Potentialausgleich: PE 16mm2 zu/von PAS/HES abzweigen erlaubt?

Diskutiere Potentialausgleich: PE 16mm2 zu/von PAS/HES abzweigen erlaubt? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Zur/vom PAS/HES in einem Einfamilienhaus (TN System) geht ein 16mm2 PE NYM. Dieser geht entweder zum Hauptstromverteiler für das Haus (nicht zum...
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Zur/vom PAS/HES in einem Einfamilienhaus (TN System) geht ein 16mm2 PE NYM. Dieser geht entweder zum Hauptstromverteiler für das Haus (nicht zum Zählerkasten mit den Vorsicherungen), oder weniger wahrscheinlich zum HAK (Geyer KH00). Die Frage ist nun, ob es sicherheitstechnisch und normativ erlaubt ist, diesen PE abzuzweigen in einer Dose, um damit ein Notstromaggregat, dass TN-konform einspeist, auszugleichen. Da der betroffene PE unmittelbar am Aufstellplatz des Aggregats vorbeiführt, bietet sich es an diesen PE zu nutzen. Alternativ müsste ein komplett neues PE-Kabel gezogen werden zur PAS/HES.
 
Ja, kann man nutzen. Am besten so abzweigen, dass man die originale Ader ungeschnitten verklemmen kann.

Zum Beispiel mit so etwas wird das eine absolut sichere Verbindung:


AbzweigPA.png
 
Jede Klemmstelle im PE ist eine Fehlerquelle. Möglich ist es da eine zusätzliche PE -Schiene zu setzen und die PE -Leitung ungeschnitten da aufzulegen. Alternative ist die verlinkte PE -Hauptklemme. sofern du da die PE -Leitung da ungeschnitten auflegen kannst. ( nur Isolierung entfernen )
 
Jede Klemmstelle im PE ist eine Fehlerquelle. Möglich ist es da eine zusätzliche PE -Schiene zu setzen und die PE -Leitung ungeschnitten da aufzulegen. Alternative ist die verlinkte PE -Hauptklemme. sofern du da die PE -Leitung da ungeschnitten auflegen kannst. ( nur Isolierung entfernen )

Danke. Bei der hier könnte ich links unten unter der Schraubklemme den Hauptleiter auflegen, richtig?

https://www.elektroland24.de/media/image/bf/92/55/obo-bettermann-1809-potentialausgleichsschiene_OBO-1809_1_600x600.jpg
 
Danke. Bei der hier könnte ich links unten unter der Schraubklemme den Hauptleiter auflegen, richtig?

Ja, wenn ausreichend Kontaktdruck entsteht, passt das auch. Eigentlich ist dieser Anschlusspunkt für 8 mm (und mehr) Durchmesser Rundmaterial gedacht.

Ich persönlich finde die von #2 sicherer, weil pro Ader zwei Schrauben vorhanden sind.

Aber kannst Du machen wie Du willst.
 
Danke. Bei der hier könnte ich links unten unter der Schraubklemme den Hauptleiter auflegen, richtig?

https://www.elektroland24.de/media/image/bf/92/55/obo-bettermann-1809-potentialausgleichsschiene_OBO-1809_1_600x600.jpg
Die Durchmesser von Drahtaufnahmen/Klemmen und Leitern dürfen nicht zu sehr differieren, denn mit zunehmendem Unterschied verringert sich die Kontaktierungsfläche. Die "Mulden" in den beiden äußeren Klemmen sind mit einem Radius von 5 mm für Runddrähte mit 8 bis 10 mm konzipiert aber nicht für Kupferleiter mit 16 mm², siehe @leerbua.

Jeder unnötige Schnittstelle ist eine zu viel, das gilt besonders bei unklarem Leiterverlauf. Wie man den beispielhaft transparenten Prüfprotokollen von DEHN entnehmen kann, ist beispielsweise der Parallelverbinder 305 007 zwar imstande Kupferdrähte mit 4 mm mechanisch zu klemmen, aber nur für 8 mm Durchmesser blitzstromtragfähig zertifizert. DEHN 306 100 und 306 101 sind hingegen für 8 mm rund und 16 mm² Cu nach Klasse H = 100 kA zertifiziert, wie es nach IEC 60728-11 gefordert ist..

Mit diesen Parallelverbindern könnte auch die Erdung einer Dachantenne angedockt werden, sofern auch die folgenden Verbinder zur Erdungsanlage Klasse H erfüllen.
 
Jeder unnötige Schnittstelle ist eine zu viel, das gilt besonders bei unklarem Leiterverlauf. Wie man den beispielhaft transparenten Prüfprotokollen von DEHN entnehmen kann, ist beispielsweise der Parallelverbinder 305 007 zwar imstande Kupferdrähte mit 4 mm mechanisch zu klemmen, aber nur für 8 mm Durchmesser blitzstromtragfähig zertifizert

Der TE wollte eigentlich nur seinen Notstromgenerator erden und keine blitzstromtragfähige Verbindung schaffen.
 
Und was, wenn die leitung für die Erdung der Antenne da ist? Dann muss sie eben Blitzstromtragfähig sein.
Seit der Erhöhung der Mindestquerschnitte von 10 auf 16 mm² Cu übererfüllen (ungeschnittene) Cu-Erdungsleiter die für Antennenerdungen und Blitzschutzpotentialausgleich geforderte Klasse H mit 100 kA um > Faktor 2. Die Achillesferse sind die Verbinder und sowohl die verlinkte OBO 1809 wie auch das PA-Spielzeug für Badezimmersind keine PAS für Blitzschutzpotentialausgleich.

Die gängige Praxis 16 mm² Cu unter die stabilen Außenklemmen für 10 mm Runddraht bzw. Bandstahl zu legen sehe ich auch ohne geforderte Blitzstromtragfähigkeit als kritisch an. Nach dem mir vorliegenden BET-Prüfprotokoll wurden an der OBO 1809 die für 16 mm² Leiterquerschnitt vorgesehenen Klemmen überhaupt nicht geprüft, das Prüfprozedere beschränkte sich auf die äußeren Klemmen mit einem Bandstahl und einem 10 mm Rundleiter.
 
Hier die der OBO 1801 ( Sie hat massivere kleine Klemmen). Ich denke, die wird auch an den kleinen Klemmen auf 100kA getestet sein?
Aber wir schießen mit Kanonen auf Spatzen, denn der TE will nur seinen Notstrommoppel erden. Und die evtl. als Antennenerdung vermutete Ader wird in jedem Fall ungeschnitten durchgeführt, das heisst ein evtl. Bltzstrom fließt nicht über die Klemme.


OBO1801VDE.png
 
Das ist mir ebenso bekannt wie der Fakt, dass Strom- wie auch Blitzstromtragfähigkeit nicht zu allen EFK durchgedrungen ist.

Ja, mir ist dieses Bild in einem anderen Thread auch schon negativ aufgefallen.

Aber auch in neuerer Zeit gibt es da etliche Sünder. In unserer Gegend gibt es eine Fachfirma, die zahlreiche PV-Anlagen installiert hat.

Die finden es nicht mal notwendig eine M-Schraube für die Erdungsverbindungen an Banderdern, geschweige, eine sachgerechte Klemme zu verwenden.
Sondern, wenn der Banderder flach an der Wand anliegt, wird mit Steinbohrer in die Wand gebohrt, Dübel gesetzt und die Dübelschraube geht dann durch die Öse des 16mm² und den Bandstahl in den Dübel. Das wars!
 
Thema: Potentialausgleich: PE 16mm2 zu/von PAS/HES abzweigen erlaubt?
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