Potentiometer

Diskutiere Potentiometer im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Leute Hab mich schon auf Google durchgeklickt und meine Frage nicht geklärt bekommen. Konnte aus einem alten Elektrogerät einen...
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bilderberg

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Hallo Leute

Hab mich schon auf Google durchgeklickt und meine Frage nicht geklärt bekommen.

Konnte aus einem alten Elektrogerät einen Potentiometer ausbauen. Der hat wie jeder 3 Anschlüsse. Beim Anschlag im Gegenuhrzeigersinn beträgt der Widerstand 4.7 kOhm. Dreht man den Poti im Uhrzeigersinn wächst sein Widerstand so hoch, dass er von meinem Multimeter nicht mehr erfasst werden kann (Max 200 MOhm).

Sind diese 4.7 kOhm fürs Poti ein Schutz vor zu hohem Strom? Ist es üblich, dass der Widerstand eines Potis ins Unendliche läuft?

Danke für Antworten.
 
Das ist kein Schutz, das ist einfach ein Wert, den dieses Poti annimmt - so wurde es gebaut - es gibt auch andere Potis mit entsprechend anderen Werten.
 
okay. Ist es üblich, dass der Widerstand quasi ins Unendliche wandert?
 
Wahrscheinlichste Ursache: Poti kaputt! Ein 4k7 Poti geht nirgends über die 4k7. Miss mal den Widerstand zwischen den außenliegenden Anschlüssen (also ohne Beteiligung vom Schleifer). Wenn dann nicht ziemlich genau 4k7 rauskommen, dann ist das Ding schlichtweg hinüber.
 
Dass ein Poti in seiner CCW-Endstellung noch einen Widerstand von 4,7 kOhm hat, ist eher die Ausnahme von der Regel.

Während meiner dreijährigen Tätigkeit an einem echten Flugsimulator (also nicht MS-Software Flugsimulator am PC), in dessen Schaltschränken es nur so von Potentiometern wimmelte, sind mir nur Potis untergekommen, die alle in ihrer Ausgangsstellung dem Widerstandswert null nahegekommen sind. Wenn in dieser Anlage ein Poti geschützt werden sollte, musste man einen zusätzlichen Vorwiderstand anbauen.

Liebe Bastler, mit Potis kann man die verrücktesten Dinge verwirklichen, aber um ein Poti richtig einsetzen zu können (mit Sachverstand) muss man seine Verhaltensweise verstehen, vor allem das Verhalten unter Belastung am Schleifer.

Wer mehr dazu wissen möchte, schreibe eine PN. :wink:

Greetz
Patois
 
Danke Patios, für die Ausführungen.

Das Teil hat mich ziemlich verwirrt. Wenn ich mir im Elektronikshop ein Poti, das mit 500 Ohm bezeichnet ist kann ich damit Widerstände zwischen 0 und 500 Ohm realisieren.
 
Im Prinzip: ja

aber

man muss beachten, -wenn man das Poti als veränderlichen Widerstand schaltet -,
dass man das Bauteil nicht strommäßig überlastet.

Die Grenze der Belastbarkeit wird durch den in Watt angegebenen Wert definiert.

Beim Kauf eines Bauteil ist also nicht nur der Ohmwert ein Parameter, der zu beachten ist,
sondern auch die zulässige Belastung in Watt.

Vielleicht macht es ein Beispiel klar:

Nehmen wir das 500 Ohm Poti.

Wenn man den Schleifer nicht anschließt, und über A und E des Potis die Spannung von 10 VDC anlegt,
dann stellt das Poti für den Stromkreis einen Widerstand von 500 Ohm dar, wie ein Festwiderstand.

Was nun viele Leute nicht tun, ist das Nachrechnen der Verlustleistung.
Sehen wir also nach wie das bei unserem 500 Ohm Poti an 10 Volt aussieht:

Verlustleistung Pv = U²/R = 10²/500 = 100/500 = 0,2 Watt

Nun schließen wir den Schleifer an und verdrahten das Poti als einstellbaren Widerstand.
Wir stellen den Schleifer so ein, dass im Stromkreis nur noch 100 Ohm Widerstand vorhanden sind.

Und nun sind wir gespannt, was die Berechnung der Verlustleistung für Werte bringt:

Verlustleistung Pv = U²/ R = 10²/100 = 1 Watt

Mit dieser Einstellung (100 Ohm) wäre demnach ein für 1 Watt ausgelegtes Poti an seiner (theoretischen) Belastungsgrenze.

Würde man kleinere Widerstandswerte einstellen, wäre das Poti überlastet,
und würde über kurz oder lang Schaden nehmen.

Um das Poti zu schützen, würde man in Reihe mit ihm einen Widerstand schalten, der die für das Poti zulässige Belastung auf einen zulässigen Wert zu begrenzen hätte.

Dasselbe gilt in "ähnlicher" Weise für ein Poti in Spannungsteiler-Schaltung, wenn es zu hoch belastet wird.

Nicht ganz so offensichtlich, und daher auch wenig beachtet wird die Tatsache, dass man auch Festwiderstände überlasten kann.

Hand auf's Herz: wer rechnet jedes Mal nach, wenn er einen Widerstand aus der Kruschtelkiste holt und ihn in die Schaltung einlötet, ob die Belastungsgrenze eingehalten wird!

Greetz
Patois

PS.: bitte auch die Spannungsfestigkeit der Widerstände beachten, wenn man in Röhren-Schaltungen rumbastelt!
 
Stell dir vor, ich mach tatsächlich ne Smoke-Analysis (Rauchzeichen lesen) bevor ich was zusammenlöt - Oder wenn ich das aus Faulheit schon mal nicht mache, dann überleg ich mir wenigstens vorher ob das passen kann.

Und der Bahnwiderstand entspricht halt doch dem Nennwert - Mystische Abweichungen (bis auf die Toleranz) gibt es nicht sonst hätte das Ding ja seinen Sinn verfehlt.
Wenn der Bahnwiderstand erheblich vom Nennwert abweicht, dann ist das Ding schlichtweg kaputt!
Und wenn selmst der 200 MOhmh-Messbereich nen Überlauf anzeigt, dann ist was faul!

Und die Belastbarkeit von nem Poti abzuschätzen ist gar nicht so einfach. Da reicht es nicht auf die Nennbelastbarkeit zu achten!

Und wenn wir schon mit Erfahrungen um uns schmeißen, dann ... Ach lassen wir's ...

http://s1.postimage.org/17gog9yf8/rauchzeichen.jpg
 
Beispiel für "Poti als einstellbarer Widerstand"

http://s2.postimage.org/1qbqwbu1w/poti_ALSvorwiderstand.jpg

Man sollte Potis eigentlich nur beurteilen,
wenn man die Schaltung kennt, in die sie eingebettet sind.

Die Schutzdiode, die für die Funktionweise der Schaltung irrelevant ist,
baut man ein, da die Optokoppler-Diode nur niedrige Rückwärtsspannungswerte verträgt.

Greetz
Patois
 
Und endlich hab ich mal die Ausgangsfrage richtig durchgelesen. Er hat ja <u>minimal</u> 4k7.

Dass Potis am Endanschlag nie ganz auf 0 gehen ist normal und bauartbedingt. Mit Schutz hat das nix zu tun, man hat es halt net besser bauen können.
Dass aber selbst beim Endanschlag noch 4k7 messbar sind bedeutet, dass das ein wirklich ultrahochohmiges Ding sein muß.

Irgendwie ging ich die ganze Zeit davon aus, dass die 4k7 der Nominalwert sind (wär ja nicht unüblich).
Der Nominalwert und die Charakteristik muss aber aufgedruckt sein.

Ist das Ding aus ner Röhrenmöhre? Nur dort gab es derartig hochohmigen Kruscht, wo selbst die 200 MOhm nicht mehr reichen.
Foto wär net schlecht!

Wenn man das nicht mehr lesen kann, dann kann man den Nominalwert über ne Messung des Bahnwiderstands rauskriegen. Die Charakteristik kriegt man raus, indem man das Poti ungefähr mechanisch in Mittelstellung bringt. Ist dann der Widerstand vom Schleifer zu beiden Bahnenden etwa gleich, dann ist es wohl linear. Wenn nicht, dann ist es wohl logarithmisch oder sonst was - Muss man halt gucken.
 
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