Potentialausgleichskabel verbinden

Diskutiere Potentialausgleichskabel verbinden im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, wir haben im Badezimmer einen Wanddurchbruch durchführen lassen. U.a. ist ein recht starres graues Kabel zum Vorschein gekommen welches...
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MarcFi

Guest
Hallo,

wir haben im Badezimmer einen Wanddurchbruch durchführen lassen. U.a. ist ein recht starres graues Kabel zum Vorschein gekommen welches durchtrennt werden musste, da es im Weg war.
Meine Vermutung ist (Gibt keine Dokumentation), dass es sich um ein Potentialausgleichskabel 1x4mm² handelt.Unser Haus ist Baujahr 1970 mit Flachdach auf dem sich ein Atennenmast befindet. Am Antennemast ist eine Satelittenschüssel montiert. Welche Möglichkeit besteht das durchtrennte Kabel zu verlängern und wieder zu verbinden? Was wird benötigt, auf was muss man achten?

Besorgt habe ich mir vom Baumakrt ein Stück Potentialausgleichskabel H07V-U 1x4mm² (grün/gelb - massiver Innenleiter)- wie verbinde ich die Kabel?

Gruß
Marc
 
dazu benötigst du 4mm² Stoßverbinder für massive Adern, sowie Schrumpfschlauch, ein Heißluftgebläse und die passende Presszange für den Verbinder.
Bestell Dir lieber eine Fachkraft das wird billiger als das ganze Werkzeug zu kaufen.
 
Hallo und Willkommen im Forum!

MarcFi schrieb:
Welche Möglichkeit besteht das durchtrennte Kabel zu verlängern und wieder zu verbinden? Was wird benötigt, auf was muss man achten?
Erdung und PA sind integraler Bestandteil der Elektroanlage. Jedenfalls für Installationen und wesentliche Änderungen ist NAV § 13 zu beachten. Wenn der Draht verlängert werden muss, ist das definitionsgemäß eine wesentliche Änderung.

Durchgeschnitten ist schnell, aber jede unnötige Schnittstelle ist eine potenzielle Sollbruchstelle. Auf Orakelfragen mit derart profunder Unkenntnis und ohne Input wo die Drahtenden angeschlossen sind, verbietet sich m. E. eine nur auf diesen Leiter beschränkte eindimensionale Beratung von selbst.

GEGENFRAGEN:
  1. Hat das Gebäude den seit Jahren vorschriebenen Schutzpotenzialausgleich?
  2. Ist die Haupterdungsschiene (bitte ein Bild ohne Deckel) auch geerdet?
  3. Wie ist die Antenne geerdet (Leiterquerschnitt, Verbinder am Mast und HES blitzstromtragfähig, Leitungstrasse)?
Mit einem vollständigem Schutzpotenzialausgleich wäre kein zusätzlicher Schutzpotenzialausgleich der Badewanne erforderlich und in dem Fall auch eine nicht mehr zugängliche PA-Schnittstelle unbedenklich.
 
Erstmals vielen Dank für die Antworten.

@ Dipol. Das Haus haben wir vor ca. 5 Jahren gekauft und ich weiß nur, dass die Elektrik vom Vorbesitzer durch ein Fachbetrieb überprüft wurde. Sprich ich habe keine Details.

Muss denn eine Antennenmast zwingend geerdet sein?

Aktuell habe ich keine andere Möglichkeit als das Kabel ein Stück zu verlängern damit es in den Fensterrahmen passt. Geht leider nicht anders - meine Vermutung was das Kabel betrifft war, dass es sich um das vom Vorbesitzer stillgelegt Antennenkabel handelt.

Lüsterklemmen mit 10 mm² oder Schraubverbinder sind wohl keine Option oder?

Danke & Gruß
Marc
 
mal abgesehen davon, daß Schraubklemmen in modernen Installationen nichts verloren haben müssen alle lösbaren Verbindungen dauerhaft revisionierbar sein.
Also müßtest Du dann eine Dose setzen in der das verklemmt wird.

Bei einer Installation von 1970 wäre auch eine generelle Sanierung der elektrischen Anlage mal zu überdenken, insbesondere, wenn es sich dabei um ein klassisch genulltes System handelt.

Ja, eine Antenne gleich welcher Art muß zwingend geerdet sein!
 
MarcFi schrieb:
Das Haus haben wir vor ca. 5 Jahren gekauft und ich weiß nur, dass die Elektrik vom Vorbesitzer durch ein Fachbetrieb überprüft wurde. Sprich ich habe keine Details.
Auf der Basis dieses Inputs kann dich nur jemand beraten, der auch über Wasser gehen kann. Das letzte Mal wurde das angeblich vor zwei Jahrtausenden praktiziert.

Daher eine konzessionierte EFK suchen, die in Sachen Erdung und PA nicht nur das macht, was sie schon immer gemacht hat, sondern die maßgeblichen Normen kennt und überprüft, welche Funktion der 4 mm² hat.

MarcFi schrieb:
Muss denn eine Antennenmast zwingend geerdet sein?
Das wurde bestimmt schon tausendmal geschrieben: Antennen in der einschlaggefährdeten Blitzschutzzone LPZ 0A sind mit min. 16 mm² Cu, 25 mm² Alu oder 50 mm² Blitzableiterdraht und blitzstromtragfähig Klasse H = 100 kA zertifizierten Verbindern zu erden und die Kabelschirme und Komponentengehäuse in den Schutzpotenzialausgleich einzubeziehen.

Blitzstromtragfähige Erdung kann aber nach aktueller DIN EN 60728-11:2011-06 durch eine zeitaufwändige Risikoanalyse nach IEC 62305-2 ausgehebelt werden, wobei strittig ist ob diese Möglichkeit auch für Deutschland gilt. Das wird Thema in der nächsten Sitzung des AK 1 Sicherheit des DKE K/735 sein.

Nichts gegen den Einbau von Überspannungsschutzgeräten in die Starkstromleitungen. Dass danach das Einschlagrisko in Dachantennen signifikant absinkt und ein PA der Antennenanlage mit 4 mm² Cu ausreicht, mutet irrational an. Genau das Ergebnis lässt sich aber mit der Risikoanalyse herbeiführen.

MarcFi schrieb:
Aktuell habe ich keine andere Möglichkeit als das Kabel ein Stück zu verlängern damit es in den Fensterrahmen passt. Geht leider nicht anders - meine Vermutung was das Kabel betrifft war, dass es sich um das vom Vorbesitzer stillgelegt Antennenkabel handelt.
Wenn dieser nicht blitstromtragfähige PA-Leiter aus 4 mm² Cu als Blitzeinleiter einer Dachantenne durch das Badezimmer geleitet wurde, kräuseln sich meine Fussnägel auch wenn der nicht noch verbotenerweise dort an einem Sanitärrohr endet.

MarcFi schrieb:
Lüsterklemmen mit 10 mm² oder Schraubverbinder sind wohl keine Option oder?
Ich gebe den dringenden Rat eine funktionstüchtige Antennenerdung nach IEC 60728-11 mit blitzstromtragfähigen Leitern und Verbindern erstellen zu lassen, die primär außen und ohne horizontale Umwege über irgendwelche Fensterrahmen möglichst senkrecht gegen die geerdete HES zu führen ist.
 
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