Potentialausgleich Stahltreppe

Diskutiere Potentialausgleich Stahltreppe im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, in einem kernsanierten EFH mit 3 Etagen ist die einzige Treppe eine durchgehende Stahltreppe mit Stahlgeländer, mit Wänden und...
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Das würde dazu führen, dass in Zukunft noch mehr aus Plastik, CFK oder WPC ist oder halt unbezahlbar ist.
Und trotzdem bleibt ein Restrisiko, da immer noch der L einer verdeckten Leitung mittels eingedrehter Schraube angezapft werden kann.
Früher hat man die Leitungen frei gespannt, von einem Isolierei zum nächsten.Und da war alles klar. Auch klar ersichtlich.

Leprechaun
 
Früher war auch mehr Lametta..... (passend zur Jahreszeit). :)
 
Früher war aber auch deutlich weniger Restrisiko.

Leprechaun
 
Richtig sicher geht es nur im geerdeten Stahlrohr, oder NYY-J stahlummantelt (mit geerdetem Mantel).
In den von @Dipol angeführten Fällen war auch alles am PA angeschlossen. Ob richtig oder fehlerhaft sei mal dahingestellt. Und gerade dadurch gab es 2 Todesfälle.
 
In den von @Dipol angeführten Fällen war auch alles am PA angeschlossen. Ob richtig oder fehlerhaft sei mal dahingestellt. Und gerade dadurch gab es 2 Todesfälle.
Das hatte ich ursprünglich auch angenommen, aber es stellt sich anders dar:

1. Arztpraxis Bremen: Entgegen meiner ursprünglichen Annahme erfolgte die Spannungsverschleppung an mehreren Türen nicht durch einen spannungsführenden PA-Leiter sondern ein nicht isoliertes Kabel in einer Trockenbauwand.
2. Gymnasium Ostfildern: Hätte der verunglückte Schüler, der von einer anwesenden Ärztin sofort reanimiert wurde, nicht einen angesteckten Heizlüfter getragen und wäre die Tür offen gestanden, wäre es noch länger unentdeckt geblieben, dass die Zarge und bei geschlossener Tür auch Schlosskasten und Klinke unter Spannung stehen.

Auch der tödliche Stromunfall in München-Neuaubing wäre verhindert worden, wenn der Kabelschirm der nach IEC 60728-11 nicht erdungspflichtigen Fassadenantenne freiwillig mit 2,5 mm² Cu (geschützt) oder 4 mm² Cu (ungeschützt) in den Schutzpotentialausgleich einbezogen worden wäre. Dann hätte die Sicherung bei ausgeschaltetem Licht sofort ausgelöst.

FAZIT: Im Blitzschutz wie auch bei Schutz gegen den elektrischen Schlag verbleiben Restrisiken, die eine unnatürliche Auslese nicht völlig verhindern. Offenbar ist ja auch kein User der Meinung, dass man Türklinken in den Schutzpotentialausgleich einbeziehen sollte. :D

Als BSFK und bekennender Erdungsfanatiker würde ich bei einem Neubau empfehlen bei der Erstellung der Erdungsanlage zu unerheblichen Mehrkosten eine eigene Anschlussfahne an einer Stahltreppe vorzusehen. An einem Altbau würde ich das weder an einer einteiligen Stahltreppe noch einer geteilten empfehlen. Anders bei Gebäuden mit einem Blitzschutzsystem, wo bei Unterschreitung von Trennungsabständen Handlungsbedarf nach Reihe IEC 62305 besteht.
 
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Danke für die Recherche!

1. Arztpraxis Bremen: Entgegen meiner ursprünglichen Annahme erfolgte die Spannungsverschleppung an mehreren Türen nicht durch einen spannungsführenden PA-Leiter sondern ein nicht isoliertes Kabel in einer Trockenbauwand.
Das leuchtet ein, es wäre ja sonst auch ein Doppelfehler, denn es müsste sich erst der PA-Leiter lösen und dann anderswo Kontakt mit einer (doppelt isolieren) Phase bekommen.

2. Gymnasium Ostfildern: Hätte der verunglückte Schüler, der von einer anwesenden Ärztin sofort reanimiert wurde, nicht einen angesteckten Heizlüfter getragen und wäre die Tür offen gestanden, wäre es noch länger unentdeckt geblieben, dass die Zarge und bei geschlossener Tür auch Schlosskasten und Klinke unter Spannung stehen.
So ähnlich war es bei mir auch, ich hatte schon oft die Treppe genutzt ohne etwas zu merken aber an dem Tag habe ich mich angelehnt während ich auf einem Metallteil stand.

Das hatte ich ursprünglich auch angenommen, aber es stellt sich anders dar:
Als BSFK und bekennender Erdungsfanatiker würde ich bei einem Neubau empfehlen bei der Erstellung der Erdungsanlage zu unerheblichen Mehrkosten eine eigene Anschlussfahne an einer Stahltreppe vorzusehen. An einem Altbau würde ich das weder an einer einteiligen Stahltreppe noch einer geteilten empfehlen. Anders bei Gebäuden mit einem Blitzschutzsystem, wo bei Unterschreitung von Trennungsabständen Handlungsbedarf nach Reihe IEC 62305 besteht.
Da die einteilige Stahltreppe an den Keller grenzt, habe ich nun selbst einen M8-Bolzen angeschraubt und mit 4mm² an die PA-Schiene im Keller angeschlossen.
 
Viele Stahltreppen werden auch nicht mehr aus einem Stück gefertigt oder vor Ort zusammengeschweißt. Sondern kommen heutzutage teilweise als endlackierte Bausätze vom Werk direkt auf die Baustelle und werden dort als Bausatz von oben mit einem Kran ins Treppenloch eingesetzt und montiert. Das dauert selbst bei siebengeschossigen Häusern selten mehr als 2-3 Tage.

Es wird immer die günstigste Erstellungsmethode gewählt und heutzutage sind spezialisierte Anbieter auf dem Markt - auch aus dem Osten - die liefern fertige Stahltreppen in Standardmaßen so günstig, dafür bekommen traditionell arbeitende Handwerksfirmen nicht mal den Stahl für geliefert. Moderne Planungstools der Architekten und Bauzeicher haben schon komplette Kataloge solcher Anbieter inkludiert oder die Hersteller bieten dafür Projekttools an, so dass sich ihre Produkte einfügen lassen. Da werden denn automatisch die Wände passend zu Treppe gesetzt, bzw das Treppenhaus in einem Rutsch eingezeichnet. Den passenden Ausschreibungstext gem. VOB/A gibt es gleich mit dazu!

Um zum Thema zurückzukommen besteht bei diesen Treppen mit hoher Wahrscheinlichkeit kein wirksamer Potentialfähiger Kontakt zwischen den einzelnen Teilen und es ist meines Wissens auch dafür nicht vorgesehen, da dies auch nicht von einer DIN EN gefordert wird. Wenn man da sowas haben möchte, müsste man auf dieser Ebene tätig werden.

Anders sieht es bei Außentreppen aus, die sind meist verzinkt und bieten daher schon einen ausreichenden Kontaktübergang. Und geerdet sind die meist auch, was man oft erkennen kann. Ob die Erdung nun Blitzstromfähig ist oder mit am PA vom Gebäude hängt, bekommt man nur messtechnisch heraus. Denke mal bei nachträglich erstellten Fluchttreppen dürfte dies nicht immer der Fall sein, sind aber normalerweise auch für den normalen Publikumsverkehr gesperrt.
 
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Viele Stahltreppen werden auch nicht mehr aus einem Stück gefertigt oder vor Ort zusammengeschweißt.
Das mag sein, diese konkrete Treppe wurde aber vor Ort geschweißt.
 
Es fällt nicht leicht einem User mit derart umfassenden Normdefiziten zuzustimmen, aber in diesem Fall muss es sein. :D
 
Das mag sein, aber solange ein Potentialausgleich nicht gefordert oder vereinbart ist, wäre ein solcher Anschluß rein freiwillig.
Danke, genau das war ja meine ursprüngliche Frage. Wobei die Heizungsrohre ja hätten geerdet werden müssen, und über diese wäre die Treppe auch angeschlossen gewesen.
Ich konzentriere mich also auf den Mangel mit den ungeschützten Durchführungen durchs Ständerwerk (neben anderem Pfusch, den die EFK verbockt hat).
 
In den Ständerwerken sind ja üblicherweise vorgefertigte Aussparungen vorhanden.
Bei diesen biegt man die Laschen nach oben und nach unten und erhält so eine runde Biegekante auf der die Leitungen schadfrei aufliegen können.
Allerdings fehlt dann noch ein seitlicher Schutz der spätestens dann notwendig wird wenn die Leitungen um eine Ecke gehen.
Nutzt man diese Vorfertigungen nicht und bohrt einfach Löcher rein, muß man für entsprechenden Kantenschutz sorgen.
Kabel-und Kantenschutz
 
Genau so NICHT.
Das ist wohl selbst ausgefriemelt worden und noch nicht mal entgratet.
Immerhin sind oben und unten die Blech umgebogen worden, hilft hier aber kaum.
 
...und wenn man um solche Umstände weiß, macht man sich ernsthaft Gedanken darüber, dass man die Ständerwand/Treppe "provisorisch" erdet....mir fehlen die Worte....
 
Nunja das Erden der Treppe sehe ich unabhängig von der hier sehr mangelhaft ausgeführten Installation.
Auch bei fachgerechter Installation ist ein defekt durchaus möglich, z.B. indem der Verputzer die Gipsplatte anschraubt und in das Kabel bohrt, oder auch später beim Befestigen von Gegenständen an der fertigen Wand.
 
Lieber @Octavian1977 , wie immer, bitte meine Aussage im Kontext lesen ^^

btw
na ich hoffe mal das nicht der Verputzer die Gipskartonwannd erstellt(e), sondern ein Trockenbauer...sonst ist das ja wie wenn ein Heizungsbauer die Geräte einer Heizungsanlage elektrisch anschließt :rolleyes::cool:

ps
Wenn man dich wörtlich nehmen wollte, dann müsste man aber alles was aus Metall an so eine Trockenwand angeschraubt wird erden. Denn selbst wenn man die Ständerwand ansich erden würde, was ja eh schon komplett sinnbefreit wäre, würde es ja dennoch nix nutzen wenn man mit einem metallischen GK-Dübel in der Fläche die Leitung "kontaktiert"...nur mal so als Denkanstoss ;)
Aber das ist halt wieder die Spanne zwischen Theorie und Praxis, der eigenen Empfindung und der Realität :)

pps
Ein professioneller(fachkundiger) Trockenbauer weiß nicht nur das es unterschiedlich lange Schrauben gibt,nein der nutzt diesen Umstand sogar noch aus, damit die Gefahr von angeschraubten Leitungen deutlich verringert wird ;)
Wenn man allerdings die Schrauben mit Grobgewinde im Profil auf dem Bild sieht, verschwimmt der Begriff "professionell" und "Trockenbauer" doch eher...
 
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