Problem mit Elektrospeicherheizung

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OnkelGerd

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Hallo,

wir wohnen in einem Mehrparteienhaus und haben Elektrospeicherheizungen. Nun haben wir im letzten Winter gemerkt, dass unser Zähler (Anzeigen für HT und NT) für die Heizung bei weitem schneller dreht als der der anderen Wohnungen. Und das unabhängig davon, wie die Heizungen aufgedreht waren. Bei uns war der HT-Zählerstand auch extrem viel höher im Vergleich zu den anderen Parteien, während NT etwas niedriger war.

Ich habe dann mal die einzelnen Heizkörper per Sicherung abgeschaltet, dabei allerdings keine Änderung festgestellt. Auch als alle Heizkörper abgeschaltet waren, lief der Zähler unverändert weiter. Als ich dann die Sicherung, die mit "Heizungssteuerung" beschriftet war, abgeschaltet habe, blieb der Zähler endlich stehen.

Kurioserweise gingen die meisten Heizungen dann trotzdem noch, außer die im Wohnzimmer (die wichtigste). Evt. liefen die dann wegen der fehlenden Steuerung über den Standardzähler, keine Ahnung.

Nun konnten mir weder der Stromanbieter noch der Elektroinstallateur (der wollte nur was vom Verbrauch wissen, und sich das gar nicht mal ansehen) genau sagen, was da der Fehler sein könnte. Und bald ist ja wieder Winter.

Habt ihr eine Idee?
 
OnkelGerd schrieb:
Kurioserweise gingen die meisten Heizungen dann trotzdem noch, außer die im Wohnzimmer (die wichtigste).

Wie meinst Du das genau? Ließen sich die Lüfter der Heizung noch einschalten, oder worauf bezieht sich das?

Was für eine Aufladesteuerung ist verbaut?

Grüße

Marsu
 
Das mit den Lüftern, da bin ich sowieso noch nicht genau durchgestiegen, wann die funktionieren. Aber die Heizungen werden warm. Wir haben die Heizung im Bad noch leicht an, und sie ist immer noch warm, obwohl die Steuerung seit Monaten permanent schon ausgeschaltet ist. Oder speichert die so viel?

Als wir das letzten Winter gemerkt haben, haben wir die Steuerung immer abends angeschaltet und morgens wieder ausgeschaltet, damit die Heizungen nur nachts laden.
 
Normal können die Heizungen nur Nachts laden ,wenn die Anlage Ordnungs gemäß funktioniert.
Der Zähler dürfte sich auch nur Nachts schnell drehen.
Am Tage ist nur die Steuerung als Last vorhanden und ein an und ausschalten der Heizungen dürfte keinen Einfluss auf die Umdrehungen des Zählers haben.

Ein plausibler und häufiger Fehler währe wenn das Heizungsschütz nicht mehr abschaltet ,die Leistungskontakte können nicht mehr trennen kleben fest.
Oder wenn der Tonrundsteuerempfänger defekt ist und immer eine Einschaltspannung liefert.
Die Heizungen könnten auch am Tage geladen werden je nach Einstellung an der Heizung und dadurch würde der Verbrauch steigen.
Geht aber nur in gewissen Umfang weil ab einer bestimmten Temperatur der Heizung der Thermostat an der Heizung abschalten würde.
Diese Temperatur würde dann natürlich häufiger oder sogar fast immer erreicht werden.

Funktion des ganzen kurz Erklärt:
Am Nachtstromzähler ist immer Strom vorhanden auch am Tage.
Hinter dem Zähler sitzt das Heizungsschütz dieses wird Abends durch den Tonrundsteuerempfänger ,wenn dieser ein Signal übers Stromnetz bekommt, eingeschaltet.
Dann werden die Heizungen nachts mit Strom versorgt und erwärmen sich.
Die Aufladung der Heizung während der Nacht ist von den Einstellungen an der Heizung und vom Steuergerät abhängig.

Wenn man die Steuerung abschaltet oder die Steuerung durch einen defekt kein Signal liefert dann gehen die Nachtspeicher auf Volladung ,bis der Thermostat abschaltet.
Laden dann natürlich auch nur Nachts.

Es gibt ein Zentralsteuergerät etwa 12-20cm breit mit mehreren Einstellmöglichkeiten und meistens mit Display ,sollte bei einer vernünftig installierten Anlage über den allgemeinen Tagstrom versorgt werden.
Wo auch Treppenhauslicht und ähnliches drüber versorgt wird.
Dann gibt es dazu noch Gruppensteuergeräte etwa 4-8cm Breit meistens mit einer Einstellmöglichkeit.
Kann man über den Tagstrom des Mieters versorgen oder über den nur Nachts aktiven Nachtstrom des Mieters ,würde die Funktion auch erfüllen.
Oder man zweigt direkt hinter dem Nachtstromzähler ab vor dem Heizungschütz ,währe dann auch Tags über mit Strom versorgt bloss über den Nachtstromzähler ,vom Energie Versorger nicht unbedingt gerne gesehen.
Ein defekt des Gruppensteuergeräts würde bedeuten das die Heizungen mehr geladen werden wie bei anderen Mietern.
Da es am Gruppensteuergerät auch eine Einstellmöglichkeit gibt können verschiedene Einstellungen bei den Mietern natürlich auch verschiedene Verbräuche erzeugen.

Über die Raumthermostaten werden nur die Lüfter abhängig von der Raumthemperatur an und ausgeschaltet.

Das ganze sind jetzt kleine Grundlagen wie das ganze funktioniert.
Deine Beobachtungen habe ich jetzt zwar etwas annalysiert ,aber es gibt da durch aus Punkte die ich mir nicht erklären kann.
Genaues kann denke ich nur ein Elektriker vor Ort klären der sich damit auskennt.
 
Danke für die erstklassige Erklärung!

Ich werde mir das nun etwas genauer ansehen.
 
Ok, habe die Steuergeräte gefunden. Gibt es da eine Betriebs-LED an dem Gruppensteuergerät?
 
Wissen wir welches Gruppensteuergerät in deiner Anlage verbaut ist ??
Denke nicht.
Bei Stiebel Eltron haben die eine Rote LED die glaube ich im Ausgangstakt blingt ,bei Stiebel gibt es unterhalb des Steuergeräts noch eine schwarze Verschraubung mit einer Feinsicherung.

Das Teil wird einmal mit 230Volt versorgt.
Dann hat es zwei Anschlüsse für das Eingangssignal vom Zentralsteuergerät.
Und zwei Anschlüsse die den Ausgangstakt des Gruppensteuergeräts zu den Heizungen weiter leiten.

Das Ausgangssignal weicht abhängig von der Einstellung am Gruppensteuergerät vom Eingangssignal ab.
Das Zentralsteuergerät sendet meistens ein 230Volt Signal das an und aus geht ,über die Einstellungen am Gruppensteuergerät kann man das Eingangssignal dann noch leicht verändern bevor es zu den Heizungen geht.
Wenn die Einstellung am Gruppensteuergerät 0 ist würde Theoretisch Eingangssignal gleich Ausgangssignal sein kriegt man aber nie so genau eingestellt.
Am Eingang und Ausgang des Gruppensteuergeräts sind bei älteren Anlagen immer 230Volt die für eine bestimmte Zeit an und wieder ausgehen.

Es befinden sich in den Heizungen zwei Thermostate.
Das eine wo man seine Einstellungen draussen an der Heizung machen kann ,dieses Thermostat hat seine Temperaturfühler zwischen den Speichersteinen der Heizung und schaltet ab wenn die Heizung eine bestimmte Temperatur hat.
Der zweite Thermostat hat einen Fest eingestellten Temperatur Wert ,ist in der Heizung meistens unter dem Einstellbarem montiert ,sein Temperaturfühler sitzt in einer Art Mini Heizung die durch die Spannung aus dem Gruppensteuergerät erwärmt wird und schaltet die Heizung ab wenn bei der Mini Heizung eine bestimmte Temperatur erreicht wird.
Temperatur Mini Heizung ist abhängig davon wie oft und wie lange das Gruppensteuergerät die 230Volt liefert.
Es können auch beide Temperaturfühler auf ein Thermostat wirken oder es gibt nur einen Temperaturfühler der Kontakt zu den Speichersteinen und zur Mini Heizung hat ,ist halt Hersteller abhängig ,Funktionsprinzip ist das gleiche.
Wenn das Gruppensteuergerät niemals 230V liefert ,dann ist das abschalten der Heizung nur noch vom ersten Thermostaten und seinem Fühler zwischen den Steinen abhängig.

Da es auch um den Verbrauch ging wenn nur die Steuerung aktiv ist ,sollte noch erwähnt werden das die Mini Heizungen durchaus einiges an Leistung brauchen dürften.
Habe das noch nie gemessen oder ähnliches ,vom Gefühl her würde ich sagen das es pro Heizung wohl 50-100Watt sein dürften ,allerdings ist dieser Verbrauch nicht durchgehend hängt vom Takt ab.

Diese Aussagen dürften auf fast alle Anlagen zutreffen die älter als 10Jahre sind ,den Hersteller der bei dir montierten Anlage darfst du uns aber trotzdem gerne mal verratten.
Bei neueren Anlagen wird das ganze über Elektronik gelöst.
 
Das Lastschütz sollte verplombt sein, damit nicht einer darauf direkt die Steuerspannung gibt.
Das hatten wir auch schon.

Ansonsten wird man als Laie die Aufladungsmechanismen nicht so ohne weiteres versehen. Es gibt 150 Anbieter mit den verschiedensten Lastmodellen. Kein Lastmodell ist gleich dem anderen.
Vom Zentralsteuergerät sollte man die Finger lassen sonst gibt es Stress mit den anderen Mitbewohnern.
 
Du meinst das Zentralsteuergerät, und nicht das Gruppensteuergerät, elektroblitzer, oder? Letzteres sitzt ja in unserer Eigentumswohnung im Sicherungskasten.

Es steht nur "WS3" auf dem Teil, sonst ist weder vorne noch auf den Seiten nichts zu sehen. Mit "ED" ist da etwas bezeichnet, dass tatsächlich eine Betriebs-LED sein könnte. Wenn es eine ist, lässt sie sich aber nicht zum Blinken oder Leuchten bringen. Könnte also wirklich defekt sein, das Gruppensteuergerät.
 
Beim Link ist die Bedienungsanleitung vom Nachfolge Model WS4 des WS3.
Link
Das Olsberg WS4 währe dann auch das Ersatzteil was du wahrscheinlich brauchst.
Ein Stiebel Eltron Gruppensteuergerät ZSE4 dürfte Baugleich sein und leichter verfügbar ,kann man sogar im Netz bestellen.
Das WS3 kann aus dem Stecksockel genommen werden und das WS4 oder das ZSE4 in den alten Sockel gesteckt werden.
Ob das mit dem Sockel geht währe mir da nicht ganz sicher ,austauschbar durch einen Elektriker ist es auf jeden Fall.


Das bei ED ist tatsächlich eine LED.
Wenn diese nicht leuchtet ist das Ding wahrscheinlich defekt.
Die Dinger sind häufig defekt tausche im Jahr einige.
Einen Kurzschluss am Ausgang ,in den Heizungen , des Gruppensteuergeräts sollte man besten Messtechnisch ausschliesen weil sonst das neue Gruppensteuergerät auch kaput gehen kann.
Kann aber auch vier andere Ursachen haben.

Nur die Feinsicherung ist defekt.
Im Stecksockel ist eine Feinsicherung zufinden die Aufschluß geben kann ,wenn sie kaput ist, ob ein defekt vorliegt.
Man kann die auch mal tauschen.
Aber Vorsicht es sind wahrscheinlich 230Volt an den Kontakten der Sicherung.
Würde hier dringend empfehlen das durch einen Elektriker prüfen zu lassen.

Das Ding ist aus dem Sockel gerutscht ,mal ran drücken.

Bei dem Teil fehlt die Spannungsversorgung ,zwischen 23Uhr und 6Uhr sollte sich etwas tun wenn es über den Nachtstrom versorgt wird ,dann würde am Tage natürlich nichts blinken.

Es kommt kein Signal vom Zentralsteuergerät ,kann man wenn nur am Gerät messen wenn man es sicher wissen will ,ein Blick auf das Gruppensteuergerät beim Nachbarn gibt wenigstens Aufschluss ob das Zentralsteuergerät arbeitet.
 
Vielen Dank für alles, Mücke!

Ich hab es jetzt mal ausprobiert, da blinkt gar nichts in der vorgegebenen Zeit. Werde mir das mal nach deiner Anleitung genauer ansehen. Duspol usw. hab ich alles da, bin zwar Elektroniker und habs nicht so mit der Haustechnik, aber an Schaltkästen habe ich schon viel gemacht, wenn auch eher solche mit Schützen und Motorschutzschaltern.

Nachtrag: Ist das Taktsignal an Z1/Z2 immer aktiv?

Und welche Bewandnis hat es damit, dass man das Gruppensteuergerät in die untere Reihe des Verteilerkastens einbauen soll? Ist bei uns jedenfalls nicht so.
 
Die Schmelzsicherung wars. Es befand sich praktischerweise eine Ersatzsicherung in dem Gehäuse, nun scheint alles wieder normal zu sein.

Danke nochmal!
 
Schön das es jetzt wieder geht.

Das Taktsignal an Z1/Z2 ist immer aktiv ,weil das Zentralsteuergerät dauerhaft mit Spannung versorgt werden muß und somit auch ständig einen Takt liefert.
Die Gruppensteuergeräte könnte man nur Nachts mit Strom versorgen ,muß man aber nicht ,bei den meisten Anlagen sind die auch Tags über aktiv.

Das man das Gruppensteuergerät unten im Verteiler einbauen soll hat den Grund das es dort im kühlsten ist ,die Wärme steigt nach oben.
Wobei das Gruppensteuergerät in einer normalen
Wohnungs E-Verteilung auch das Gerät sein dürfte was am meisten Wärme produziert.
 
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