[Praxis] Theorie & Praxis - Planung einer Anlage

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T.Paul

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Ab und an interessiert einen ja mal, wie andere das handhaben, darum werde ich (bei Interesse) für eines meiner anlaufenden Projekte (Das zum Glück nicht so groß ist wie das letzte; quasi Urlaub) Gedanken und Arbeitsschritte hier zum Teil preisgeben und kommentieren.

Aktueller Stand: Es gibt Pläne, die zum heulen sind (800m² auf einer Din A4-Faxseite), Ein "Raumbuch" - im Prinzip eine Bauleistungsbeschreibung, aber teils unvollständig, lückenhafte Angaben über den Bestand, einen Wunschkatalog zur Ausführung, der wohl eine Qualitätsbeschreibung darstellen soll und Allgemeine Angaben zum Objekt - Genaue Massen, ein LV und ähnliches fehlen ... Dafür soll Teil 1 (EG) bereits am 1.12. bereit sein mit Lagersystem und Ware befüllt zu werden - Super, ich werde das Objekt wohl Mittwoch zum ersten mal sehen ...

Ich hab mir erstmal versucht aus den vorliegenden Unterlagen einen Leistungsbedarf zu erraten (ich vermisse so einige Dinge, wie z.B. Klima/Lüftung, Heizung ist bis auf die Angabe 2 Heizkreisverteiler auch unbekannt) ...

Das sieht dann erstmal so aus:

http://s8.postimg.org/gi0c6w9gh/Leistungsbedarf.jpg

Da es sich um eine Mischnutzung (Verkauf im EG, Verwaltung im OG) handelt mit 800m² Grundfläche habe ich mal aus Erfahrungswerten über den Daumen gepeilt, was da hinein passt an Leuchten und üblichen Verbrauchern. Und da ich einiges Vermisse Reserve drauf gehauen und die Leitungen werden bis auf weiteres mit einer weiteren Reserve für größere Absicherungen ausgelegt. Es darf gespannt sein, ob das passt ;)

OG in Leichtbauweise und BR-Kanal-Installation mit abgehängten Decken, EG größtenteils AP mit ein bisschen Außenlicht und Werbung - Ich rechne mal mit 2560 Mannstunden, aus Termingründen wohl 4-6 Mann vor Ort - Dann sollte das bis Mitte Februar komplett fertig sein ... Hoffe ich.
 
Wo ist der Planer der die Verantwortung für die Projektdatenermittlung übernimmt?
 
Den habe ich noch nicht kennen gelernt, der eingetragene für "Planung und Bauleitung" ist jedenfalls gewerblich als Bauunternehmer gemeldet - eine Fachplanung vermute ich also, auch aufgrund der bisherigen Unterlagen, als nicht vorhanden - Ich erwarte Anfang der Woche die Ausführungspläne zu bekommen ... Das ist mal wieder so eine Spontanaktion, als hätte man vergessen, dass da auch Strom ins Gebäude soll. Ich selbst weiss von dem Auftrag seit Freitag, unser vorläufiges Angebot datiert auf den 27.10. - Da kann ich mir denken, wann das eingetrudelt ist :roll:

Wir sind halt so Nett, weil der Nutzer Kunde von uns ist ... und möglichst längerfristig bleiben soll.
 
Na ein Schelm wer da etwas schlechtes Denkt.

Da die Bauämter weder Statik, Brandschutz, Heizung und Belüftung prüfen hat man dies auf den Entwurfsverfasser aufgedrückt. Dieser hat dann Fachplaner zu bestellen und zusammen mit dem Bauleiter zu überwachen das die anerkannten Regeln der Technik eingehalten werden.

Die Fachplanung wird nach HOAI vergütet. Wenn das die Gerwerke mitmachen wie SHK oder Elektro spart man Geld ein. Die Fachplanung als solches ist in der Betriebshaftpflicht der Betriebe nicht eingeschlossen.

Man sollte also tunlichst eine Planung verlangen, selbst wenn man selber plant.
Sollte in der Planung stehen "Verteiler fachgerecht ausführen" oder "Leitungsverlegung fachgerecht" sollte man gewarnt sein. Siehe ersten Satz.
 
Den Part hat man schön verklausuliert ... "Die aufgeführten Leistungen umfassen ... und den fachgerechten Einbau der beschriebenen Materialien". Nett auch, und das werde ich Montag direkt meinem Arbeitgeber zurück reichen: "Der AN veranlaßt ... die Klärung und Genehmigung aller behördlichen Vorschriften. Die von öffentlichen Behörden geforderten Prüfzeugnisse und Nachweise sind vom AN einzuholen und dem Bauherrn kostenlos zu übergeben". Ein Glück bin ich "nur" die Vertretung des AN vor Ort und habe nicht das Angebot verfasst oder bin selbst der AN, ich hoffe man hat da im Büro gelesen und verstanden...

Die Verpauschalisierten Positionen lesen sich dann wie "Einmal Strom" ... "Komplette Erstellung der Unterverteilung einschl. ... " oder "Komplette Herstellung der Beleuchtungsstromkreise, Steckdosen und Gerätestromkreise".

Im Endeffekt ist das Teil der Beweis, dass man zu wenig Informationenen viel Text verfassen kann, die alle Details dem AN überlässt. Und genau deswegen denke ich nicht, dass es eine Fachplanung gab, gibt und geben wird.

Einen externen Statiker gibt es allerdings ... Immerhin.

Man muss letztendlich aber auch eingestehen, dass nicht jeder Fachplaner der Kompetenz einer Fachkraft überlegen ist - Ich kenne da Mißstände ...................
 
Es gibt Dinge, die sind lustig und faszinierend, solange sie nicht zu einem Problem werden ... Heute kamen dann auch die versprochenen Pläne per Mail, mein Kollege hat die auch gleich zum plotten weiter gereicht, ich halte Sie Abends in Händen. Nicht ein einziger E-Anschluss. Dann lese ich den Titel der Zeichnung ... "Entwässerung". So liest sich auch der Index, es geht um Hebeanlagen und Schächte.

Ich bin gespannt auf die Antwort, wenn ich nach Ausführungsplänen Elektro frage beim Bauleiter ... Entweder gibt es schlicht keine, oder jemand kann dort mit einer Firma, die das Wörtchen "Elektrotechnik" im Namen führt nichts anfangen. Ich bin mir nicht sicher, was mich mehr beunruhigen sollte ...

Naja, ... zumindest habe ich schon mal einen bemassten Grundriss - Man muss sich ja manchmal auch an den kleinen Dingen erfreuen.

P.S.: Auf die Verantwortung der Planung und Klärung aller Auflagen angesprochen und die einhergehende Verantwortung bekam ich nur ein kurzes "Ja" ... Ja, ich darf wohl die Planung selber in die Hand nehmen. Schön :roll:
 
Natürlich gibt es keine anderen Pläne. Was es nach kurzem Besuch auch vor Ort nicht gibt: Strom, Wasser, Licht, Zugang zu den Bestandsgebäuden (Zähleranlage, Lager/Pausenraum), Türen, Fenster, Verschlussmöglichkeiten ... dafür einen Maler, der das auch alles für Blödsinn hält, was da geschieht, einen gefliesten Boden im EG und Rohboden im OG - letzteren dafür inkl. Wasser - Aber Donnerstag soll der Trockenbauer anfangen ... Der "Bauleiter" gedenkt auch nicht, dass etwas anderes als die ominöse Steckdose an der Nachbarhalle notwendig wäre ... Um das mal zu umschreiben:

- Fenster auf Kipp
- Nym 3x1,5 rausgeworfen
- Steckdose auf Holzbrett genagelt

Wo es herkommt - Unbekannt, Baubesprechung Donnerstag - Ohne Lösung wird das dann wohl die erste Baubehinderung ... spätestens nachdem ich an die 50m Kabeltrommel die da im Matsch liegt 4kW Licht ranstecke um die Halle zu beleuchten und auf den Knopf meiner Hilti drücke :roll:

Geschlossen werden soll der Bau 48. KW, 2 Wochen vor Eröffnung - Cool bleiben 8)

Hab den Versuch heute Gerüst und andere Ausrüstung anzuliefern also erst einmal abgebrochen und entwerfe einen groben Leitungsführungsplan für Donnerstag (nebst weiteren laufenden Projekten) und versuche den Statiker zwecks Rücksprache notwendiger Kernbohrungen zu erreichen ... Ich glaub ich pack schonmal vorsorglich die Akkubohrhämmer und Gasflaschen Richtung Ausrüstung für den Bau ...
 
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