Qualifizierungsstufe/Ausbildung zum Einbau von mobilen Messgeräte

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Der_neue_alte

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Hallo,

ich bin sowohl hier im Forum als auch auf meiner neuen Arbeitsstelle neu. Auf der Arbeit wurden ich heute mit der Frage überfahren, welche Lehrgänge ich benötigen um mobile Strommessgeräte für Vergleichsmessungen in Verteilungen ein- und wieder auszubauen. Der Hintergrund sind Validierungs- und Kalibrierungsmessungen für das Energiemanagementsystem. Die Messung erfolgt mit einer PQ-Box bei der ein Spannungsabgriff hergestellt und die Rogoskispulen angeschlossen werden müssen.

Da ich leider nur studiert habe und keine Handwerkliche Ausbildung habe, war ich bei solchen Einsätzen immer nur als "Laie/EUP" mit der obligatorischen Sicherheitseinweisung dabei. Um nun rechtlich auf sicheren Bein zu stehen wollte ich jetzt natürlich eine entsprechende Ausbildung nachholen.
Da es um Arbeiten in der nähe von spannungsführenden Teilen geht und sich diese Tätigkeit wiederholte, dachte ich an die Ausbildung zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten (EFKffT). Bzw. um die fachliche Verantwortung nicht tragen zu müssen nur die elektrisch unterwiesene Person (EUP). Leider ist unsere Arbeitssicherheit und verantwortliche Elektrofachkraft überfragt.
Was meint Ihr? Habt ihr ähnliche Situationen erlebt ?
 
An der Stelle würde ich mich mal anhängen. Ich habe auch studiert und frage mich welche Möglichkeiten bestehen, um im späteren Berufsleben gewisse Arbeiten ausführen zu dürfen. Welche Kurse könnte man beispielsweise besuchen, um Arbeiten im Niederspannungsbereich durchzuführen. Sei es jetzt die private Wohnelektrik oder die Verkabelung von Schaltschränken zur Motorregelung etc.
 
Du brauchst auf jeden Fall dafür eine Ausbildung als Elektrofachkraft und diese Tätigkeit geht weit über die einer Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten hinaus . Um an verschieden Leitungen heranzukommen müssen teilweise auch Schutzabdeckungen entfernt werden . Sinnvoll wäre da auch eine Ausbildung für Arbeiten unter Spannung ( AuS )
 
Für das Arbeiten in der Nähe von spannungsführenden Teilen ist die Zusatzausbildung AuS zwingend erforderlich.
Diese Ausbildung ist nur eine Weiterbildung für Elektrofachkräfte.
Definition von Elektrofachkraft siehe in meiner Fußzeile.

Der EuP oder auch der EFK für festgelegte Tätigkeiten sind Arbeiten unter Spannung grundsätzlich untersagt!
EuP und Co dürfen nur an elektrischen Dingen arbeiten für die sie unterwiesen wurden, wird hier z.B. unterwiesen wie man an der Leuchte des Herstellers Müller ein EVG wechselt darf die EuP das nicht an der Leuchte der Firma Maier machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
{Klugschei*sermodus}
Für das Arbeiten in der Nähe von spannungsführenden Teilen ist die Zusatzausbildung AuS zwingend erforderlich.
Kannst du auch die "Nähe von spannungsführenden Teilen" definieren? 1cm, 10cm, 5mm...Ich mein, wenn ich deine Definition mal so praktisch sehe ist auch das Schalten eines Leitungsschutzschalters quasi AuS, da mein Finger ja auch in der "Nähe von spannungsführenden Teilen" ist...
Der EuP oder auch der EFK für festgelegte Tätigkeiten sind arbeiten unter Spannung grundsätzlich untersagt!
Ja, auch wenn die Elektrowelt doch ziemlich männlich dominiert ist, so ist es doch die EuP und die EFK, weil "der Person" und "der Fachkraft" klinkt schon irgendwie komisch, oder...
{/Klugschei*sermodus}
 
Wo sind an einem Leitungsschutzschalter berührbare Spannungsführende Teile?
Für Verteilungen mit abgenommenen Deckel ist aktuell mindestens "Handrücken sicher" gefordert, arbeiten an älteren Verteilungen ohne diesen Schutz ist arbeiten unter Spannung.
Es gibt eine einzige Ausnahme für arbeiten unter Spannung die jeder Fachkraft erlaubt ist, nämlich das Feststellen der Spannungsfreiheit.

Grammatik 0 P oder?
Die Sabine.
Der Sabine ist es verboten...
 
Für das Arbeiten in der Nähe von spannungsführenden Teilen ist die Zusatzausbildung AuS zwingend erforderlich.
Kannst du auch die "Nähe von spannungsführenden Teilen" definieren? 1cm, 10cm, 5mm...Ich mein, wenn ich deine Definition mal so praktisch sehe ist auch das Schalten eines Leitungsschutzschalters quasi AuS, da mein Finger ja auch in der "Nähe von spannungsführenden Teilen" ist...
Wo sind an einem Leitungsschutzschalter berührbare Spannungsführende Teile?
hmm....lass ich mal kommentarlos so stehen ^^

Grammatik 0 P oder?
ohoh...wer in Glashaus sitzt....und das nicht unbedingt auf Grammatik bezogen ^^

Aber, im Gegensatz zu dir, gebe ich logischerweise offensichtliche Fehler meinerseits zu, in dem Fall das die von mir getätigte Aussage
Ja, auch wenn die Elektrowelt doch ziemlich männlich dominiert ist, so ist es doch die EuP und die EFK, weil "der Person" und "der Fachkraft" klinkt schon irgendwie komisch, oder...
im Kontext leider falsch war, Sorry, gelobe Besserung.
 
"In der Nähe spannungsführender Teile" heißt immer daß diese auch berührbar sind.
Ansonsten wäre das Tapezieren über UP verlegten Stromleitungen schon Arbeiten unter Spannung.

Beispiel für Arbeiten unter Spannung: es wird ohne ab zu schalten ein Sicherungsautomat getauscht.
Beispiel für arbeiten in der Nähe: Es wird in einem Kasten nach dem Sicherungsautomaten verdrahtet, der Kasten ist älterer Bauart mit blanken Schrauben Eingangsseitig an den Automaten ausgeführt.
 
Schon beachtlich, welche Beträge auf die Eingangsfrage auftauchen.
Ich habe das Gefühl, @Der_neue_alte ist schon bedient.

Als 1. Frage könnte ich mir vorstellen: Welches Studium wurde abgeschlossen?
die 2. Frage wäre: Welche Aufgabenstellung / Stellenbeschreibung liegt vor?

......und dann könnte man vielleicht ja u. U. feststellen wo da was nachjustieren wäre.....

MfG
Allstromer
 
Ich diskutiere jetzt nicht über Definitionen von AuS, das steht eindeutlig in den Vorschriften der BGs die für den Arbeitschutz ein zu halten sind.

hier aus der Durchführungsanweisung der DGUV-V3:
Zu § 7:
Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Teile sind Tätigkeiten aller Art, bei denen
eine Person mit Körperteilen oder Gegenständen die Schutzabstände nach Tabelle 4 von
unter Spannung stehenden Teilen, gegen deren direktes Berühren kein vollständiger Schutz
besteht
, unterschreiten kann, ohne unter Spannung stehende Teile zu berühren oder bei
Nennspannungen über 1 kV die Gefahrenzone zu erreichen.
Die Forderung hinsichtlich des Schutzes durch Abdecken oder Abschranken ist erfüllt,
− bei Nennspannungen bis 1 000 V, wenn aktive Teile isolierend abgedeckt oder umhüllt
werden, so dass mindestens teilweiser Schutz gegen direktes Berühren erreicht wird;

− bei Nennspannungen über 1 kV, wenn aktive Teile abgedeckt oder abgeschrankt
werden. Es muss sichergestellt sein, dass die in Tabelle 2 angegebene Grenze der Ge-
fahrenzone D L nicht erreicht werden kann. Die Grenze der Gefahrenzone ist der Mindest-
abstand in Luft. Ein Erreichen der äußeren Grenze der Gefahrenzone ist mit einer Berüh-
rung des unter Spannung stehenden Teiles gleichzusetzen.
 
Moin,

erstmal vielen Dank für den ganzen Imput.
@Allstromer
1: Ingenieursstudium Schwerpunkt: Verfahrens- und Energietechnik. Da wurden elektrotechnische Themen nur theoretisch behandelt.
2: Aufgabenstellung: Ein- und Ausbau eines Power-Quality-Messgerät in verschieden bestehen Verteilungen. Die Messungen werden zyklisch wiederholt. Hierzu müssen die Rogowski-Spulen um die Leiter "geschlungen" werden außerdem muss ein Spannungsabgriff über Tastköpfe oder Krokodilklemmen herstellt werden. Die Art von Messungen macht man z.B. auch bei Wartungen von Kompensationsanlagen und ist quasi die große Schwester zur Strommesszange. Ich habe Sie die letzten 3 Jahre mehrfach als Helfer begleitet. Habe aber nur bei spannungslosen Stufen unter Aufsicht etwas angeschlossen.

@eFuchsi: Naja man sitzt hat doch eher im Büro und hat dann oft nicht das Verständnis warum etwas vor Ort nicht geht. Auf dem Plan sieht es immer alles ganz einfach aus.^^
@Octavian1977: Gibt es eine Erklärung zur "fachlichen Ausbildung" bei deinem Fußtext? Oder kennst du ggfs. einen Lehrgang in dem man diese nachholen kann?

Beste Grüße
 
Die fachliche Ausbildung ist der Facharbeiter/Gesellenbrief im Bereich der Elektrotechnik.
Im Endeffekt muß aber die Dir vorgesetzte verantwortliche Elektrofachkraft entscheiden ob Sie dich für eine Fachkraft hält oder nicht, grundsätzlich ist es aber zwingend notwendig, daß eine Fachkraft jährlich geschult wird. Ob man das nun über einen der angebotenen Kurse macht oder durch eine betriebsinterne Schulung durch die VEFK muß diese entscheiden.
Wenn hier aber wie zuvor geschrieben Deine VEFK hier schon unsicher ist, dann muß man ernsthaft sagen, daß diese Person nicht in der Lage ist diese Position zu besetzen.
Denn genau diese Abwägungen, Entscheidungen und auch Gefährdungsbeurteilungen sind essentielle Aufgabe der VEFK.

Ganz wichtig ist an dem Definitions Text die Stelle mit "Kenntnissen und Erfahrungen" die mit der Fachlichen Ausbildung in einer Aufzählung dastehen und nicht als Oder.
Das bedeutet damit daß der Facharbeiterbrief/master/bacelor/Dipl Ing allein keine Fachkraft bedeutet.
 
Hallo @Der_neue_alte ,ich versuche mal deine Beschreibung #14 zu interpredieren.
- Deine Tätigkeit beinhaltet keine Änderungen, Umbau oder Nachrüstungen von Verteil- und Schaltanlagen.
Richtig?
- Deine Tätigkeit besteht darin, temporäre Mess- und Analysegerätschaften an solche Anlagen anzuschalten
Richtig?

Das ist mir aus meiner Praxis durchaus bekannt.
Das wird doch aber i. d. R. nur im Beisein einer EFK gemacht, die entsprechende Fähigkeiten mitbringt
und Anlagenkenntnis hat.

Das mindeste aber was aber dein Arbeitgeber tun muss ist, dich in AuS zu unterweisen / schulen.
Gehört zu: Allgemeine Schutz- und Fürsorgepflichten des Arbeitgebers!

MfG
Allstromer
 
Grundsätzlich hat eine EUP in einem Schaltschrank mit entfernten Schutzabdeckungen nicht verloren . deshalb ist schon mal zwingen das der TE eine EFK ist und da hier in aller Regel eine erhöhte Gefährdung vorliegt und Teilweise auch unter Spannung gearbeitet werden muss ist auch die AuS Ausbildung zwingend erforderlich .
Es gibt auch Anlagen diese müssen zwingend zum Einbau der Messgeräte freigeschaltet werden.
 
Ist doch ganz einfach:
Grundlage ist die VDE 0105-100.
Die VEFK wählt eine EFK so aus, das keine Fehler und Unfälle passieren.
EFK wird man nicht die ist man, wenn die VEFK einen für die Aufgabe ausgewählt hat.
Wenn man an offenen Schienen die Berührbar sind und auch berührt werden ist dies Arbeiten unter Spnnung.
Der Unternehmer erstellt Gefährdungsbeurteilungen in dem Massnahmen stehen die das Arbeiten risikoärmer machen.
Also lieber Themenstarter der VEFK wird dich auswählen, wenn Du für die Arbeiten geeignet bist.
 
Da ich leider nur studiert habe...
Es bleibt die Frage was er studiert hat, ansonsten kenne ich mehr hochwohlstudierte ohne Praxisbezug. Architekten z.B. Die trauen sich tatsächlich Häuser zu planen, ohne vorher mal eine Wand selber hochgezogen, Schlitze und Kernlochbohrungen in Betonwänden oder Heizungsleitungen auf Decken mit einem 10cm herausschauenden Stahlträger zu verlegen. Dabei verdienen die wirklich satt Geld. Normalerweise müssten die erst einmal fünf jahre als Azubi im ersten Lehrjahr durch die Gewerke geschleust werden, sozusagen als Voraussetzung um sich für das Architektenstudium anmelden zu können.
 
Thema: Qualifizierungsstufe/Ausbildung zum Einbau von mobilen Messgeräte
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