Potentialausgleich Sat - Detailfragen

Diskutiere Potentialausgleich Sat - Detailfragen im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen. Es geht um den Potentialausgleich einer Satanlage. Diese hat zur Zeit nicht einmal eine Verbindung von den Schirmungen der Koax...
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Chris_DTI

Guest
Hallo zusammen.

Es geht um den Potentialausgleich einer Satanlage. Diese hat zur Zeit nicht einmal eine Verbindung von den Schirmungen der Koax Kabel zu HES. Außerdem hängt diese weniger als 2m unter dem Dach. Es ist also Handlungsbedarf da.

Für mich wäre es nun das einfachste den Halter der Schüssel über einen 16mm² starren Einzelleiter mit der HES im Keller zu verbinden (und vom Halter dann mit 4mm² zur Schirmung). Dazu würde ich den Leiter von der Schüssel im 45° Winkel (Schüssel hängt an einer der zwei Stirnseiten des Daches) zum Fallrohr der Regenrinne führen, dort dann senkrecht zum Boden und im Boden etwa 3m horizontal durch das Kellerfenster und dann wieder in Bodennähe des Kellers zur HES.

Dabei tauchen nun folgende Fragen auf:

Darf man nur über die HES und somit über den Fundamenterder erden oder muss zwangsweise ein zweiter Erder z.B. Staberder her, der dann ebenfalls mit der HES verbunden wird? Dies wäre schwer da der Bereich unter der Schüssel gepflastert ist bzw. kein freier Boden da ist. Für einen zweiten Erder müsste ich viel weitere Leitungswege in kauf nehmen.

Die Leiterführung ist dann nicht nur senkrecht. Wobei eine nur senkrechte Leitungsführung alleine schon nicht geht wenn man einen zweiten Erder in den Boden treibt. Dieser muss doch 1m vom Haus entfernt sein. Dann gehe ich doch auch horizontal vom Haus weg?!

Sollte dann tatsächlich der Blitz in die Schüssel schlagen würde ich mir den Blitzstrom quasi ins Haus holen. Wie kritisch ist das? An der HES hängen nicht nur sämtliche Elektrogeräte sondern auch das Netzwerk.

Wie viele hier im Forum haben ihre Schüssel nur über die HES geerdet?

Um Aufklärung wäre ich dankbar.
 
Die SAt Schüssel wird grundsätzlich mit 16mm² an die Hauppotentialausgleichsschine (HES, HPAS) angeschlossen.

Zusätzlich ist die Schüssel durch eine Blitzschutzanlage (Fangstange, Ableiter, Erder) vor Blitzeinschlägen zu schützen, sofern diese nicht in einem geschützen Bereich aufgestellt ist (z.B. an der Wand unterhalb des Daches).

Der Blitzschutz darf keine direkte Verbindung zur Antenne haben auch wenn dieser über Umwege im Keller auf die HPAS geht
 
Zunächst einmal danke für die Antworten.

Die SAt Schüssel wird grundsätzlich mit 16mm² an die Hauppotentialausgleichsschine (HES, HPAS) angeschlossen.

Auch wenn sich diese im geschützten Bereich befindet?

Zusätzlich ist die Schüssel durch eine Blitzschutzanlage (Fangstange, Ableiter, Erder) vor Blitzeinschlägen zu schützen, sofern diese nicht in einem geschützen Bereich aufgestellt ist (z.B. an der Wand unterhalb des Daches).

Ist diese Blitzschutzanlage ein MUSS ?

Der Blitzschutz darf keine direkte Verbindung zur Antenne haben auch wenn dieser über Umwege im Keller auf die HPAS geht.

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Allgemein sind die Fragen bezüglich der Leitungsführung und der potentiellen Gefahr wegen Blitzstrom im Haus noch offen.
 
Octavian1977 schrieb:
Die SAt Schüssel wird grundsätzlich mit 16mm² an die Hauppotentialausgleichsschine (HES, HPAS) angeschlossen.

Das stimmt so nicht.

Octavian1977 schrieb:
Zusätzlich ist die Schüssel durch eine Blitzschutzanlage (Fangstange, Ableiter, Erder) vor Blitzeinschlägen zu schützen

Auch das stimmt so nicht, es ist ein entweder oder.

Lutz
 
Seit wann gibt es entweder Blitzschutz oder Potentialausgleich?

Der PA ist auf jeden Fall zu erstellen.
Der Blitzschutz je nach Aufstellort.
 
Es sind die Begriffe die da für Durcheinander sorgen.

Octavian1977 schrieb:
Seit wann gibt es entweder Blitzschutz oder Potentialausgleich?

Du schriebst »Die SAt Schüssel wird grundsätzlich mit 16mm² an die Hauppotentialausgleichsschine (HES, HPAS) angeschlossen.« Da steht nix von PA. Es ging mir nur um den Anschluss vom Mast. Und da ist eine Fangstange mit äusserer Ableitung xmal sinnvoller als die Masterdung. Gibt es alles nachzulesen in den von mir genannten links.
BTW: Der PA ist nach neuer EN 67028 nicht mehr in jedem Fall vorgeschrieben und der Querschnitt nur noch 2,5 mm².

Lutz
 
helge 2 schrieb:
Die Fachleute hier im Forum haben mir auch schon mal diese Seite empfohlen.

http://www.blitzschutz.com/infos/downlo ... nlagen.pdf
Na ja, wenn eine Antenne heute so installiert ist, muss man ja schon froh sein.

Dieser historische Artikel von 2001 kann weder zur Norm von 2004, noch zur neuesten Ausgabe vom Juni 2011 kompatibel sein. Deshalb ist es auch müßig an einigen schon damals unzutreffenden Passagen zu kriteln.

Neben Liberalisierungen beim PA enthält die neue EN 60728-11 auch erhebliche Erschwerschnisse beim Erdungsanschluss an eine Blitzschutzanlage. So zum Beispiel den PA-Mindestquerschnit von 16 mm² Cu.

Octavian1977 schrieb:
Der Blitzschutz darf keine direkte Verbindung zur Antenne haben auch wenn dieser über Umwege im Keller auf die HPAS geht
Das ist wieder mal unrichtig!

Klartext nach EN 60728-11 und EN 62305:

a) Bei einer bestehenden Blitzschutzanlage muss eine erdungspflichtige Antenne ins Sicherheitskonzept mit eingebunden werden. Dies soll nach dem Stand der Technik vorzugsweise mit einer getrennten Fangeinrichtung zu erfolgen. Mit dem Erdungsanschluss einer Antenne erlischt aber ein evtl. vorhandener Bestandsschutz, die Blitzschutzanlage muss normaktuell nachgerüstet werden. Ist keine Blitzschutzanlage vorgeschrieben, kann diese auch beseitigt und die Antenne (noch) konventionell direkt geerdet werden.

a) Sind normgerechte Trennungsabstände nicht möglich, muss zur Vermeidung von Überschlägen grundsätzlich gebrückt werden. Das gilt für den Abstand zu Metallteilen ebenso wie für eine getrennte Fangeinrichtung oder Isolierten Blitzschutz.

elo22 schrieb:
Es sind die Begriffe die da für Durcheinander sorgen.

Du schriebst »Die SAt Schüssel wird grundsätzlich mit 16mm² an die Hauppotentialausgleichsschine (HES, HPAS) angeschlossen.« Da steht nix von PA. Es ging mir nur um den Anschluss vom Mast. Und da ist eine Fangstange mit äusserer Ableitung xmal sinnvoller als die Masterdung. Gibt es alles nachzulesen in den von mir genannten links.
BTW: Der PA ist nach neuer EN 67028 nicht mehr in jedem Fall vorgeschrieben und der Querschnitt nur noch 2,5 mm².

So ist es!
 
Ich verstehe das nicht..

http://www.netzwelt.de/forum/sat-techni ... nlage.html
Isolierte Erdung über Fangstange ( = Stand der Technik, nur damit sind galvanische Blitzstromeintragungen in die Antennenkabel zu vermeiden !) und Einbeziehung des Masts in den Potenzialausgleich (Nach EN 60728-11 mit 4 mm². Ist auch eine Fotovoltaikanlage mit einzubeziehen, ist nach EN 62305 ein 6 mm² Cu-Draht erforderlich).

Das lese ich so, dass die Erdung der isolierten Fangstange isoliert gegenüber des restlichen Potentialausgleichs des Gebäudes stattfinden soll. Also ein seperater Erder für die Fangstange.

Wenn jetzt aber ein Blitz einschlägt, entsteht ein Spannungstrichter rund um den Erder der potentiell gefährlich ist, oder nicht? Aus dem Grund sollten die Blitzschutzerder immer mit dem Fundamenterder verbunden werden, oder liege ich da falsch??
 
Max60 schrieb:
Das lese ich so, dass die Erdung der isolierten Fangstange isoliert gegenüber des restlichen Potentialausgleichs des Gebäudes stattfinden soll. Also ein seperater Erder für die Fangstange.
Diese Schlussfolgerung ist grundfalsch! Die kann man auch objektiv aus keinem der Beiträge ableiten, zumal die Hinweise auf das Gebot blitzstromtragfähiger Verbindungen zwischen allen Erdern nicht zu übersehen sind.

Max60 schrieb:
Das lese ich so, dass die Erdung der Wenn jetzt aber ein Blitz einschlägt, entsteht ein Spannungstrichter rund um den Erder der potentiell gefährlich ist, oder nicht? Aus dem Grund sollten die Blitzschutzerder immer mit dem Fundamenterder verbunden werden, oder liege ich da falsch??
Wie man es nennt ist nebensächlich, aber ohne blitzstromtragfähige Verbindung aller Erder können gefährliche Potenzialdifferenzen entstehen. Dies gilt für relativ seltene direkte galvanische Blitzstromeintragungen ebenso wie für Einschläge in die Nachbarschaft, wo mit unverbundenen Erdern auch Potenziale eingefangen werden können.

Alle ins Gebäude führenden Leitungsne sollen daher möglichst an einem Punkt in den Fundament- oder Ring-Erder abgeleitet werden. Siehe auch bei LEUTRON Single-Entry-Point.
 
Max60 schrieb:
Ich verstehe das nicht..

http://www.netzwelt.de/forum/sat-techni ... nlage.html

Das lese ich so, dass die Erdung der isolierten Fangstange isoliert gegenüber des restlichen Potentialausgleichs des Gebäudes stattfinden soll. Also ein seperater Erder für die Fangstange.
Damit man den eindeutigen Hinweis auf die blitzstromtragfähige Verbindung aller Erder nicht mehr so einfach überlesen kann, habe ich den Beitrag editiert und den Passus farblich hervor gehoben.
 
Bin mal wieder zu Besuch und zitiere mich gleich selbst:

Dipol schrieb:
helge 2 schrieb:
Die Fachleute hier im Forum haben mir auch schon mal diese Seite empfohlen.

http://www.blitzschutz.com/infos/downlo ... nlagen.pdf
Na ja, wenn eine Antenne heute so installiert ist, muss man ja schon froh sein.
Wer die Homepage des VDB aufruft wird bemerken, dass dort noch auf veraltete Normen verwiesen wird. Die Änderungen vom Juni und Juli 2011 sind noch nicht eingepflegt.

Dass sogar ein Fachverband wie der VDB seine liebe Not mit der Normaktualität hat, mag manchem in der Normenflut ein Trost sein. Wenn aber 2012 eine CD für Blitzschutzmontage versendet wird (ist abgestellt), die bezüglich der EN 60728-11 für Antennenerdungen den Normenstand von 2004 (!) wiedergibt (Erdung und PA über Sanitärleitungen!), wird es bedenklich. Die Autoren sind übrigens die gleichen wie oben im Link. Die wissen es sicherlich besser, aber auch andere Artikel waren einfach jahrelang nicht mehr aktualisiert worden.

Am 23. und 24. März findet ein VDB-Forum zur EN 62305 und der Neuausgabe der DIN 18014 mit den Titanen des Blitzschutzes als Referenten statt.

Gestern haben ich erfahren, dass das Upgrade der Blitzschutz-Montageanleitung künftig online gestellt und kostenlos abrufbar sein wird. Ich werde es posten, wenn es so weit ist.

VORSCHAU: Kaum ist die Druckerschwärze der EN 60728-11 trocken, künden sich Neuerungen an.
  • Bei Antennendirekterdung steht der auschließlich schleifenfreie Potenzialausgleich am Antennenmast angeblich zur Disposition und wird voraussichtlich entfallen.
  • Der in der neuen EN 60728-11 bei Direkterdung an eine Blitzschutzanlage geforderte Querschnitt von 16 mm² für den Potenzialausgleichsleiter war ein (Zitat) "Irrtum".
 
Hallo@Dipol!

Gibt es eine einfache Aussage ob u. wann muss eine SAT-Schüssel an der Wand geerdet werden?
Hast Du da bitte eine Antwort dazu!
 
Nichts leichter als das, siehe EN 60728-11:

Antennen die sich mindestens 2 m unterhalb der Dachkante bzw. der Dachrinne befinden und nicht mehr als 1,5 m Wandausladung haben, befinden sich im Schutzraum der Fassade und sind nicht erdungspflichtig.

Dabei wird vorausgesetzt, dass der Trennungsabstand zu einschlaggefährdeten Metallteilen, wie z. B. Geländer oder Regenfallrohren eingehalten ist.

Und wenn nur eine Wohneinheit versorgt wird, ist seit der letzten EN-Ausgabe auch der PA der Kabel freigestellt, sofern die Ableitströme aller Endgeräte < 3,5 mA(eff) betragen.

Die EN fordert keinen seitlichen Abstand zu Hausecken. Der Kollege Kleiske hat sich mitlerweile meiner Ansicht angeschlossen, dass es sinnvoll ist auch zu Hausecken einen Abstand einzuhalten.
 
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