Probleme mit altem neuem E-Herd

Diskutiere Probleme mit altem neuem E-Herd im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, Zuerst ganz kurz zur Einleitung, da ich neu in dem Forum bin: Wir haben uns vor einiger Zeit ein Haus gekauft. Darin wurden...
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peregrin

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Hallo,

Zuerst ganz kurz zur Einleitung, da ich neu in dem Forum bin:
Wir haben uns vor einiger Zeit ein Haus gekauft. Darin wurden kurioserweise ein Geschirrspüler und ein Backrohr installiert, dann aber nie in Betrieb genommen.

Der Witz ist: Die zwei Geräte stammen aus Ende 80er Jahre. Beides damals teure Qualitätsprodukte von Elektra Bregenz (das war so in etwa das österr. Pendant zu Gaggenau oder Neff).

Der Geschirrspüler geht klaglos.


Bezügl. E-Herd möchte ich um eure Hilfe bitten:

Der E-Verteiler ist nagelneu und haushaltsüblich: 40A/30mA FI der Klasse G und für E-Herd+Backrohr ist ein dreiphasiger B16 LS eingebaut. Ich betreibe das Kochfeld (also Herd) an zwei Phasen und das Backrohr, um das es nun geht, an der dritten.


Das Backrohr macht folgendes Problem:

Anschließen und Uhr einstellen zum Freischalten des Bedienfelds geht.
Licht aufdrehen geht auch.
Heizung aufdrehen geht vorerst auch noch (sind vier Kreise: Oberhitze, Unterhitze, Rückwand und Grill).

ABER: Nach etwa drei Minuten aus dem kalten Zustand raus fällt dann der FI.
Ich muss dann das Backrohr vom Netz trennen (LS), sonst lässt sich der FI gar nicht wieder einschalten.
Erst wenn es wieder ausgekühlt ist, geht's wieder.

Das war Variante 1.


Variante 2 ist:

Ich dreh das Backrohr wiederum aus dem kalten Zustand raus auf und aber bevor der FI von selbst fällt dreh ich es wieder ab. Auch dann fällt der FI.
Das lässt sich dann reproduzieren, wenn vielleicht 1-2 Minuten vergangen sind.
Sind vom Auf- zum Abdrehen nur ein paar Sekunden vergangen, fällt der FI nicht.


Ich find die Symptome sehr eigenartig und ganz offensichtlich sind sie temperaturabhängig. Mein Bruder und ich hatten schon eine ganze Weile allerhand herumprobiert und waren dann immer ratlos vor dem selben Schluss: Schaut alles wie neu aus und im Einzelnen ist kein Fehler zu finden.

Ich hab dann auch noch die Widerstände an den Heizelementen gemessen und von jedem Anschluss jeden Heizelements zu PE des Geräts.

Die Heizelemente haben zwischen 20 und 156 Ohm zwischen den Anschlüssen.
Die Widerstände zu PE betrugen für Rückwand und Grill Werte im Bereich von 2,2 MOhm und für Oberhitze/Unterhitze Werte > 100 MOhm.



Hat jemand eine Idee, was ich da tun kann?
Was ich bisher für solche Fälle an Empfehlungen im Netz gefunden habe, war im wesentlichen:

Schließ das Ding Ohne FI an, für fest installierte Geräte ist das okay - halt ich für unseriös und gefährlich!

Tausch das defekte Heizelement gegen ein neues - würd ich vielleicht tun, aber so richtig defekt ist ja keins ... außerdem haben OH und UH drei Anschlüsse, weil man sie offenbar zweistufig betreiben kann ... sowas ist so gut wie unauffindbar, gibt's wohl lang nichtmehr.



Also ich denk mir ja mittlerweile, dass die Spez. für FI damals wohl noch gröber waren und das Bisschen Leckstrom gegen PE, das das Gerät von Haus aus hat, Mitte der 80er wohl noch keinen FI zu Fall gebracht hat - und heute schon!
Ist aber nur so eine laienhafte Vermutung. Was da physikalisch genau dahintersteckt und wie ich das Backrohr nun am besten betreiben soll, weiß ich nicht.
 
Deiner Vermutung kann ich mich nicht anschließen. Auch in den 80er Jahren funktionierten solche Geräte problemlos an einem 30mA FI.

Vermutlich ist es etwas Feuchtigkeit aufgrund der langen Nichtbenutzung, die noch wegtrocknen muss oder ein Isolationsproblem. Hier muss mit einem Isolationsmesser geprüft werden.
 
Hallo werner, danke für deine Einschätzung!

Ich hab beim Hausverteiler einen 300 mA FI (selektiv).

Soll ich da einmal direkt dahinter das Backrohr anschließen und eine Weile laufen lassen, damit eine mögliche Feuchte entweichen kann (sofern der 300er FI nicht auch fällt), oder ist das keine gute Idee?
 
Es wäre unseriös über das Internet darüber eine Auskunft zu geben. Die Anlage muss vor Ort überprüft werden. Ich musste einmal eine Garage mit Küche neu Installieren, weil der Kunde an seinem defekten Backofen herum gefuchtelt hat. Repariert halt. Nur nicht richtig. Zum Glück ist damals niemanden was passiert.
 
Klingt nach einem Heizstab, der erhitzt einen N-Pe Schluss erzeugt.

Aber ohne Messung sind alle Aussagen reine Spekulation.
 
Das Gerät ist defekt und muß instand gesetzt werden.
Hier hilft es wenig irgendwas aus zu probieren vor allem Ohne FI oder mit 300mA FI. Jeder Fehlerstrom an einem haushaltsüblichen Gerät über 4mA ist nicht zulässig und deutet auch auf einen Defekt hin.
Laß das von einem Fachmann überprüfen, meines Erachtens nach wirst Du die Heizstäbe austauschen müssen, viel anderes ist in so einem Ofen nicht verbaut.
 
Danke!
werner_1 schrieb:
Vermutlich ist es etwas Feuchtigkeit aufgrund der langen Nichtbenutzung, die noch wegtrocknen muss oder ein Isolationsproblem. Hier muss mit einem Isolationsmesser geprüft werden.
fuchsi schrieb:
Klingt nach einem Heizstab, der erhitzt einen N-Pe Schluss erzeugt.

Aber ohne Messung sind alle Aussagen reine Spekulation.
Was passiert bei einer solchen Isolationsmessung im Vergleich zu einer Widerstandsmessung gegen PE?
 
Eine Isolationsmessung wird mit mindestens 500V Gleichstrom drurchgeführt.
Eine Widerstandsmessung erfolgt mit der Batteriespannung des Meßgerätes, diese ist je nach Meßgeräte unterschiedlich aber kaum über 9V DC.
 
Octavian1977 schrieb:
Eine Isolationsmessung wird mit mindestens 500V Gleichstrom drurchgeführt.
..............................
.............................

500V Gleichspannung NICHT 500V Gleichstrom

:lol: :lol: :lol:
 
Wobei in dem Fall auch die Isolationsmessung nicht unbedingt etwas ergeben muss.

Thermische Fehler können ja auch durch materialausdehnung passietren, die im kalten Zustand auch durch isolationsmessung nicht erkennbar sind
 
Nunja aufgrund der Gleichspannung fließt ja ein Gleichstrom.

Eigentlich ist dann auch die Bezeichung 500V DC falsch, denn DC heißt Direct Current also gerichteter Strom... :shock:
 
Okay, aber was ist die Idee bezüglich des Messverfahrens?

Welche physikalischen Größen erfasse ich bei einer solchen "Isolationsmessung" mit 500 VDC?

Geht es darum, sozusagen ein "Varistorverhalten" aufzuspüren? Sprich Erkenntnisse über Ströme gegen PE bei besonders hohem Spannungsniveau rauszufinden, mit der Idee, dass sich bei 500 VDC eben andere Widerstandswerte als bei der Multimetermessung an 9 VDC einstellen?
Das würde mir einleuchten.

In jedem Fall: Was ich jetzt vorab noch tun werde, ist von den vier Heizkreisen je drei abstecken und so einmal auf den (vermutlich einen?) Übeltäter eingrenzen ...
 
Mögliche Isolationsfehler schlagen halt bei 500V eher auf, als bei 9V

Um Widerstand zu messen, muss auch Strom fließen. Im Bereich 100 MOhm ist die Messung mit einer Spannung von 500V eben genauer als mit 9V.
 
fuchsi schrieb:
Thermische Fehler können ja auch durch materialausdehnung passietren, die im kalten Zustand auch durch isolationsmessung nicht erkennbar sind
Das stimmt natürlich und war auch mein erster Gedanke.

Aufgrund der oben beschriebenen Variante 2, nach der Fehler auftritt, halte ich's aber inzwischen für unwahrscheinlich.
Ausgeschlossen ist aber natürlich trotzdem nicht, dass es sich um einen besonders verzwackten kombinierten Fehler handelt.
 
peregrin schrieb:
Aufgrund der oben beschriebenen Variante 2, nach der Fehler auftritt, halte ich's aber inzwischen für unwahrscheinlich.
Ausgeschlossen ist aber natürlich trotzdem nicht, dass es sich um einen besonders verzwackten kombinierten Fehler handelt.

warum ausgeschlossen?

Auch wenn Du den Herd abdrehst, können sich danach Teile noch ausdehnen. Die Hitze ist ja deswegen nicht schlagartig weg.

Und wenn es ein N-Pe Schluß ist, fällt eben der FI, auch wenn der Herd abgeschaltet ist.
 
Ich schrieb ja, es ist nicht ausgeschlossen.

Aber ich hätte oben bezügl. Variante 2 präziser sein müssen:

Just in dem Moment in dem ich abdreh, also die Spannung abfällt, fällt auch der FI.

Und das tritt nicht auf, wenn gerade erst ein paar Sekunden eingeschaltet war. Jedoch dann, wenn das Backrohr vielleicht eine Minute lang beheizt war und bis dahin der FI noch nicht von selbst (Variante 1) gefallen ist.

Sprich, auch der Fehler nach Variante 2 muss irgendwas mit Erwärmung zu tun haben, wird dann aber definitiv durch das Ausschalten getriggert.

Klingt vielleicht etwas mysteriös, ist aber so.

Womöglich ist Induktion im Spiel.
 
Beim Abschalten von Spulen entsteht Induktion.
In einem Herd sind aber keine Nennenswerten Spulen verbaut.

Es bleiben Dir sowieso nur 2 Wahlmöglichkeiten:
1. Du bestellst den Kundendienst des Herstellers und lässt das reparieren
2. Du kaufst Dir einen neuen Herd.
 
In diesen ganzen Beiträgen ist nie die Netzform erwähnt worden.
Hintergrund: Im TN-C-S Netzen ist bei fest angeschlossenen Geräten wie E-Herde eine besondere Schutzmaßname wie ein RCD nicht erforderlich.
Anders ist es natürlich bei TT-Netzen dann ist ein RCD erforderlich.
 
Octavian1977 schrieb:
Beim Abschalten von Spulen entsteht Induktion.
In einem Herd sind aber keine Nennenswerten Spulen verbaut.
Welche mögliche Erklärung kann es dann geben?

Ich hab mir das nicht eingebildet und konnte das Verhalten nach Variante 2 mehrmals reproduzieren. ;)
 
Strippe-HH schrieb:
In diesen ganzen Beiträgen ist nie die Netzform erwähnt worden.
Hintergrund: Im TN-C-S Netzen ist bei fest angeschlossenen Geräten wie E-Herde eine besondere Schutzmaßname wie ein RCD nicht erforderlich.
Anders ist es natürlich bei TT-Netzen dann ist ein RCD erforderlich.

Warum darüber Diskutieren. Ich finde es als Elektroinstallateur völligen Quatsch, in einem Gebäude einen E-Herd, nur weil es keine Steckdose hat, nicht mit einem RCD abzusichern. Gerade auch deshalb, weil auch ein unbestimmter Fehlerfall jederzeit eintreten kann.
 
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