Potentialausgleich Wohnung

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Sandy89

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Hallo zusammen,

meine Freundin möchte in ihrer Wohnung gerne eine Whirlwanne, der Vermieter hat ihr das bereits gestattet.
Nun habe ich mich für sie schon mal erkundigt, wie es mit der Planung aussieht und habe darum beim Kundendienst des Wannenherstellers angerufen.

Neben dem FI benötigt die Wanne auch einen Potentialausgleich bzw. die 230V Pumpe.

Vorab, ich gehe nicht von hellseherischen Fähigkeiten aus, was Antworten angeht und natürlich wird sich das ein qualifizierter Elektriker vor Ort ansehen, ich selbst fasse da gar nichts an, das wäre Wahnsinn! Allerdings, wenn es eher unwahrscheinlich oder ausgeschlossen ist, dass die Wanne an einen Potentialausgleich angeschlossen werden kann, hat sich das eh erledigt, da braucht dann auch kein Elektriker kommen. Ich kenne mich da natürlich absolut nicht aus.

Das Mehrfamilienhaus wurde 1995 gebaut, Bundesland Brandenburg.

Ist es eher wahrscheinlich oder genormt, dass sich im Bad ein Anschluss für die Erdung irgendwo vorfindet?
Oder im Sicherungskasten?
Oder ist das 50/50 oder eher unwahrscheinlich?

Die Wanne wird da nur eingebaut, wenn alle Sicherheitsmechanismen erfüllt werden können.

Oder ist der Potenialausgleich nichts anderes, als der FI Schutz, also der Grün/Gelbe Draht, der quasi an jeder Streckdose usw dran ist???

Vielen Dank vorab.

Falls meine Frage sich nicht tendenziell beantworten lässt, bitte ich dies zu entschuldigen.


Hier die Informationen zu Elektro aus der Installationsanleitung der Whirlwanne, falls das weiterhelfen könnte:


  • > Unterbrechen Sie die Stomzuführung während Sie an den elektrischen Komponenten arbeiten.
  • > Das Gerät muss geerdet sein. Geerdete Geräte müssen dauerhaft an festverlegte Leitungen angeschlossen sein.
  • > Das Gerät nur mit der dafür vorgesehenen Elektroleitung verbinden.
  • > Die Stromleitung NIE mit nassen Händen berühren.
  1. Vorinstallation
    • > Festverlegte Zuleitung zur Stromversorgung legen, die einen eigenen Stromkreis hat.
      • Das Gerät hat keinen eigenen Fehlerstromschutzschalter. Das

      Gerät muss über eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) mit einem Bemessungs-Fehlerstrom nicht über 30 mA gespeist werden.
      • Geräte zur elektrischen Trennung müssen fest in der Verdrahtung installiert sein und den allgemeingültigen Vorschriften entspre- chen. Zudem müssen sie außerhalb des Schutzbereiches 0-2 ins- talliert werden und eine allpolige Kontakttrennung vorweisen, die der Überspannungskategorie III entspricht.
      • Zuleitung 3 000 mm herausschauen lassen.
    • > Leitung für Potentialausgleich legen:

      • Leitung 3 000 mm herausschauen lassen.
    • > Querschnitt der Zuleitung anhand der Anschlußleistung auf dem

      Typenschild wählen (2,5 mm - 4 mm).
    • > Stellen Sie sicher, dass der Schutzleiter 10 mm (3/8 ”) länger ist als

      der L-und N-Leiter.
    • > Installieren Sie einen Leistungsschalter.
 
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Die "Whirlwanne" besteht aus was? Kunststoff oder Metall?
Bei Kunststoff erübrigt sich Deine Frage und auch Metall muss nicht in den Potentialausgleich einbezogen werden.
Allerdings sollte eine 230V-Pumpe ZWINGEND an den PE angeschlossen werden und es ist für den Anwendungsfall auch ZWINGEND, dass das Bad oder wo auch immer diese Einrichtung stehen wird, einen funktionierenden RCD (früher auch FI genannt) mit einem Auslösestrom von 30mA besitzt. (Steht da ja auch so in Deinem Zitat).
Da das Baujahr 1995 ist und Du von FI schreibst, sollte das erfüllt sein. Aber prüfen ist besser als annehmen!!

Das Deutsch aus Deinem Zitat hört sich stark nach "Deutsch aus Chinesisch von Google-Translator" an.
Ob damit sämtliche hiesige Normen abgedeckt sind oder ob das so zumindest alles sinnvoll und richtig ist, kann man ohne weitere Detailkenntnisse nicht sagen.
 
Grüße, danke für die Antwort! :)

Die Wanne ist aus Acryl, also nicht leitend.

Also dass in der Wohnung ein FI ist, das weiss ich zu 100%, auch im Bad.

Zum Verständnis, dieser Potentialausgleich ist quasi der FI Schutz? Also Blau, Grau und Grün/Gelb - Wenn das da ist, ist alles nötige da?


Der Hersteller ist Duravit, das ist eine deutsche Firma, danke aber, dass Du da den Blick drauf hast, man weiss ja nie heutzutage.

Ein angenehmes Wochenende schon mal!
 
Zum Verständnis, dieser Potentialausgleich ist quasi der FI Schutz? Also Blau, Grau und Grün/Gelb - Wenn das da ist, ist alles nötige da?

Nein, der FI erkennt Fehlerströme und schaltet den Stromkreis ab, wenn ein festgelegter Fehlerstrom erkannt wird. Fehlerstrom bedeutet, dass der Strom sich eien anderen Weg als seinen technisch vorgesehenen Stromkreis sucht. Bei einem 30 mA FI liegt die Auslöseschwelle zwischen 15 und 30mA. Ströme ab 55 mA können tödlich sein. Mit Potentialausgleich hat das nichts zu tun. Dieser war mal für Metallwannen, ist aber heute nicht mehr vorgeschrieben und bei nichtleitenden Materialien würde das auch gar nicht gehen.
 
Danke auch Dir für die Antwort.

Also liegt hinter oder in dem FI eher kein Potentialausgleich oder könnte dort doch einer sein?
Der Anleitung nach müsste zwingend ein Potentialausgleich angeschlossen werden (s. Bild).

Wenn das Haus 1995 gebaut wurde, wäre es dann möglich, dass sich ein Potentialausgleich unter dem Trockenbau irgendwo befindet, bzw. an der Wanne, wenn das früher Norm war?


https://i.ibb.co/HFhYftT/Bildschirm-foto-2023-04-22-um-09-19-21.png
 
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Nein, der FI erkennt Fehlerströme und schaltet den Stromkreis ab, wenn ein festgelegter Fehlerstrom erkannt wird. Fehlerstrom bedeutet, dass der Strom sich eien anderen Weg als seinen technisch vorgesehenen Stromkreis sucht. Bei einem 30 mA FI liegt die Auslöseschwelle zwischen 15 und 30mA. Ströme ab 55 mA können tödlich sein. Mit Potentialausgleich hat das nichts zu tun. Dieser war mal für Metallwannen, ist aber heute nicht mehr vorgeschrieben und bei nichtleitenden Materialien würde das auch gar nicht gehen.
In dem Bereich würde ich auf einen 10mA FI zurückgreifen! Die Leitung sollte möglichst separat von der Verteilung liegen, somit wäre es kein Problem diese zu separieren und aus einen extra C16/10mA LS/FI zu legen.
 
Der Potentialausgleich befindet sich normalerweise in keiner Wohnung, es sei denn, es wurde einer extra verlegt. Der Potentialausgleich ist meist im Keller, Hausanschlussraum, Heizungsraum ect. Wenn der Hersteller es fordert, müsste man eine Leitung von der Haupterdungsschiene oder einer nachgeschalteten Potentialausgleichsschiene zum Motorblock, wie auf der Zeichnung angegeben, verlegen. Der Mindestquerschnitt sollte dann 6 mm² betragen. Mit einem FI hat ein Potentialausgleich rein gar nichts zu tun. Der Fi ist ein Summenstromwandler, der ständig den rein- und rausfließenden Strom überwacht. Dieser muss immer gleich sein und es darf nichts über andere Wege verloren gehen. Der Potentialausgleich verbindet die Anlage mit der Haupterdungsschiene des Gebäudes.
 
Der Potentialausgleich befindet sich normalerweise in keiner Wohnung, es sei denn, es wurde einer extra verlegt.

Aber wenn es bis 2002 gesetzlich vorgeschrieben war, dass jede Badewanne geerdet sein musste, dann sollte doch schon in jedem Haus/ Wohnung, das/die vor 2002 gebaut wurde (in meinem Fall 1995) aus rechtlichen Sicherheitsgründen einen solchen Potentialausgleich im Bad hab. Verstehe ich jetzt nicht.
 
Kann sein, muss aber nicht. Hier weis niemand, ob bei dir mal eine Potentialausgleichsleitung oder eine solche Anschlussmöglichkeit verlegt wurde. Vorgeschrieben war das nicht, gesetzlich schon gar nicht. Lediglich nach VDE-Norm sollten metallische Wannen/ Duschwannen geerdet werden. Gemacht wurde es auch damals oft nicht oder man hat es einfach mittels Schelle an der metallischen Wasserleitung angeschlossen.
 
Kommt eigentlich die vorhandene Wanne weg und dann so eine Whirlwanne hin ?
 
Ja genau, das Bad soll saniert werden. Aber es wird nur ein Luftsystem sein, Wasserumwälzung ist zu wartungsintensiv (Schimmel in den Leitungen/ alle 8 Wochen desinfizieren) und eine potentielle Fehlerquelle mehr.
Es sollte erst Villeroy und Boch System rein, aber in den Videos sieht man schon, dass das Luftsystem sehr schwach ist und neulich haben wir Duravit testen können, da hat das Luftsystem richtig Power. Die Wanne soll rein als Air Variante:
Happy D.2 Whirlwanne #760313 | Duravit
 
10mA FI dafür wurde schon angesprochen, es wäre zudem sehr zu empfehlen diesen FI auch regelmäßig messtechnisch zu prüfen, mindestens alle 5 Jahre.

Sollte hier mit FU oder ähnlicher elektronik gearbeitet werden, würde ich hier auch dringend einen Typ B oder einen Typ F EV empfehlen
 
Es soll ja sowieso eine seperate Anschlussleitung für das Gerät verlegt werden. Da bietet sich ein extra FI an und auch, wenn die VDE der Hersteller 30mA vorschreibt, so ist es für den Personenschutz besser, eine noch geringere Auslöseschwelle einzusetzen. Auch ein kombinierter FI/LS ist ist hier eine Möglichkeit.
 
Danke Euch, habe auch gelesen, dass man schon ab 20mA dahinscheiden kann. Werde ich dann ansprechen all Eure Tipps.

Mir ist auch noch eine weitere Absicherung eingefallen. Und zwar befindet sich in der Wohnung ein Smarthome System. Das hat Wassermelder (lassen sich frei platzieren). Per Software kann man programmieren, dass, sobald der Wassersensor aktiviert wird, ein 16Ampere Relais, das zwischengeschaltet ist, sich abschaltet. Das geht weniger, als in einer sekunde, der Wassersensor überwacht sich selbst (Batterie). Sobald offline, bekommt man Meldung per Email oder Handy. Den konnte man unter die Wanne legen.

Muss man eigentlich zwingend eine neue Leitung ab Sicherungskasten legen oder könnte man noch einen kleinen Kasten dazwischen bauen, der einen extra FI hat, nur für den Motor der Wanne?

Ich glaube in der Wohnung ist für das Bad eine Sicherung, wenn ich mich nicht täusche: Eine Steckdose, eine Deckenleuchte, ein Stromanschluss für beleuchteten Spiegelschrank. Waschmaschine ist glaube ich noch mal einzeln abgesichert.
 
Das "smarthome"-Teil würde ich vergessen, es sei denn aus Wasser-Absicherungsgründen.
Wenn das Bad eine eigene Sicherung hat, kannst du dort den 10mA-FI davor einbauen lassen.
 
1. weniger als eine Sekunde ist schon recht lang, 200ms ist da die Schwelle ab der es für Personen gefährlich wird.
2. Ein Schütz oder Relais ist dafür ungeeignet Es bietet keine sichere Trennung, wenn dann müssen Hier zwei Schütze in Reihe verbaut werden.
 
Was mir gerade einfällt: es gibt ja Filter die Wasser entionisieren (verwenden wir Metaller um unser Kühlschmiermittel anzumachen).
Dann könnte man sich die Schutzmaßnahmen sparen da das Wasser nicht mehr leitet :)
 
Thema: Potentialausgleich Wohnung
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