Potenzialausgleich PV: Modulträger verbinden?

Diskutiere Potenzialausgleich PV: Modulträger verbinden? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, bin aktuell am Einlesen in das Thema PV und dabei kam eine Frage bzgl. der Erdung auf. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass...
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Tobi1992

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Hallo zusammen,

bin aktuell am Einlesen in das Thema PV und dabei kam eine Frage bzgl. der Erdung auf.

Ich bin bisher davon ausgegangen, dass man zur Erdung die Leitung an nur einer Modulträgerschiene befestigt und die Verbindung zu den anderen dann durch die Module sichergestellt ist. (Verwendung von Schletter Erdungsklemmen mit Dorn)
Nun hab ich ein Video gesehen, dort wurden alle Trägerschienen untereinander zusätzlich verbunden. Das Video wurde in der Kommentarspalte ziemlich zerpflückt, was allerdings an dem verwendeten Verbindungsmaterial und der Befestigungsart lag.

Bei mir hat das Video allerdings die Frage aufgeworfen, ob man die einzelnen Trägerschienen untereinander verbinden sollte, oder eine Anschlussstelle für die Erdung reicht?

Danke vorab.
 
Dir Frage ist ob sich durch das verwendete Befestigungssystem eine ausreichend niederohmige Durchverbindung herstellen lässt.
Im Zweifelsfall kannst Du das nach Montage messen und dann nachrüsten.
 
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass man zur Erdung die Leitung an nur einer Modulträgerschiene befestigt und die Verbindung zu den anderen dann durch die Module sichergestellt ist. (Verwendung von Schletter Erdungsklemmen mit Dorn)
Solche Fehlannahmen sind zwangsläufig, wenn man als elektrotechnischer Laie (?) sich eine Meinung zulegt ohne jemals Sekundärliteratur wie z. B. den DEHN Blitzplaner und noch weniger ein Regelwerk gelesen zu haben. :)
Nun hab ich ein Video gesehen, dort wurden alle Trägerschienen untereinander zusätzlich verbunden. Das Video wurde in der Kommentarspalte ziemlich zerpflückt, was allerdings an dem verwendeten Verbindungsmaterial und der Befestigungsart lag
Wenn sich das Video (welches?) auf eine Installation in Deutschland bezogen hat, stellt sich die Frage ob sich die Kritik auf maßgebliche Regelwerke oder wie zumeist normfreies Hörensagen bezog.
Bei mir hat das Video allerdings die Frage aufgeworfen, ob man die einzelnen Trägerschienen untereinander verbinden sollte, oder eine Anschlussstelle für die Erdung reicht?
PV-Anlagen sowie Erdung und PA gehören zur Elektroanlage und Installationsarbeiten sind nach NAV § 13 Elektrofachkräften mit VNB-Konzession vorbehalten. Wenn du eine EFK wärst, müsstest du ein VDE-Auswahlabo vorweisen können und dann hätte ein Blick in die DIN VDE 0100-712 und DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3, Bbl. 5) ausgereicht um das fachliche Defizit zu beseitigen.
  1. GEBÄUDE OHNE BLITZSCHUTZSYSTEM: Es ist empfohlen alle Schienen bzw. Traggestelle mit einem Funktionserdungsleiter (Farbkennung NICHT grün-gelb) miteinander und der Haupterdungsschiene/Haupterdungsklemme zu verbinden
  2. GEBÄUDE MIT BLITZSCHUTZSYSTEM: Es ist auch die Reihe DIN EN 62305 ((VDE 0185-305) zu beachten. Abhängig davon ob gegen das LPS normkonforme Trennungsabstände eingehalten werden oder nicht, sind die Modulrahmen mit mind. 16 mm² oder besser 8 mm Runddraht beidseitig sowie oben und unten mit dem Blitzschutzsystem blitzstromtragfähig zu verbinden. Außerdem ist ein Funktionderdungsleiter aus mind. 16 mm² Cu zur HES zu verlegen.
Das kann man alles ganz einfach selbst aus dem Blitzplaner entnehmen. Man darf sich danach aber nicht von normwidrigen Hörensagen von Usern verwirren lassen, welche meinen alles besser als nie gelesene Normen zu wissen und das häufig mit VDE-Bashing kompensieren.

Ohne LPS gelten in Österreich und der Schweiz strengere Regelwerke und wenn der aktuelle Entwurf von E DIN E VDE 0100-712:2022-10 so verabschiedet wird, mutiert der 6 mm² Funktionserdungsleiter zu einem 4 mm² Schutzpotentialausgleichsleiter, welcher grün-gelb markiert ist.
 
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Dir Frage ist ob sich durch das verwendete Befestigungssystem eine ausreichend niederohmige Durchverbindung herstellen lässt.
Im Zweifelsfall kannst Du das nach Montage messen und dann nachrüsten.
Die Funktionserdung der Tragegestelle bzw Schienen ist bei uns ohne LPS nur empfohlen, der Beitrag aber auch nur eine normferne "Meinung" die zur Verwirrung beiträgt.

Die These, dass man die Traggestelle/Modulschienen über die eloxierten und sehr hochohmigen Modulrahmen miteinander niederimpedant verbinden kann, ist praxisfremd. Mit einem Blitzschutzsystem ist es schon schwierig genug Schienen normkonform blitzstromtragfähig anzuklemmen. Klammern oder Bleche mit Spießen machen Sinn wenn man die schutzisolierten Modulrahmen m. E. unnötig in den PA einbeziehen will, aber doch nicht um die Module als Verbinder zu nutzen!

Der Nutzen dieser These reduziert sich auf einen Beitragspunkt für dich und sie passt auch nicht zum Anspruch deiner Fußzeile.

Siehe die Beispielbilder in DIN EN 62305 VDE 0185-305-3, Beiblatt 5:2014-02. WENN eine Funktionserdung von Traggestellen oder Schienen ausgeführt wird, dann doch wohl auch danach. Die erforderlichen Widersprüche nehmen tendenziel gerade wieder zu. :rolleyes:
 
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DIN EN 62305-3 Bbl 5 (VDE 0185-305-3 Bbl 5) Bild 15 war tatsächlich hilfreich. Danke dafür. Den unfreundlichen Grundton überlese ich mal.
 
DIN EN 62305-3 Bbl 5 (VDE 0185-305-3 Bbl 5) Bild 15 war tatsächlich hilfreich. Danke dafür. Den unfreundlichen Grundton überlese ich mal.
Wenn man schon zu den Exoten mit Zugriff auf Normen gehört: Warum schaut man dann da zur eigenen Meinungsbildung nicht gleich rein? :)

Gibst du bitte noch den Link zu dem Video preis?
 
Wenn man schon zu den Exoten mit Zugriff auf Normen gehört: Warum schaut man dann da zur eigenen Meinungsbildung nicht gleich rein? :)

Gibst du bitte noch den Link zu dem Video preis?

Wie sagte mein Ausbilder immer, "man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen wo es steht". Da es ziemlich viele Norme diesbezüglich gibt, traf auf mich weder Ersteres noch Zweiteres zu.

Hier zum Video.
 
Das ist ja ganz große Elektrikerkunst :eek::confused: Wer sowas online stellt gehört die Lizenz, die er Wahrscheinlich nicht hat, entzogen.
 
Noch nie was von Erdungs(loch)band gehört? :D
Da waren fixe Pragmatiker am Werk die keine Hemmungen hatten ihre handwerklichen Fertigkeiten beim "crimpen" von Kabelschuhen mit einer Beißzange zu publizieren.

So lange bei uns auf Gebäuden ohne LPS ein Funktionserdungsleiter nur nach einem Beiblatt als Norm zweiter Klasse empfohlen ist, stellt weder das Lochband (Material?) noch diessen Verbindung mit Klemmen für 8 mm Rundleiter einen normwidrigen Mangel dar. Schlimmer als Murks ist unnötiger Muks.
 
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