch länger als 2 Jahre oder so hält. Kann euch nur sagen wenn man 3 solcher dann ja 3m langen Stäbe im Boden versenkt hat wo es bei uns ja auch genug Steine gibt, fühlt mann sich richtig frei :wink:
 
Hallo,

ich habe mal nochmal ein wenig in den hier gültigen TAB geschaut und folgendes gefunden:

In Altbauten ist der Potentialausgleich bei größeren Änderungen und Erweiterungen der elektrischen Installationsanlage gemäß DIN VDE 0100 Teil 410 und 540 auszuführen.


Kann mir bitte jemand erläutern was darunter zu verstehen ist ?
Evlt. den Auszug aus der VDE per PN zur Verfügung stellen !?

Vielen Dank im Voraus.

Gruß
 
Die Forderung, wonach ein Hauptpotenzialausgleich
errichtet werden muß, ist nicht Bestandteil des
Teils 540 der DIN VDE 0100 - sondern der
DIN VDE 0100 Teil 410. Im Teil 540 der DIN VDE 0100
sind lediglich die Querschnitte für Potenzial-
ausgleichsleiter festgelegt.
In DIN VDE 0100 Teil 410, Abschnitt 413.1.2.1 Haupt-
potenzialausgleich wird gefordert, daß in jedem Gebäude der Hauptschutzleiter, der Haupterdungs-
leiter, die Haupterdungsklemme oder -schiene und die
folgenden fremden leitfähigen Teile zu einem Haupt-
potenzialausgleich verbunden werden müssen:

metallene Rohrleitungen von Versorgungssystemen
innerhalb des Gebäudes, z.B. für GAS, für Wasser;

Metallteile der Gebäudekonstruktion, Zentral-
heizungs- und Klimaanlagen;

wesentliche metallene Verstärkungen von Gebäudeteilen
aus bewährtem Beton, soweit möglich.

Das Nachrüsten eines Anlagenerder wird für Altanlagen, die im TN-System betrieben werden,
weder nach TAB noch nach VDE gefordert.

Ausführung des Hauptpotenzialausgleiches, siehe meinen früheren Beitrag.



Gruß
Duspol :D
 
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