Qualität eines Kondensators bestimmen

Diskutiere Qualität eines Kondensators bestimmen im Forum Produkte, Material, Elektrowerkzeug & Werkstoffe im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich habe einen größeren Kondensator für Hochspannung (bis 6,3 kV) bei 1 uF und würde gerne die Qualität messen. Ich habe auch ein...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
R

richards

Beiträge
31
Hallo,

ich habe einen größeren Kondensator für Hochspannung (bis 6,3 kV) bei 1 uF und würde gerne die Qualität messen. Ich habe auch ein Hochspannungsnetzteil, das bis 6 kV Gleichspannung generiert, bei sehr kleinem Strom (auf 2 mA begrenzt).
Aufladen kann ich den Kondensator damit, nach wenigen Stunden ist aber die Spannung wieder fast auf Null.
Ich nehme an es ist ein MP (Metallpapier-Kondensator).
Wie ist das normale Selbstentladeverhalten?

Habe leider nur ein "normales" Digitalmessgerät bis 1000 V, von daher ist es schwierig die Spannung genau zu messen..

Ja, mir ist klar, das Hochspannung lebensgefährlich ist - also bitte keine ausartende Diskussion über diesen Punkt.

Danke!
 
Die Ladungserhaltung ist nicht das entscheidende elektrische Qualitätsmerkmal für einen Kondensator, sondern die Phasenverschiebung.

Eine Qualitätsbewertung wirst du mit deinem Multimeter nicht vornehmen können. Die temporale Auflösung deines Gerätes ist schlicht zu gering und da jede Massung auch eine Entladung bedeutet, ist eine solche Bewertung trügerisch.

Wenn du wirklich elektrische Ladung über lange Zeit speichern möchtest wird das mit einem Kondensator nichts werden. Diese sind eher für Dämpfung oder anderes geeignet.

Erzähl' mal: Was ist der Hintergrund deiner Frage?
 
Ich möchte ganz einfach feststellen, ob der Kondensator in Ordnung ist. Kondensatoren altern ja durchaus (insbes. Elkos), bei MP-Kondensatoren fällt das wohl weniger ins Gewicht. Aber er könnte ja sonstwie defekt sein.

Wie lange sollte er denn im Normalfall die Spannung halten? Habe irgendwo etwas von 3-4 Stunden bis zur fast völligen Selbstentladung gelesen, das wäre normal.
Hängt natürlich von den Umgebungsbedingungen (Isolation, Luftfeuchtigkeit etc. ab). Während der Testphase wird nichts gemessen, erst zum Ende.
Wenn ich ihn auf 1000V auflade und dann von der Stromversorgung trenne und kontinuierlich messe, fällt die Spannung recht schnell ab (in wenigen Sek. um 100V ca.)

Die Phasenverschiebung interessiert mich jetzt hier weniger. Wichtiger ist, das er z.B. nicht vor der Nennspannung intern durchschlägt etc. Verwendung eher als Impulskondensator.
 
:arrow: Die Qualität eines Kondensators wird an dessen Tangens delta geknüpft.

Der Kondensator wird sich natürlich über dein ungeeignetes Meßinstrument entladen.

Ein Röhrenvoltmeter oder eine Messung per Kompensationsschaltung würde eher Erfolg versprechen,
aber da wäre dann solides elektrotechniches Wissen erforderlich ...

P.
 
Du misst ganz einfach die Kapazität, die ist gleich egal ob du 5V hast oder 6000. Und wenn er durchschlägt, dann bekommst du gar keine 6000V drauf.
Das eine µF kannst du mit jedem besseren Multimeter messen (vorher aber entladen, sonst ist das Multimeter Schrott).
Und das mit dem Röhrenvoltmeter musst du eher als Witz ansehen, der Innenwiderstand der meißten Röhrenvoltmeter ist auch nicht höher als der eines heutigen Standardmultimeters.
 
Deswegen lade ich ja bis zu einer definierten meßbaren Spannung, lasse den teilgeladenen Kondensator ohne Messung stehen und messe dann nach best. Zeit noch einmal nach.

Was sind denn hier so Faustwerte für einen MP-Kondensator? Wie lange sollte der eine Spannung halten?
Sind 3-4 Std. für die kmpl. Selbstentladung normale und realistische Werte?
 
richards schrieb:
Deswegen lade ich ja bis zu einer definierten meßbaren Spannung, lasse den teilgeladenen Kondensator ohne Messung stehen und messe dann nach best. Zeit noch einmal nach.

Was sind denn hier so Faustwerte für einen MP-Kondensator? Wie lange sollte der eine Spannung halten?
Sind 3-4 Std. für die kmpl. Selbstentladung normale und realistische Werte?
Da gibt es keine, weil diese Messung für die Praxis völlig irrelevant ist. Wenn die Kapazität in Ordnung ist (innerhalb der Toleranz) und er die angegebene Spannung aushält, dann ist der Kondensator in Ordnung.
 
goon schrieb:

Danke!
Das hatte ich schon gelesen, war mir allerdings hier zu unspezifisch, aber genauer geht es wohl auch nicht.
Die Werte die dort für die Selbstentladezeitkonstante für Folienkondensatoren angegeben werden (2000 - 4000 s) stimmen ja in etwa mit meinen Messungen überein (Selbstentladeung auf ca. 10-20% Restladung in ca. 4-5 Std.)
Dann scheint wohl alles in Ordnung zu sein.

Wie kann ich denn mit meinem Digi-Multimeter am besten die Kapazität messen?
Bis zur Nennspannung vollst. aufladen und dann über einen definierten Widerstand entladen und dabei den Strom messen?
Geht genauso wohl auch für jede Teilspannung, da ja nur die gespeicherte Energie von der Spannung abhängig ist, nicht aber die Kapazität, oder?
1F = 1As/V, d.h. pro Farad muß ein Strom von 1 A eine Sek. lang fließen je Volt. D.h. bei 10 V muß der Strom 10 sec. lang fließen (wenn er denn immer bei 1 A bliebe. In der Praxis müßte man das Integral unter dem Strom in abh. der Zeit bilden - wird also schwierig mit meinen Mitteln.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Qualität eines Kondensators bestimmen
Zurück
Oben